Rehwild - Oder wie man sich sonst noch aus dem Fenster lehne

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Meschede:
[QB]@Q.T.: Gesprengt werden müssen die Rotten. QB]<HR></BLOCKQUOTE>

"Rottensprengung" ist richtig bei *Treib*jagden, hier ist der Erfolg am größten, wenn möglichst viele einzelne Sauen - was man durch Kordon artiges Abstellen (a la Vorstehtreiben) erreichen kann - möglichst vielen Schützen vor kommen .
Heute aber sind Bewegungsjagden das Mittel der Wahl (ich mag das Wort auch nicht, aber die Beschreibung "gut organisierte und straff geführte Kombinationen aus Treib-, Stöber-, Riegel- Drück- und Ansitzdrückjagd" ist mir einfach zu lang).
Bei der B-Jagd sollen Familienverbände (Rotten beim SW, Rudel bei Rot-, Dam-, Muffelwild bzw. Geiß/Kitz beim Rehwild) wenn´s irgend geht *nicht* gesprengt werden, damit innerhalb des Sozialverbandes gut angesprochen werden kann (qualitaliver Teil des Abschusses).
Dem Jagderfolg im quantitaven Sinn kommt dabei entgegen, dass es bei der richtig angelegten Bewegungsjagd keine schablonenhaften Schützenlinien (kein einreihiges "Umstellen") gibt, vielmehr werden die Schützenstände gestaffelt nach deren örtlich subjektiver Eignung (und Sicherheit) an Wechseln usw. so platziert, dass die möglichst noch geschlossenen Familienverbände nach- bzw. hintereinander möglichst vielen Schützen kommen.
Deswegen wird bei solchen Jagden nicht herkömmlich von A nach B getrieben sondern es werden mehreren Treiber-/Hundegruppen /Stöberhunden innerhalb der vorgesehen Zeit bestimmte, fest kartierte Quadranten zugewiesen und diese permant beunruhigt. (Überschneidungen durch selbstständig weitjagende Hunde sind natürlich möglich, Treiber bleiben jedoch immer in "ihrem" Quadranten, grundsätzlich auch die Hundeführer. Ausnahmen sowie die Zuweisung *fester* Hundeführerstände - nur von diesem darf der Hundeführer nach UVV als Schütze teilnehmen - unterliegen taktisch-sicherheitstechnischen Erwägungen des Jagdleiters.
Innerhalb der flächigen Beunruhigung können wichtige Einstände auch mal intensiver "gekämmt" werden. Sie brauchen jedoch nicht extra umstellt werden denn erstens ist es für die dort abgestellten Jäger frustrierend noch zwei drei Stunden warten zu müssen obwohl die Sauen schon raus sind und zweitens kriegt man das Wild an den Wechseln vertrauter und meist im Verband, siehe oben.
Die Durchführung solcher Jagden selbst innerhalb großer Waldkomplexe sollte nur zusammen mit den Angrenzern durchgeführt werden. Bei uns machen nach anfänglichem Zögern einiger weniger Skeptiker alle mit (wir haben keine "Nicht-mit-meinen-Sauen!" Typen), weswegen wir auch keinen behördlichen Zwang nötig haben (und wohl auch nicht annehmen würden!).

Bewährt hat sich bei den B-Jagden die - natürlich vorher vereinbarte - "taktische" Durchlässigkeit der Grenzen unter Beibehaltung der sonstigen gesetzlichen Regeln, d.h. abgestellt/beunruhigt wird ohne Berücksichtigung der Grenzen jedoch wird das Wild dort verbucht, wo es tödlich angeschweisst wurde und dort verwertet, wo es zur Strecke kommt.
Um auf das Uranliegen des schwäbischen Feuerkopfes zu kommen: Rugen und andere habe trotz rechtlicher Glatteistheorien Recht, denn miteinander Reden ist besser als aufeinander (oder zu wenig zu) schießen, jedoch würde ich unter den geschilderten Umständen den Verweigerern die kalte Schulter zeigen und die Jagd mit guten Hunden und vor allem zusammen mit möglichst vielen *guten* Nachbarn durchführen.
Jagd ist heute mehr denn je Gemeinschaftsaufgabe und wer das nicht einsehen will muss zu spüren bekommen, dass es ohne ihn auch geht.

