Das will ich dir sagen: Damit die Schwarzkittel nicht die nächste Wiese umdrehen. Damit sie im kommenden Winter nicht auf den neu bestellten Äckern nach dem Mais der letzten Saison buddeln. Damit sie nicht im nächsten Frühjahr den frisch gelegten Mais aus dem Boden holen. Damit sie im nächsten Sommer nicht den milchreifen Weizen vertilgen. Usw. usf. Und auch dafür, dass die Bestände vielleicht wirklich mal sinken und ein Ausbruch der Seuche mit allen üblen Folgen vor allem für die Sauen selbst vielleicht verhindert oder verzögert oder zumindest nicht sooo verheerend wird.
Warum ICH zur Jagd gehe, will ich dir auch noch sagen: Ich jage für das Erlebnis. Im Fühsommer bei bestem Licht in tiefer Gangart an der Raps-Weizen-Kante entlang mitten in die große Rotte hinein. Um mich herum grunzt und schmatzt es. Gefühlt sind die Schwarzen nur ne Armlänge entfernt. Ständig wechseln Sauen zwischen Raps und Weizen. Ich höre das Herz bis zum Halse schlagen und schwitze vor Aufregung (na gut, auch wegen der Wärme) aus allen Poren. Alles dauert scheinbar ewig. Und dann erlege ich ein passendes Stück mit gutem Schuss auf kürzeste Entfernung. Ich treffe den Mitjäger, der gleiches berichtet und wir erfreuen uns unserer Zeit... Was kann es Besseres geben? Als Ami würde ich sagen: "I feel alive."
Ok, jetzt kannste einwenden, dass ich die Aufregung auch haben kann, ohne geschossen zu haben. Stimmt. Aber ohne Erlegung ist es für mich nicht komplett...
Ich kann schon verstehen, dass du dir solche Sinnfragen stellst. Allerdings meine ich auch, dass wenn es dich quasi Überwindung kostet, zur Jagd zu gehen, du es möglicherweise besser bleiben ließest.