Steinbock gewildert: Polizei sucht Zeugen

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Vermutlich wie bei den meisten Tieren an der Größe und dem "Verwachsungsgrad" gewisser Knochen... Oder der Bock war schlicht bekannt und fehlte dann. Meines Wissens ist der Bestand an Steinwild meist gut unter Beobachtung.
 
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Vermutlich wie bei den meisten Tieren an der Größe und dem "Verwachsungsgrad" gewisser Knochen... Oder der Bock war schlicht bekannt und fehlte dann. Meines Wissens ist der Bestand an Steinwild meist gut unter Beobachtung.

Ich bin da von Muffelwild ausgegangen. Und stelle mir mal die Altersansprache eines Widders ohne Haupt vor der 9 Monate in der Botanik liegt (Bergwelt bei über 2000m ist sicher nicht zu vergleichen).
Der Klassiker "Zähne" steht ja auch nicht mehr zu Verfügung.
Und exakt 12 Jahre am "Verwachsungsgrad" ausmachen ?
Das der Bock fehlte ist natürlich möglich. Aber dann bleibt es eher eine Vermutung.
 
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Nö!!! Selbstverständlich nicht!!! Wer wildert missachtet und schädigt das Recht Dritter - hier übrigens zuvorderst das Jagdrecht der Grundeigentümer. NACHVOLLZIEHBARE Gründe hierfür wären imho ausschließlich eine wirkliche Notlage, Jagd- und Schießgeilheit sowie Sozialneid gehören nicht dazu!
Ich habe nie gesagt, dass ich das gut heisse. Das Leben ist kein Ponyhof und Jagd als Mundraub ist 2024 eher schwierig zu argumentieren. Wer jagen will findet legale Wege, der Rest ist mangel an Willen...

Ich sage nur, dass diese Form der Wilderei eher noch als "Delikt des kleinen Mannes" durchgeht.

Ich finde die im Startpost beschriebene Form der Wilderei einfach besonders verächtlich, weil sie die niedersten Beweggründe mit einer Art zu Jagen verbindet die ich und die grosse Mehrheit unseres Kulturraums zutiefst ablehnen.
 
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Ich kann auch nur vermuten 🤷🏻‍♂️ so sicher wie das im Artikel bezeichnet wird, kannte man den Bock entweder, oder es hat ein forensischer Anthropologe daran gearbeitet.

Das Geschlecht kann vermutlich jeder Biologe oder Mediziner anhand der Hüfte des Skelettes bestimmen.

Die Option mit dem Anthropologen würde mich zwar sehr wundern, aber vllt hat der Pächter oder wer auch immer aufgrund des im Raum stehenden finanziellen Schadens „Größeres“ vor und die Kosten waren es wert (keine Ahnung, was eine solche Bestimmung kostet).
 
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Ich weiss nicht, wer die Geschichte "fremden Bonzen" bei der Bergjagd erzählt. So eine Pacht ist schlicht extrem teuer. Ein Revier das mir bekannt ist kostet bei 3200 ha 100.000€ p.a. in Betrieb. Die Pacht ist mit 10k ziemlich genau 10%. Schälschäden, Fütterung, verpflichtender Berufsjäger, Maschinenzeit etc machen den Rest aus.

Das können sich die meisten Einheimischen schlicht nicht leisten.

Ohne Kenntnisse der gesetzlichen Vorgaben, gilt diese Berufsjägerpflicht auch im Falle der Pacht durch eine Gruppe Einheimischer?

Ansonsten sind 100k€ keine so außergewöhnliche Summe für eine gute Jagd, ich kenne ein paar Reviere im "Flachland", in denen das alleine die Pacht kostet und der sonstige Aufwand noch mal dasselbe ausmacht.

Ja, auch in Deutschland sind mir größere Reviere mit einem reinen Pachtpreis von über € 100.000,00 persönlich bekannt. Da gibt es dann auch noch zwei angestellte Berufsjäger, die das Thema abrunden.

Ich weiß von einer ~ 3.000 ha Jagd in Tirol sehr genau, was die schon vor mehr als 15 Jahren gekostet hat. Da lag der reine Pachtpreis bei etwa € 75.000,00, plus ~ € 15.000,00 Futter, Betrieb der Hütten etc. Einer der Pächter hatte den Aufsichtsjägerschein und entsprechend war kein Berufsjäger erforderlich. Die Pachtpreise haben sich allerdings zwischenzeitlich nahezu verdoppelt.