Gruß
Reb
 
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@fox 01

Danke für die Blumen Andi!

Das Ende der Jagdzeit für den Bock am 15.10. ist wildbiologisch, wie schon mehrfach erwähnt, durch nichts zu begründen. Im Gegenteil, wildbiologischer Unsinn ist die Jagd auf den Bock vor der Blattzeit. Wer Vererber wird und wer nicht, das können die Rehböcke wie seit Jahrtausenden selbst untereinander ausmachen. Uns Jäger brauchen sie dazu jedenfalls nicht. Ansonsten wäre in der Tat ein Ausgleich der Jagdzeiten zu begrüßen, z.B. vom 1.9. - 31.12. (wenn nötig bis 31.1.) auf alles Rehwild. Meinetwegen auch noch vom 1.5. - 31.5. auf Schmalrehe und Böcke.
Rehe bei B-jagden erlegen, warum nicht! Solange die Rehe, wie bei einer guten Drückjagd eigentlicht vorgesehen, langsam ziehend anlaufen spricht nichts dagegen.
Übrigens können auch nach dem 15.10. Böcke erlegt werden. Ist dann nur eine Ordnungswidrigkeit, deren strafrechtliche Verfolgung nur bei besonderem öffentlichem Interesse erfolgt. Bei dem versehentlich bei einer B-jagd erlegten Bock dürfte das kaum der Fall sein.
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Ansonsten schieße ich auf B-jagden auf alles freigegebene Wild, solange es vertretbar ist (sicherheit, weidgerecht, et c.). Dazu gehört eben dann meistens auch Rehwild.

WH

[ 26. Oktober 2003: Beitrag editiert von: MGauckler ]
 
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Man muss immer wissen was einem wichtiger ist: Die Sau oder seine Hunde!

[ 27. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Meschede ]
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von MGauckler:
@fox 01

Im Gegenteil, wildbiologischer Unsinn ist die Jagd auf den Bock vor der Blattzeit. Wer Vererber wird und wer nicht, das können die Rehböcke wie seit Jahrtausenden selbst untereinander ausmachen. Uns Jäger brauchen sie dazu jedenfalls nicht. Ansonsten wäre in der Tat ein Ausgleich der Jagdzeiten zu begrüßen, z.B. vom 1.9. - 31.12. (wenn nötig bis 31.1.) auf alles Rehwild. Meinetwegen auch noch vom 1.5. - 31.5. auf Schmalrehe und Böcke.

[ 26. Oktober 2003: Beitrag editiert von: MGauckler ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus MGauckler,

der Ansatz alles Rehwild freizugeben zwischen dem 1.9. und dem 31.12. ist absolut korrekt. Die Blattjagdzeit können oder sollten wir vergessen (allerdings bilde ich mir ein, hier dem Jäger selbst die Entscheidung zu überlassen, ob er nicht doch den einen oder anderen Bock erblatten will). Grundsätzlich jedoch ist die Bejagung in der Blattzeit eher kontraproduktiv.

Aber: Auch wenn bis zum 1.9. grundsätzlich die Rehwildbejagung ruht, mit der von Dir genannten Ausnahme zwischen dem 1.5. und dem 31.5., dann sollten wir bedenken, dass im Zeitraum Mai soviel Schmalrehe und Böcke wie nur möglich auf die Decke gelegt werden, da der Frühjahrsverbiss wesentlich "dramatischer" ist, als der Herbstverbiss. Rehe, die im Frühjahr geschossen wurden, entlasten den Wald in dieser Vegetationsperiode stärker, als diejenigen, die erst im Herbst auf der Drückjagd oder beim Ansitz erschossen werden. Im Herbst ist der Wachstumsschub schließlich bereits beendet oder kurz davor (in der Vegetation, nicht beim Reh).

