stumme Hunde besser zur Nachsuche?

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hypsilon schrieb:
Vor allem bestimmt der, was gejagt wird! Merkt man sehr gut, wenn man sich mal selbst Welpen behalten hat und mit den anderen Hunden gejagt hat... das nimmt dann z.T. schon eigenartige Formen an. Da verweigern Hunde aus bester scharfer Linie den Fuchs, bloß weil der Meutegenosse nicht dabei ist. Erst wenn sie länger allein gejagt werden, zeigen sie plötzlich ihr ganzes Potential. Aus ediesem Grund versuch ich mit dem jungen Hund erstmal allein zu jagen, ihn allein zum Erfolg zu bringen. Dauert zwar oft länger, aber ich habe schneller einen auch allein zuverlässigen Hund. Geht aber auch andersrum: Dass sich der Hund v.a. im Beisein der Mutter deutlich zurück hält...

:12: :12:
da bricht jetzt aber für jemand eine jagdkynologische Welt zusammen....
das ist doch "artwidrig", was Du hier propagierst ..... :12: :12:
 
A

anonym

Guest
Oh Ips, ist das dein Beitrag zu diesem Thema? :19: :13: :shock:

Ich wollte mich ja eigentlich nicht mehr äußern, weil es vom Thema immer mehr weg geht, aber dann muss es wohl doch sein.

Ich kann hyps Beitrag voll unterschreiben. In großen Gruppen geht der einzelne Hund eher unter und kann nicht sein volles Potential, jedenfalls nicht so schnell entwickeln. Viele Hunde sind dann nur noch Füller/ Beiwerk, Unterstützer etc.

Dies ist für das Indivduum evtl nachteilig aber ganz sicher artgerecht.

M.E. sind Grupenn von drei bis sechs Hunden ideal. Sollte es mehr an Hundepotential bedürfen, ist es m.E. bessser mehrere solcher Kleingruppen einzusetzen. Wie ich hier auch schon oft geschrieben habe, ergänzen sich Hunde in ihrer individuellen und auch rassespezifischen Fähigkeiten. Deshalb würd ich immer eine gemischte Gruppe präferieren.
Übrigens passen in diese Startegien auch solojagende Hunde, solange durchgehende HF nachputzen und im Notfalle eingreifen können. (Wohl gemerkt ich rede von der Saujagd und nicht vom Rehwildcullen, es ging hier in den Beispielen auch überwiegend um Sauen).

Es ist völlig normal, dass ein im Rudel lebender Hund sich zurückhält und von den adulten Hunden lernt. Dann braucht man auch nicht so einen Unsinn wie Saugatter etc. Es ist aber nicht jeder Hund in gleicher Weise geeignet in einer Gruppe aufzublühen. Unter bis zum Authismus verbogenen Stöberhunden gilt dies evtl in noch höherem Masse als unter anderen Hunden.

Ich nehme deshalb immer wieder sogar adulte Hunde aus der Gruppe und befasse mich allein mit Ihnen und vermittle Ihnen Erfolgserlebnisse nur mit mir. Der Hund soll ja auch nicht bzw einem halbwilden Meutetier werden, sondern sich besonders an den Menschen binden. Ich mische auch die Gruppe in Untergruppen um die Hunde besser kennenzulernen und Ihnen anderen Erfahrungsraum zu bieten.

Letztes WE war mein Brack weit weg an einer Sau mit ein paar Kopovs, die Kopovs wurden irgendwo eigesammelt, die Sau wurde verendet gefunden, mein Barck kam zu mir zurück. - woran liegt das wohl?

Ich habe hier auch schon einmal geschrieben, dass das Solojagen eine übersteigerte Form der Technik ist: alleine finden .... Damit Hunde aber alleine finden/ finden wollen und finden können, müssen sie natürlich lernen entsprechend zu arbeiten. Sonst fluten mässig veranlagte Hunde in der Masse mit, hängen sich dran, und laufen eben mit der Flut.

Ich glaube auch, dass Du hier ein paar Dinge verwechselt. Der Junghund, der am besten gleich zu Beginn von einer Sau eingestampft wird, kann schnell versaut sein. Deshalb ist der zweite Teil von "alleine finden", eben "gemeinsam binden".
Und nach R.F. ist die kleinste Meute ein HF und sein Hund. :26:
Warum versuchst du nicht wenigstens zu verstehen, was ich schreibe?

