SAR-M1 schrieb:
@Hürsch:
1.Grundsätzlich ich "hasse" niemanden wegen seiner Argumente, das wäre ziemlich engstirnig und letzlich dumm, sondern mir ging Deine teilweise ziemlich arrogante Art und Weise Deiner Argumentation gegen den Strich!
2. Von daher ist das was der DJV mit seiner Umfrage macht, nämlich Informationen zu sammeln, mM OK! Alles andere ist zu früh.
3.Auch ist garnichts gegen Bleifrei Versuche einzuwenden.
4.Aber warum bitte schön MUSS immer alles mit einem Verbot beginnen?! Zumal heute noch vollkommen unklar ist, welche Bleibelastung denn nun effektiv höher ist, die des Büchsenschusses oder die der Umwelt durch Faktoren, die der Jäger mit dem Büchsenschuß garnicht beeinflussen kann. Aber das wurde hier schon mehrfach geschrieben und - ignoriert! Hier aber schon vorher ohne diese Erkenntnisse ein Verbot zu fordern oder zu unterstützen ist für mich persönlich nicht verständlich, noch akzeptierbar!
Bezgl. Deines Posts:
5. Die Wahl der Munition Splitter- oder Deformationsgeschosse habe ich auch bei Blei, somit ist der Grad einer Belastung wählbar, klar ist sie vorhanden aber auch bei bleifrei gibt es diese Wahlmöglichkeit - so what? Bleifrei Geschoss nur "gut" als Deformationsgeschoss? KJG wird als nächstes verboten?!?!
6.Gottseidank schreibt der Gesetzgeber mir momentan GARNICHTS in Bezug auf das Material der Büchsenpatronen vor. Es war auch in Dt. bis ausgerechnet jetzt, nie ein Thema in Presse und Politik wie ausgerechnet jetzt und heute. Allein das ist schon interessant. Was aber in in dem Zusammenhang die §19 Verbote mit dem jetzigen Bleigeschoss Thema zu tun haben erschließt sich mir nicht? Defakto Garnichts! Erstens kennst Du meine Ansicht darüber garnicht, desweiteren sind teilweise diese Verbote und Einschränkungen im Sinne des Tierschutzes auch sehr sinnvoll. Nur früher wurde für jedes Verbot und jede Einschränkung eine fundierte Begründung gefordert, dies rückt immer mehr in den Hintergrund.
Bezüglich des vom anderen User geäußerten Kontrollverlustes, klar kann das passieren. Deswegen sind Gespräche und Versuche auch sinnvoll und notwendig. Nur eine vorgefertigte Meinung zu dem Thema ist abzulehnen.
Ad1. Wenn du mich eh nicht hasst, dann verwirr das Publikum nicht mit einer unscharfen Semantik.
Ad2. Der DJV mit 300.000 Mitgliedern ist ja wahrlich kein Pimperlverein, da sollten schon beachtliche Ressourcen auch in Bezug darauf, was sich in der Welt so tut, vorhanden sein. Bleifrei ist seit mindestens 20 Jahren, seit dem Barnes X, ein Marktstandard, seit dem Beginn dieses Jahrtausends überschlagen sich die Entwicklungen bzgl. bleifrei. Fast jeden Tag fängt ein Neuer an bleifrei zu drehen an. Aber der DJV beginnt erst jetzt nach 20 Jahren mit Sammeln von "Informationen", weil alles andere zu früh ist? So etwas nennt man Schlafen in der Pendeluhr! Da würde es schon reichen, wenn beim DJV der kleinste Azubi nur die einschlägigen ( es sind hunderte )threads hier seit 2003 durchliest, da wüsste der DJV innerhalb ein paar Stunden, wo der Bartl den Most herholt.
