Warum jagen wir?

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Das kommt ja noch oben drauf.

Es grenzt schon an Beleidigung, wenn hier unterstellt wird, es würde "ohne vernünftigen Grund" einfach nur getötet. Kommt Euch das nicht bekannt vor? Ich vernahm in den letzten Jahrzehnten solcherlei Töne bereits aus einer bestimmten Ecke (die von Jagdgesetzen keine Ahnung hat).

Von einem Jagdscheininhaber erwarte ich, daß er sich gegen solchen Unfug argumentativ zur Wehr setzen kann, ohne dabei erst im W&H-Forum nachzufragen.
Ich war bis jetzt nur bei einer Drückjagd. War für mich auch nicht das was ich erwartet habe. Waidmännisch war da nicht viel. Strecke legen? Ja, auf dem Hänger.
Einfach nur so schnell wie möglich aufbrechen, weil der Grosshändler wartet.
Im Lehrbuch ist das alles irgendwie romantischer dargestellt.
 
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- Fleisch von glücklichen Tieren. Für ein Gleichgewicht sorgen.
- siehe oben
- wegen der Massentierhaltung
- eher nicht. Sonst wäre ich Sportschütze
- die Hoffnung auf Erleuchtung und doch den Sinn erkennen. Ich will meiner Frau nicht Recht geben, die sagt, dass ich einfach nur Tier töte!

Du hast absolut nicht erkannt warum wir überhaupt jagen dürfen.
Vielleicht noch mal im Gesetz lesen.
Danach kommt das Gefühl warum wir jagen wollen.

Als einzige Motivation die eigene Kühltruhe? 🤮 Kauf das Fleisch beim nächsten Jäger und vergiss den Schein.
 
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Das will ich dir sagen: Damit die Schwarzkittel nicht die nächste Wiese umdrehen. Damit sie im kommenden Winter nicht auf den neu bestellten Äckern nach dem Mais der letzten Saison buddeln. Damit sie nicht im nächsten Frühjahr den frisch gelegten Mais aus dem Boden holen. Damit sie im nächsten Sommer nicht den milchreifen Weizen vertilgen. Usw. usf. Und auch dafür, dass die Bestände vielleicht wirklich mal sinken und ein Ausbruch der Seuche mit allen üblen Folgen vor allem für die Sauen selbst vielleicht verhindert oder verzögert oder zumindest nicht sooo verheerend wird.

Warum ICH zur Jagd gehe, will ich dir auch noch sagen: Ich jage für das Erlebnis. Im Fühsommer bei bestem Licht in tiefer Gangart an der Raps-Weizen-Kante entlang mitten in die große Rotte hinein. Um mich herum grunzt und schmatzt es. Gefühlt sind die Schwarzen nur ne Armlänge entfernt. Ständig wechseln Sauen zwischen Raps und Weizen. Ich höre das Herz bis zum Halse schlagen und schwitze vor Aufregung (na gut, auch wegen der Wärme) aus allen Poren. Alles dauert scheinbar ewig. Und dann erlege ich ein passendes Stück mit gutem Schuss auf kürzeste Entfernung. Ich treffe den Mitjäger, der gleiches berichtet und wir erfreuen uns unserer Zeit... Was kann es Besseres geben? Als Ami würde ich sagen: "I feel alive."

Ok, jetzt kannste einwenden, dass ich die Aufregung auch haben kann, ohne geschossen zu haben. Stimmt. Aber ohne Erlegung ist es für mich nicht komplett...

Ich kann schon verstehen, dass du dir solche Sinnfragen stellst. Allerdings meine ich auch, dass wenn es dich quasi Überwindung kostet, zur Jagd zu gehen, du es möglicherweise besser bleiben ließest.
Das Problem ist, es erregt mich nicht. Ich bin völlig entspannt.
Es macht mir aber Spass den Tieren zu zuschauen und dann stelle ich mir die Frage, wieso soll ich es jetzt töten, wenn es mir die Zeit in der Natur versüsst hat.
 
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An Jamapaza: frag die Jagdgenossen warum und weshalb. Wenns Landwirte und Forstwirte sind, hast Glück, wenn du mit einer mündlichen Abreibung davonkommst
 
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Das Problem ist, es erregt mich nicht. Ich bin völlig entspannt.
Nur um das klarzustellen: Mir geht bei der Jagd keiner ab oder so. Es ist mehr so eine Art Hochgefühl.

