Rehwild dichte

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16 Mrz 2010
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Schöne Anekdote dazu:

Auf einer schwedischen Insel hat man den Rehwildbestand gezählt bzw. geschätzt und dann einen Totalabschuss angeordnet.

Nachdem man die dreifache (!) Anzahl an Rehen wie zuvor gezählt/geschätzt geschossen hatte, waren immer noch Rehe da.

Und das war eine Insel ohne Zu- oder Abwanderung.

Wie will man in einem nicht hermetisch abgeschlossenen Revier, mit unterschiedlichen Äsungs- und Deckungsverhältnissen im Sommer und Winter, mit nicht vorhersehbarem Zuwachs und nicht vorhersehbaren Abgängen (Jagd, Raubwild, Straßenverkehr, etc.) einen Bestand bestimmen?

Hast Du viel Verbiss und viel Fallwild auf der Straße, hast Du wahrscheinlich einen zu hohen Bestand.
Kann das sein, dass es nicht Schweden, sondern Dänemark war und die Insel Kalo (denkt euch den Strich durchs o einfach dazu) hieß?
 
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4 Sep 2023
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Moin ich bin am recherchieren was eine gute Rehwild dichte ist, und komme leider zu keinem guten Ergebnis. Mal hab ich von 12 pro 100 ha gelesen und mal von 10. Darum wollte ich mal hier fragen, wir haben ein 750 ha Feldrevier.
Wie viele Rehe sollten dort auf 100 ha stehen? Und wie viele sollte man im Jahr erlegen ? Bis jetzt haben wir immer 4 weibliche und 4 Böcke erlegt.
das birgt die Gefahr der Ausrottung :unsure:
 
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12 Feb 2024
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Anregung zu dieser Ansicht dazu gab mir der angehängte Artikel aus der JiB 9 aus 2019
"Ab anfang Juni werden Abschussböcke erlegt .... Verbrennen weniger Energie .... und setzen die Energie besser in Trophäenmasse um"

ich dachte immer da ist die Trophäe schon fertig :p also ich geh da schon mit - aber das es nicht vollkommen egal, wann ich ich die anderen Böcke entnehme um den Konkurrenzdruck zu reduzieren?
 
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Ich finde das Thema interessant, hab mich zuletzt selbst mit ähnlichen Fragen beschäftigt. Bewirtschafte 300 ha, davon 10% "Wald" (sagen wir, Bäume), 10% Dorf und 80% Grünland und Felder. Gemäß der hier publizierten Faustformel müsste der Bestand etwa 20 Stück Rehwild betragen. Auf dem Abschussplan stehen derzeit 12 Stück früher mehr. Auf der einen Seite grenzt ein Waldrevier an, in dem fast nix geschossen wird, und das seinerseits an den Staatsforst grenzt. Auf den anderen Seiten Feldreviere mit mehr oder weniger großen Waldflächen. Ich kenne noch nicht alle Nachbarn, habe aber das Gefühl, dass insgesamt eher gehegt als geschossen wird. Die Rehe sind allesamt besser konditioniert, als ich das aus dem Staatsforst kenne. Große Sprünge haben wir allerdings nicht, eher so 6er-Gruppen. Bin gespannt, wie sich die 12 Rehe so darstellen auf Dauer.
 
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12 Feb 2024
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Ich finde es zu theoretisch ...
im Endeffekt richtet sich der Abschuss doch danach wie leer die Gefriertruhe ist :D
Ne Spaß bei Seite
will ich meinen Rehbestand regulieren muss ich ja wissen wie viele weibliche Stücke da sind - jetzt haben wir ja schon gelernt, dass das schwer zu bestimmen ist
Zuwachs: 80–120% des weibl. Frühjahrsbestands
hab ich 20 Geißen auf 100ha uns schieße 10 vermehrt sich der Bestand
hab ich 5 Geißen auf 100ha und schieße 10 veringert sich der Bestand
und bei 10 G und 10 Abschuss bleibts halt in etwa in Waage.
kann ich nachhaltig 15 Rehe auf 100ha schießen, hab ich ein gutes Revier mit guten Lebensraumbedingungen und guten Geißenbestand oder starken Zuzug aus dem Nachbarrevieren.

und so Modelle sind eher ja nur grobe Leitfäden und Orientierungshilfen
 
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In unserem Feldrevier (gute 600ha) erleben wir es immer wieder, dass nach dem Erlegen angestammter kapitaler Böcke, deren „Reviere“ durch die nächst stärkeren Böcke übernommen werden. Soweit so normal.
Zu unserem Glück passiert dies nachweislich in relativer Häufigkeit über die Reviergrenzen hinaus (wir haben keine großen Straßen und Verkehrswege, Gatterungen oder natürliche Grenzen wie etwa Flüsse).
Für uns ist dieser Umstand des Zuzugs durch den „schwarzen“ Genpool nachvollziehbar. Da werden dann jüngere Böcke im Nachbarrevier vermisst und tauchen bei uns auf und umgekehrt.
Natürlich sind das keine extremen Distanzen, aber es zeigt, dass man sich nicht so viele Sorgen um eine oder zwei Rehe machen sollte. Die Diversifizierung im Genpool ist ein netter Nebeneffekt.
 
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24 Okt 2023
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Kann man pauschal nicht sagen bzw ist eine seriöse Zählung wohl nicht möglich.

Ich/wir, Revier im Alpenvorland/ Salzburg, schießen zwischen 6-10 Rehe pro 100 Hektar.
Wenn es ein Revier mit Schäden, Wiederaufforstung etc. ist dann gerne auch mal für 2, 3 Jagdjahre 15 Rehe pro 100 ha.
 
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15 Nov 2023
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Echt? Viel Wild ist jagdlich auch nur bis zu einem gewissen Punkt interessant. Wo man nur rausgehen und eins von x erschießen muß, fehlt mir die Herausforderung.
Da geb ich dir Recht. Ich hab auch schon welche laufen lassen, weil die, gefühlt eine Minute nach dem aufbaumen, sich auf 20m so demonstrativ breit gestellt haben als hätten sie Suizidabsichten. Muss nicht immer alles ne Herausforderung sein, aber das war mir dann doch zu anspruchslos.
 
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28 Okt 2018
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Moin ich bin am recherchieren was eine gute Rehwild dichte ist, und komme leider zu keinem guten Ergebnis. Mal hab ich von 12 pro 100 ha gelesen und mal von 10. Darum wollte ich mal hier fragen, wir haben ein 750 ha Feldrevier.
Wie viele Rehe sollten dort auf 100 ha stehen? Und wie viele sollte man im Jahr erlegen ? Bis jetzt haben wir immer 4 weibliche und 4 Böcke erlegt.
4 weiblich + 4 männlich sind meiner Meinung nach zu wenig. Auch ohne das ich euer Revier kenne denke ich, dass ihr da deutlich herzhafter in den Bestand eingreifen könnt. Zählen wird schwierig bis unmöglich, das könnt nur ihr vor Ort einschätzen.
 
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Einfach jagen und sich nicht um „Abschusspläne“ und wünsche von externen kümmern. Nicht unbedingt verschonen, aber auch nicht Böcke im Bast ohne Grund erlegen. Wenn man nix sieht kann man auch nix schießen, wenn zu viele rumstehen, einfach das kleinste mitnehmen… wenn man mal zu viel erlegt hat, dauert es halt bis es sich wieder normalisiert hat.
 

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