Sind wir die `Deppen` der Bauern? ( Schwarzwildschäden)

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Ich jage in einem Revier mit hohem Anteil an Sonderkulturen - die ja nicht schadenersatzpflichtig sind - wer denkt dann aus dem Schneider zu sein, ist auf dem Holzweg.

Gerade deshalb, weil hier die Schäden sehr hoch sind achten die Jagdgenossen, wenn Schaden auftritt darauf, wie und ob dort gejagd wird.

Da gibt es Leute, die wissen genau, wann du im Revier bist und wann ein Schuss gefallen ist etc.

Und wenn da nix passiert, dann ist die Phantasie fast grenzenlos.....
 
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Förster Knallebumm schrieb:
Auch gibt es Jagdgenossen, die großspurig beim teuersten Caterer vor Ort das Essen für Jagdgenossenversammlung bestellen, die halbe Verwandtschaft mitbringen und dann dem Pächter die Rechnung unter die Nase halten.

Hattenwir auch mal - allerdings waren das die Jagdpächter, die den anderenJagdbogen gepachtet hatten, und die brachten die gesamte Verwandschaft mit und wollten dann die Kosten hälftig teilen.

Seitdem machen wir die Jagdessen getrennt - man muß sich auch nicht alles bieten lassen.
 
A

anonym

Guest
berni67 schrieb:
Ich jage in einem Revier mit hohem Anteil an Sonderkulturen - die ja nicht schadenersatzpflichtig sind - wer denkt dann aus dem Schneider zu sein, ist auf dem Holzweg.

Ja, soweit ohne Schutzvorrichtungen, § 41 Abs. 2 - auch weiterhin im neuen Landesjagdgesetz. Aber dafür gibt es jetzt ja den schmusig-gefühligen neuen Satz 2 in § 38 Abs. 1 LJG. Hach, die "besondere Sensibilität" der Pfälzer.

Carcano
 

hem

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Genau umgekehrt: unter gar keinen Umständen irgendeine Art der Wildschadensdeckelung,

Kannst Du bitte mal Deine Gedanken dazu etwas näher erläutern???

Ich habe zum Beispiel ein Probleme mit dem Gedanken, für jegliches Risiko zu haften, wenn etwa ein Bauer wider jegliche Vernunft und aus rein gewinnbringender Absicht seine Felder bewirtschaftet und Mais direkt am Waldrand pflanzt statt auf einem anderen Feld einen Kilometer von Wald entfernt.
 

steve

Moderator
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carcano schrieb:
Ja, soweit ohne Schutzvorrichtungen, § 41 Abs. 2 - auch weiterhin im neuen Landesjagdgesetz. Aber dafür gibt es jetzt ja den schmusig-gefühligen neuen Satz 2 in § 38 Abs. 1 LJG. Hach, die "besondere Sensibilität" der Pfälzer.

Nicht der Pfälzer, der Winzer. "Etwas mit einem Kreislauf ist quer durch meinen Wingert gelaufen und hat den Rebstöcken die Luft zum atmen genommen, jetzt müssen meine Kinder verhungern!" :mrgreen: :wink: :mrgreen:
 
G

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Guest
Freie Vertragsparteien machen das untereinander aus oder eben nicht. Mir scheint, unser Jagdrecht funktioniert gut und haargenauso, wie das mal gedacht war.

Man darf halt nicht überregulieren sondern soll diesem beinahe lehrbuchhaft funktionierenden Zusammenspiel der freien Kräfte (ich erwähne hier mit Absicht nicht das böse und belastete Wörtlein "Markt").seinen Lauf lassen.

Dann findet sich das alles schon.

Wie gesagt, halt nicht zuviel an der Rechtsgrundlage rumfroschen...
 
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DUK schrieb:
Man darf halt nicht überregulieren sondern soll diesem beinahe lehrbuchhaft funktionierenden Zusammenspiel der freien Kräfte (ich erwähne hier mit Absicht nicht das böse und belastete Wörtlein "Markt").seinen Lauf lassen.

