Namibia ich komme!!!

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Gerade die Minderheit de Matabele wird vom System unterdrückt und oft schlimmer als Vieh behandelt.
Reiner

die Aussage überrascht mich nun sehr.
Nach zwei aktuellen Reisen mit Shona und Matabele kann ich nichts negatives über deren Zusammenleben gegenwärtig berichten.Meine Leute sprachen von keinerlei Antipathien zueinander.
Wenn dem tatsächlich so wäre,blieben Aufstände nicht aus.

Sind an der Regierung beteiligt,
Heiraten untereinander sehr häufig.
Im klassischen Matabeleland sind die Farmen fast ausschließlich in deren Händen.

Wie Hunde fühlte sich vom anderen Stamm keiner unterdrückt.
Was Du da erfahren hast würde mich echt interesssieren.
Von Bob ham Sie alle genug.
Auch die Shona.
KF
 
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Bei der Enteignung von weißen Farmen wurden i.d.R. die ehemaligen Farmarbeiter von den Farmen vertrieben, wenn sie Matabele waren und sie bekamen kaum neue Arbeitsplätze.
Die Hütten dieser Leute vor der Hauptstadt wurden auf Anordnung des Präsidenten von Bulldozern zusammengeschoben und viele waren danach obdachlos und ohne Nahrung. Sie wurden dort von der Polizei wirklich wie Vieh behandelt. Nicht wenige starben.
Das sind meine Kenntnisse, aber es wäre erfreulich, wenn sich da einiges verbessert hätte.
 
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Leider interessiert sich heute kaum noch ein Mensch für die deutsche Kolonialpolitk. Wenn ich das geringe Unterrichtsmaterial meines Sohnes (Geschichtslehrer am Gymnasium) dazu lese, kommt mir das Grausen.

Zustimmung. Ist allerdings auch kein Ruhmesblatt der deutschen Geschichte. Wer mag schon gern an weitere Schandtaten der Vorfahren erinnert werden... Völkermord und so.

Zu den Verbrechen der Türken an Minderheiten hat man unlängst im Bundestag Position bezogen. Gibt es ähnliche Statements des Bundestages zum Umgang mit den Hereros?

Fast alle Herero, die ich damals kennenlernte, hatten eine gute Meinung gerade von uns Deutschen. Bei der jährlichen Parade auf der damaligen Kaiserstraße (heute Independence Avenue) in Windhouk trug die Flagge ein alter Hererokrieger in Südwester Uniform vor den noch lebenden ehemaligen Mitgliedern der Schutztruppe.

Nachdem, was ich in den spärlich erhaltenen Briefen eines meiner Vorfahren, der als Kavallerist an der Niederschlagung des Herero Aufstandes beteiligt war gelesen habe, verdienen Leute, die in deutschen Uniformen paradieren, den selben Respekt, den bitte jeder für sich selbst festlegen möge, den die Teilnehmer an Traditionsveranstaltungen Freiwilligenverbände der SS in der Ukraine und dem Baltikum verdienen...

Heute sind viele Herero von Rechtsanwälten und linken Politikern aufgehetzt und wittern viel Entschädigungsgeld !

Sicher. Alles nur linke Hetze. Ich hoffe nur, das Dein Sohn als Lehrer für Geschichte, die Geschichte anhand der Fakten anstatt verbrämter Helden - Erinnerungs - und wir würden es gern so sehen - Geschichten lehrt.

Gruß Rumpel

p.s. es liegt mir fern, Dich in irgendeiner Form persönlich anzugreifen. Allerdings halte ich Deine Sicht auf die Geschichte in Deutsch Süd West, für - freundlich formuliert, reichlich einseitig. Sorry.
 
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Ist allerdings auch kein Ruhmesblatt der deutschen Geschichte. Wer mag schon gern an weitere Schandtaten der Vorfahren erinnert werden... Völkermord...

Es war kein Völkermord.
Eventuell ein zu hartes Vorgehen (was die Gegenseite nicht kümmerte und auch den Zeitgeist nicht), aber da wurde schon vom Kaiser eingeschritten und der Verantwortliche abgelöst.
 
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Im Bezug auf den damaligen Zeitgeist gebe ich Dir recht.