Der Blickwinkel auf das Alphatier, vor allem wenn man sich darunter den Menschen vorstellt, ist aber verkürzend. Der Mensch ist eher eine Ergänzung.
Meine Hunde können jedenfalls viele Dinge deutlich besser als ich, aber sie lernen, dass sie mit mir zum Erfolg kommen. So funktioniert gute und artgerechte Hundeausbildung generell. Ich möchte deshalb eher vom Team als von Hierachien sprechen. Das faszinierende an Stöberjagd gegenüber anderen Formen der Hundeführung ist ja, dass die Hunde eigentlich vollkommen selbstbestimmt mit hoher Entscheidungskompetenz trotzdem interaktiv mit ihrem Hf arbeiten. Das ist natürliche Hundehaltung, keine Dressur.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Ich hab eine extrem raubwildscharfe Hündin, die ich anfangs wegen mangelnder Schärfe abgeben wollte. Sie hate keine Angst, ganz und gar nicht. Aber zeigte eben auch null Schärfe. Die erste ZP ist sie im Bau durchgefallen, die zweite hat sie mit Tricks meinerseits bestanden. Ich hab ihren "besten Freund", meinen alten Jagdterrier-Rüden, mit zur Prüfung genommen und den Weg vom Auto bis zum Bau beide geführt und richtig "aufgegeilt" und beim betreten der Anlage schnell den Rüden einen Kumpel gegeben und die Hündin in den Bau gelassen... die hat gar nicht gemerkt, dass der Weg war. Für sie war alles, wo Bautz nicht dabei war schlicht uninteressant. Die gleiche Hündin hat im Beisein ihrer Mutter, die Naturgemäß die Tochter stark dominiert, keine Zeichen von Schärfe gezeigt. Da hat ihre Mutter einen Frili im Mais gefangen und sie stand nur rutenwedeln davor. Erst als Bautz weg war, und ihre Mutter zunehmend alterte zeigte sich ihr ganzes Potential, und ein Wurf mit ihr steigerte ihre Leistung nochmal. "Solang du Sohn bist, bist du Kind" sagte meine Mutter das mal treffend umschreibend.
 
A

anonym

Guest
Mein Brack hat letzte Saison als mehrere Hunde eine Sau deckten auch nur daneben gestanden, vermutlich aus dem gleichen Grund und/ oder er hat gefremdelt, weil auch fremde Hunde dabei waren.

Heute trollt er sich immer noch schnell, wenn es um ist, während andere Hunde, das Wild regelrecht in Besitz nehmen. Den Spruch mit dem Sohn, finde ich gelungen.
 
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Hallo,


"Solang du Sohn bist, bist du Kind" sagte meine Mutter das mal treffend umschreibend.

Gute Beitraege :27: :27:


Waidmannsheil,

Antonio
 
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hypsilon schrieb:
Die gleiche Hündin hat im Beisein ihrer Mutter, die Naturgemäß die Tochter stark dominiert, .

Ist das eine allgemein gültige Erfahrung, oder bezieht sich das nur auf diese eine Hündin ?
 
A

anonym

Guest
silo schrieb:
hypsilon schrieb:
Die gleiche Hündin hat im Beisein ihrer Mutter, die Naturgemäß die Tochter stark dominiert, .

Ist das eine allgemein gültige Erfahrung, oder bezieht sich das nur auf diese eine Hündin ?


M.E. ist es normal, dass ein Junghund im Rudel langsamer reift. In einem Rudel gibt es auch keine Tickmänner, jedenfalls nicht lange. Das ist ein bisschen wie mit Einzelkindern, die sind auch oft weiter als andere und besser gefördert aber nicht umbedingt klarer und stabiler/ sozialer.

Es ist wichtig einen Junghund temporär aus dem Rudel zunehmen und zu puschen. Da es wie immer eine Streubreite der Charaktäre auch der dominierenden Hunde gibt, macht es wieder komplexer und verwischt die Grenzen.
 
