Schwarzwälder Schweißhund - Frage an Besitzer und/oder Nachsuchenführer des Schwarzwälders

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Was leider immer noch zu wenige verstehen: Bis 150m kann man noch Hoffnung haben, dass das Stück "gleich um die Ecke" liegt. Aber nach 150m, allerspätestens 200m, sollte man sich fragen, weshalb dass Stück noch nicht liegt. Meistens, weil der Schuss schlecht sitzt und man gerade die ersten Meter einer erschwerten NS mit ungewissem Ausgang gemacht hat. Für die meisten heißt das: Abbrechen, nachdenken, krank werden lassen, NSF rufen.

Aber das kann man ewig predigen, eher wird tatsächlich das Wasser zu Wein.
 
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Aber ich ich schreibe auch noch schnell meine Meinung zum SSH:
1. Der Plotthound geht zurück auf HS, die der Herr Plott mit in die USA gebracht hat. Nun werden diese ehemaligen HS wieder mit HS gekreuzt. Was kommt da raus? Im Wesentlichen vermutlich ein HS. Klar, getrennte Populationen, Fremdeinkreuzungen, etc. Aber doch frage ich mich, wo da der Mehrwert ggü. dem reinen HS liegen soll. Schon so rein konzeptionell.
2. Kann ein SSH eine vergleichbare Leistung bringen bei richtiger Führung und genügend Erfahrung? Bestimmt.
3. Hat der SSH aber Vorteile ggü. dem HS? Wohl eher nicht. Hat er Nachteile? Für die meisten ja, schon aufgrund der Regelung, dass in den meisten Bundesländern nur vom JGHV anerkannte "1000/ 20h"-Prüfungen anerkannt werden. In BaWü gibt es eine Ausnahme, vermutlich hat da ein Verein (!) Einfluss auf die Politik/ Behörde ausgeübt.

Insoweit sehe ich den SSH wie eine HS-Schwarzzucht, der man einen anderen Namen und eine andere Historie gegeben hat, damit es eben nicht nach HS-Schwarzzucht klingt. Wobei ich den Ausdruck "Schwarzzucht" nicht mag.
 
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Meistens, weil der Schuss schlecht sitzt und man gerade die ersten Meter einer erschwerten NS mit ungewissem Ausgang gemacht hat.
Oft sitzt der Schuss gar nicht mal so schlecht, aber das Stück richtig krank werden zu lassen, fällt offenbar einigen sehr schwer. Es ist häufig die Ungeduld mancher und die Sorge um das vom Verhitzen bedrohte Wildpret, verbunden mit wenig Kenntnis darüber, wie man methodisch richtig vorgeht, die dann erst zur erschwerten NaSu führt.
Leider überschätzen sich viele dieser Kandidaten auch völlig, was den Wert ihrer jagdlichen Erfahrung und der ihres Hundes angeht. Sie können sofort sagen, ob sie getroffen haben oder nicht, ob das Stück nur einen Kratzer hat oder sicher im Umkreis von 100m liegt und ob sie es mit ihrem Hund finden können oder nicht.
Da ist man häufig machtlos…
Dass manche Leute sich vorrangig um das vom Verderb bedrohte Wildpret sorgen, mag evt auch daran liegen, dass vielerorts Reviere nicht mehr in den Händen von solventen Pächtern sind, sondern von Leuten, die sich vielleicht ein solches Revier kaum leisten können und dann versuchen, über entsprechend hohe Hegebeiträge, teure Einzelabschüsse und genug Wildpreterlöse die laufenden Kosten zu decken.
 
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Der alte Widerspruch, in der Fläche aufgrund geringer Anzahl an Schweißhunden können nur ein Bruchteil der Nachsuchen erledigt werden. Andererseits aber auch keine Erhöhung der Welpenanzahlen. Mal ist es OK, daß Gebrauchshundeführer Nachsuchen erledigen. Das andere Mal werden sie runtergemacht.
Wenn die Gebrauchshundführer ihren Hund richtig auf Schweiss abführen, d.h. wenigsten die Verbandsschweissprüfung absolvieren, spricht überhaupt nichts dagegen. Wenn man sich aber mit der VGP - Fährte zufrieden gibt, sorry, das hat mit ernsthaftem Abführen auf Schweiss nichts zu tun!
 
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Es ist schwer für dich zu verstehen, ich selber hatte / habe nie mit dem Gedanken gespielt einen Schweißhund zu führen oder bestätigter NSF zu werden. Ich bin mit meinen jagdlichen Möglichkeiten und der dazu passenden Rasse zufrieden. Trotzdem nervt mich elitäres Gehabe und abschätzige Äußerungen einiger Schweißhundeleute.
....und hier nervt Dein extrem ausgeprägter Minderwertigkeitskomplex!
 
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Aber ich ich schreibe auch noch schnell meine Meinung zum SSH:
1. Der Plotthound geht zurück auf HS, die der Herr Plott mit in die USA gebracht hat. Nun werden diese ehemaligen HS wieder mit HS gekreuzt. Was kommt da raus? Im Wesentlichen vermutlich ein HS. Klar, getrennte Populationen, Fremdeinkreuzungen, etc. Aber doch frage ich mich, wo da der Mehrwert ggü. dem reinen HS liegen soll. Schon so rein konzeptionell.

Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Überlegung, zu wissen, dass einer der geistigen Väter des SSH auch Mitkonstrukteur des Sommer & Ockenfuß Griffdingsbumsrepetierers war.
Ein Overengeneering-Produkt zur Lösung eines nicht vorhandenen Problems, mit dem man sich prima den Finger einklemmen konnte...