Ganz einfach gesagt: "Leben- und leben lassen"

Dann bleibt der Landwirt mit seinem Mais auch 15 Meter vom Waldrand weg, damit eine Bejagung möchlich ist!
Ein gutes Wort und eine Rehleber bewirken manchmal viel!

WmH Joe
 
A

anonym

Guest
hem schrieb:
wenn etwa ein Bauer wider jegliche Vernunft
Das nennt man Nebenerwerbslandwirtschaft.
und aus rein gewinnbringender Absicht seine Felder bewirtschaftet
Das nennt man Haupterwerbslandwirtschaft.
und Mais direkt am Waldrand pflanzt statt auf einem anderen Feld einen Kilometer von Wald entfernt.
Das nennt man: auf einen Schelmen anderthalben setzen ("Wenn ihr Lodentrottel euch derart benehmt, dann zeig ich euch, dass wir 'dumme Bauern' das auch können.")

Carcano
 
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ich bin dafür das nur noch Landwirte Jagdreviere pachten dürfen, so ist sichergestellt das es hand in hand geht und keiner kann sich aufregen.....

;-)
 
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berni67 schrieb:
Ich jage in einem Revier mit hohem Anteil an Sonderkulturen - die ja nicht schadenersatzpflichtig sind - wer denkt dann aus dem Schneider zu sein, ist auf dem Holzweg.
Auch bei uns ist der Sonderkulturanteil sehr hoch allerdings sind die Schäden dort ersatzpflichtig, aber wie sagte der Jagdgenossenschafts Vorsitzende so nett wenn er im Esmet ( mein Revierteil ) ein Problem hat, Ruft er an und weiß das das in 2 Tagen erledigt ist, aber auf dem Rest seines Hofes kommt keiner. Wohl aus diesem Grund haben wir dort noch nie was bezahlt, und unsere anderen Jäger jammern das die Jagdgenossen so kleinlich sind. Zitat eines Lehrers: 70-80 gefegte Hopfenstöcke sollten doch tolleriert werden, naja er bekommt sein Gehalt ja überwiesen.
Die Bauern wollen einfach das man sich kümmert wenn ein Wild zu schaden geht, genauso wie es bei den Bauern Enteklemmer hat gibt es bei den Jägern etliche die nicht zufrieden sind wenn sie pro ANSITZ nicht min.15 Stück Wild sehen und bringen dann kaum eins auf den Boden
 
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carcano schrieb:
Genau umgekehrt: unter gar keinen Umständen irgendeine Art der Wildschadensdeckelung, das schärfe ich jedem Verpächter ein.
......... Aber der Wildschaden muss zu 100 % beim Jagdausübenden sein.

Könntest Du das bitte erklären, vor allem den zweiten Satz?

Greetz Anton
 
A

anonym

Guest
Ist in der Tat klar genug.....

.....Und ein jeder mag sich seinen Teil zu einer solchen schwachsinnigen Äusserung Carcano`s denken.


Keiner von uns Landwirten glaubt, daß wir ein Anrecht darauf haben, ohne Risiko von Wildschäden zu wirtschaften. Es gibt nun mal Wild auf dieser Welt und wir müssen damit leben.

Wer seinen Mais an die Waldkante drillt, hat selber Schuld und muß sich über Schäden nicht wundern. Unserem Revier wurden einige kleine Splitterflächen zugeschlagen und ein Pächter meinte auch mal, er müsse uns so ein Ei legen. Dem wurde dann eben klar gemacht, wenn er uns keine Möglichkeit gäbe, Schaden zu verhindern, gäbe es auch kein Geld und seitdem ist der viel ruhiger geworden.
 
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Pragmatisch gesehen hat der Bauer mit Wild zugleich eine Einnahmequelle und eine Ausfallquelle. Je nach eigener Gesinnung und der Gewichtung von Pachtgewinn und Wildschäden gemäß dem örtlichen "Jagdmarkt" und der dortigen Jagdsituation wiegt das eine schwerer als das Andere.

Bei uns sind gut ein Viertel der Jäger noch Bauern, was die Sache doch ein wenig einfacher macht. Ein großer Rest ist dann noch mit den Landwirten verschwägert und verwandt. Wir zahlen praktisch keinen Wildschaden.

WMH
Kronberg
 

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