Michael Schwarz:
Respekt !! So sollte das laufen. Eine Gemeinde geht voran und die anderen nehmen sich daran ein Beispiel. Dominoeffekt ! Ich habe auch bei mir vor Ort einige Wirtschaftswege im Auge, besonders Stichwege, die einfach so mitgeteert worden sind.
Wautzebautz schrieb:
Bei uns gibt es einen Hauptlohnunternehmer, der die ganze Bach-"Pflege" macht. Auf diesen müßte ich mal den örtlichen NABU ansetzen. Wenn der schon nicht mehr im Juni, sondern erst im September mäht, wäre SEHR viel gewonnen.
Da musst du dich nicht unbedingt nur an den NABU wenden. Frag einfach mal bei der zuständigen Behörde bei dir in der Gemeinde bzw. beim Kreis nach. Ähnlich wie beim Heckenschnitt gibt es sicher Gesetze oder örtliche Satzungen, die ein Mähen dieser Ränder während einer gewissen Zeit ab dem Frühjahr verbieten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Lohnunternehmer den Auftrag hat, um diese Zeit zu mähen. Er macht es aber !! Illegalerweise !!Die Komune hat ihm nur einen pauschalen Auftrag zur Landschaftspflege erteilt. Ich weiß aus Erfahrung, worin das ausarten kann , wenn bspw. örtliche Landwirte mit der Pflege öffentlicher Randstreifen beauftragt werden. Da wird gerne auch mal hier und da eine Hecke platt gemacht, es kann ja dennoch pauschal für das Auftragsjahr mit der Gemeinde für die "Pflegearbeiten in der Landschaft" abgrechnet werden. Was der Landwirt da so alles treibt, ist der Gemeinde anscheinend egal. Hauptsache die Geschichte ist ausgelagert. :25:
Lepusheger:
Hab mit schmalen Ackerrändern nur so mein Problem: Die sind zwar an sich idealer Lebensraum fürs Niederwild, aber immer auch "Prädationsfallen" für Junghasen und Gelege von Bodenbrütern - die erforderliche Breite nach Spittler von 6 m erreicht man leider nie. Vorteil könnte natürlich die Länge sein. Und auch: BESSER ALS GAR NICHTS!
Der Gedankenansatz ist hier zu eng gefasst. Es geht hier um eine ganzheitliche Betrachtung; Nicht nur darum, dem Niederwild Brutstreifen zur Verfügung zu stellen.
Pro Jahr werden in Deutschland sehr viele Hektar Landschaft durch Baumaßnahmen versiegelt. Deswegen giert man nach Ausgleichsflächen, da diese ja auch gesetzlich vorgeschrieben sind (s.o.) In vielen Regionen herrscht soagr ein Umbruchverbot für Grünlandflächen, weil zu viele Flächen für Ackerbau umgebrochen worden sind. Hier bietet der Rückbau von Wirtschaftswegen mit mittigem Grünstreifen und die Einhaltung der Grenzabstände beim Ackern zusätzliches Potential, dass eigentlich schon vorhandene Grünflächen aus der Vesenkung geholt werden.
Der Tier - und der Pflanzenwelt nutzen sie allemal.
Da Feldwege nicht dauernd belaufen und befahren werden, kann hier Rehwild , Hase , Kanin , Fasan, Rebhuhn und Co. zusätzliche Pflanzenäsung und Samen finden. Das erhöht die Revierkapazität für diese Arten bzw. beugt sogar Verbissschäden in den Feldkulturen vor.
Auch an schmalen Randstreifen und Mittelstreifen können sich zudem vielfältige Wildkräutergesellschaften entwickeln.
Hier entwickelt sich auch zusätzliche Insektennahrung. Viele Vögel der Agrarlandschaft fliegen Randzonen und grüne Mittelstreifen auf Feldwegen gezielt an, um dort Insektennahrung zu suchen..z.B. die Feldlerche, Goldammer, Bachstelze. . Auch Hühner-und Fasanengesperre laufen diese Bereiche an, weil sie dort zusätzliche Insektenäsung finden. Auch wenn sie nicht unmittelbar am Feldweg erbrütet worden sind !! Da kann ein grüner Mittelstreifen und ein schon leicht verbreiteter Randstreifen Gold wert sein !!
Außerdem dienen diese Bereiche als Spenderfläche !!!
Wenn in anderen Bereichen des Feldreviers, z.B. auf Brachestreifen und in Wildäckern, die Feldlerchen, Rebhuhn- und Fasanenküken und die übrige Vogelwelt schon massig Insekten, wie Heuschrecke, Käfer und Co. vertilgt haben und auch schon viele Ameisennester geplündert haben, dann können diese frei gewordenen Bereiche blitzschnell wieder von den Spenderflächen, namentlich von den "Feldrandstreifen und den Gründstreifen in der Mitte der Wege", besiedelt werden. Den Sommer über schwärmen von den Feldwegrändern haufenweise neue Ameisenköniginnen aus und besiedeln Wildäcker und Brachestreifen neu, um ihre Kolonien zu gründen. Andere Fluginsekten fliegen ebenfalls zu. Und wenn die Wege und Streifen gut vernetzt sind, dann können auch eher flugfaule Insekten Blitzschnell zuwandern. Jeder Biologe wird mir bestätigen, dass frei werdende Lebenräume für eine Art, in dem Falle für Insekten, neu besiedelt werden. Und je mehr Spenderflächen in der Umgebung, desto schneller gibt es neuen Zulauf und mithin neue Insektennahrung.
Daher sind auch Randstreifen und grüne Mittelstreifen auf Feldwegen enorm wichtig, und wenn sie noch so schmal sind !!!
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Und wenn die Wege sehr wenig gestört werden, dann kann unter Umständen sogar ein Rebhuhn oder ein Fasan in der angrenzenden Feldfrucht brüten, z.B. im Winterweizen . Und das Getreidefeld ist sogar breiter als 6 Meter !!