Steinbock gewildert: Polizei sucht Zeugen

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Gehört dazu auch die wohl nach wie vor regelmäßig (???) gewilderte Gams an Jennerweins Grab zu seinem Todestag?
Das weiß ich nicht, ob es das so noch gibt.

Dem Girgl hinterlassen die Kasperl am Grab meines Wissens eher noch scharfe Patronen für den Herrn Pföderl (dem der arbeitsscheue Holzknecht die Freundin ausgespannt hatte).

Aber der Herr war/ist eh eine Nummer für sich 😉 würde es das Lied nicht geben, wüsste wohl kaum jemand von ihm. Dessen Motive waren übrigens auch alles andere als edel was man so hört…
 
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Unsere Vorfahren haben gelitten unter diversen Frondiensten für die Jagd der Oberen,den hohen Wildbeständen und dem Verbot, Wild zu (ver-)jagen.
Auch ein hartes Leben für Jäger/Förster zwischen allen Stühlen bzw. Feuern damals... Das romantisierende Bild vom Wilderer als gegen die Verhältnisse Aufbegehrenden dürfte nur im Einzelfall gestimmt haben. Wilderer aus Not waren die "kleinen Fische ". Wirklich gefährlich zu allen Zeiten die aus Geld- und Habgier.
 
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Nächstenliebe würde ich persönlich schon als edles Motiv bezeichnen…. Das waren aber die allerwenigsten und wurde vornehmlich als Strohmann-Argument genutzt würde ich meinen.

Wenn man sich mit den Nachkommen der Holzknechte und Bauern unterhält, war vor allem das Ende des 19. JH schon eine harte Zeit, in welcher einige ohne Wild nicht überlebt hätten.

An Diebstahl/Wilderei per Se ist selbstredend rein gar nichts edel.
 
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... Wilderei war und ist höchst kriminell !!!

In den letzten 2 Jahrzehnten habe ich mindestens 4 Stück Rehwild registriert, die einem
Wilderer zuzuordnen sind.
Obwohl wir eine gute Nachbarschaft haben (inkl. Verständigen, wenn was 'schiefgegangen' ist),
gilt in den anderen Fällen 'in dubio pro reo' ... das bedeutet, dass theoretisch auch irgendein
'legal' jagender Mitbürger verantwortlich sein könnte.
Da die Technik besser wurde, werden diese Wilderer-Funde eher seltener ... .
 
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Hier in der Gegend war ein Jagdpächter in fremden Jagdbögen derart erfolgreich, dass einer seiner Abnehmer misstrauisch wurde. Einzugsbereich > 50 Kilometer Radius. Gewerbsmäßig. Gier und mäßiger Intellekt sowie Moralfreiheit erwiesen sich als ungute Mischung. Fuhr für 2 Jahre ein, wenn ich mich recht erinnere.

Jedes Jahr finden wir einzwei mit KK gewilderte Rehe. Manchmal lebend. Bei den verendeten fehlt mal das Haupt, mal auch nur das Filet. Ist zum Kotzen.
 
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Nächstenliebe würde ich persönlich schon als edles Motiv bezeichnen…. Das waren aber die allerwenigsten und wurde vornehmlich als Strohmann-Argument genutzt würde ich meinen.

Selbst Robin Hood hat es, wenn überhaupt, in der heute romantisierten Darstellung so nicht gegeben - und...

Wenn man sich mit den Nachkommen der Holzknechte und Bauern unterhält, war vor allem das Ende des 19. JH schon eine harte Zeit, in welcher einige ohne Wild nicht überlebt hätten.

...an einem Handeln aus purer Not heraus finde ich nichts Edles (wenn auch Nachvollzieh- oder Entschuldbares).

An Diebstahl/Wilderei per Se ist selbstredend rein gar nichts edel.

(y)
 
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Ohne Kenntnisse der gesetzlichen Vorgaben, gilt diese Berufsjägerpflicht auch im Falle der Pacht durch eine Gruppe Einheimischer?
Glaub das geht stumpf nach Fläche, ausser wenns Gemeindejagd ist. Aber die Details kenne ich nicht.
Ansonsten sind 100k€ keine so außergewöhnliche Summe für eine gute Jagd, ich kenne ein paar Reviere im "Flachland", in denen das alleine die Pacht kostet und der sonstige Aufwand noch mal dasselbe auausmacht.
Sollte eher hervorheben, dass selbst ohne Pacht die Betriebskosten einer Jagd den Normalbürger überfordern.
 
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Ich würde hier schon noch ein wenig differenzieren wollen.

Der Fall Wilderei mangels (finanzieller) Möglichkeiten ist irgendwo noch nachvollziehbar. Wenn jemand unterschuldet seine Jagdmöglichkeit verliert weil die JGen der Region meistbietend an weit auswertige Sonntagsjäger verpachten und dann wildert und verwertet wie davor, ist das eine Straftat und zeugt nicht von gutem Charakter. Aber man kann es nachvollziehen. Wenn die Alternative wäre nicht jagen...

