Mit dem E-Bike ins Revier

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Beim Fully-MTB sollte man allerdings klären, ob der Hersteller Garantie für den Anhängerbetrieb gewährt.
Nicht nur beim Fully-MTB sondern bei jedem E-Bike!

Einen Anhänger hinter einem E-Bike kann ich aus eigener Erfahrung nicht vorbehaltlos empfehlen.

Wir haben die Kinder bis vor drei Jahren innerstädtisch im Fahrradanhänger (Leggero Vento) gefahren.
Ich ohne Unterstützung und mit Rohloffschaltung, meine Frau mit einem mittelpreisigen Hercules E-Bike mit Bosch Active Line Mittelmotor und Shimano Nexus Nabenschaltung. Zwar nicht High-End, aber auch bei weitem kein Billig-Ebike.
Nach einem Jahr Betrieb hatte meine Frau ungewöhnliche Probleme mit dem Rad, unsauberes Schalten, Geräusche aus dem Mittelmotor. Der Händler konnte es noch günstig richten, hat aber dringend davon abgeraten das Rad weiter im Anhängerbetrieb zu fahren. Die zusätzliche Belastung auf dem Antriebsstrang ist nicht zu vernachlässigen.

Daraufhin haben wir das Lastenrad angeschafft, einen Radwagon 4 von Radpowerbikes. Würden wir immer wieder kaufen.
Da die nun nicht mehr in der EU vertreten sind, fällt diese günstige Alternative für Neuanschaffungen weg. Alle anderen Hersteller sind mehr als doppelt so teuer, dagegen ist der Anhänger schon sehr attraktiv, zumal es da inzwischen auch sehr viel Auswahl gibt.

Anhänger oder Lastenrad muss letztlich jeder selber entscheiden, aber bei regelmässigem Anhängerbetrieb kann ich nur dringend dazu raten das Zugfahrzeug entsprechend hochwertig auszuwählen!
 

Rotmilan

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Das ist richtig. Ein E-Bike würde ich nur mit einer Rohloff (oder einer anderen Nabenschaltung mit entsprechender Belastbarkeit) kaufen.

Bei dem Hinweis ging es mir allerdings vornehmlich nicht um den Antriebsstrang, sondern darum, ob der Rahmen die Belastung verträgt.

Je filigraner und flexibler der Hinterbau, umso eher wird es Beschädigungen durch die zusätzliche Belastung geben. Und ob diese bei der Konstruktion überhaupt im Lastenheft stand, ist fraglich.

Selbst ein leichter Hänger wiegt geschätzt 12-15 KG. Kommt die Ladung (Kinder, Hund, Überläufer) hinzu, hängen schnell mal 50 KG hinten am Rad. Die auftretenden Kräfte bei einer Notbremsung müssen erst einmal vom Rahmen verarbeitet werden.
 
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Das ist richtig. Ein E-Bike würde ich nur mit einer Rohloff (oder einer anderen Nabenschaltung mit entsprechender Belastbarkeit) kaufen.

Bei dem Hinweis ging es mir allerdings vornehmlich nicht um den Antriebsstrang, sondern darum, ob der Rahmen die Belastung verträgt.

Je filigraner und flexibler der Hinterbau, umso eher wird es Beschädigungen durch die zusätzliche Belastung geben. Und ob diese bei der Konstruktion überhaupt im Lastenheft stand, ist fraglich.

Selbst ein leichter Hänger wiegt geschätzt 12-15 KG. Kommt die Ladung (Kinder, Hund, Überläufer) hinzu, hängen schnell mal 50 KG hinten am Rad. Die auftretenden Kräfte bei einer Notbremsung müssen erst einmal vom Rahmen verarbeitet werden.

Das überrascht mich tatsächlich. Mein Fully E-Bike hat einige Singletrail Abfahrten in den Alpen Bikeparks überstanden und die auftretenden Kräfte (auf den Rahmen) dürften weit jenseits derer eines bremsenden Anhängers sein.

Mein Sohn (ich traue mich das nicht) ist damit über Pistenraupen gesprungen und laut Händler sei das überhaupt keine Thema und bei ausreichendem Federweg, durchaus 'working as designed'.

Mag aber sein, dass 'normale' E-Bikes das nicht aushalten.


grosso
 

Rotmilan

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Ich hatte vor (ca. 8) Jahren einige Hersteller bei normalen Mountainbikes (AM + XC) angefragt, weil ich gerne ein Fully für den Hängerbetrieb haben wollte. Einzig BMC hat keine Einschränkung bei der Garantie gemacht. Der Rest (Specialized, Rotwild, Stevens und Scott) hat abgelehnt.