Dabei gilt es zu betrachten, dass eine Jagd unterhalb von 1.000 ha in den hochalpinen (!) Lagen nur bedingt sinnvoll ist.

Da wird's dann schon ziemlich absurd, die Geldgier der Verpächterinnen als solche und der einzelnen Mitglieder der JGen ist manchmal scheinbar grenzenlos.
Ach ja, dass die Einheimischen per se eine Bejagung besser hinbekommen, ist natürlich auch nur eine Mär, kann sein, muss aber nicht.

Auf so eine attraktive Tiroler Bergjagd bietet schon gerne auch der eine oder andere mit und die Gemeinden sehen primär erstmal den Pachtzins. Grundsätzlich hast Du aber recht, dass eine Jagd durch Einheimische nicht zwangsweise besser ist.

Da, wo die Jagd ausschließlich in der Hand Fremder ist und keine Einheimischen beteiligt werden, darf man aber auch davon ausgehen, dass auch immer (nicht unerheblich) gewildert wird.


grosso
 
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....

Da, wo die Jagd ausschließlich in der Hand Fremder ist und keine Einheimischen beteiligt werden, darf man aber auch davon ausgehen, dass auch immer (nicht unerheblich) gewildert wird.


grosso

Ein Bekannter hat vor diesem Hintergrund (Förster als Pächter der Jagd jenseits der Baumgrenze, seltsam regelmäßige Stromausfälle, die das vor Ort in der angemieteten Kühltruhe lagernde Wildbret "verderben" ließen, lange Anfahrtswege und damit auch für jeden planbare An- und Abwesenheiten etc.) seine Gebirgsjagd recht schnell wieder drangegeben...
 
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Glaub das geht stumpf nach Fläche, ausser wenns Gemeindejagd ist. Aber die Details kenne ich nicht.

Sollte eher hervorheben, dass selbst ohne Pacht die Betriebskosten einer Jagd den Normalbürger überfordern.

Ja, es geht nach Fläche und davon sind auch die Gemeindejagden betroffen. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie die Regelungen hinsichtlich Aufsichtsjäger und/ oder Berufsjäger sind.

Ist es überhaupt klar, dass es um eine Erlegung ging ? Wurde der Kadaver dahin gehend untersucht ?
Und nochmal die rein informative Frage, woran erkenne ich das Alter eines verwesten Steinbocks ohne Haupt ?

Wenn ein Kadaver offensichtlich recht aufwendig mit Steinen bedeckt wird und das Haupt fehlt, dürfte die Annahme gerechtfertigt sein, dass da jemand mit einem spezifischen Vorsatz agiert hat.

Wer einen verendeten Steinbock findet, wird sich - auch nach Abschärfen des Hauptes - kaum die Mühe machen, den entsprechend zu verblenden.

Die Steinbockbereiche im Sulztal sind ausgesprochen hochalpin, die Zustiege sind begrenzt, bekannt und einsehbar. Da treibt sich zwischen dem 20.10. und dem 07.11. kaum jemand ungesehen rum, der mal so eben ein Steinbockhaupt mitnimmt. Der Unbedarfte müsste an der Amberger Hütte und den Hirten/ Jagdaufsehern vorbei, mit seinem Bündel und würde mit großer Sicherheit entdeckt.

Vermutlich wie bei den meisten Tieren an der Größe und dem "Verwachsungsgrad" gewisser Knochen... Oder der Bock war schlicht bekannt und fehlte dann. Meines Wissens ist der Bestand an Steinwild meist gut unter Beobachtung.

Die Steinbockrudel sind bekannt und JEDER reife, kapitale Bock sowieso. Nach der Veränderung vor einigen Jahren dürfen die 1er erst mit 12 Jahren (nicht mehr wie gehabt mit 10) erlegt werden.

Wenn so ein Bock urplötzlich nicht mehr da ist und dann ein passender Kadaver, entsprechend aufwendig verblendet, auftaucht, muss man nicht um beliebig viele Ecken denken können. Mag aber auch sein, dass der Kadaver entsprechend untersucht wurde.


grosso
 
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Raufkommen ist das Eine, den Bock zu bergen und ins Tal bzw. zum Auto zu bringen das Andere.