2. Kann ein SSH eine vergleichbare Leistung bringen bei richtiger Führung und genügend Erfahrung? Bestimmt.

(y)

3. Hat der SSH aber Vorteile ggü. dem HS? Wohl eher nicht. Hat er Nachteile? Für die meisten ja, schon aufgrund der Regelung, dass in den meisten Bundesländern nur vom JGHV anerkannte "1000/ 20h"-Prüfungen anerkannt werden. In BaWü gibt es eine Ausnahme, vermutlich hat da ein Verein (!) Einfluss auf die Politik/ Behörde ausgeübt.

Am Ende gar der arrogante VH selbst 🙀
Nein, im liberalen Ländle hat ganz einfach der LJV bei seiner letzten Überarbeitung der BPO Rücksicht auf die beiden lokalen "Rassen" SSH und Wälderdackel (seit neuestem "Wälderbracke", klingt halt nicht so profan) genommen

Insoweit sehe ich den SSH wie eine HS-Schwarzzucht, der man einen anderen Namen und eine andere Historie gegeben hat, damit es eben nicht nach HS-Schwarzzucht klingt. Wobei ich den Ausdruck "Schwarzzucht" nicht mag.

Jep, so ist das wohl...
 
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Wenn die Gebrauchshundführer ihren Hund richtig auf Schweiss abführen, d.h. wenigsten die Verbandsschweissprüfung absolvieren, spricht überhaupt nichts dagegen. Wenn man sich aber mit der VGP - Fährte zufrieden gibt, sorry, das hat mit ernsthaftem Abführen auf Schweiss nichts zu tun!
Es gibt in allen Bundesländern klare, gesetzliche Vorgaben dafür, welche Prüfungen Hunde haben müssen, wenn sie denn auf Schweiß eingesetzt werden. Will ein Hundeführer seinen Hund für Bergehilfen einsetzen, dann reichen die. Will der Hundeführer mehr, dann sollte er eine 1000m Prüfung laufen!

Eine 1000m Prüfung für Bergehilfen ist einfach überzogen.
 
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Mich hatte der Satz getriggert:
"Von Behörden anerkannte Prüfungen gibt es in D von genau zwei SH-Vereinen: VH und KBGS." Bestätigter SHF zu sein ist nicht das Ziel von jedermann. Äser-, Gebräch-, Laufschüsse sollen mal schön die Spezialisten machen, für die normale Totsuche sind die Overkill.
Da das immer vom jeweiligen BL anhängig ist, kann das schon so sein. Es kann sogar so sein, dass es von Behörde zu Behörde in einem BL unterschiedlich ist. Habe ich alles schon erlebt. Viele in den Behörden kennen nicht einmal die verschiedenen Vereine. Die arbeiten einfach nur die Verwaltungsvorschriften ab und fertig.
Wenn man liest wie teilweise wenig Wissen diesbezüglich vorhanden ist, kann man davon ausgehen, dass es in den verschiedenen Behörden noch viel weniger ist. Da arbeiten teilweise Leute, die mit Jagd und Hundewesen nicht mal ansatzweise Erfahrung haben...
 
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Es gibt in allen Bundesländern klare, gesetzliche Vorgaben dafür, welche Prüfungen Hunde haben müssen, wenn sie denn auf Schweiß eingesetzt werden. Will ein Hundeführer seinen Hund für Bergehilfen einsetzen, dann reichen die. Will der Hundeführer mehr, dann sollte er eine 1000m Prüfung laufen!

Eine 1000m Prüfung für Bergehilfen ist einfach überzogen.
Hier geht es aber um die Anerkennug als bestätigter SHF und da sind 1000m Kindergeburtstag!
 
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Dass manche Leute sich vorrangig um das vom Verderb bedrohte Wildpret sorgen, mag evt auch daran liegen, dass vielerorts Reviere nicht mehr in den Händen von solventen Pächtern sind, sondern von Leuten, die sich vielleicht ein solches Revier kaum leisten können und dann versuchen, über entsprechend hohe Hegebeiträge, teure Einzelabschüsse und genug Wildpreterlöse die laufenden Kosten zu decken.
Genau, Reviere nur noch an Leute verpachten, die mindestens 200000 € zu versteuerndes Einkommen nachweisen können.

PS. ich kann durchaus nachvollziehen, daß man für die Truhe und nicht für die Kadavertonne jagen möchte. Wer erfreut sich schon an ein erlegtes Stück, was verhitzt ist?
 
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Wenn man viel mit dem Hund gearbeitet hat, sieht man das.
Werdet ihr zwei auch noch erreichen.
Achso, dachte du meinst den Schuss mit voll drauf 😄
Ich weiß eigentlich ganz gut was mein Hund auf der Fährte macht, weiß garnicht wieviele Fährtenschuh-Fährten der inzwischen gemacht hat. Seit Mai eigentlich nur noch über 1000m.
Aber wie gesagt auf einer echten Wundfährte bin ich vorsichtig
 
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Dass manche Leute sich vorrangig um das vom Verderb bedrohte Wildpret sorgen
Das finde ich persönlich unabhängig von Einkommen und Jagdkosten als eine der obersten Prämissen jedes Schusses … mag mancher in Zeiten der ASP anders sehen, ich erlege aber keine Kreatur, die ich nicht sinnvoll verwerten kann.

Natürlich kann immer mal wieder aufgrund blöder Umstände ein Stück verludern, das sollte aber jeder Jäger tunlichst vermeiden würde ich meinen.

Nicht zwingend des Wertes des Wildpretes wegen, sondern schlicht aus Respekt gegenüber der Kreatur.
 

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