Hallo,
hier nun auch sehr verspätet mein Erlegerbericht. Sry, aber ich hatte einfach viel um die Ohren.
Nach meiner Anreise am Freitag und einem erfoglosen Ansitz am Freitagabend entschloß ich mich für den Samstagmorgen angesichts des strömenden Regens im Bett zu bleiben. So schlummerte ich friedlich in der Oberstadt, während einige Jagdgenossen draußen saßen und etliche Keller in der Unterstadt vollliefen.
Nach einem sehr angenehmen Frühstück mit einigen Foristi ging zu Egon um die Böcke vom Donnerstag Abend zu zerwirken, da einige Foristi abreisen wollten. Einziger Wermutstropfen war der abgrundtiefe Ekel vor dem menschlichen Abschaum der der sich zwecks Fluttourismus kurzfristig in der Oberstadt sammelte.
Das gemeinsame Zerwirken war dann aber wieder sehr angenehm, lehrreich und für mich als Jungjäger sehr interessant, was auch die Sprösslinge vom Egon fesselte. (Habe noch ein Foto davon, aber im Sinne des Datenschutzes poste ich das einfach mal nicht). Auf jeden Fall sorgt Egon für vielversprechende jagdlichen Nachwuchs, das macht einem echt Mut.
Abends ging es dann wieder auf den Ansitz und ich wählte nun in Absprache mit Egon die Kanzel, die der vom vorigen Abend in 300 Meter Entfernung gegenüber lag. Hier hatte ich schon am vorigen Abend auf 170 Meter einen Jährling gesehen, kam aber durch die Entfernung, das hohe Gras und das sehr kleine Zeitfenster nicht zum Schuss. In der Hoffung, dass der Spießer an der gleichen Stelle wieder auftauchen würde, nahm ich mich der Sache nun also von der anderen Seite an.
Es kam wie es kommen musste. Natürlich hatte ich wieder den gleichen Spießer auf 120 Meter vor und natürlich stand er wieder in viel zu hohem Gras. :evil: Er blieb länger, aber eine Gelegenheit bot sich trotzdem nicht. Zwischenzeitlich hatte sich eine trächtige Ricke auf die Bildfläche gesellt, begann zu äsen, ruhte dann für eine gute Stunde und äste dann weiter.
Mittlerweile entschloß ich mich, den Jährling anzupirschen, da das Licht bereits ein wenig zu schwinden begann.
Blieb das Problem mit der Ricke, die ob meines Abbaumens sicher laut schreckend flüchten und so den Bock warnen würde.
Sämtliche dezenten Versuche, die Ricke zu beunruhigen und damit zum abziehen zu bewegen (Klopfen, leises Pfeifen, sogar ein leises "Hallo") ließen sie vollkommen kalt. Erst auf einen gellenden lauten Pfiff verhoffte sie in Richtung meiner Kanzel, richtete ihre Aufmerksamket aber fast sofort nach rechts. Da sah ich auch den Grund, ein starker Bock, der in hohen Sprüngen durch das Gras auf die Ricke zu kam, als ob ihn mein Pfiff angelockt hätte.
Als er dann endlich still stand und ich ihn durch Zielfernrohr sah dachte ich noch: "Oha, das ist ein Guter, den darfst du eigentlich garnicht... ach egal :shoot:"
Auf den Schuss hin sprang der Bock steil nach oben und blieb dann liegen. Am Anschuss war ich erfreut über den kleinen Ausschuss, der ein wenig vor dem rechten Blatt lag. Beim Zerwirken dann die böse Überraschung. Überall Hämatome, auch von den Blättern und sogar dem Rücken mussten wir etwas wegschneiden. Vielen Dank an Egon, der gerettet hat was zu retten war. Hatte das 9,7 Gramm Prvi genommen, weil es mit meiner Bleifreien Mun zusammen schießt, aber nach dem Erlebnis habe ich sie wieder ins Schießkino verbannt. Ne Geco ist da deutlich humaner.
Hier noch die Daten: Entfernung: 63 Meter, Flucht: 0, Waffe: HK 770, 308 Win., Geschoss: Prvi Partizan, 9,7 Gramm, Gewicht des Bocks: 17 Kg. Anbei auch noch Bilder der Trophäe für eine angeregte Diskussion übers Alter. Ist aber denke ich nicht mehr schwer zu sagen, dass er ganz so alt doch nicht gewesen sein kann. Das mit dem schätzen muss ich noch üben.
Nochmal vielen Dank an Egon für das tolle Wochenende, seine ganze Hilfe und die großzügigen Freigaben. Bei einer Widerholung wäre ich auf jeden Fall dabei
Wmh. Skidder
Edit: Sry für die Unterbrechung, aber mein Computer hat zwischen durch gemuckt.