Ich wollte von meinem Bock ein Trägerpräparat und entsprechend konnten wir ihn nicht flach ziehen. Wir haben uns dann abgewechselt, ihn vorne ausreichend hoch zu halten und ihn hinten (mit einem Strick) so zu dirigieren, dass er uns nicht seitlich abrutscht und dabei mit ins Jenseits befördert. Die knapp 3 h Abstieg waren so ziemlich das anstrengenste, das ich in meinem Leben getan habe.


grosso
Hubschrauberbergung? Die 4000€ extra bei einem 1er Steinbock machen den Kohl auch nicht fett 😈😉
 
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Hubschrauberbergung? Die 4000€ extra bei einem 1er Steinbock machen den Kohl auch nicht fett 😈😉

Ich habe den Bock ja innerhalb unserer Pacht geschossen und entsprechend musste ich auch keine Abschussgebühr entrichten. Davon abgesehen war und wäre es für mich - unter ansatzweise normalen Umständen - keine Option, ein Stück mit dem Heli bergen zu lassen. Für mich gilt bis dato, dass ich das Wild (in den Bergen) auch da raustrage, wo ich es geschossen habe.


grosso
 
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Bin ich auf der einen Seite bei dir auf der anderen, denke ich über deinen passus nach: falls er abrutscht (der Bock), dass er euch mit in die Tiefe und das verdrehen reißen würde…🤔

Da würde ich je nach Überlegung eher den Hubschrauber holen und bei einem „normalen“ Bock halt den Finger gerade lassen 😇
 
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Bin ich auf der einen Seite bei dir auf der anderen, denke ich über deinen passus nach: falls er abrutscht (der Bock), dass er euch mit in die Tiefe und das verdrehen reißen würde…🤔

Da würde ich je nach Überlegung eher den Hubschrauber holen und bei einem „normalen“ Bock halt den Finger gerade lassen 😇

Wenn Du in dem Gelände so denkst, kannst Du dich durchgängig vom Heli begleiten lassen :ROFLMAO:

Das ist sicher etwas überzogen formuliert, weist aber in eine ernste Richtung. In unserem Gelände bist Du meistens 'mit der Nase an' und Bergungen sind nahezu immer ein wenig abenteuerlich und anstrengend.


grosso
 
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Anstrengend darf es ruhig sein... Bei gefährlich fang ich dann schon mal an zu hufen...

Wobei ich als Flachländer mit Sicherheit unter gefährlich schon Dinge verstehe, die ein Bergler warhscheinlich lachhaft findet. Hätte halt keine Lust mich zu Tode zu stürzen wegen einem Stück Wild.
 
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Anstrengend darf es ruhig sein... Bei gefährlich fang ich dann schon mal an zu hufen...

Wobei ich als Flachländer mit Sicherheit unter gefährlich schon Dinge verstehe, die ein Bergler warhscheinlich lachhaft findet. Hätte halt keine Lust mich zu Tode zu stürzen wegen einem Stück Wild.
Genau das meinte ich … für paar Knochen an der wand würde ich niemals meine eigene Unversehrtheit riskieren 😎
 
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Wenn ein Kadaver offensichtlich recht aufwendig mit Steinen bedeckt wird und das Haupt fehlt, dürfte die Annahme gerechtfertigt sein, dass da jemand mit einem spezifischen Vorsatz agiert hat.

Das sieht glaube ich jeder hier so.

Wer einen verendeten Steinbock findet, wird sich - auch nach Abschärfen des Hauptes - kaum die Mühe machen, den entsprechend zu verblenden.

Das kann ich nicht beurteilen. Hier wäre das ebenso Wilderei. Selber Straftatbestand. Wie es in Österreich geregelt ist weiss ich nicht.

Die Steinbockbereiche im Sulztal sind ausgesprochen hochalpin, die Zustiege sind begrenzt, bekannt und einsehbar. Da treibt sich zwischen dem 20.10. und dem 07.11. kaum jemand ungesehen rum, der mal so eben ein Steinbockhaupt mitnimmt. Der Unbedarfte müsste an der Amberger Hütte und den Hirten/ Jagdaufsehern vorbei, mit seinem Bündel und würde mit großer Sicherheit entdeckt.

Na ja, dem Wilderer soll ja genau dies gelungen sein. Deshalb war ja meine Frage nach der genauen Identifizierung des Steinbocks. Das man genau das Zeitfenster der Erlegung kennt ist wieder eine andere Frage. Ich finde den gesamten Artikel ohne entsprechende Hintergrundinformation recht dubios.
 

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