Verlust der Jagdfreude bis hin zum beenden des Hobbys.

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ich habe mich auch von einem Mitjäger vertreiben lassen. Bevor der die Bühne betreten hat, war alles gut. 600 ha, gelegentlich auch Hirsche. 5 Begeher und ein Pächter, der drei Dinge wollte.
Pünktlich sein Geld, seine Ruhe und daß die 4 Treibjagden im Herbst anständig laufen. Der Rest war ihm einfach egal. Macht, was ihr für richtig haltet, habt aber eine gute Antwort, wenn ich euch frage, warum ihr so gehandelt habt.

Dann ist ein "Neuer" aufgetaucht. Ein unerträglicher Kontrollfreak, der erst glücklich ist, wenn er alles aufgemischt hat. Vorher biste zur Jagd, ab und an haste einen Mitjäger getroffen. Und wenn nicht, dann haste halt keinen getroffen. Es gab einen, der war der hat sich um das Revier gekümmert, hat am Ort gewohnt. Der hat für umsonst gejagt, 3 Rehe für umsonst und bis zu 10 Sauen. Der war dann aber auch für alles zuständig und hatte auf Nachfrage wahrheitsgemäß zu berichten, was wo wie los ist, oder auch nicht. Hat wunderbar funktioniert, bis der Mann aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen ist. Dann kam wie gesagt dieser Nerv. Der hat genau 2 Jahre gebraucht, um eine Equipe, die über 15 Jahre gewachsen war, zu sprengen.
Weil ich Gewalt ablehne, bin ich gegangen. Schweren Herzens, ich trauere dem Revier auch immer noch etwas nach. Nicht zu ändern. 45 Kilometer einfacher Weg sind natürlich auch nicht ohne.

Und jetzt? Ungefähr das Gleiche, 800 ha, ohne Hirsche, 3 aktive und 2 passive Mitjäger, 5 Kilometer von daheim, ist sogar noch etwas günstiger. Wehmut bleibt trotzdem.

Was ich aber iwi nicht verstehe - hier ist immer von Mitjägern die Rede. Ich genieße die herrliche Ruhe, wenn ich zur Jagd gehe. Da sind mir Mitjäger eigentlich egal. Einerseits kann man sie sich nicht immer ganz frei aussuchen und zum anderen ist Jagd - zumindest über den Sommer - keine Gemeinschaftsveranstaltunng. In meiner Wahrnehmung zumindest. Oder gehört der Hegering-Säckevollmach-Stammtisch dazu? Da müßte ich noch das erste Mal hingehen. Wird aber ganz bestimmt nicht passieren. Keine Gefahr.
 
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Es scheint sich aber auch so eine nehmer-Mentalität zunehmend auszubreiten. Es gibt aber nix zum Nulltarif. Alles hat seinen Preis und das Gros bekommt auch nix geschenkt. Es soll nichts kosten aber es soll sich lohnen. Wer nicht ausreichend oder klug investiert kann auch nicht mit Rendite rechnen. Wenn’s nicht läuft mit dem was man bisher macht bringt’s nichts immer so weiter zu machen. Man muss dann andere Lösungen für das Problem suchen und sie angehen. Vom beschweren wird sich nichts ändern. Man muss die Ursache erst bei sich selber suchen und daran arbeiten bevor man den äußeren Umständen die Schuld gibt. Das kostet Energie, wirkt aber auch motivierend wenn man etwas schafft statt nur vergeblich auf spontane Besserung zu hoffen. Ich muss auch jetzt die Taktik in meinem Revier ändern weil es sich festgefahren hat und nach alter Weise nicht mehr zu bejagen ist, was mich selbst sehr frustriert. Meiner Erfahrung nach wollen viele begeher das (wie ich es nenne) „blaserprospekt-Hochglanz-Erlebnis“ wann sie es denn begehren, aber die Investition an Zeit, Geld, Enthusiasmus, Energie, nerven, Material, die es braucht um dahin zu kommen wollen sie nicht (mit-)tragen. Das versaut mir den Spaß an der Jagd. Ich hab keine Lust als Pächter egozentrischen Leuten ihren sorglosen Abenteuerspielplatz auf meine Kosten zu bestellen. Mann kann ja auch mal mit Eigeninitiative kommen und nach Absprache einen eigenen hochsitz an einer vermeintlich guten Stelle bauen, resp. Sich in der Instandhaltung der Einrichtungen beteiligen, andere jagdstrategien vorschlagen und ggf planen/durchführen, sich selbst eine Kirrung anlegen und sehen ob es funktioniert, Verantwortung für einen Teil des feldreviers übernehmen und sich da um die hege des Niederwildes und die Schadensverhütung kümmern, ggf sich drum kümmern dass man mal einen entenstrich im Herbst ausrichten kann, sich mit der fallenjagd befassen uswusf. Was ich damit sagen will: man ist für seinen Erfolg selbst verantwortlich. Man muss auch was tun. Wer wartet dass sich ihm gütlich getan wird zwangsläufig frustriert sein. Und wenn es mit dem Wechsel in ein anderes Revier getan werden muss. Ich bin es auch leid das Revier und die anfallenden Kisten zu bezahlen, zu bestellen, meinen Hund auszubilden und einzusetzen, die Einrichtungen selbst zu tragen, den ganzen jagdbetrieb alleine zu bestreiten um Leuten die sich selbst um nichts aus eigenem Antrieb kümmern und dann Am Ende noch Jammern es wär alles scheisse ne Bühne für ihr Hobby zu geben.
 
