Sind wir die `Deppen` der Bauern? ( Schwarzwildschäden)

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Wer mit den Landwirten in seinem Revier kein gutes Verhältnis hinbekommt, der wird auf Dauer kein Spaß am Jagen in dem Revier haben und sollte es wirlich besser abgeben. Geld bezahlen um sich zu ärgern macht keinen Sinn.
 
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so lange es irgend welche Jäger gibt die solche Vertäge unterschreiben wird es solche Forderungen .
 
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L-Spatz schrieb:
so lange es irgend welche Jäger gibt die solche Vertäge unterschreiben wird es solche Forderungen .

Komisch, inzwischen konnte ich in einige Pachtverträge Einblick nehmen.
Überall steht die selbe Sch..... drin und trotzdem sind die Reviere verpachtet!!!

Sind wohl die meisten Jäger Dödel die ALLES unterschreiben?

Ich glaube da spielt der Futterneid noch eine Rolle, es könnte ja der Nachbar das Revier pachten.
Oder gibt es auch noch andere Jäger die wohl besonnen sind?

WmH Joe
 
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Ja,wir sind die Deppen. Aber,wie hier schon geschrieben,naht eine leichte Besserung. Ich kenne Reviere(nicht im Osten) ,die sind nicht zu verpachten,Solange der gemeine Waidmann sich immer mehr zerdröselt ,anstatt gemeinsam machtvoll aufzutreten ,Neid u. Mißgunst regiert , solange wird unsere Zunft gegängelt und ausgenutzt. Wenn unsere Führungsspitze mal empfiehlt,ab 2020 wird nicht mehr gepachtet,da setzen wir mal geschlossen aus u. die Vorherpächter pachten nur bis 2020 oder gar nicht ,hat sich das Problem erledigt. (leider nur ein Julispaß) So werden wir weiter die Deppen bleiben,der Eine mehr ,der Andere weniger ! :evil:
 
A

anonym

Guest
waldgeist schrieb:
naht eine leichte Besserung. Ich kenne Reviere (nicht im Osten), die sind nicht zu verpachten.

Joh. Ich kenne auch solche Reviere. Nachdem es jahrelang mit Pächtern nicht geklappt hat, werden sie jetzt eigenbewirtschaftet. Und siehe da, beste Ergebnisse, alle sind zufrieden.
Hoffe, der Trend nimmt zu.

Carcano
 
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Ich kenne auch Feldreviere, die nicht mehr zu verpachten sind, weil die Jagdgenossen nicht für den Schaden aufkommen. Seitdem fressen die Sauen die Felder leer. Ich hatte angeboten, solch ein Revier OHNE Wildschadenersatz zu pachten (So wäre das SW weiterhin bejagt worden), aber darauf wollte man sich nicht einlassen und lässt sich lieber die Felder plündern. Das ist m.E. typisch für viele Bauern/Jagdgenossen: Alles oder gar nix.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass manche Bauern es geradezu auf Wildschaden anlegen. Hier mal einige Beispiele:

1 Mais bis an den Waldrand gesäht, sodass man weder zäunen noch bejagen kann

2 Feldwege werde immer schmäler, sodass man bei ein- und auswechseln kaum zum Schuss kommt

3 Feldränder werden nicht gemäht

4 Kuh/Schafweiden rings um gefährdete Äcker, wo man wegen des Weideviehs nicht schießen kann
 
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Wautzebautz schrieb:
Ex oriente lux !

Im Osten zahlen wir genau 1 Euro/ha Wildschadenspauschale, egal wie der Schaden ist.

Wenn dort wieder 6ha Mais am Stück angebaut werden, melden wir uns frühzeitig und wünschen uns ein paar Schneisen.

Dort machen die Bauern sogar freiwilig als Treiber bei der Drückjagd mit :!:
Ist bei uns genau so! 1,- € / ha! Aer auch wir haben größere Maisflächen, da immer neue Biogasanlagen gebaut werden. Im MOment habe ich 2 x ca 60 - 80 ha Mais
 
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Wilddieb99 schrieb:
Wautzebautz schrieb:
Ex oriente lux !

Im Osten zahlen wir genau 1 Euro/ha Wildschadenspauschale, egal wie der Schaden ist.

Wenn dort wieder 6ha Mais am Stück angebaut werden, melden wir uns frühzeitig und wünschen uns ein paar Schneisen.