Wer in fremden Revieren die Trophäenträger wegschiesst und das Fleisch verludern lässt ist einfach ein Arschloch unterster Sorte...
 
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Es gibt Jäger die diese Summe bereit sind zu zahlen aber es körperlich nicht schaffen da hoch zu kommen wo das Steinwild lebt.

Da nützt dir die ganze Kohle rein garnichts.
Steinwildjagd ist schon eine harte Nummer für nicht Bergler.

Raufkommen ist das Eine, den Bock zu bergen und ins Tal bzw. zum Auto zu bringen das Andere.

Ich wollte von meinem Bock ein Trägerpräparat und entsprechend konnten wir ihn nicht flach ziehen. Wir haben uns dann abgewechselt, ihn vorne ausreichend hoch zu halten und ihn hinten (mit einem Strick) so zu dirigieren, dass er uns nicht seitlich abrutscht und dabei mit ins Jenseits befördert. Die knapp 3 h Abstieg waren so ziemlich das anstrengenste, das ich in meinem Leben getan habe.


grosso
 
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Ich würde hier schon noch ein wenig differenzieren wollen.

Der Fall Wilderei mangels (finanzieller) Möglichkeiten ist irgendwo noch nachvollziehbar. Wenn jemand unterschuldet seine Jagdmöglichkeit verliert weil die JGen der Region meistbietend an weit auswertige Sonntagsjäger verpachten und dann wildert und verwertet wie davor, ist das eine Straftat und zeugt nicht von gutem Charakter. Aber man kann es nachvollziehen. Wenn die Alternative wäre nicht jagen...

Nö!!! Selbstverständlich nicht!!! Wer wildert missachtet und schädigt das Recht Dritter - hier übrigens zuvorderst das Jagdrecht der Grundeigentümer. NACHVOLLZIEHBARE Gründe hierfür wären imho ausschließlich eine wirkliche Notlage, Jagd- und Schießgeilheit sowie Sozialneid gehören nicht dazu!
Nicht selten hat es nämlich auch seinen Grund, wenn Einheimische NICHT zum Zug kommen. Reviernähe ist kein automatischer Qualitätsnachweis.
Abgesehen davon sollte man sich absolut davor hüten, Pächter nur deswegen zu diskreditieren, weil sie von auswärts kommen und viel Geld in ein Revier stecken.

Wer in fremden Revieren die Trophäenträger wegschiesst und das Fleisch verludern lässt ist einfach ein Arschloch unterster Sorte...

DA gehen wir absolut konform!
 
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In dieser Steinbock-Causa ist mM. der Fall insofern klar, daß es hier nicht um die Erlegung von Wildfleisch zur Sättigung hungriger Bergler-Mäuler 😉 geht, sondern um die ( vielleicht mit kommerziellem Hintergrund) Erbeutung einer wahrscheinlich altersbedingten sehr guten ( daher seltenen) Steinbocktrophäe. Ein Revierunkundiger kennt weder die Einstände genau, noch weiß er, wann er in aller Ruhe unbeobachtet das Wildpret vergraben kann. Daraus ergibt sich ein gewisser Täter- Mittäter Kreis.
Alte romantische, aber auch menschlich tragische Wilderergeschichten ( wo auch Menschen, manchmal in ihrer Berufsausübung sterben mußten) haben damit nix zu tun. Eine Täterermittlung wird sich nicht einfach gestalten, aber manchmal kommt ja auch „Komissar Zufall“ zu Hilfe.
Ein jeder mit dieser Materie halbwegs vertraute Jurist wird wissen, wie eine Klage in welchem Schadausmaß zu lauten hat.
Zumindest die österreichische Justiz geht mM. nach mit Wilddieben und ihren Vergehen bisher zu milde um. Wirklich große Schäden durch Wilderei sind mM. mit Hilfe der heutigen Technik (Nachtsichtgeräte….) eher in mit Auto gut befahrbaren Flachlandrevieren .
Ich dürfte wahrscheinlich hier einer der wenigen sein, der vor vielen Jahren in meinem Heimat-Bergrevier mit einem bewaffneten Wilderer zusammengekommen ist- es ist kein gutes Gefühl- auch nicht wenn man als Jäger, Jagdschutz-Organ, Exekutive in seinem Jagdgebiet mit solchen Typen zusammen kommen könnte.
 
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In dieser Steinbock-Causa ist mM. der Fall insofern klar, daß es hier nicht um die Erlegung von Wildfleisch zur Sättigung hungriger Bergler-Mäuler 😉 geht, sondern um die ( vielleicht mit kommerziellem Hintergrund) Erbeutung einer wahrscheinlich altersbedingten sehr guten ( daher seltenen) Steinbocktrophäe.

Ist es überhaupt klar, dass es um eine Erlegung ging ? Wurde der Kadaver dahin gehend untersucht ?
Und nochmal die rein informative Frage, woran erkenne ich das Alter eines verwesten Steinbocks ohne Haupt ?
 

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