Aber, warum sollte es jemanden kümmern, wenn eine fremde Macht die eigene Existenz bedroht? Willst Du es jemandem zum Vorwurf machen sich zu verteidigen?

Mit dieser Bermerkung sprichst Du in letzter Konsequenz den angestammten Besitzern des Landes ihr Recht ab, ihr Land und ihre Rechte gegen fremde Eindringlinge zu verteidigen. Hmm...

Ok. Ab wann beginnt Völkermord? 10% oder 50% der Bevölkerung? 300 Tausend? 3 oder 7 Mio.?

Frage am Rande;

was berechtigt das deutsche Kaiserreich, der geschichtliche Kontext ist mir, auch auf Grund der Geschichte meiner eigenen Familie durchaus geläufig, dazu, auch nur einen Herero abzumurksen? Was hatten wir da eigentlich zu suchen?

Im nachhinein betrachtet, war halt so. Im Streben der Mächte um Kolonien und Einflußsphären. Die Engländer haben es so gehalten, die Franzosen, die Holländer und selbst die Belgier. Unser Kaiser war halt ein bisschen spät dran. Kann ich im geschichtlichen Kontext so aktzeptieren.

Aber heute noch die Argumente von damals strapzieren? Echt jetzt?


Gruß Rumpel
 
A

anonym

Guest
Machen denn die Herero etwas anderes, als heute die Geschichte von damals, die unter völlig anderen Voraussetzungen geschrieben wurde, zu strapazieren?

Entscheidend ist auch, dass das Land gekauft wurde und nicht wie viele englische Kolonien in blutigen Kriegen erobert wurde.

Du solltest also bei der Wahrheit bleiben und nicht wie Rumpelstilzchen um ein Feuer tanzen, das Du aus einem Scheiterhaufen von Mutmaßungen aufgerichtet hast.

Deine Auslegung der Geschichte auf die aktuellen Tage würde bedeuten, dass es richtig wäre, alle Flüchtlinge ... .

Ich würde mir an Deiner Stelle mal überlegen, was für Aussagen Du als mündiger Bürger machst. Oder gehörst Du zur Fraktion, die alles auslegt, wie es ihr passt - Hauptsache der ewig schuldige Deutsche zahlt und läßt sich für über 100 Jahre alte Geschichte erpressen.

Meine Meinung ist:

Ich würde keinen Cent zahlen. Weder für die Herero, noch für sonst irgend jemanden. Ich habe zu der Zeit nicht gelebt, ich empfinde keine Schuld oder fühle mich zu irgend etwas verpflichtet. Heute die Herero, morgen die Italiener, wegen der Varus-Schlacht?

Wir haben aktuell weit brennendere Probleme.
 
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Moin Bora,

ich tanze um kein Feuer. Und auch ich fühle mich nicht schuldig an dem was unsere Vorfahren getan haben. Den Querverweis auf die Flüchtlinge hab ich übrigens nicht verstanden.

@BHD, warum?

Gruß Rumpel
 
A

anonym

Guest
Warum?

Befasst dich einfach mit der Geschichte. Die Hereros hatten da noch weniger als die Deutschen zu suchen.

Ich dachte, Du hättest Erfahrungen aus der Familie. Fahr einfach hin und sprich mit Einheimischen, mit Schwarzen über Schwarze, mit Landbesitzern, mit Arbeitern vor allem mit Arbeitern von Schwarzen.
Anschließend eine kleine Bildungsreise nach Simbabwe und dann reden wir noch mal.

Man stelle sich vor, man sitzt vor dem kleinen Farmhaus mit seinem langsam wachsendem Viehbestand, welchen man dem kargen Land buchstäblich abgerungen hat und dann kommen ein paar Normalen schlachten das Vieh, ermorden die Menschen und dafür zahlst Du dann eine Prämie.
 
