Trinkgeld! Mal ganz konkret...

z/7

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Ich denke schon...

Ich schrieb ja schon mal, dass die Berufsjäger erstmal die Termine buchen, wo Amis/Aussis kommen und für den Rest der Zeit dann die Deutschen bzw. Europäer.
Und die zahlen deshalb mehr, weil sie den deal mit dem trinkgeld besser verstanden haben? oder sind horrende trinkgelder bei denen in der heimat eh so üblich?
 
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Und die zahlen deshalb mehr, weil sie den deal mit dem trinkgeld besser verstanden haben? oder sind horrende trinkgelder bei denen in der heimat eh so üblich?
Warst du noch nie in den Staaten?
In den dortigen Kneipen z. B. ist die Bezahlung der Bedienungen unterirdisch, die Masse lebt eigentlich nur vom Trinkgeld und da sind etwa 15-20 % der Rechnungssumme üblich bzw. werden erwartet.
Wo ich mich schwer tue, Trinkgeld wie im o. g. Rahmen zu akzeptieren, wird´s beim Amerikaner gerne auch mal vierstellig, je nach Jagdpaket. Das versaut halt für unsereins die Preise.
Natürlich kannst du auch die hiesigen Gewohnheiten beibehalten und für eine Woche gönnerhaft einen Fuffi geben, aber ein 2. Mal würde ich dann nicht die gleiche Lodge buchen bzw. wahrscheinlich wäre dann der Wunschtermin schon ausgebucht...

Ich dachte doch, ich hätte die Gegebenheiten für Veranstalter und Berufsjäger verständlich beschrieben, gerade letztere sind einfach drauf angewiesen.
 

z/7

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Daß die aufs Trinkgeld angewiesen sind war mir auch vorher bekannt. Darum gehts ja nicht. Das Problem liegt dann wohl eher in der ortsüblichen Proportion, die amerikanischen Verhältnissen näherkommt als europäischen.

In Summe also keine Knickerigkeit europäischer Gäste, sondern ein Mißverständnis.
 
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So wie ich es weiter oben verstanden habe, geht es ja auch darum Geld vom steuerbaren Einkommen in „Cash in die Täsch“ umzuwandeln.

Wenn man das sonstige Preisniveau (ich kenne nur SA) ins Verhältnis setzt passt da ja was nicht.
 
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So wie ich es weiter oben verstanden habe, geht es ja auch darum Geld vom steuerbaren Einkommen in „Cash in die Täsch“ umzuwandeln.

Wenn man das sonstige Preisniveau (ich kenne nur SA) ins Verhältnis setzt passt da ja was nicht.
Ein System was der deutsche Handwerksmeister wohl perfektioniert hat, das sowas auf dem wohl korruptesten Kontinet dieses Planeten genauso läuft ist nicht verwunderlich.
 
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Wenn ich hier mir diese „Trinkgeld“ Diskussion durchlese- die mit grob unfreundlichem Ton schreiben sind ja schon bekannt- wundert es mich nicht, daß heutzutage deutsche Auslandsjäger nicht sehr beliebt sind. Das war in der Vergangenheit- ca. 30 -20 Jahre nicht so. Da waren deutsche Jäger meist keine “Klemmer“, sondern gerngesehene Jagdgäste, die oft auch erfahrene, gute Jäger waren, die wußten was sich gehört, sich für eine Jagdreise Zeit nahmen- Klasse statt Masse. Die „ alte“ österreichische Gasthaus-Faustregel- 10% wenn ich mit dem Service zufrieden war- paßt auch für die Jagd. Egal ob Berufsjäger in den Alpen, Pirschführer auf Ungarn-Brunfthirsch…. vorallem wenn man mehrere Jagdtage oder über eine Woche mit dem selben Berufsjäger, Pirschführer jagt. Das in den ostafrikanischen Jagdländern, Zimbabwe noch die Camp-Staff , Tracker dazukommt- ist dort selbstverständlich.
Na- jetzt wird das Gegeifer wieder losgehen 😊
 
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Um mal den Vergleich mit einem amerikanischen Restaurant zu ziehen - dort wurde ich noch nie unfreundlich bedient, ganz im Gegenteil, man reißt sich ein Bein aus, schreibt den eigenen Namen auf die Papiertischdecke, checkt andauernd und fragt nach, ist unglaublich freundlich - da gebe ich gern Trinkgeld, auch wenn es quasi erwartet oder schlechtestenfalls schon auf die Rechnung geschrieben wird. Kniffelig wird es dann, wenn Tips schon auf dem Bon stehen und Tiffany "vergißt", darauf hinzuweisen. Das fand ich nicht okay.
 
