Steinbock gewildert: Polizei sucht Zeugen

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Der Mythos in den Bergen beruht im wesentlichen auf der urspr. Form des Wildschütz‘… der jagte, damit die Familien was zu Essen hatten in den armen Regionen während der Adel fein hofierte … die Berge waren nicht immer eine wohlhabende Region.
Genau das meine ich, Wilderei hat es immer und überall gegeben, nur diesen Heldenmythos gab es nur in den Bergen.
 
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Genau das meine ich, Wilderei hat es immer und überall gegeben, nur diesen Heldenmythos gab es nur in den Bergen.
Die wird es heute noch geben. Fällt vermutlich nicht so auf. Und es schießt heute vermutlich niemand einem flüchtigen 8 mal in den Rücken hinterher…

Wenn ich überlege wie es in Ex Jugoslawien war, wo bis in die 90er nur die „loyalsten“ Kommunisten jagen durften. Da habe auch viele gewildert, keiner nahm es den Leuten krumm.
 
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Genau das meine ich, Wilderei hat es immer und überall gegeben, nur diesen Heldenmythos gab es nur in den Bergen.
Glaube, diejenigen welche das ausschließlich der Trophöe wegen gemacht haben, hat man nie irgendwo je gemocht oder gar verehrt… in gewissen Kreisen intern eventuell.

Wenn einem auswärtigen „Bonzen“ wertvolles Wild weggeschossen wird, damit der geht, kann ich mir noch als einziges Argument für Verständnis in der Bevölkerung vorstellen … die im Fall von @grosso geschilderte Konstellation ist aber meines Wissens eher, dass man finanzkräftige externe Pächter sehr schätzt, die anständig jagen und die örtlichen Jäger mit einbeziehen…

Gehe da eher von persönlichen Motiven zum Erlangen einer solchen Trophäe auf dem einfachen Weg aus … genauso Wilderei wie die „Volkshelden“ vor 100 Jahren, für mich aber definitiv zwei paar Stiefel.
Das eine sind schlicht egoistische Grattler, die einen Dreck auf das „Eigentum“ anderer geben, die anderen hatten ihre Familien und Nachbarn im Blick.

Sich vor Gericht dann noch auf Brauchtum zu berufen ist schon deutlich über der Grenze zu rotzfrech und spottet eigentlich jeden Kommentares. Dass sowas vor Gericht mehr als Gelächter bewirkt wundert mich sehr.
 
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Glaube, diejenigen welche das ausschließlich der Trophöe wegen gemacht haben, hat man nie irgendwo je gemocht oder gar verehrt… in gewissen Kreisen intern eventuell.

Wenn einem auswärtigen „Bonzen“ wertvolles Wild weggeschossen wird, damit der geht, kann ich mir noch als einziges Argument für Verständnis in der Bevölkerung vorstellen … die im Fall von @grosso geschilderte Konstellation ist aber meines Wissens eher, dass man finanzkräftige externe Pächter sehr schätzt, die anständig jagen und die örtlichen Jäger mit einbeziehen…

Gehe da eher von persönlichen Motiven zum Erlangen einer solchen Trophäe auf dem einfachen Weg aus … genauso Wilderei wie die „Volkshelden“ vor 100 Jahren, für mich aber definitiv zwei paar Stiefel.
Das eine sind schlicht egoistische Grattler, die einen Dreck auf das „Eigentum“ anderer geben, die anderen hatten ihre Familien und Nachbarn im Blick.

Sich vor Gericht dann noch auf Brauchtum zu berufen ist schon deutlich über der Grenze zu rotzfrech und spottet eigentlich jeden Kommentares. Dass sowas vor Gericht mehr als Gelächter bewirkt wundert mich sehr.
Absolut bei Dir. Hätte es derjenige auf das Fleisch abgesehen dann hätte er unauffällig irgendeinen kleineren Steinbock oder eine Gams erwischt und es wäre vermutlich niemand aufgefallen. Nicht dass ich son etwas für gut heiße, ganz im Gegenteil.
Aber DEN kapitalen Steinbock zu wildern zeugt von Gier und Dreistigkeit für die man nicht mal mit sehr viel Phantasie eine romantische Erklärung finden kann. Möge man denjenigen bald fassen und bestrafen.
 
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Zum Thema Wildschützen und Schwarzgeher im Gebirge

 
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Kusel verdeutlicht die Motivation "moderner" Wilderer. Und das, was sie wirklich sind...
Empfehle hierzu H. Wotte "Jagd im Zwielicht"(1983) VNL. Viele Jäger und Förster-arme Angestellte- starben früher schon im Kampf mit Wilderern.
 
