Rehwildbejagung im Waldrevier

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http://www.swr.de/landesschau-aktue...1632/did=18921720/nid=1632/1regvdb/index.html

Kreisjagdmeister Rolf Henner kritisiert die groß anglegte Drückjagd mit mehr als 40! Teilnehmern und findet deutliche Worte - Zitat: " ...Kitze seinen erlegt worden und junge Rehböcke, die noch im Wachstum seien...das hat mit Waidgerechtigkeit und Jagd eigentlich wenig zu tun".
Dieser Kreisjagdmeister hat noch die Denke von Vorgestern im Kopf. Der hat mit Sicherheit seinen eigenen Abschussplan nopch nie nach dem Jagdgesetz befolgt.
 
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seit 18 Jahren bejage ich einen PB von knapp 100ha im Steigerwald.
In der Umbauphase des Waldes 8 Rehe, jetzt 5 plus was geht.
In einem kleinen Beitrag einem JJ die Waldjagd ergebnisorientiert zu beschreiben,
kann nur im Ansatz gemacht werden.
Als ich dort anfing , war dort 1 Salzlecke, 2 alte Kanzeln und drei offene Leiterchen.
Schneisen, Straßen und Rückegassen waren unwichtig, weil man weit in den Bestand schauen und schießen konnte.
Heute geht es nur dort an diesen Stellen mit oft nur einer einzigen Sicht und Schussrichtung.
Wenige aber an den "richtigen" stellen Salzlecken einrichten, an den man im Herbst auch kirren kann.
Und - nicht versteckt anlegen, sondern wo von Ansitzen aus hingeschossen werden kann.
Zu viele Salzlecken sind schlecht, weil man nicht gleichzeitig überall ansitzen kann.
Die Ansitze müssen dahin optimiert werden.
Pirschen erfordert das entsprechende Gelände. Passt das nicht, bringt Kunstpirsch auch nix.
FoFa lassen erkennen wann und wie oft Salz, Kirrung oder Äsungsstreifen angenommen werden.
Aufgelegt schnell und sauber zu schießen ist das A+O bei der Waldjagd.

In meinem Jägerkreis bin ich der einzige mit reiner Waldjagd.
Habe schon einige Waldbegänge und Vorträge darüber gehalten
Waldjagd verlangt vor allem Zeit und ist nix für Werktätige, die bald frustriert aufgeben.

28236086da.jpg
28236087at.jpg

Gute Auflage schaffen Waldjagd bedeutet keine kurzen Schussweiten.

28236088bs.jpg
28236089on.jpg

Blick zur Salzlecke wichtig Sich bietende Möglichkeiten nutzen


28236090mu.jpg

Weittreffen bedarf Umsicht.
 
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soweit so gut. Was ich allerdings schwierig finde ist das Schießen auf Waldwegen, wie es die Bilder zum Teil zeigen. Bei Entfernungen um die 100m hat man einen sehr flachen Winkel und die Abprallgefahr wird deutlich höher. Ob ich auf 50m aus dem Stand schieße oder auf 120m aus 3m Höhe, da gibt es sicherheitstechnisch keinen Unterschied; beides ist gleich schlecht in ebenem Gelände.
Auf Waldwege zu schießen würde ich ablehnen. Dann vorher mit dem zuständigen Waldbesitzer oder Förster sprechen und Blößen, Schneisen oder sonstige Lichtungen im Wald anlegen. Es gibt oftmals Stellen in Beständen die sich dazu eignen, z.B. weil die Hauptbaumarten ausgefallen sind oder sonst in schlechtem Zustand sind. Außerdem ist der Waldbesitzer auch froh, wenn seine Bäumchen recht wenig verbissen werden.
 
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28289015la.jpg
28289016kt.jpg

Kirrung und Salzlecke in Waldblöße 45m. . . . . . . .. . . ..Kirrung und Salzlecke in Rückegasse 70m

28289017ep.jpg
28289018zm.jpg

1. im Bankett - 2. Stück ohne Kugelfang. . . . . . . . . . . .Rückegasse vor dem Ausschneiden

28289019rf.jpg
28289020mp.jpg

gleicher Platz wie Bild 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Am Ende der Schneíse von Bild 2

Ansonsten ist entlang der langen geraden Forststraßen Obacht zu geben wie sich das Wild verhält,
denn hinter der letzten Kurve kommen Wanderer nicht so leise, wenngleich ich hier entsprechende Bilder einstellen kann,
wo Wild recht lange aushält. Steht Wild im Randstreifen oder schräg gegen den Straßenrand ist Kugelfang gegeben.

In meinem Fall ist der Waldeigentümer der Staat. Schneisen und Rückegassen sind vorhanden und sind nur zu pflegen.
Anflug kann auf ca 30cm gestutzt werden, sodass Schussfeld und Knabberzeug, gegebenenfalls mit Klee gewürzt
im Sichtbereich von Ansitzen gute Möglichkeiten bieten. Dort auch Salzlecken anlegen.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Dieser Kreisjagdmeister hat noch die Denke von Vorgestern im Kopf. Der hat mit Sicherheit seinen eigenen Abschussplan nopch nie nach dem Jagdgesetz befolgt.

noch schlimmer geht nicht mehr.

Nur das mit vorgestern stimmt nicht. Wenn vorgestern vor 1933 war. Da war man noch nicht so bl...
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
# 29
Es pendelt sich bei voller Ausschöpfung der Kapizität, also hier schon überall bei 1,5 - 1,8 ein.
bei
https://forum.wildundhund.de/showthread.php?60822-quot-Rehe-im-Wald-quot-von-Hubert-Zeiler/page2&
gemeint (bei besserer Formulierung) war:
also hier zu lande überall bei 1,5 - 1,8 ein.


