@ Moorerpel
Ironie ist gut, aber sie muß richtig sein. Wenn Du nämlich ein Reh fragen könntest was ihm lieber wäre, ein Einschränkung bei der Nahrungsaufnahme (nämlich die gegatterten Jungkulturen wobei aber noch immer reichlich Nahrung in Feld und Wald vorhanden ist) hinzunehmen oder aber vollkommen freie Äsung und dafür den eigenen Abschuß garantiert zu haben, dann kannst Du Dir ja die Antwort wahrscheinlich selbst geben. Das Aussperren von Rehwild aus Jungkulturen stellt keine Einschränkung des Nahrungsangebotes dar und wenn es so wäre, dann wäre das im Sinne der Öko-Jäger ja geradezu begrüßenswert, denn diese Verknappung würde ja mittel- bis langfristig Bestandssenkend wirken.
@ fox01 + Gauckler
ad 1) es möge mir doch einmal jemand erklären, was wildbiologisch ist. Dieser Begriff taucht ständig in der Diskussion auf und wird gebraucht um jede Veränderung zu begründen. Wenn wildbiologisch angemessen bedeutet, möglichst nahe am natürlichen Ablauf der Natur (so z.B. "Der Duden"), dann dürfte es überhaupt keine Schonzeit geben, denn natürlich heißt, daß im Lauf der Evolution das Rehwild bis ca. vor 100-150 Jahren permanent Freßfeinden (wie z.b. Wolf, Luchs, Bär, wildernde Hunde etc.) gegenüberstand, die sich überhaupt nicht um Setz- und Aufzuchtszeit kümmerten oder ob ein Bock abgeworfen hat oder nicht. Die heute üblichen Schonzeiten haben wie Blaser R 93 eindeutig richtig formuliert hat höchstwahrscheinlich ihren Ursprung im Trophäendenken. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich nicht sagen, ich komme jedenfalls mit der jetzt üblichen Jagdzeit bestens aus, auch wenn mal einmal ein Bock weniger geschossen wird, das gleicht sich über die Jahre hin aus. Die von Dir Gauckler empfohlene Jagdzeiten helfen bei Deiner Zielsetzung auch nicht, denn wenn die Jagd im Mai auf weibliche und männliche Stücke offen ist, dann hast Du immer auch das Problem, daß man eine Ricke für ein Schmalreh hält. Hierbei kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen: wer sich da nicht sicher ist und nicht eindeutig ansprechen kann, der sollte den Finger lieber gerade lassen. Ich habe schon häufiger im Mai auf die Erlegung von weiblichen Stücken verzichtet, weil ich nicht 100%ig entscheiden konnte, ob es ein Schmalreh war oder nicht. Ansonsten bringt die Ruhe bei der Bejagung von Rehwild im Sommer auch nicht viel, denn weibliches Rehwild ist in dieser Zeit bei vernünftiger Bejagung des Reviers in der Regel vertaut, da stört es auch nicht, wenn mal zwischendurch ein Bock gestreckt wird.