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Nochmal zum TG in Afrika: Die Handhabung dass man das Trinkgeld dem Farmer/Jagdherrn/PH gibt, hat eine Menge gute Gründe.

Manche Jagdgäste versuchen, sich den lokalen HG „genossen zu machen“, indem sie ihn schon während der Jagd „schmieren“, und versprechen sich davon irgendwelche Vorteile. Das erzeugt dann aber künftig eine Erwartungshaltung dass ohne diese Extra-Kohle keine Leistung gebracht wird. Das ist unerwünscht, auch im Sinne des nachfolgenden Jagdgastes der etwas zurückhaltend ist.

Viele Jagdgäste bekommen nicht mit, wer so alles für sie arbeitet, putzt, bügelt, skinnt usw., und auch diese unerkannten Menschen sollen von dem Trinkgeld einen angemessenen Teil abbekommen. Statt dass der eine lokale HG der ja soooo nett ist, den Löwenanteil absahnt. In Europäern rumoren da oft ganz seltsame Innere Prozesse, Vorbehalte im Umgang mit Afrikanern die sich plötzlich lösen, koloniale Schuldkomplexe usw., was zu seltsamen Reaktionen führen kann. Daher gilt regelmäßig ein fester Verteilschlüssel.

Und dann wie bereits angedeutet das Thema „Dauerhaftigkeit der Mitarbeiter“. Ich kenne es teils so, dass erst am Ende der Jagdsaison das Trinkgeld an die Mitarbeiter verteilt wird. Um dafür zu motivieren, dass die Leute bei der Stange bleiben und nicht vorzeitig abhauen, das Geld versaufen und wochenweise fehlen.

Das Trinkgeld mag tatsächlich eine Art zweiter Lohn sein. Man muss aber sehen, dass auch die Einkunftsseite des Jagdbetriebes eben davon abhängt, ob Jagdgäste da sind oder nicht. Auch da gibts gute und schlechte Jahre. Mit Fleischjagd auf eigene Rechnung trägt sich ja kein Jagdbetrieb. Im Prinzip ist das eine Umsatzkomponente. Das mag für Deutsche ungewohnt sein, dennoch reden wir hier von „nur“ 10-20% des Jagdpreises. Bei einer Jagd von 7.000-10.000€ sind das rund 1.000€. Das sollte man bitte einkalkulieren.
 
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Ich habe auch bei unseren amerikanischen Kollegen mal geschaut und diesen Artikel gefunden (ist zwar von 2008 aber arbeitet teilweise mit Prozentangaben (also inflationsadjustiert ;))


Daraus ein Auszug:

"[...] I will share with you my method for how I decide how much of a tip to leave and knowing from the other side of the equation how much people really do leave. This method really works for all hunting safaris from a bargain plains game hunting package all the way up to a big five hunting safari.

I base my tip for the Professional Hunter on the total cost of the hunt, daily rate and trophy fees combined, excluding tax. Using that figure, I multiplying it by:

For professional hunter:
5% for an average tip
6% for a better than average tip
7% for a very good tip
8% plus for a very generous tip

I believe that this method works well because it figures in the cost level of the hunt, the number of species you take and allows for you to express your appreciation by giving you the ability to choose the percentage based upon your overall satisfaction.

As for the rest of the hunting team and lodge/camp staff I break it down as follows:

For a typical hunting safari:
Tracker: from $5 to $10 per person/day
Driver: from $5 to $10 per day
Skinner: from $5 to $10 per person/day
Lodge/camp staff: $3 to $5 per person/day

[...]

For a big five or concession camp hunting safari:
Tracker: from $8 to $13 per person/day
Driver: from $5 (average) to $10 (generous) per day
Skinner: from $5 (average) to $10 (generous) per person/day
Porter: from $5 (average) to $10 (generous) per person/day
Lodge/camp staff: $3 (average) to $7 (generous) per person/day

[...]"
 