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Mein Ahnherr war als Wildhüter zum Glück ein Feigling. Auf die Ansprache des Wilderers: "Hast du was gesehen?" hat er geantwortet: "Was soll ich gesehen haben?" und durfte heimgehen und heiraten. Erst als der Wilddieb verstorben war hat er alles erzählt.
 
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Es gibt Jäger die diese Summe bereit sind zu zahlen aber es körperlich nicht schaffen da hoch zu kommen wo das Steinwild lebt.

Da nützt dir die ganze Kohle rein garnichts.
Steinwildjagd ist schon eine harte Nummer für nicht Bergler.
Ich schau sie mir lieber lebend beim Chef im Gatter an und streichle die verschmuste Steinbockdame dort.
 
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Ich weiss nicht, wer die Geschichte "fremden Bonzen" bei der Bergjagd erzählt. So eine Pacht ist schlicht extrem teuer. Ein Revier das mir bekannt ist kostet bei 3200 ha 100.000€ p.a. in Betrieb. Die Pacht ist mit 10k ziemlich genau 10%. Schälschäden, Fütterung, verpflichtender Berufsjäger, Maschinenzeit etc machen den Rest aus.

Das können sich die meisten Einheimischen schlicht nicht leisten.
 
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Wer glaubt, dass nur im Alpenraum die Bevölkerung Wilderei deckt(e), dem empfehle ich als Lektüre "Wilddieberei und Förstermorde" von Busdorf.
 
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Wer glaubt, dass nur im Alpenraum die Bevölkerung Wilderei deckt(e), dem empfehle ich als Lektüre "Wilddieberei und Förstermorde" von Busdorf.

Ja, das mag insbesondere in der Zeit vor 100 Jahren vielerorts so gewesen sein, wirkliche Not und Hass auf die Institutionen waren damals starke Motive.

Wilderei heute ist sicher nirgendwo mehr im Wortsinne "Not-wendig".
Wilderei heute wird m.E. auch nicht mehr, mehr oder weniger wohlwollend "gedeckt", sondern von einem Großteil der Bevölkerung aus Desinteresse und Unwissen einfach nicht wahrgenommen und - siehe Ulmet - auch von den eigentlich verantwortlichen Institutionen aus demselben Desinteresse erst aufgegriffen und verfolgt, wenn die Sache eskaliert ist.
 
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Das ist der feine Unterschied zwischen Wilderei und einem Wildschütz …. Ersteren deckte aufgrund der niederen Motive schon vor Jahren im Zweifel niemand.

So abwegig oder altertümlich ist das ganze Thema aber auch heute nicht. Meines Wissens gibt es in Bayern immer noch ca. 200 Anzeigen wegen Wilderei p.a. (Aufklärungsquote angeblich bei 20%, kann ich mir aber kaum vorstellen).
 
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Ich weiss nicht, wer die Geschichte "fremden Bonzen" bei der Bergjagd erzählt. So eine Pacht ist schlicht extrem teuer. Ein Revier das mir bekannt ist kostet bei 3200 ha 100.000€ p.a. in Betrieb. Die Pacht ist mit 10k ziemlich genau 10%. Schälschäden, Fütterung, verpflichtender Berufsjäger, Maschinenzeit etc machen den Rest aus.

Ohne Kenntnisse der gesetzlichen Vorgaben, gilt diese Berufsjägerpflicht auch im Falle der Pacht durch eine Gruppe Einheimischer?

Ansonsten sind 100k€ keine so außergewöhnliche Summe für eine gute Jagd, ich kenne ein paar Reviere im "Flachland", in denen das alleine die Pacht kostet und der sonstige Aufwand noch mal dasselbe ausmacht.

Das können sich die meisten Einheimischen schlicht nicht leisten.

Da wird's dann schon ziemlich absurd, die Geldgier der Verpächterinnen als solche und der einzelnen Mitglieder der JGen ist manchmal scheinbar grenzenlos.
Ach ja, dass die Einheimischen per se eine Bejagung besser hinbekommen, ist natürlich auch nur eine Mär, kann sein, muss aber nicht.
 
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Das ist der feine Unterschied zwischen Wilderei und einem Wildschütz …. Ersteren deckte aufgrund der niederen Motive schon vor Jahren im Zweifel niemand.

So abwegig oder altertümlich ist das ganze Thema aber auch heute nicht. Meines Wissens gibt es in Bayern immer noch ca. 200 Anzeigen wegen Wilderei p.a. (Aufklärungsquote angeblich bei 20%, kann ich mir aber kaum vorstellen).

Gehört dazu auch die wohl nach wie vor regelmäßig (???) gewilderte Gams an Jennerweins Grab zu seinem Todestag?
 

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