So ist es. Für viele erstmal unverständlich, dass mich das kalt lässt, wofür sie brennen. Für viele hier ist „Jagd“ untrennbar verbunden mit Erinnerungen an Kameradschaft, einmalige Naturerlebnisse, Herzklopfen, das Gefühl von Erfolg und Zufriedenheit. Für mich hingegen kommen nur Frust, Enttäuschung und Langeweile als Assoziationen.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen glaube ich dass Du im Herzen kein Jäger bist/wirst/warst oder auch sein willst. Ich weis nicht was Dich zum Jagdschein und jagen gehen motiviert hat. Es gibt Leute die sich mit viel Elan an neue Dinge heranstürzen, sei das jetzt Ski Fahren, Mountainbike, Schießsport, Golf, Modellbau, oder die Jagd.
Sich ausrüsten...es wie ein Strohfeuer kurze Zeit sehr intensiv betreiben um dann nach relativ kurzer Zeit durch eine anders Hobby für das sie JETZT brennen zu ersetzen.
Ich hab gerade auch einen Bekannten der sich im Schießsport überengagierte, die teuerste Ausrüstung ist gerade gut genug, es gab kein anderes Thema mehr, man muss sofort auf Matche und unter die Top10, es gab kein anderes Leben mehr....und jetzt merkt er nach anfänglich guter Erfolgskurve...dass man um weiter zu kommen eisern trainieren, dranbleiben, Rückschläge einstecken muss und sich nicht alles um Ihn alleine dreht. Jetzt ist er demotiviert, beleidigt weil er auf einem Match (obwohl er NATÜRLICH den Veranstalter beim Vornamen kennt) keinen Startplatz mehr bekam (hat sich schlicht zu spät angemeldet) und wirft alles hin. Und das rigoros. Alles wird verkauft verschenkt . Jetzt braucht er Platz für sein neues Hobby...hier der genau gleiche Vorgang...nur das beste...kein anders Gesprächsthema mehr..etc..etc..usw.
Naja, falls hier Jungjäger mitlesen - lasst euch nicht den „wer billig kauft, kauft zweimal“ Floh ins Ohr setzen. Ich bin froh mir nicht die Übercustombüchse mit graviertem Monogramm und weiß Gott welch teurem Schaftholz gekauft zu haben, und auch nur mit dem alten Smart statt mit dem neuen 4x4 ins Revier gefahren zu sein. Der Schaden hält sich zum Glück in Grenzen.
Zu dieser Aussage kann ich durchaus zustimmen, wenn auch mit anderem Hintergedanke.
Im Mittelpreis und z.T auch im Low Cost Bereich findet man heute Equipment welches in der Leistungsklassse liegt welches vor einigen Jahren als das NONPLUSULTRA angesehen und unter dem Gedanken „wer billig kauft, kauft zweimal“ beworben wurde. Mein erstes ZF war z.b. ein Frankonia 3-12x56 auf einem geerbten Mauser 98 dem ich mit Säge und Raspel zu einem "jagdlichen Aussehen" verholfen hatte. Die billigste Teilmantelmunition war damals für mich teuer genug.
Ich tauchte damals nicht in ein Hobby ein, sondern veränderte meinen gesamten Lebensweg und Lifestyle. Hatte Spaß an der Revierarbeit, baute Hochsitze, kaufte und bildete meinen ersten Hund aus lernte die jagdliche Frau meines Lebens kennen.
Heute ist Jagd für mich in erster Linie Handwerk und nahezu daily Business . Ich sehe das ganze wenig "waidmännisch" verklärt und doch gehört es zu mir(uns) wie das Salz in der Suppe.
Jeder muss seine "Passion" selber finden.
Gruß