Für mich wäre interessant zu erfahren, wie alt Du eigentlich bist. Toleranz ist ein Begriff, den man nicht unendlich strapazieren kann. Der Vergleich mit Jungpolitikern hinkt, weil in die Politik meist Leute gehen, die vorher nix geworden sind, aber Jäger im Normalfall erst Jäger werden, wenn sie etwas sind und das nötige Kleingeld haben. Sorry, aber Respekt vor dem Leben hat man nicht erst als Jäger und Respektlosigkeit hat auch nix mit Jagd zu tun, sondern ist eine Untugend, die sich überall in der Gesellschaft findet. Wenn Du vor der Ausbildung Jagdromantiker warst, zeigt das doch nur, wie oberflächlich Du an die Sache heran gegangen bist und das ist der Grund, warum Du nicht weißt, warum u. wozu Du Jäger bist. Fehlverhalten gibt es überall, aber Du als Jungjäger kannst das hinsichtlich der Jagd gar nicht angemessen beurteilen, weil Dir Einsicht und Erfahrung fehlen. Nur Erfahrung über Jahre liefert ein fundiertes Bild und darauf kann man eine fundierte Geisteshaltung aufbauen.Das ist so ähnlich wie mit der Politik. Du willst Politiker werden, weil du etwas verbessern willst. Du willst den Menschen, deiner Stadt, dem Bundesland oder Deutschland dienen.
Es voranbringen.
Dann wirst Politiker und merkst in der Praxis/Realität, dass Politik etwas anderes ist als es sein sollte.
Viele Jungpolitiker stellen sich auch schnell die Frage, wieso mache ich oder wieso machen wird das alles.
Vor und während der Ausbildung, hatte ich ein romantisches Bild von der Jagd. Das Waidwerk. Die Tradition. Der respektvolle Umgang mit dem Tier und der Natur.
In der Ausbildung wurde mir der Respekt vor dem Lebewesen beigebracht.
Das vermisse ich mittlerweile.
Das liegt aber wie ich sehe nicht an der Jagd selbst, sonder an den Menschen, die die Jagd ausüben.
Das Waidwerk ist nicht verdorben. Es sind eher die Jäger aber es sind wie ich sehe nicht alle.
Ich respektiere oder toleriere eure Einstellung. Wie ich aber sehe, wird die Toleranz bei den Jägern nicht immer gross geschrieben.
Man darf auch nicht alle über einen Kamm scheren. Ich habe ein anderes Bild vom Jäger und der Jagd.
und diese Erkenntnis hast Du erst jetzt?Das Problem ist, es erregt mich nicht. Ich bin völlig entspannt.
Es macht mir aber Spass den Tieren zu zuschauen und dann stelle ich mir die Frage, wieso soll ich es jetzt töten, wenn es mir die Zeit in der Natur versüsst hat.
Die Ausbildung ist eben nicht mehr lang. 3 Wochen, Prüfung, fertig. Man sieht was dabei herauskommt.und diese Erkenntnis hast Du erst jetzt?
Was war die Motivation, Mühen und Kosten für den Jagdschein zu investieren?
Manch einer hat sich davor die Frage gestellt und für sich überlegt, was es bedeutet Jäger zu sein.
Die Ausbildung dauert lange und ist kein Spaziergang - hast Du nie in Dich reingehört und mal überlegt, wofür Du das alles in Kauf nimmst?
Vielleicht kategorisiere ich Dich nun voreilig, aber Du hast Dich nie vorgestellt - das kannst Du ja nachholen.
Zugänge zur und Gründe für die Jagd gibt es zahlreiche.Nicht unbedingt aber ich möchte halt wissen, wieso ich jetzt beim Ansitz auf Schwarzwild schiessen soll.
Mein Kühlschrank und der, der anderen ist voll. Haben will die Sau keiner. Muss am Ende verschenkt werden.
Also wieso bejage ich das Wild?
Es ist schön in der Natur zu sitzen und diese zu geniessen. Es ist auch geil eine geile Waffe zu besitzen und die ganze andere moderne Technik, die man heute kaufen kann aber einen Zweck für die Jagd hätte ich schon gerne, wenn ich kein Hunger habe und der Kühlschrank voll ist.
In der Ausbildung hat sich das alles toll angehört aber jetzt in der Praxis, habe ich das Gefühl, es ist nur eine Zielscheibe auf vier Beinen.
In der Theorie hatte die Jagd für mich einen Zeck und Sinn aber jetzt in der Praxis, vermisse ich zum grossen Teil den Zeck oder ich kann ihn nicht erkenne und deswegen bin ja hier.
Als Jungjäger sieht man ja vieles nicht oder versteht es halt nicht.
Gelernt hast du sehr wenig.@cast die Ausbildung dauerte sechs Monate, also ein halbes Jahr.
Klar daß du es rein wirtschaftlich siehst...Zugänge zur und Gründe für die Jagd gibt es zahlreiche.
Der für mich überzeugende: Jagd ist ein Eigentumsrecht. Und ein Eigentümer sollte sein Recht nutzen dürfen. Wenn Du Eigentümer einer Eigenjagd bist und direkt Dein Eigentumsrecht nutzt ist die Sinnhaftigkeit klar: außer Hunger, Freude an der Natur, Beute machen wollen, geht es Dir um Schadvermeidung an Deinen Land- und/oder forstwirtschaftlichen Flächen. Die Akzente sind überall verschieden, das „Waldland Schleswig-Holstein“ unterscheidet sich von Bayern auch bei der Jagd.
Derzeit lohnt sich bei uns die Saujagd, weil der Mais noch nicht geerntet ist und 150 Kilometer nördlich die ASP ausgebrochen ist. Man kann von Glück reden, dass der Ausbruch nicht im Odenwald war, sondern in einer Gegend mit zahlreichen Infrastrukturlinien, dichter Besiedelung und eher wenig Sauenhabitat. Die Population niedrig zu halten, ist also gewiss sinnvoll, auch wenn Dir offenbar erzählt wird, dass es schon zu wenig Wildschweine gäbe.
Rehwildjagd lohnt sich in jedem Waldgebiet. Überall. Außer, man ist mit Fichte und Kiefer zufrieden.
Ja, und der Lehrer, so wie er ist, hat vermutlich nur die „romantischen“ Einblicke weitergegeben.Mein damaliger Lehrer war Jäger und hat uns damals ein wenig in die Jagd Einblicke gegeben. Das was ich so allgemein über die Jagd und die Jäger gehört oder gesehen habe und dann natürlich die Ausbildung. Das Internet. Youtube.
Ungeduld ist die schlechteste Tugend, die ein Jäger überhaupt nur mitbringen kann. Deshalb übe Dich in Geduld und Demut vor der Schöpfung, sammle eigene Erfahrungen und Du wirst Erleuchtung finden, weil Dir hier niemand sagen kann, weshalb DU etwas tun sollst oder nicht, sondern Du nur falsch verstanden werden kannst, wenn Du anderen Leuten zu verstehen gibst, dass Du keine Ahnung hast, warum Du etwas tust....@Pragmatikus das hast du sehr gut erkannt. Das habe ich in meinem Eingangspost so beschrieben.
Mir fehlt die Erfahrung und genau deswegen habe ich diese Frage hier gestellt weil ich zu ungeduldig bin, auf meine Erfahrung zu wartenl.