Sind Jäger die wahren und einzigen Naturschützer?

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Original erstellt von Bratljaga:

Basti, das wird mir jetzt zu philosophisch,...


Ohne filosofie geht's aber nicht !

Ich meine, es ist wie beim fischen:
Der Wurm soll dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !

Wenn ich zum Arzt gehe, dann sag' ich ihm auch nicht, was und wo er untersuchen soll, sondern schildere ihm meine Beschwerden.

Und wenn der DJV mal zum Arzt gehen würde, könnte er z.B. sagen: "Herr Doktor, ich hab' in der letzten Zeit immer so ein Jucken an der Basis,..."

basti
 
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Ihr habt alle völlig recht !

Aber das wird uns nichts nutzen, die Mehrheit der Jäger will nur in Ruhe jagen.

Die Mehrheit d.J. ist so alt das Sie es nicht mehr interesiert.

Die Mehrheit d.J. sagt sich, die sollen die doch machen was sie wollen, ich mache was ich will !

Ich sehe im Forum-Natur die einzigste Chance für uns im allgemeinen und im DJV etwas zu erreichen, vielleicht kommen die ja dann drauf das es noch andere Jäger gibt als, taub über 70 und selbstgefällig.

Gruß Jack.
 
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Sauenjäger,

das ist einee ganz prima Vergleichsanylyse, die du da zwischen den Strukturen des DJV und des BUND durchgeführt hast.

So etwas sollte, ja muss man -wir - in die Jägerschaft tragen, in die Hegeringe, die wachgerüttelt werden müssen.

Da müssen eben wir, die Forum - Teilnehmer, die Flöhe sein, die das obengenannte "Jucken an der Basis " verursachen.

Ich jedenfalls lade mir das gleich mal runter und halte es dem Hegeringleiter unter die Nase!
WH


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Sentinel
 
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Servus Sauenjäger,

prima Analyse, ich gebe Dir vollumfänglich recht. Auf jeden Fall müsste das mal richtig gründlich aufgearbeitet werden.

Das unsere Verbandsarbeit nicht richtig läuft liegt sicher nicht (nur) an der Spitze.

Ich denke so eine Analyse müsste auch wirklich allen Jägern zugestellt und mal diskutiert werden.

Pfüad di
 
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Servus Sentinel und Sauenjäger,

ihr habt recht, ich hab darüber noch mal nachgedacht. Genaugenommen gibt es gar keine richtige Verbandsarbeit im DJV (von unten her).

Ein sehr sehr interessanter Ansatz. Mir fällt zum Beispiel auf, das es auf Hegeringebene eigentlich keine Fortbildungsveranstaltungen gibt.

Was spräche zum Beispiel dagegen einen fachkundigen Ornithologen einzuladen (vom NaBu oder BUND, an der Basis geht so was ja meist) der über ein Thema referiert oder eine Vogelkundliche Wanderung/Spaziergang macht. Oder den Kreisveterinär und einen Fleischermeister zum Thema Fleischhygiene referieren zu lassen (wie beim Moorerpel für das Forstamt schon geschehen). Drei Pflichtschiessen im Jahr würden da auch schon was bringen.Etc. Etc. Etc.

Es kann bloß sein, daß man mit solchen Forderungen schnell in die Pflicht genommen wird, dafür muß man dann auch bereit stehen.

Pfüad Euch
 
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Bratljaga, das mit den Vorträgen ist auch OK. Aber mal ein anderes Beispiel. Wie oft kommt etwa, daß wieder BUND Ortsgruppentreff ist.
Kam schon mal die zuständige Adresse im Örtlichen Anzeiger wenn es um den Zuständigen fürs Wild geht? Wenn jemand ein krankes Wild findet, dann bringt der es meistens ins Tierheim oder zum nächsten Tierarzt. Also verkehrt, eigentlich muß der Jäger der Ansprechpartner sein.
Oder die Aussage eines Kollegen, früher habe man öfter Wild gegessen man möge es gern. Aber der Jäger von dem man das Wildpret hatte sei gestorben und nun wisse man nicht mehr woher. Genau dasselbe. Ich habe jetzt einen neuen Kunden.
Oder z. Bsp die teuere Trichinenschau. Ist das nicht Aufgabe der Kreisverwaltung diese Preise festzulegen? Kann hier nicht die jagdliche Organisation helfen und für Schwarzwild bessere Konditionen aushandeln?

Das sind nur mal ein paar Beispiele die direkt die Jagd angehen. Gar nicht zu reden von den Randgebieten in Überschneidung mit dem Naturschutz, Verbraucherschutz etc. die kampf- und ahnungslos den Naturschutzverbänden überlassen werden.
Da gäbe es genügend Möglichkeiten den Jäger positiv erscheinen und bekannt werden zu lassen. Daß man sich nicht immer positiv ins Licht setzen kann ist klar. Aber derzeit treten wir vor Ort überwiegend negativ auf.

WH
 
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Schaut euch mal die Fragen von Wilderer in Jagdpraxis an. Der größte Teil wäre mit einem funktionierenden Kreisverband gar nicht aufgekommen.
Adressen für Maiskauf, Zerwirkraum für die städtischen Jäger...

