Schon Ellengerg schrieb 1974, dass die Rehwilddichten eigentlich nur sinnvoll auf die Überwinterungsfläche zu beziehen sei - also die Holzbodenfläche des Reviers. Deshalb irritieren mich Angaben zur Populationsdichte wie auch zum Abschuss auf der Jagdfläche, wenn sie nicht in Stücken/ 100 ha Wald angegeben werden.
Klar: so ein Revier in der schleswig-holsteinischen Fläche mit Haufen Hecken und Knicks und nahezu rappelvoll mit Rehen …ohne nennenswerte Waldfläche macht da ziemlich Probleme. Und ich hab noch nie soviele Rehe gesehen wie beim frustranen Versuch, bei Opa Lu nen Knopfbock zu erlegen ( ein 4 cm Spiesserchen hängt heut noch hier an der Wand).
Trotzdem: Rehe pro 100ha Wald ist der einzig relevante Masstab den ich kenne - sowohl als abgeschätzter Frühjahrsbestand, gezählt im Gatter oder als Leertriebzählung wie auch bei den Erlegungsdaten. Pech, wenn man nur im (Staats-) Wald und nicht an Wald-Feld-Grenzlinien jagen kann, und super, wenn man Freiflächen vor Nachbars Wäldern abschöpfen kann. Wir bejagen bei 190 ha Wald kilometerlange Waldtraufe, teils vor Nachbars Wäldern - und das hebt natürlich die Zahlen an, dafür sind Teile „unserer Wälder“ (18€ Pacht / ha und Jahr) eigentlich wilddicht gezäunt und privates Rotwilfgatter bzw. geplantes Damwildgatter etc., wo wir nix jagen können.
Gruß ,
Martin