Ad3. Bleifrei"versuche" benötigt vielleicht der DJV, weil er sich nicht auskennt. Bleifrei ist auch jetzt schon in DE gelebte tägliche Praxis in Wald und Flur. Wenn bleifrei in DE 10% Marktanteil hat, dann werden damit jedes Jahr nur in DE 200.000 Schalenwilder umgeschossen, bei 5% Marktanteil immerhin noch 100.000 mit einer klarerweise steigenden Tendenz. Was brauche ich da noch "Versuche"? Die wollen einfach nicht, aus was für Gründen immer ( und wenn nur der Controller in Thun njet sagt).
Ad4. Weil die Sache wie figura zeigt es mit Freiwilligkeit nicht funzt. Eine Alternative wär das Modell Arizona, also den Jagern bleifrei zu schenken ( gegen diese Art von Subventionitis gibt es natürlich gewichtige Argumente ), die andere wären die flächendeckenden toxikologischen Untersuchungen auf Bleieintrag bzw. das Überschreiten der Grenzwerte ( das wäre völlig kontraproduktiv, da man hier den Wildbretpreis zumindest verdoppeln müsste, da die Untersuchung mehr kostet als das Wildbret heute wert ist ). Damit bleibt als einfachste und völlig problemlose Alternative das gesetzliche Bleiverbot und schon ist die Sache für alle gegessen.
Noch einmal zum Mitschreiben Blei in Lebensmitteln ist ein Akkumulationsproblem, da Blei im Körper nicht abgebaut wird , sondern sich lebenslang additiv anreichert und damit aufbaut. Das natürliche Blei ist klarerweise nicht zu verhindern, also kann man nur dort ansetzen, wo Blei ohne Sachzwänge und wie bei de Jagd aus Jux und Tollerei eingebracht wird. So wurde auch in der Vergangenheit verfahren siehe Spritblei, Wuchtgewichte, Bleiwasserleitungen etc. - einfach verboten und heute kratzt es keinen mehr.
Ad5. Dagegen ist einzuwenden, dass gerade die modernen Bondinggeschosse erhebliche Mengen an Bleistaub ( nicht Splitter) abgeben, das Geschoss z.B. des Marktführers ist da ein Spitzenreiter mit hunderten Bleistaubkörnchen. Bei bleifrei gibt es bekanntlich drei Ansätze: Zerlegung, Deformation mit Masseerhalt und Masseerhalt mit Formstabilität. Was sich da durchsetzen wird, bestimmt der Markt. Wer einen Zerleger haben möchte wird bedient, wer nicht auch. Ich z.B. brauch keine Splitter um meine Viecher vernünftig um die Ecke zu bringen, du víelleicht schon.
Ad6. Bleifrei ist deswegen ein politisches Thema, weil heute flächendeckend in allen Varianten die Alternativen vorhanden und auch schon relativ breit angewendet werden. Jedes Jahrwerden werden weltweit Millionen Stück Wild bleifrei geschossen, manche Jurisdiktionen haben Blei bereits erfolgreich verboten. Die Sache ist im Fluss, nur in DE (und auch in AT) will man nicht über den Rand des ausgelöffelten Suppentellers schauen.
Nun zu den sachlichen Verboten: Die Ausrede derselben mit Tierschutz sind bekannt. Der Schrotschuss auf Schalenwild ist in CH und Schweden erlaubt, sogar in meinem lodenjockeligem Bundesland, wenn auch eingeschränkt,in DE eben verboten. Sind da jetzt die Schweden und Schweizer Tierschutzbarbaren oder führen einfach mehrere Wege nach Rom? Die .243 ist in DE auf Hochwild verboten, jede mickrige 6,5 mm erlaubt, woanders ist .243 problemlos erlaubt, da man hier nach Energie und nicht nach dem Durchmesser des Röhrls indiziert. Wer hat da nun recht?
Wenn du nun sagst, dass die Verbote im Sinne des Tierschutzes sinnvoll sind, da frage ich mich schon, warum du gleichzeitig den Menschenschutz ignorierst. Das kommt mir wie bei den Veganern vor, womit wir wieder bei deiner geliebten Ideologie wären.