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Ich habe eine der Welpen von Sonntag aus ihrer Utha (Xanera). Ich bin mit Wachtelhunden aufgewachsen, daher hatte meine KLM-Hündin und auch Fanni (DL) einfach zu wenig Laut, auf Schweißfährten war/ist sie aber einfach gut und haben dann auch den entsprechenden Laut, halt nur Sicht- bzw. Hetzlaut auf krankes Wild. Fanni weiß z. B., das ich den Hasen, den sie jagd sowieso nicht schieße, also läuft man halt einfach kurz die 20 m hinterher (aus Spaß) und schaut dann hinterher (typisch fauler DL). Krankes Wild wird laut gejagt, gestellt und dann niedergezogen (wenn die Größe noch passt). Fanni ist kein Hund zum stöbern, sie ist nicht länger als 1-2 Minuten außer Sicht und sucht grundsätzlich und immer Kontakt zu mir. Vorgestern war ich das erste Mal auf einer Drückjagd und sie jagd keine Rehe und geht auch nicht weg wenn andere Hunde jagen. Sie ist halt so, es ist für mich auch angenehm dass sie nicht weggeht, ich könnte mit so weitjagenden Hunden wie Bracken oder Jagdterrier nicht mehr leben, ich hätte keine ruhige Minute. Trotz allem würde ich mir schon ein bißchen mehr Laut wünschen, aber sie ist so und das paßt trotzdem. Übrigens: wenn man einen Hasen findet und Lust auf laufen hat, ist Fanni sichtlaut, will man den armen Kerl nur ärgern, jagt man den Hasen aus der Sasse, bleibt stumm und bricht das jagen nach 20 -30 m wieder ab. Elendige Kröte, ein bißchen länger jagen vom Hasen, ein bißchen sichtlaut würden Frauchen 20 min. spazieren gehen mit dem Vieh ersparen, aber außerhalb vom eigenen Jagdrevier interessieren sowieso keine Wildtiere.

Angela
 
A

anonym

Guest
Das hört sich ein wenig nach schwach ausgerägter Wildschärfe an. Wie alt ist der Hund? Der Laut kann ggf. noch kommen, bei besserer Verknüpfung.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Das hört sich ein wenig nach schwach ausgerägter Wildschärfe an. Wie alt ist der Hund? Der Laut kann ggf. noch kommen, bei besserer Verknüpfung.
also sie wird im Sommer 3 Jahre alt.
ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Vater sind bzw. waren absolut scharf jagend an Sauen mit sil, und Fährtenlaut. Ihre Mutter so wie ihre Schwester habe ich allerdings schon früh auf Drückjagden eingejagt, also noch vor den Prüfungen. Beide wurden von mir so geführt, dass ich sie nicht vom Stand aus schnalle,sondern sie mit mir (bzw. ihren Besitzern) durchgehen. Sie jagen an Sauen scharf und bleiben dran, aber Rehwild wird nur kurz angejagt, sowie ich es eben brauchte. Ihre Mutter neigt mittlerweile etwas zu forsch an Sauen ranzugehen.
Von weiteren 4 ihrer Geschwister weiß ich, dass sie ebenso hart an Sauen jagen (zum Teil etwas zu scharf), sil manche auch spl haben, allerdings wurden auch diese bereits von klein auf an diese Jagdart herangeführt.
 
A

anonym

Guest
Stützt ja alles meine Vermutung. :26: zumal im Sommer drei also keine 2,5 Jahre alt.

Vorsteher vom Stand zu schnallen wäre auch ein echter Blödisnn.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
boarhuntingdogs schrieb:
Mein Brack hat letzte Saison als mehrere Hunde eine Sau deckten auch nur daneben gestanden, vermutlich aus dem gleichen Grund und/ oder er hat gefremdelt, weil auch fremde Hunde dabei waren.

Heute trollt er sich immer noch schnell, wenn es um ist, während andere Hunde, das Wild regelrecht in Besitz nehmen. Den Spruch mit dem Sohn, finde ich gelungen.

Lass mich raten...er jagt auch nicht mit fremden Hunden zusammen? Da hat wohl jemand einen Solojäger... :15: :20:

Mein DW hat auch lange Sauen gemieden, welche von fremden Hunden gedeckt wurden
 

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