Also auch ich meine, dass die Rehwildbejagung im Mai intensivst betrieben werden sollte (allerdings ohne, dass man sich wie Wilhelm II. auch im Mai die Böcke vor die Büchse drücken ließ; trotz heiligem Hubertus und Hebung der Waidgerechtigkeit!!), dann ab 1. Juni Hahn in Ruh bis zum 1.9. Ab September jedoch Feuer frei auf alles was einen Spiegel hat, alle vier Läufe auf dem Boden und sich erschießen lässt.

In diesem Sinne WaiHei
Klaus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Zitat carcano:

Die LJVs wissen mehrheitlich, daß das wildbiologischer Käse ist, und der DJV natürlich auch. Sie trauen sich nur nicht, und wenn man sich mal mit den Verbandsgeschäftsführern unterhält, dann heißt es: "jaaaa... stimmt natürlich... wäre sinnvoll... aber unsere Mitglieder, denen kann man das ja nicht verkaufen, die machen da halt nicht mit".
Die Verbandsfunktionäre sind oft weit weniger reaktionär als ihre Klientel (Hespeler behauptet das Gegenteil, aber das ist mal ein Körnchen der 0,01 %, wo er ausnahmsweise Unrecht hat).

<HR></BLOCKQUOTE>

Gut dass Du es sagst, mir hatte sich das so nicht erschlossen.

Ich denke irgendwann wird es soweit sein, dass eine entsprechende Jagdzeitenregelung für Rehwild erfolgt.

Zeit dafür ist es schon lange.

Pfüad di
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Klaus Maylein:


Grundsätzlich jedoch ist die Bejagung in der Blattzeit eher kontraproduktiv.


<HR></BLOCKQUOTE>

Macht aber Spaß
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und darum gehts ja auch, jedenfalls bei mir
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:


Macht aber Spaß
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und darum gehts ja auch, jedenfalls bei mir
<HR></BLOCKQUOTE>

Servus Dingo,

stimmt. Deshalb sage ich ja auch, dass ich mir einbilde, hier dem Jäger einen selbstverantwortlichen Spielraum zu belassen. Keiner kann von uns verlangen Rehe zu schießen auf Teufel komm raus, dem Abschuß womöglich hinterherzuhatschen nur um eine sinnfällige Dienstleistung zu vollbringen.

Alles schön und gut, nur ein "bisschen" Spaß muss man dann dem Jäger auch noch lassen. Schließloch jagen wir auch weil es uns Freude bereitet.

Nur der Schlurchi, der das ganze Jahr das Revier verstänkert, über das letzte Reh jammert und dann auch noch die Blattjagdzeit mit Buttolo voll ausnutzt nur um einen Mickerling auf die Decke zu legen, der sollte es bitte belassen. Für den heißt es dann: zurück auf Start und seine Jagdpraxis und Jagdtauglichkeit überprüfen lassen.

Mit Jagd macht auch mordsspaßgrüßen
Klaus
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Klaus Maylein:


Servus MGauckler,

der Ansatz alles Rehwild freizugeben zwischen dem 1.9. und dem 31.12. ist absolut korrekt.
<HR></BLOCKQUOTE>

Oder auch nicht!

Bei uns ( NÖ )haben die mj. Böcke 4 1/2 Mo Schusszeit ( 1.6. - 15. 10.), die ej. 5 1/2 Mo (1.5. - 15.10.)
Schmalgaisen 5 1/2 Mo ( Mai, 16.8. - 31.12)
Gais, Kitz 4 1/2 Mo ( 16.8. - 31.12 ).

Das Geschlechtsverhältnis der Abschüsse ist deutlich zu ungunsten der Böcke ( AT insgesamt in 2001: Böcke 102.368, Gaisen 85.384 und Kitze 79.560 ), was ja an sich nicht wünschenswert ist.

Eine Verlängerung der Schusszeit auf den Bock über den 15.10. hinaus würde würde diese Inbalanz klarerweise weiter kippen lassen.
Die logischen Ansätze wären daher die Schusszeit auf Böcke zu verkürzen oder die Schusszeit auf Gais und Kitz zu verlängern.