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Deswegen schaut man sich die Kandidaten rechtzeitig an und zwar bevor sie den Schein haben, dann heißt es mitarbeiten im Revier und dann wird man sehen.
 
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@Dierwes

Stimme dir da voll zu, ist aber nur eine Seite der Medaille. Gibt auch die Art Pächter, die sich Pacht und Wildschaden durch BGSler zahlen lassen und dann trotzdem noch den Großkotz raushängen lassen. Wer zahlt bestimmt die Musik, aber wenn die Kosten praktisch für jeden, egal ob Pächter oder Begeher gleich sind? Ja klar, muss ja keiner bei denen jagen. Und da kommen wir wieder auf den Knackpunkt: Es kommt maßgeblich auf die Region an. In einer Ecke Deutschlands findest du kaum gescheiten BGSler, selbst wenn du sie kostenlos jagen lässt, in einer anderen stehen sie Schlange und es dauert sehr lange, bis man eine Jagdgelegenheit hat. Und dazwischen gibt es auch noch sehr viel. Pauschalisieren kann man da einfach nicht.
 

Westwood

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@Dierwes

Stimme dir da voll zu, ist aber nur eine Seite der Medaille. Gibt auch die Art Pächter, die sich Pacht und Wildschaden durch BGSler zahlen lassen und dann trotzdem noch den Großkotz raushängen lassen. Wer zahlt bestimmt die Musik, aber wenn die Kosten praktisch für jeden, egal ob Pächter oder Begeher gleich sind? Ja klar, muss ja keiner bei denen jagen. Und da kommen wir wieder auf den Knackpunkt: Es kommt maßgeblich auf die Region an. In einer Ecke Deutschlands findest du kaum gescheiten BGSler, selbst wenn du sie kostenlos jagen lässt, in einer anderen stehen sie Schlange und es dauert sehr lange, bis man eine Jagdgelegenheit hat. Und dazwischen gibt es auch noch sehr viel. Pauschalisieren kann man da einfach nicht.

Aber selbst wenn der Pächter unterm Strich keine höheren Kosten als die Begeher tragen sollte ist er immer noch derjenige der unterm Strich die Verantwortung und das eventuelle Risiko trägt...

Leider kristallisiert es sich für mich immer mehr heraus wie @Dierwes es beschreibt.
Die nehmer-Mentalität wächst in ungeahnte höhen und der Anteil der Leute die versuchen dir die Hand abzureißen wenn du ihnen den Finger hinhältst steigt auch immer mehr.
Ich biete seid ich selbst Pächter bin immer wider Revierlosen und Jungjägern aus der Umgebung oder auch hier aus dem Forum eine Möglichkeit mal rauszukommen. Gedankt wurde es inzwischen mit Fehlabschüssen, unabgesprochenen Alleingängen oder schlichtweg mit Unverschämtheit.
Dadurch werde ich sicher nicht damit aufhören ab und an Leuten eine Chance zu geben aber es wird halt weniger werden und der Rahmen in dem sich bewegt wird enger!

Selbst hatte ich mal eine Zeit von etwa Zwei Jahren in denen mir die Jagd vollkommen gestohlen bleiben konnte, das lag aber an den damaligen Jagdmöglichkeiten und Revierverhältnissen in denen ich unterwegs war.

