Ich oute mich mal als längerer Mitleser des Forums, aber erst neu registrieres Mitglied, dass mich solche Diskussionen dazu angeregt haben, mich hier anzumelden.
Man erkennt schon deutlich, wer Praktiker ist (Raus geht und Rehe schießt) und wer eher der Theoretiker ist (Parolen von zu wenig Wild/ Rehwild ausrotten).
Ich bejage seit einigen Jahren ein reines Waldrevier (ca. 160 ha) mit vielen Verjüngungsflächen. Es ist
nicht immer leicht, Beute zu machen, aber wenn man weiß, wann man raussitzen muss, und wann man besser zuhause bleibt, kann man auch bei sehr straffer Rehwildbejagung (--> Jedes Reh das Jagdzeit hat wird geschossen) viele Rehe mit wenigen Ansitzen erlegen.
Zunächst einmal empfehl ich jedem, den Rehwildkalender von Müller genauestens zu lesen und sein jagdliches Handeln zeitlich nach ihm auszurichten. (
http://www.jagdgenossenschaft-frido.../Rehwildbejagung-Muellers_Rehwildkalender.pdf) Es macht einfach keinen Sinn, im Juli jede Woche bei jedem Wetter draußen zu sein, und den Wald voll zu stänkern. Ich gehe im Juli max. nach nem Nachmittagsgewitter auf den Hochsitz, sonst bleib ich lieber zuhause/ geh auf den Schießstand.
Angesprochen werden sollte immer durchs Zielfernrohr, lediglich bei offensichtlich weiblichem Rehwild in der Schonzeit (Mai-August) nehme ich zuerst ein Fernglas in die Hand.
Von September - Anfang November zählt bei weiblichen Stücken der erste Eindruck (rel. sicher alleine?), über die Schussabgabe, spätestens ab Mitte November, wenn Kitze nachweislich gut alleine zurecht kommen, wird nach Zahl erlegt.
Wo erlaubt, sollte bei sinkenden Temperaturen mit Trester gekirrt werden, aber nur an max. 1 Stelle/ 50 ha.
Um den Jagddruck auf der Fläche nocheinmal zu minimieren, habe ich mein Revier in zwei Teile aufgeteilt; immer, wenn gerade eine fängische Zeit ist, sitzte ich in der ersten Hälfte im einen Teil, dann im anderen.
Ich komme seit 8 Jahren regelmäßig auf über 35 Rehe in meinem Revier und dass obwohl die Nachbarn (2/3 Staat, 1/3 Feldrevier) auch fleißig jagen.