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Ich habe auch bei unseren amerikanischen Kollegen mal geschaut und diesen Artikel gefunden (ist zwar von 2008 aber arbeitet teilweise mit Prozentangaben (also inflationsadjustiert ;))
@Jan83 besten Dank für deine Nachricht. (y)

Deine Zustimmung vorweggenommen, habe ich deinen Text mittels "Google Übersetzungsprogramm" in die deutsche Schreibweise übersetzen lassen. ;)

Daraus ein Auszug:

„[...] Ich werde mit Ihnen meine Methode teilen, wie ich entscheide, wie viel Trinkgeld ich gebe, und wie ich von der anderen Seite der Gleichung weiß, wie viel die Leute wirklich hinterlassen. Diese Methode funktioniert wirklich für alle Jagdsafaris, von einem Schnäppchenjagdpaket bis hin zu einer Big-Five-Jagdsafari.

Mein Trinkgeld für den professionellen Jäger basiert auf den Gesamtkosten der Jagd, dem Tagessatz und den Trophäengebühren zusammen, ohne Steuern. Mit dieser Zahl multipliziere ich sie mit:

Für Berufsjäger:
5 % für ein durchschnittliches Trinkgeld
6 % für ein überdurchschnittlich gutes Trinkgeld
7 % für ein sehr gutes Trinkgeld
8 % Plus für ein sehr großzügiges Trinkgeld

Ich glaube, dass diese Methode gut funktioniert, weil sie sich auf die Höhe der Jagdkosten und die Anzahl der von Ihnen erlegten Arten auswirkt und es Ihnen ermöglicht, Ihre Wertschätzung auszudrücken, indem Sie den Prozentsatz basierend auf Ihrer Gesamtzufriedenheit auswählen können.

Was den Rest des Jagdteams und des Lodge-/Camp-Personals betrifft, teile ich es wie folgt auf:

Für eine typische Jagdsafari:
Tracker: von 5 bis 10 $ pro Person/Tag
Fahrer: 5 bis 10 $ pro Tag
Skinner: von 5 bis 10 $ pro Person/Tag
Lodge-/Camp-Personal: 3 bis 5 $ pro Person/Tag

[...]

Für eine Big Five- oder Konzessionscamp-Jagdsafari:
Tracker: von 8 bis 13 $ pro Person/Tag
Fahrer: von 5 $ (durchschnittlich) bis 10 $ (großzügig) pro Tag
Skinner: von 5 $ (durchschnittlich) bis 10 $ (großzügig) pro Person/Tag
Gepäckträger: von 5 $ (durchschnittlich) bis 10 $ (großzügig) pro Person/Tag
Lodge-/Camp-Personal: 3 $ (durchschnittlich) bis 7 $ (großzügig) pro Person/Tag
 
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Erlaubnis erteilt ;)

Ich denke damit hat man einen wirklich guten Anhaltspunkt und wir sicher nicht total daneben liegen.
 
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Den Amis fliegt ihr Umgang mit Tips so langsam um die Ohren.
Googelt mal zum Thema „Tipflation“.

Meiner Meinung nach soll der Arbeitgeber für das Einkommen der Angestellten sorgen und nicht die Gäste.
Trinkgeld soll bleiben was es ist. Ein Dankeschön für einen guten Service.
Ich gebe in Ungarn meinem Berufsjäger 100€. Ich mache das nicht davon abhängig was ich in der Woche erlegt habe.
Zwischendurch gibts Bonbons (gegenseitig) und Abends Getränke auf der Terrasse.
 
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Den Amis fliegt ihr Umgang mit Tips so langsam um die Ohren.
Googelt mal zum Thema „Tipflation“.
Das läuft in Kalifornien (wo auch sonst) grad komplett aus dem Ruder. Für eine poplige Pizza im Restaurant bezahlst du schon gut 20-25€, dazu dann gerne mal zwischen 15 und 20% Service Fee und 5-8% Health Insurance (???) direkt auf der Rechnung und das Kartenlesegerät bietet dir nochmal 25 oder 30% Tip an. Und das selbst bei z.B. Coffee to go...
Das machen mittlerweile selbst die Amis nicht mehr mit.

Die 30% Tip waren mal als gut gemeinte Geste während der Corona Epidemie gedacht um die Bedienungen zu unterstützen, jetzt wird das von den Kellnern plötzlich als selbstverständlich betrachtet.
 
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