Heute ist das ganze aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken, damit meine ich aber weniger das bisschen Zeit das ich auf dem Ansitz verbringe, auch wenn es für mich ein wichtiger Rückzugort ist, als das ganze drumherum. Sei es Revierarbeit, das hüten meiner Begeherbande oder auch einfach das klönen mit Jagdfreunden oder anderen Leuten die irgendwie in Beziehung zum Revier stehen. Man kann sich bei unsere Passion auf so viele Dinge konzentrieren und so viel neues Erleben das ein Leben nicht reicht um alles kennen zu lernen was theoretisch machbar ist.

Von dem her haltet die Augen offen und seid ab und an offen für neues.
 
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Das meinte ich dann mit „und wenn es durch wechsel des Reviers getan werden muss“

.... was ich damals getan habe, obwohl das Revier von der Struktur her schöner war, als jetziges. Aber 30 km einfach und und die Jagdstrategie haben mir nicht gepasst. Da hat ich nämlich auch kaum Bock-Anblick denn die waren kaum mehr vorhanden. Kam ja erst im Sommer unerfahren dazu und da hatten die Mitgeher bereits ziemlich aufgeräumt. Vorgabe: NUR Böcke, keine Schmale und Cash im Voraus. Kaufte praktisch blind drei Stücke (Böcke). Erlegt habe ich dann letztendlich einen Bock und ein Bockkitz (was dem Pächter eh schon wieder nicht passte) und mich zum Ende des Jagdjahres verabschiedet ...
Mittlerweile bin ich das 4. Jagdjahr im jetzigen Revier und aufgrund der kurzen Entfernung auch öfter 2 mal täglich draussen.
Das alte Revier gibt's mit dem alten Personenkreis schon lange nicht mehr, denn die haben sich total überworfen, was damit endete, dass die Begeher sogar einige neue Sitze in einer Nacht- und Nebelaktion abbauten. Ich hab das alles aus der Ferne mitbekommen, (da ich noch in der Whatsapgruppe Mitglied war und ich zu einem Begeher von damals heute noch ein prima Verhältnis pflege) und mir ins Fäustchen gelacht :cool:.
Im neuen Revier dann gleich am 1. Mai nen 6-er Bock gestreckt und als der Pächter bei Sonnenaufgang ums Eck kam hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl im Magen, ob des Kapitalen. Einziger Kommentar: "Moin Andal, is ja a Sechser ... Waidmannsheil zum Einstand!
Ich hoffe, dass ich so lange wie möglich hier Waidwerken darf und genieße es!

... Aber nochmal zum Thema ... ich glaube nicht, dass ich anstelle von @taggart hier im Forum über das Thema "überhaupt kein Anblick, über so lange Zeit, usw." diskutiert hätte, sondern in anderer Weise aktiv geworden wäre (ohne Forum). Wie @cast schon mal meinte: a) es ist kein Wild vorhanden; b) es liegt an einem selbst, wenn man keinen Anblick hat. Ganz ehrlich, für a) reicht mir die Ausbildung zum Jäger (auch ohne Vorkenntnisse) und an b) muss man sowieso Arbeiten, wenn's daran liegt (aber das merkt man). Habe auch genau vor 4 Jahren den ersten Jagdschein gezogen und stamme nicht aus einem Jägerhaushalt - also so ziemlich die gleichen Basics. Darum habe ich auch hier geschrieben, denn das eine oder andere kann ich schon nachvollziehen. Unter die Fittiche hat auch mich so gut wie niemand genommen in den vergangenen Jahren, aber ich komm zurecht und wenn was ist frag ich halt.
 
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Ja, es ist nicht ganz leicht den für sich passenden Jagdkameraden zu finden. Da muss sehr vieles stimmen bis einer angeboten bekommt ob er nicht „fest“ bleiben möchte. Ich/wir handhaben es auch wie Westwood, es werden gerne Gäste eingeladen. Diese dürfen alles erlegen was freigegeben wird, eine Gewichts- oder Altersbeschränkung gibt es nicht, teils aber eine Geschlechterbeschränkung. Außerdem erwarte ich, dass jeder Jäger die Jagdzeiten kennt, das er sauber und tierschutzkonform jagd. Aktuell wird „nur“ zu Gruppenansitzen geladen. Diese werden im Revier angesetzt oder dürfen selbst den Sitz einnehmen wenn sie das Revier kennen. Wir haben bis jetzt vornehmlich positive Erfahrungen damit gemacht, nichts desto trotz gab es trotz klarer Absprache einen Fehlabschuss, daraus zieht man seine Konsequenz und gibt halt einem anderen die Chance. Einmal war ich auch fast sprachlos als ich nach dem ersten gemeinsamen Ansitz direkt nach einem kostenfreien BGS gefragt wurde.
Da man die meisten Gäste „nicht als Jäger“ kennt muss man halt ein gewisses aber überschaubares Risiko eingehen.
 