Ich deute deine Antwort jetzt mal so, dass dir die Jagdausübung emotional nichts gibt. In diesem Fall würde ich dann sagen lass es sein. Wenn du es nicht gerne tust und wie hier nach Rechtfertigungsgründen suchst - lass es sein.

Es macht mir aber Spass den Tieren zu zuschauen und dann stelle ich mir die Frage, wieso soll ich es jetzt töten, wenn es mir die Zeit in der Natur versüsst hat.
Gründe hatte ich in meinem ersten Beitrag in diesem Thread im ersten Abschnitt genannt.

Dem Wild zuschauen und dich daran erfreuen kannst du auch als Nichtjäger.
 
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24 Mai 2020
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- Fleisch von glücklichen Tieren. Für ein Gleichgewicht sorgen.
- siehe oben
- wegen der Massentierhaltung
- eher nicht. Sonst wäre ich Sportschütze
- die Hoffnung auf Erleuchtung und doch den Sinn erkennen. Ich will meiner Frau nicht Recht geben, die sagt, dass ich einfach nur Tier töte!
Nach allem, was ich bisher gelesen habe, empfehle ich dringend, nicht zu jagen und das Fleisch von "glücklichen Tieren" beim Wildhändler des Vertrauens zu kaufen.

Jemand, der nicht weiß, warum er jagen will, in einem Revier, in dem es alles gibt, jagen zu lassen, würde es bei mir, hätte ich Plätze zu vergeben, nicht geben.

Ich empfinde die Antworten und Meinung sagen wir mal "merkwürdig", für jemanden, der die Prüfung abgelegt haben will. Egal wo der Kurs stattgefunden haben wird, sollte doch genau dieses Thema sowohl im Kurs als auch bei den Teilnehmern intensivst besprochen worden sein. Bei uns war es damals sogar die Eingangsfrage, woher kommst du, warum willst du jagen, was ist dein Bezug.

Vielleicht ist das ein menschliches Konzept bei mir oder schlichtweg "Moral", aber ohne ein konsistentes Weltbild "einfach so" auf Lebenwesen ballern, halte ich für nicht verantwortbar.
 
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..... und so waren auch meine Erwartungen, dass ich als Jäger für eine höheren Zweck eingreifen muss aber in der Praxis ist es irgendwie anders.

Ich stelle mir halt die Frage, ob das Sinn macht was ich da mache und ich will, dass es einen Sinn hat, weil ich ja nicht ohne Grund Jäger geworden bin.
Oh je,... da fühle ich mich jetzt ganz klein: Ich bin vorwiegend aus Freude an der Natur, auch aus einem gewissen Beutetrieb Jäger geworden. Mir reicht es, dass ich (hoffentlich) keine niederen Triebe sind, die mich dazu brachten.
Höhere Beweggründe wie bei dir waren es bei mir leider nicht. - Auch wenn viel vom "edlen" Weidwerk gesprochen wird.

Aber macht ja nichts: Ich kenne einige Leute, die den JS machten, aber dann nicht jagten. Oft waren es Ehefrauen, die wissen wollten, von was der Kerl eigentlich die ganze Zeit quatscht.
 
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Kauf dir doch eine Fotoausrüstung, ich schick dir ne PN und wir vereinbaren einen Termin damit ich dich von den materiellen Lasten der Jagd die bei dir zuhause rumstehen erlösen kann!
 
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Ich wollte auch Jäger werden, weil ich es heuchlerisch finde, den Tötungsauftrag an andere abzugeben.
Ich mag Fleisch und werde kein Vegetarier.
 
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Im Lehrbuch ist das alles irgendwie romantischer dargestellt.

Der Anteil an "Tradition" bei der Jagdausübung ist unterschiedlich. Bei Manchem hat Tradition ein hohes Gewicht, Andere halten sich selbst für "modern" und meinen dies dadurch ausdrücken zu müssen, Gebräuche des jagdlichen Handwerks einfach wegzulassen.
 
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Ich wollte auch Jäger werden, weil ich es heuchlerisch finde, den Tötungsauftrag an andere abzugeben.
Ich mag Fleisch und werde kein Vegetarier.
Wie sieht denn deine Jagdgelegenheit aus? Wie ist das Revier beschaffen? Wie bist du an die Jagdgelegenheit gekommen, was hat dich der Pächter gefragt, als du mitmachen wolltest? Wie sehen die Vorgaben für dich für Abschüsse aus? Welche Bedingungen (Pflichten) hast du?
 

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