Das kann bei Downhill oder Trailfullys natürlich anders aussehen, weil diese wesentlich stabiler gebaut sind. Erst recht, wenn jetzt noch ein E-Antrieb den Rahmen belastet.
Andererseits sehe ich auch eine grundsätzlich andere Belastung, die zum normalen Fahrverhalten (ohne Sprünge) hinzukommt. Die Anhänger, die ich kenne und fahre, sind einseitig, seitlich außen an der Hinterachse angebracht. Da drückt oder zieht permanent etwas an einem Punkt, der sonst selten belastet wird. Bei einem Rahmengewicht von unter 3 kg kann man sich in etwa denken, wie wenig Wandstärke am Hinterbau zur Verfügung steht.

Aber vielleicht ist ja jemand vom Fach anwesend und kann uns weiterhelfen.
 
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Ich liebäugle mit Trek Powerfly oder Rail, hat jemand von Euch mit denen Erfahrung?
Also nur die Fully´s, nix anderes.
 
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Das ist richtig. Ein E-Bike würde ich nur mit einer Rohloff (oder einer anderen Nabenschaltung mit entsprechender Belastbarkeit) kaufen.

Bei dem Hinweis ging es mir allerdings vornehmlich nicht um den Antriebsstrang, sondern darum, ob der Rahmen die Belastung verträgt.

Je filigraner und flexibler der Hinterbau, umso eher wird es Beschädigungen durch die zusätzliche Belastung geben. Und ob diese bei der Konstruktion überhaupt im Lastenheft stand, ist fraglich.

Selbst ein leichter Hänger wiegt geschätzt 12-15 KG. Kommt die Ladung (Kinder, Hund, Überläufer) hinzu, hängen schnell mal 50 KG hinten am Rad. Die auftretenden Kräfte bei einer Notbremsung müssen erst einmal vom Rahmen verarbeitet werden.
Du musst mal schauen, ob du nicht was findest, dass schon Lösungen hat. Ich selber fahre zwar kein Fully mit E-Betrieb, aber meines (Winora Yakun) hat im Rahmen eine Lösung für eine Weber-Kupplung verbaut. Sieht dann so aus:
b57a9154-e782-425c-a272-da0d65116373

Filigran ist es freilich nicht...
P.S.: Hab gerade nochmal im MTB-Forum nachgelesen. Da wurde gesagt, dass Fullies generell von der Nutzung mit Anhängern ausgenommen sind. Hänger nur für Hardtails... Du wirst wohl in dem Fall auf einen Hänger für die Sattelstütze umsteigen oder ohne Garantie leben müssen...
 
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Das ist richtig. Ein E-Bike würde ich nur mit einer Rohloff (oder einer anderen Nabenschaltung mit entsprechender Belastbarkeit) kaufen.

Bei dem Hinweis ging es mir allerdings vornehmlich nicht um den Antriebsstrang, sondern darum, ob der Rahmen die Belastung verträgt.

Je filigraner und flexibler der Hinterbau, umso eher wird es Beschädigungen durch die zusätzliche Belastung geben. Und ob diese bei der Konstruktion überhaupt im Lastenheft stand, ist fraglich.

Selbst ein leichter Hänger wiegt geschätzt 12-15 KG. Kommt die Ladung (Kinder, Hund, Überläufer) hinzu, hängen schnell mal 50 KG hinten am Rad. Die auftretenden Kräfte bei einer Notbremsung müssen erst einmal vom Rahmen verarbeitet werden.

Kann ich so nicht unterschreiben. Vielleicht lag es an dem schwachen Motor. Ich quäle jetzt schon seit Jahren Cube und Canyon (Hardtail) Räder mit Performance Line CX Motoren mit schwerem Hänger (30kg Hund oder Kind) plus Hängergewicht und Zusatzgepäck. Noch nie Probleme gehabt. Normale Shimano Kettenschaltung.
 
