Wenn diese Ecken an Waldrändern liegen ist der Wert für das Rebhuhn und alle Tierarten mit ähnlichen Biotopansprüchen gleich 0. Die anderen, in den landwirtschaftlich interessanteren Lagen werden spätestens mittelfristig auch verschwinden, zur Not durch Neuordnung bzw. Flurbereinigung.
Lässt sich ja auch nach außen gut verkaufen: "unnütze, unsaubere Unkrautecken" in irgendwelchen Straßen- oder Feldwegkehren etc. werden durch begradigte Wege zu gut "nutz- und pflegbaren" Teilen der Landschaft bzw. der Felder gemacht.
Versprengte Strukturelemente werden entfernt und dann z.B. durch wunderbare, in Reihe gepflanzte, mit reichlich Bäumen versehene Flurbereingigungshecken ersetzt. Hurra!
Alles schön sauber, gut bearbeitbar, für die Natur ist ja auch wieder was getan...
Denkste.
Selbst wenn da doch irgendeiner wie wir Spinner vor Ort ist und auf den Wert von "Unland" und "Unordnung" hinweist, für die meisten Entscheider in den Ämtern und Kommunen liegt das außerhalb ihres Horizonts. Vielmehr widerspricht es grundsätzlich der Prägung auf Sauberkeit und Ordnung, die man als guter Mitteleuropäer erfährt.
Außerdem gibt es doch genügend von den Maßnahmen profitierende Stimmen, die einen beruhigen können mit Dingen wie zum Beispiel den ganzen Vorteilen, die eine ordnungsgemäße, landwirtschaftliche Nutzung der Böden mit sich bringt und auch Sicherung der Nahrungsgrundlage der Bevölkerung und für die Ökologie wird doch wirklich genug getan: "guck dir die saubere Heckenreihe an oder der schön-blühende Streifen hier um den Maisacker oder die tollen Zwischenfrüchte im Herbst, da kann man ab und zu sogar so einen weißen Schmetterling sehen....ist doch alles in Ordnung, macht euch keine Sorgen...."