Und das muss ich revidieren, bzw. auf Normalfall einschränken.
beschränkt kann es sein:



https://forum.wildundhund.de/showthread.php?111462-Jagdfirma-übernimmt-Jagdrevier-Drückjagd-empört-die-Anwohner-Windsberg-Pirmasens/page38&


Bei sehr gutem Biotop und extrem schlechter Jagdausübung*
ist es möglich, das GV noch weiter zu erhöhen.
Gaissen/Ricken werden bei extremst hoher Wilddichte deutlich älter als Böcke.
Im Normalfall vielleicht 1-2 Jahre. Im Extremfall aber 4 Jahre (z.B. Bock 4 / Gaiss 8 Jahre).


*
- Die an sich schon mit 4 Jahren verbrauchten Böcke auch noch zu bejagen.
- Viel Anwesenheit im Revier. Keine Rehe nach Bockjagd mehr sichtbar. usw.


Jahresstrecke gesamt aber dann mit Drück- und Einzeljagd 64 Rehe je 100 ha Wald.
Und da blieben noch viel zu viel übrig.


Übers Wildbretgewicht brauch ich nichts zu schreiben, oder :D
 

z/7

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Jahresstrecke gesamt aber dann mit Drück- und Einzeljagd 64 Rehe je 100 ha Wald.
Und da blieben noch viel zu viel übrig.


Übers Wildbretgewicht brauch ich nichts zu schreiben, oder :D

...ceterum censeo....

Wenn die die Strecke ordentlich verwertet haben, müßten die Gewichte ja bekannt sein. Die Verteilung wär statistisch sicher interessant, bei so ner extremen Überpopulation.

Wennst den Sebastian anhaust, kann der die Daten ja vllt organisieren.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
...ceterum censeo....

Wenn die die Strecke ordentlich verwertet haben, müßten die Gewichte ja bekannt sein. Die Verteilung wär statistisch sicher interessant, bei so ner extremen Überpopulation.

Ja sind sie. Sie sind genau so, wie ich es vermutete. :D
 
G

Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
:biggrin: gern auch per pn.

da braucht es nicht. Ich rede ungern über Telefonate.
aber da braucht es keine Geheinisse.
Es sind diverse Wildbiologen daran interessiert. Leider zu spät dran. Dh. nicht bei der Drückjagd live dabei, um sich die Stücke anschauen zu können. Auf die Liste hab ich verzichtet, da ja genau meine Erwartungen zu treffen.

Ein paar Rehe waren > 15 kg. erlegtes GV 30:70.
edit. VIELE alte Gaissen

gruss WB
 

z/7

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da braucht es nicht. Ich rede ungern über Telefonate.
aber da braucht es keine Geheinisse.
Es sind diverse Wildbiologen daran interessiert. Leider zu spät dran. Dh. nicht bei der Drückjagd live dabei, um sich die Stücke anschauen zu können. Auf die Liste hab ich verzichtet, da ja genau meine Erwartungen zu treffen.

Ein paar Rehe waren > 15 kg. erlegtes GV 30:70.
edit. VIELE alte Gaissen

gruss WB

Mit anderen Worten ALLE Gewichte unter aller Sau. Auf Muschelkalk mit überwiegend Laubwald. :sad:

Das mit dem Geschlechterverhältnis der Strecke würd ich nicht überbewerten. Auch wenn man die Böcke freigibt, sind die IMMER unterrepräsentiert. Zumindest da, wo normal gejagt wird: einfach weil die schon ein halbes Jahr lang gezehntet wurden. Bockkitze natürlich, und mal der eine oder andere ältere Bock, letztere aber nicht in nennenswerter Anzahl. Die Freigabe dient einzig der Erleichterung des Ansprechens.
 
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Neuer Jägerspruch, der auch alt sein könnte:

Wer im Wald das Wild bejagt,
hat im Feld noch nie versagt.
Wer gejagt hat nur im Feld,
ist im Walde schlecht gestellt.


(C) Sir Henry 2017

:cheers:
 
A

anonym

Guest
...
Was ich allerdings schwierig finde ist das Schießen auf Waldwegen, wie es die Bilder zum Teil zeigen. Bei Entfernungen um die 100m hat man einen sehr flachen Winkel und die Abprallgefahr wird deutlich höher. ...
...

Bin sicher, daß Waidgenosse S.H. immer darauf achtet,
- daß sicherer Kugelfang vorhanden ist,
- daß sich im Hintergrund niemand, weder Mensch, noch Hund u.ä. befindet,
- daß das Büchsengeschoß quer, schräg über den befestigten, oder gefrorenen Weg
- beim Eintritt in weiches Erdreich
- einen Mindestwinkel von 10 Grad nicht unterschreitet, weils sonst Abpraller gibt.

28425601lc.jpg


Natürlich ists am Allerbesten, wenn wenigstens einseitig längs des Waldweges Platz ist für 'ne Wildwiese, Lupinen, etc., Salzlecke ist rechts unten am Waldrand, weg vom Weg. Zu enge Schneisen sind natürlich schwer zu bejagen, die Verweildauer des Wildes ist zu kurz, da lohnt sich oft gar kein Ansitz, ein Drückjagdstand wäre unverantwortlich.

Habe-di-Ehre

D.
 
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