Und er ist Jäger. Also Mitglied. Selbst dort ist man manchmal Rat und Hilflos oder hat Probleme!

Ich hoffe man sieht die grandiosen Lücken.

WH
 
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Original erstellt von Sauenjäger:

Ich hoffe man sieht die grandiosen Lücken.



Lücken sind auch Chancen.


Ich denke z.B. seit einiger Zeit über eine bundesweite "Jagd- und Wildtier-Hotline" nach, bei der sich unsere 99,8% nichtjagenden Mitbürger rund um die Uhr informieren können.
Dort würden auch Hinweise zu allerlei Vorkommnissen entgegengenommen, die dann von der Hotline bis zum Verantwortlichen vor Ort geroutet werden könnten.

Diese Hotline könnte via Tageszeitungen und per Anzeige publik gemacht werden.

So wären wir Jäger endlich mal für den "Bürger" erreichbar und die Leute würden mit ihren Beobachtungen nicht mehr zur Zeitung oder zur "Konkurrenz" laufen.

Viel Aufwand ?
Ja, aber auch viel Nutzen !

basti
 
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Da sind wir nun beim Thema: Was kann ein Jäger vor Ort zum Thema Öffentlichkeitsarbeit leisten. Wir sollten damit anfangen, dass wir alles was wir im Revier leisten, auch in die Zeitung bringen.

Ingwer & Co. haben beispielsweise neulich im Revier Müll gesammelt (innerhalb weniger Stunden rund zehn Kubikmeter plus 40 Autoreifen) - und gleich einen Zeitungsartikel daraus gemacht! So muss die Sache laufen.

Oder mein Lieblingsbeispiel: Wir Jäger liefern ein absolut gesundes und natürliches Nahrungsmittel. Aber wie führen wir Kunden an dieses Produkt heran. Wir kommunizieren den Unterschied zwischen Pellet-gefüttertem Gatter-"Wild" und "richtigem" Wild nicht.

Ich könnte mir gut vorstellen, auf kleineren Weihnachtsmärkten und Festen einen Wild-Wurststand der örtlichen Jägerschaft zu haben. Grill-Wildwurst 3,50 Mark, inklusive einer Adressliste der örtlichen Jäger. Oder man verkauft das Wildbret gleich vor Ort und behält 10 % Provision für die Standkosten.

In diesem Sinne: Haltet Ihr Kurse "Öffentlichkeitsarbeit für Jäger" für sinnvoll?

Mögliche Themen:
<UL TYPE=SQUARE>
<LI> Wie sieht eine Pressemitteilung aus?
<LI> Die Themen liegen auf der Straße?
<LI> Wie finde ich Ansprechpartner?
[/list]

Gruß

Sven

------------------
Online-Redakteur
WILD und HUND Online
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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"WILDTIER-HOTLINE"

@ Basti, die Sache mit der Jagd+Wild-Hotline ist genial! Ich hatte einen ähnlichen Vorschlag bereits vor Wochen an unseren Hegering eingereicht. Hatte jedoch hierbei erst an eine lokale Hotline gedacht, etwa wie die lokalen Notnummern, z.B. Umwelttelefon und der Gleichen. Hierzu müßten naturlich die Gemeindeverwaltungen mitspielen. Zu Bedenken sind ferner die hohen Kosten, die für die laufende Publikation, sowie für die Verbindungskosten, Weiterleitung usw. entstehen. Hierfür brauchen wir Mittel aus dem Sackerl von LJV, DJV oder der Gemeindekasse, die ja fast allerorts blutrot ist. Wir sollten diese Idee verbreiten.

Ich trau mich nicht hieraus ein neues Thema im Forum zu schalten, laufe damit eventuell Gefahr einer erneuten "Sperre". Wäre zu schade für dieses interessante Thema.

Der Dag
 
R

RZimmermann

Guest
Die Problematik dieser oder ähnlicher Diskussionen besteht immer in der Vermischung rein sachlicher mit emotionalen Themen. Man kommt dann nur weiter, wenn auf
sachlicher Basis ein Sachverhalt beleuchtet wird und auch die Kraft zu Kompromissen besteht. Dazu bedarf es aber auch einer gewissen Führerschaft in der Diskussion, sonst bleibt es ein loser Meinungsaustausch.
In diesem Sinne halte ich den Beitrag für eine sehr gute Ausgangsbasis. Es wird der Versuch deutlich, durch eine selbstkritische
Betrachtung überhaupt erst kompromissfähig zu werden. Diesen Weg sollten wir weiter gehen.
 
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Original erstellt von Marklave:
"WILDTIER-HOTLINE"

Hierfür brauchen wir Mittel aus dem Sackerl von LJV, DJV oder der Gemeindekasse, die ja fast allerorts blutrot ist. Wir sollten diese Idee verbreiten.


Solche Sachen sind meist nur durch Sponsering zu finanzieren. ("Underberg-Wildtier-Hotline" Hahaha )


Der Dag


Dag ? doch wohl nicht etwa Dag Fromholt, oder ?
confused.gif



basti
 
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Danke für diesen Hinweis. Ich krieg Pickel! Werde die Bezeichnung Dag nicht mehr führen.

Marklave
 

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