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die herero wollten die schaffung einer multikulturellen gesellschaft mit terror bekämpfen und wurden deshalb richtiger weise von der schutztruppe an ihre internationale verantwortung erinnert.
pardon haben sie bei ihren unsäglichen fremdenfeindlichen gewalttaten nicht gegeben und mußten deshalb mit der vollen härte des gesetzes bestraft werden. grundsätzlich würde ich sie als extrem fremdenfeindlich bezeichen um nicht zu sagen rechtsextremistisch da ihr ganzen streben darauf zielte und noch zielt ihre alte rassistisch untermauererte gewaltherschaft über andere ethnien wieder herzustellen.
das jemand bis zur letzten patrone kämpft und dann statt sich zu ergeben auf einen ungewissen weg in die wüste geht das respektiere ich.
aber hundert jahre später rumheulen wie ein baby mit vollge....... windel und nach dem gelde des altbösen feindes zu gelüsten das zeigt einen vollkommenen mangel an anstand.
 
A

anonym

Guest
1870
Die am Friedensvertrag beteiligten Häuptlinge der Herero und der Hottentotten verhielten sich keinesfalls friedlich, sondern setzten ihre Überfälle fort.

01. Mai 1883
Erster Landkauf durch einen Deutschen. Die Firma Lüderitz kaufte für 100 Gold-Pfund und 200 Gewehre den Hafen von Angra Pequena und das angrenzende Land im Umkreis von 5 Geo-Meilen, das sind ca. 40 km.

15. August 1883
Jan Jonker verlieh an Peter Scheidweiler Minenrechte.

25. August 1883
Heinrich Vogelsang schloss mit Häuptling Josef Frederiks von Bethanien einen Kaufvertrag über den Küstenstreifen nördlich des Oranje, ca. 150km aufwärts mit allen Häfen.

Soweit zu den Anfängen der Landkäufe. Die Herero zogen entgegen der Friedensvereinbarungen (vor den Landkäufen der Deutschen) über die Grenzen ihrere Weidegebiete bis Rehoboth und wurden dort von den Jonker-Leuten und den Nama angegriffen.

Allen ewig schuldbekennenden Deutschen, die nur mit Steuergeld ihr selbst auferlegtes Schuldgefühl abwaschen wollen, spielt die tatsächliche Geschichte einen Streich:

Das Land wurde von den Häuptlingen gekauft, es wurde durch Landkaufverträge sukzessive erworben; die Herero und auch nicht die Hottentotten hielten sich, weder vor noch nach den Käufen, an Verträge; der Krieg entstand, weil es laufend zu Überfällen kam.

So und jetzt möchte ich mal den Dummschwätzer hier sehen, der sich heute ein Grundstück kauft, dort ein Haus baut, Familie gründet, dann jährlich mehrfach vom Verkäufer und seinen Kumpels die Mitteilung bekommt, dass das Haus nun ihm gehöre, ebenso wie seine Frau und sein Hündchen.

Und genau diesen Grundbesitzer würde ich gerne in 100 Jahren fragen, wenn irgend ein nicht belesener / dumm nachschwätzender Gutmensch schreibt, es wär falsch gewesen, dass ihm damals der Staat geholfen hat, in dem er nach vielen eindeutigen Warnungen, zig zurückgeworfenen Angriffen auf seines Bürgers einzig Hab und Gut, die Angreifer mit Soldaten vertrieben hat und dafür Millionen an Abfindung zahlt.
 
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http://www.buchdienst-hohenrain.de/...-an-den-Herero-in-Deutsch-Suedwestafrika.html

Ein Buchtipp.
(Ältere Ausgaben gibt es auf Ebay für 5 Euronen.)

Sehr gut zu lesen.Natürlich auch "etwas einseitig" und natürlich war das Verhalten "der Deutschen" nicht immer zu 100% korrekt.
Das behauptet auch keiner.

Ein Krieg ist ein "dynamischer Prozess", wer selber nie in Feindesland war, sollte besser die Sch... halten.

Aber:
Ein Völkermord oder ein Vernichtungskrieg war es bei weitem nicht.


So, ich bin raus hier.
Schönes WE allen (auch den Hereros und Co. KG in Namibia).
 
Zuletzt bearbeitet:
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27 Dez 2008
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Das Buch ist ebenso interessant wie die von mir erlebten Vorträge des Autors. Ich stimme Oryxhunter zu, dass es zwar teilweise etwas einseitig ist, aber trotzdem ist der Kaufpreis für das Buch gut angelegt. Man wird manche Dinge mit anderen Augen sehen.
 

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