Die klammheimlichen Wünsche mancher, auch die Böcke bei den Drückjagden im Spätherbst und Winter rechtlich und moralisch ungestört umzulegen sehe ich ergo nicht als konstruktiven Ansatz zumindest in AT. In DE mögen die Uhren anders gehen.

H.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hürsch:


Oder auch nicht!

Bei uns ( NÖ )haben die mj. Böcke 4 1/2 Mo Schusszeit ( 1.6. - 15. 10.), die ej. 5 1/2 Mo (1.5. - 15.10.)
H.
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Hürsch,

versteh ich das richtig? Ihr habt eine geteilte Bockjagdzeit und das Kriterium heißt einjährig, resp. mehrjährig?

Wieviele "Fehlabschüsse" evoziert eine solche gesetzlich gestützte waidmännische Erschwernis der Bockjagd?

Was sind Deine Erfahrungen dazu?

Viele Grüße und vielen Dank
Klaus

PS: nicht dass ich nicht ansprechen kann und einen Jährling von einem älteren Bock zu unterscheiden weiß (zumindest theoretisch)
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Trotzdem kommt es einfach vor, dass man einen Jährling meint zu erlegen und einen älteren dann liegen hat.

[ 27. Oktober 2003: Beitrag editiert von: Klaus Maylein ]
 
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Zu der Aussage: (etwas OT, aber dennoch)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Aber die Drückjagden fangen ja auch nicht umsonst erst so richig im Oktober an. Da haben die Frischling auch schon was auf den Rippen.

Ich habe am 10.10.03 gegen 23:30 eine Bache mit Kartoffelkäfern vorgehabt, die gerade notdürftig auf den eigenen Läufen stehen konnten. Sah so aus, als sei es der erste Ausflug aus dem Kessel gewesen.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Also, der Maylein: Könnte mich dem ÖJV glatt noch gewogen machen....

16.04. bis zum 31.05. und
01.08. bis zum 15.12.

Dann hätten die Rehlein frühzeitig Ruh` und könnten sich außerdem im Juli ungestört der Minne zuwenden.

Was meint Ihr?


ULE
<HR></BLOCKQUOTE>

Erstmal ein kräftiges "Jehova", sonst nimmt Sven meinen Beitrag unter die Rubrik Kleinanzeigen! Aber Danke für die Blumen Ulenflucht!!

Und zum Zweiten: Nicht nur die Rehlein könnten sich der Minne zuwenden......
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Viele Grüße
Klaus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mike B:
Zu der Aussage: (etwas OT, aber dennoch)
Ich habe am 10.10.03 gegen 23:30 eine Bache mit Kartoffelkäfern vorgehabt, die gerade notdürftig auf den eigenen Läufen stehen konnten. Sah so aus, als sei es der erste Ausflug aus dem Kessel gewesen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Das ist aber nicht der Normalfall. Gestörte Sozialstruktur? Normalerweise haben die nach so einer super Mast und so einen milden, trockenden Frühjahr mehr drauf.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Daher mein Vorschlag für eine sinnvolle Neuregelung der Jagdzeit

16.04. bis zum 31.05. und
01.08. bis zum 15.12.

Was meint Ihr?
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich meine, ein sehr guter Vorschlag!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fox01:


Ich meine, ein sehr guter Vorschlag!
<HR></BLOCKQUOTE>

Habe mich gerade durch den ganzen Thread gekämpft, und irgendwie dachte ich, ich bin im falschen Film.

Was bitte ist ein guter Vorschlag, Rehwild gesamt bis 15.12. zu bejagen, also auch Böcke ? So ein Schwachsinn ! Also ich gebe zu ,gerne Böcke zu bejagen, die was aufhaben - egal was ob abnorm, ob kapital oder ob Jährling. Was soll ich am 14.12. einen alten Bock schiessen, der abgeworfen hat?
Genauso gestehe ich, jedes Jahr die Blattzeit voll auszunützen, wie es unsere Altvorderen schon getan haben, und die beginnt nun mal bei uns Ende Juli.
Also, laßt die Zeiten wie sie sind, warum muss man überall rumschrauben und was ändern.

WH
Dingo
 

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