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@Andal
Ich bin auch eher ein Freund der Freigabe für nicht bekannte Gäste: NUR Böcke, keine Schmalrehe, und ab Jagdzeit Kitze und Ricken, aber ZUERST den Nachwuchs, dann die Ricke. Weibliche Stücke, die alleine gehen werden im September nicht für Gäste frei gegeben!
Warum das so ist muss ich wohl nicht breit treten.
 
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Noch sind genug da, Schmale und weibliche Stücke sowie Kitze werden auch erlegt, nur nicht sofort von jedem, wenn das Vertrauen da ist bin ich um jeden froh der auch das sauber macht. Außerdem haben wir zum erlegen weit mehr zu bieten als nur Reh und ab und an mal ein Wildschwein. Füchse, Iltis, Baum- und Steinmarder, Dachs, Schnepfen, Tauben usw.
Man muss sich nicht immer nur auf die „Huftiere“ versteifen
 
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... wenn aber über Jahre von jedem Begeher ausschließlich Böcke erlegt werden, brauch ich das auch nicht breittreten ...
Wenn sich zig Begeher um 2-3 Böcke „kloppen“ hast du aber vollkommen recht. Ich würde dann aber auch keinen neuen mehr dazu nehmen. Es bringt ja nix Leute den Wald beunruhigen zu lassen für nix und wieder nix. Als Begeher würde ich das aber auch nicht ewig mitmachen, whr wie du auch.
 
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Exakt so war es. Der Pächter war wirklich absolut Geldgeil, weil sein Elektro-Laden nicht so gut lief. Sonst war er eigendlich ganz in Ordnung. Soweit ich's noch weiß kam er auch nur an das Revier, weil er einem Freund aushalf welcher die Pacht nicht mehr Erfüllen konnte, weil Zuverlässigkeit wegen Trunkenheit im Strassenverkehr futsch. Wollte nach Ablauf der Pacht auch auf keinen Fall mehr pachten. Jedenfalls hatte er es mir so erzählt.
 
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So ist’s ja auch mit dem von mir genannten „Prospekt“-denken: am 1. mai (am besten) den sechser umnieten, nachdem man von den ersten Sonnenstrahlen im morgendlichen tau geküsst wurde, dann noch bei der Totenwacht ne Träne der Verzückung verdrücken und Dann ist das jagdjahr bis zur DJ erstmal besiegelt und der „Passion“ Genüge getan. Dann hat man Kind und Kegel, Arbeit und andere hobbies die Priorität genießen. Füße hoch und fertig. Nachts den Sauen auf den schadflächen hinterher laufen, weibliches rehwild, (jung-)Fuchsjagd, biotopverbesserungen, ansitzeinrichtungen, also alles mögliche was ich oben schon erwähnte ist dann nicht mehr Im bilde. Da ist dann der Pächter gefragt: der muß nämlich bezahlen, an den wird herangetreten bei Schaden, dem liegt nämlich an Nachhaltigkeit. Da braucht man sich nicht wundern wenn man aussortiert wird.
 
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So ist’s ja auch mit dem von mir genannten „Prospekt“-denken: am 1. mai (am besten) den sechser umnieten, nachdem man von den ersten Sonnenstrahlen im morgendlichen tau geküsst wurde, dann noch bei der Totenwacht ne Träne der Verzückung verdrücken und Dann ist das jagdjahr bis zur DJ erstmal besiegelt und der „Passion“ Genüge getan.

@Dierwes Falls Du mich damit meinst:
Wenn ich die Wahl zwischen 6er und Schmal gehabt hätte, ganz klar Schmalreh. Hat bei mir immer Vorrang, denn denen lauf ich nachher immer hinterher. Trophäe interessiert mich nicht. Jage hauptsächlich für meine Kühltruhe
 

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