Rehwild - Oder wie man sich sonst noch aus dem Fenster lehne

A

anonym

Guest
Schließe mich fox01 an.

Allerdings denke ich, dass die Jagdzeit auf alles Rehwild ab 1.8. keine Vorteile mit sich bringt, die nicht auch durch den 1.9. erkauft werden könnten.

In bezug auf den 16.4. finde ich Deinen Vorschlag grandios-revolutionär und auch äußerst sinnfällig. Zwischen dem 16.04 und dem 31.5. ist es auch dem unbedarften oder weniger geübten Jäger absolut und zahlenmäßig möglich, Schmalrehe sauber und ohne Fehl und Tadel zu erschießen.

Dann hat alles Reh 3-4 Monate Ruhe. Das setzt jedoch voraus, dass nicht wieder irgendwelche Rehzähler in der jagdlosen Zeit das Revier vom Hochsitz herunter verstinken.

So könnte mir die Rehwildjagd gefallen (tut sie sowieso).

Viele Grüße
Klaus
 
A

anonym

Guest
@ Dingo

Du kannst Deine kapitalen Böcke doch schießen wann Du willst. Schön, sie sind zwischen dem 16.4. und dem 31.5. nicht unbedingt rot. Aber die Decke willst Du ja nicht gerben oder??
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Es kann aber nicht sein, dass diejenigen, die meinen den Bock nur rot und nur mit ordentlich auf und überhaupt erst mindestens 5-Jährig, etc., etc., dass diese Erbsenzähler eine sinnvolle und wildbiologisch logische Bejagung unseres Rehwildes behindern oder schlimmer: verhindern.
Wenn Du den Bock im Winter nicht schießen willst, dann lass es. Ich wette aber, dass Dich nach der zweiten Saison der Jagdneid packt und Du - Waidgerechtigkeit hin oder her - dann doch den Finger krumm machst.

Im Rahmen der dann neuen Jagdzeit kannst Du ja tun und lassen was Du willst. Meinetwegen auch waidwerken wie unsere Großväter, da gibt es überhaupt keinen Einwand (Oh Gott, haben die da nicht mit Schrot den Bock beeindruckt?).

Bisher musste ja auch jeder im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben glückselig werden, wieso nicht auch dann.

Vielleicht denken wir doch zur Abwechslung mal nicht nur an uns, sondern auch an das Rehwild!

Grüße
Klaus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:

Daher mein Vorschlag für eine sinnvolle Neuregelung der Jagdzeit

16.04. bis zum 31.05. und
01.08. bis zum 15.12.

Was meint Ihr?
ULE
<HR></BLOCKQUOTE>

Sehr guter und praxisgerechter Vorschlag
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(Insbesondere wenn ich daran denke, dass ich beim Staat jage und da ein FA-Leiter habe, der auf Drückjagden geschossene "Pinselricken" immer noch als Schonzeitvergehen bei der unteren Jagdbehörde anzeigen soll...
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)

Nicht dass ich jetzt den absichtlichen Abschuss von abgeworfenen Rehböcken auf der Drückjagd fordere, wenn möglich versuche ich schon die Schürze zu erkennen, aber wie TB schon sagt, das liegende Wild erleichtert das Ansprechen schon ungemein

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WH

Erik
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ErikT:



( aber wie TB schon sagt, das liegende Wild erleichtert das Ansprechen schon ungemein



<HR></BLOCKQUOTE>

Vielleicht solltest Du es mal mit Ansprechen vor dem Schuss versuchen, und wenn's nicht klappt, einfach den Finger gerade lassen. Das geht auch - glaub s mir !!

Wh
Dingo
 
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Also eine wirkliche biologische Begründung für eine Schonzeit des Bockes ab 15.10. werden wohl nur die finden, die noch glauben anhand des Gehörns den (Lebens)Wert des Bockes bestimmen zu können.

Ohne jetzt Zahlenmaterial zu haben, aber was die Verschiebung des Geschlechterverhältnisses angeht, darf ich mal stark vermuten, daß dies bei den Wichtigtuern des Beibehaltens des 15.10. mehr verschoben ist, als bei denen die die Freigabe bis Dezember wollen und auf der Drückjagd ihre Strecke machen.

Ausnahmen a la TB der wohl in der Blattzeit alles auf den Boden nagelt und dann noch in den DJ alles freigibt, wird es wohl geben. Ebenso wie diejenigen die in einer Blattzeit fast den Plan für drei Jahre erfüllen.

Die Mehrzahl (wohl meist Förstis) würden an vielen heißen Sommerabenden eben besseres zu tun haben als den Böcken nachzurennen, wenn sie zur Drückjagdzeit noch frei wären.

Aber da wir Rehe eh nicht zählen können, haben wir auch keine Basis, wie denn das Geschlechterverhältnis, geschweige denn die richtige Zahl an erlegten Böcken ist.