Dort machen die Bauern sogar freiwilig als Treiber bei der Drückjagd mit :!:
Ist bei uns genau so! 1,- € / ha! Aer auch wir haben größere Maisflächen, da immer neue Biogasanlagen gebaut werden. Im MOment habe ich 2 x ca 60 - 80 ha Mais

Das finde ich fair, aber hierzulande sehen manche Landwirte den Jäger oft als Melkkuh und wollen alle Risiken auf ihn abwälzen.
Auch gibt es Jagdgenossen, die großspurig beim teuersten Caterer vor Ort das Essen für Jagdgenossenversammlung bestellen, die halbe Verwandtschaft mitbringen und dann dem Pächter die Rechnung unter die Nase halten.
 
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160ha mais?
Wir haben dieses Jahr etwas über 400! :shock:
Zwei Schlage von ca 90ha! Ohne Schneisen oder sonstwas!
Bejagung so gut wie unmöglich.
Zum einen ist die Genossenschaft noch aus DDR Zeiten nicht grad verwöhnt, da früher "Sonderjagdbezirk" da sind Schäden die im "westen" jedem genossen einen direkten Herzanfall erleiden lassen, hier "dit jeht ja noch" zum anderen sehen sie unsere Bemühungen was eigenständige Schadensbehebung und auch intensive Jagd wo möglich angeht.
Sie wissen auch sehr wohl wie es in anderen Revieren, zugeht wo ebenfalls Wessis gepachtet haben, dort kommt man mal alle paar Monate um ein paar dicke Böcke, den dicken Hirsch oder mal ne Sau zu schiessen, den Rest der Zeit darf dann der Einheimische kirren, damit auch was da ist wenn man nach 8 Wochen mal wieder ins Revier kommt. Wie dort dann die Wildschäden aussehen kann man sich ausmalen.

Vom Grundsatz her: Als Bauernsohn kann ich sagen, jeder Bauer will enrten und nicht Wildschaden bezahlt bekommen! Und man sollte auch berücksichtigen unter welchem Druck die Landwirtschaft steht, da ist es egal ob es der 10ha Bauer in der Eifel oder die 10.000 ha Genossenschaft im Osten ist. Der Markt ist knallhart für die Landwirtschaft, meinen Vater hat den 15ha Hof noch im Vollerwerb bewirtschaftet,für mich in der nächsten Generation wäre selbst der Nebenerwerb keine Zukunft mehr.
Um Wettbewerbsfähig zu sein ist die Bauernschaft förmlich dazu gezwungen immer größere Flächen,Maschinen oder Biogasanlagen zu bauen, da beißt die Maus keinen Faden ab.
 
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Bei uns gibt es auch noch Reviere. welche schon Jahre nicht verpachtet wurden!

Habe mich mal für eines interessiert, der Förster der Stadt wollte nach wie vor die selben Hororpreise wie eh und je!

Habe dann die Finger davon gelassen.

Ein gutes Revier des selben Verpächters, wurde aber direkt an den Nachbar mit verpachtet. Nur einem anderen keine Chance geben!

Das sind die Jäger und Förster dieser Zeit

WmH Joe
 
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carcano schrieb:
Joh. Ich kenne auch solche Reviere. Nachdem es jahrelang mit Pächtern nicht geklappt hat, werden sie jetzt eigenbewirtschaftet. Und siehe da, beste Ergebnisse, alle sind zufrieden.
Das sind dann aber sicher keine Feldreviere... :roll:
 
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Also, um es nochmal feszuhalten: Per Gesetz liegt die Ersatzpflicht erst mal bei den JG, nicht beim Jäger. Leider ist es gängige Praxis geworden, den Wildschaden auf den Jäger abzuwälzen.
Ich denke aber, dass in Zukunft wieder von dieser Praxis Abstand genommen werden muss, da viele Reviere sonst einfach nicht mehr verpachtbar sind.
Warten wir's ab, ich hätte jednefalls keine Lust, eine tickende Zeitbombe zu pachten.
Ich denke, man kann wildschaden auch nicht einfach als Folge der Faulheit der Jäger abtun. Es gibt einfach Örtlichkeiten, die schlicht und einfach kaum zu bejagen sind. Wenn ich dort keine Chance zur Jagd habe, warum sollte ich dann die dort entstandenen Schäden bezahlen?
Die Verhältnisse werden sich ändern müssen und die verwöhnten Jagdgenossen werden den Gürtel auch etwas enger schnallen müssen.
Es sei denn, man holt sich nur noch zahlungskräftige Holländer und Italiener ins Revier, die alles zahlen und an den wenigen Wochenenden, die sie im Revier sind, auf alles schießen, was sich irgendwie bewegt.
 

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