Insofern, freigeben bis Ende Dezember.

WH
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:


Vielleicht solltest Du es mal mit Ansprechen vor dem Schuss versuchen, und wenn's nicht klappt, einfach den Finger gerade lassen. Das geht auch - glaub s mir !!

Wh
Dingo
<HR></BLOCKQUOTE>

Für einen bewaffneten Waldspaziergang fehlt mir leider die Zeit.

Wenn ich den Finger gerade lassen muss, nur weil eine vollkommen unsinnige und an der Wildbiologie vorbeigehende Gesetzgebung dies so will, dann halte ich das zwar für zeitgemäß modern aber deshalb nicht weniger für vollkommen hirnrissig.

Sich im selben Zuge auch noch die eigenen Gedanken und die jägerische Selbstverantwortung verbieten zu lassen, kommt einem Sakrileg schon sehr nahe.

Ansprechen ja, aber bitte mit Verstand und nicht mit "Waidgerechtigkeit" alter Schule in Herz und Hand.

Grüße
Klaus
 
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Zitat von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Müller:

"Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates des DJV zur Frage der Verlängerung der Jagdzeit auf den Rehbock bis zum 31. Dezember

Sorgfältige wissenschaftlich kontrollierte Populationsanalysen, vergleichende Untersuchungen in Gebieten mit z. T. extrem unterschiedlichen Jagdstrategien bis hin zu völlig „liberalisierter“ Bejagung oder dem „versuchten Totalabschuß“ haben gezeigt, dass eine tierschutzgerechte Jagd das sog. „Rehwildproblem“, will man es lediglich als Folge hoher Bestände betrachten, nicht lösen kann (vgl. u. a. KURT 1991, p. 258). Effiziente und der Anpassungsfähigkeit des Rehwildes angepasste Jagdstrategien erfordern eine Verkürzung des jährlichen Jagddruckes (keine Verlängerung), was u. a. in den „Rehwild-Richtlinien für das Saarland“ bereits 1990 von BODE und MÜLLER gefordert und empfohlen wurde. Dabei haben sich die eingesetzten Jagdstrategien der Biologie des Wildes, der Situation der jeweiligen Ökosysteme und den landschaftlichen Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Die Qualität der Jäger und Jagdmethoden und nicht die Verlängerung der Jagdzeit hat im Mittelpunkt des Interesses zu stehen. Dabei haben zwei Grundsätze, die bereits von STRANDGAARD (1977) und KURT (1991) herausgearbeitet wurden, Vorrang:

Je früher die Rehwild-Jagd jahreszeitlich erfolgt, desto höher ist die Strecke pro Zeiteinheit. Der Gesetzgeber hat durch die Vorverlegung der Jagdzeit auf den 1. Mai für männliches Rehwild und Schmalrehe dieser Forderung bereits Rechnung getragen.


Je mehr Abschüsse in den Winter verlagert werden, desto zeitaufwendiger und ökologisch problematischer werden sie.

Wildbiologisch ist es für eine Rehwild-Population weitgehend belanglos, ob ein Rehbock am 14. Oktober oder 14. November geschossen wird. Das sog. „Rehwild-Problem“ liegt aber nicht bei den Rehböcken. Das zeigen am besten Beobachtungen zum Geschlechterverhältnis in vielen Revieren, wo das weibliche Rehwild in den meisten Fällen deutlich überwiegt.

Die derzeit diskutierten Vorschläge zur Verlängerung der Jagdzeit auf männliches Rehwild folgen deshalb nicht wildbiologischen, sondern ausschließlich „jagdpraktischen Empfehlungen“. Es geht letztlich nur darum, bei den herbstlichen Drück- und Treibjagden Rehwild ohne den Zwang genauerer Ansprache (inkl. rechtlicher Folgewirkungen) erlegen zu können. Dass es aus Tierschutz- und Wildbiologie-Gründen sinnvoll und richtig ist, auch bei Drück- und Treibjagden das Kitz vor dem Muttertier zu schießen, hat in der Praxis von manchen Treibjagden offensichtlich schon seit längerer Zeit als „Tierschutz-Prinzip“ seine Bedeutung verloren. Das genaue Ansprechen jagdbaren Wildes ist aber nach Auffassung des Wissenschaftlichen Beirats des DJV Voraussetzung für eine Schußabgabe. Die Verlängerung der Jagdzeit auf den Rehbock bis Ende Dezember würde eine Tür öffnen für alle diejenigen, die sich darüber offensichtlich keine Gedanken machen.

Da das sog. „Wald-Wild-Problem“ durch eine Verlängerung der Jagdzeit auf die Rehböcke nicht gelöst werden kann, sondern im schlimmsten Fall nur den Tierschutz bei der Jagdausübung weiter reduzieren würde, lehnt der Wissenschaftliche Beirat des DJV die Verlängerung der Jagdzeit auf männliches Rehwild bis zum 31. Dezember ab."

Für den Wissenschaftlichen Beirat des DJV
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Müller

[ 27. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Besserwisser ]
 
A

anonym

Guest
Kurz und knapp dazu:

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Klaus
 
A

anonym

Guest
Betrachten wir doch mal die Sinnhaftigkeit
der gültigen Jagdzeit an einen Beispiel:

Aus welchem Grund darf ich am 14 Januar
eine Kräftige Geiß / Kitz erlegen, muß
aber einen Bockkümmerling laufen lassen?

Ob's darauf wohl eine Antwort gibt?
 
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27 Feb 2001
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Eins ist auf jedenfall richtig in der Stellungsnahme von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Müller. Das "Rehwildproblem", sofern es eins gibt, sind nicht die Böcke. Davon sterben wahrscheinlich ausreichend in fast allen Revieren. Außerdem sind sie keine Zuwachsträger. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Bockjagdzeit sich am Geweihzyklus orientiert. Also macht eine Frühjahrsjagd und Herbstjagd sicherlich Sinn. Argumente dazu sind genug genannt worden. Bei Reformen sollte man denn nur noch gleich weitermachen und auch den Abschussplan beim Rehwild abschaffen. Dieser macht genauso wenig Sinn bei nicht zählbarem Wild.

Moorerpel
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Klaus Maylein:


Hallo Hürsch,

1.versteh ich das richtig? Ihr habt eine geteilte Bockjagdzeit und das Kriterium heißt einjährig, resp. mehrjährig?

2.Wieviele "Fehlabschüsse" evoziert eine solche gesetzlich gestützte waidmännische Erschwernis der Bockjagd?

3.Was sind Deine Erfahrungen dazu?

Viele Grüße und vielen Dank
Klaus


[ 27. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Klaus Maylein ]
<HR></BLOCKQUOTE>


ad1. Ja

ad2. Das weiß wohl keiner

ad3. Aus meinen konkreten Reviergegbenheiten war mir der alte 16.5. lieber ( in den ersten 2 Maiwochen ist das Rehwild noch nicht richtig sichtbar und bei den Mj. gehen mir die die letzten beiden Maiwochen ab.

Aber an sich kann ich damit leben.

H.
 
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4 Feb 2001
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:


Vielleicht solltest Du es mal mit Ansprechen vor dem Schuss versuchen, und wenn's nicht klappt, einfach den Finger gerade lassen. Das geht auch - glaub s mir !!

Wh
Dingo
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Dingo,

Du hast natürlich im Prinzip absolut recht. Ich werde zur Zeit nach geltender Schonzeitenregelung auch nicht absichtlich auf der Drückjagd einen Bock schiessen!

Allerdings ist es ein Unterschied, ein Stück Rehwild auf einer Drückjagd, wo es ja nicht friedlich auf einer Wildwiese äst und man alle Zeit der Welt hat, zu 80% oder 99% sicher anzusprechen, d.h. im Zweifel lass ich dann bei einer restriktiven Freigabe (nur schwache Geiskitze etc.
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)den Finger gerade u. mache dann halt keine Strecke... Und das Argument für eine liberalere Freigabe von Rehwild auf Drückjagden ist doch gerade, dass die Beunruhigung des Wildes so gross ist, dass dann auch ordentlich Strecke gemacht werden sollte! Drückjagd (zur Pflege gesellschaftlicher Kontakte
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) PLUS intensive Ansitzjagd auf Rehwild von Mai bis Januar erhöht nur noch weiter den Jagddruck.

WH

Erik

PS: Bis jetzt habe ich (noch) keinen Bock auf einer Drückjagd geschossen!
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:
Was bitte ist ein guter Vorschlag, Rehwild gesamt bis 15.12. zu bejagen, also auch Böcke ? So ein Schwachsinn !<HR></BLOCKQUOTE>

Um es auf einen ganz knappen Nenner zu
bringen:

Weswegen soll man das Rehwild über den
15. Dezember hinaus beunruhigen?

Dieser reaktionäre Vorschlag kam von carcano.
Selber tendiere ich auch in diese Richtung,
obgleich der 24. Dezember auch noch ginge.
 
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6 Feb 2002
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Klaus Maylein:
Kurz und knapp dazu:

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Klaus
<HR></BLOCKQUOTE>


Wer bezahlt die OEJV-Vorsitzenden und Ihren Ehemann?
 
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anonym

Guest
@ Besserwisser

Da mag es einen Unterschied geben.
Deren Brot ess ich nicht.
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Wir sitzen zwar alle im gleichen Boot aber nicht immer am selben Tisch.

PS: darüber hinaus sind wir finanziert aus Mitteln der Jagdabgabe. Also auch Du mein Sohn, Brutus...

Grüße
Klaus

[ 27. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Klaus Maylein ]
 

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