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Warum man hinten unbedingt Federung braucht versteh ich eh nicht. Das Gesäß ist doch schnell bissl angelupft. An den Armen find ich es wesentlich unangenehmer ohne Federung, und Lenker loslassen is nich.
Der Meinung war ich bis vor kurzem auch und bin mit meinem normalen Mountainbike mit Carbon Rahmen auch sehr zufrieden . Hab jetzt in letzter Zeit mit mehreren Personen gesprochen die zu dem Thema mehr Ahnung haben als ich . Scheinbar übertragen die E Mountainbike Rahmen die Schläge deutlich mehr an den Fahrer als bei normalen Fahrrädern. Insgesamt ist auch die Auswahl bei den Fullys deutlich höher.
 
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Rotmilan

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Selber ausprobieren! Es gibt viele Strecken, egal ob bergauf oder bergab, die man deutlich entspannter fahren kann. Gerade wenn eine längere Wegstrecke durch Unebenheiten (Schlaglöcher oder Wurzeln) unangenehm zu fahren ist, hilft der gefederte Hinterbau ungemein. Ewig im Stehen fahren, macht dann keinen Spaß mehr. Der Dämpfer lässt sich ja immer noch blockieren, falls einen die Federung stört.

Ich finde zudem, dass die Traktion bei offenem Dämpfer bergauf besser ist.
 
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Ich finde zudem, dass die Traktion bei offenem Dämpfer bergauf besser ist.
Habe den Eindruck das bei den E Fullys das "schwingen" bergauf durch den gleichmäßigen Antrieb deutlich besser ist.

Das hängt neben ein paar weiteren Faktoren, immer von der Art des Hinterbaus ab.
Ein Dreilenker verhält sich anders als ein Vierlenker...Ebenso spielt die Geometrie des Kettenzugs im Verhältnis zur Lage der Drehpunkte des Hinterbaus eine Rolle.

Je nachdem wie das alles konstruiert und ausgelegt ist, gibt es Systeme die sich am Berg durch den Zug an der Kette selbst etwas "versteifen". Sprich das Rad wird in Ausfederrichtung regelrecht an den Boden gepresst, was natürlich Bergauf Traktionsfördernd wirkt.
Aber auch Auslegungen, dass sich der Hinterbau durch den Zug an der Ketten quasi selbst in die Federung hinein zieht. Was dann durch ein aufsteigendes Vorderrad mit entsprechenden Problemen im haltend der Linienwahl einher geht.
Jede Art hat ihre Vorteile, die aber Andernorts mit Nachteilen erkauft wird.
Egal wie, es wird immer ein Teil der eingebrachten Energie in der Federung verpuffen. Was jetzt aber bei E-Bikes nicht sooooo ins Gewicht fällt. Der Motor wirkt hier wirklich oft beruhigend, da er die Lastspitzen vom treten der Pedale gleichmäßiger verteilt.

Ich persönlich bevorzuge Bergwärts immer das Hardtail, Talwärts sorgt das Fully für mehr Spurtreue...und Spaß.
Eine gute Federgabel die vor allem Sensibel anspricht und ausreichend Federweg bietet, schadet keinem Rad.

Bei Fullys im Hängerbetrieb muss (im Verhältnis zu OHNE) immer mit etwas mehr Verschleiß gerechnet werden. Durch Anhänger die ja fast ausnahmslos einseitig am Hinterbau befestigt werden, wirken zusätzlich zu den Kräften für die es ausgelegt ist, seitliche Zug- und Druckkräfte die während den Ein-/Ausfederbewegungen einwirken.
Was zu erhöhtem Verschleiß der Lager führt. Ob das aber zu Lebzeiten eines Rades durchschlägt, hängt stark von der persönlichen Fahrleistung ab...

Ein extrem auf Leichtbau getrimmtes Rad, ist in einer Rolle als Zugfahrzeug denkbar schlecht platziert.
Ebenso wie ein Rad das mit einer geringen Zuladung "glänzt", dieses würde ich auch nicht noch weiter Belasten. Räder mit höherer Zuladung sind von Grund auf Stabiler gebaut und vertragen entsprechend auch mehr.


Meine Frau wollte auch schon so ein Cargorad haben, als ich sie dann mal bei einer Tour in die Stadt, darauf hinwies wie unsere Fußgängerampeln stellenweise geschaltet und wie "breit" die Fußgängerinseln zwischen den Fahrspuren sind, war sie ganz schnell wieder weg davon.
Da musst stellenweise schon den Anhänger quer ziehen, dass er einem nicht zusammengefahren wird🫣
Von der Mitnahme eines 2,7m langen Rades mit dem 2,15m breiten WoMo in den Urlaub, mal ganz zu schweigen.
 

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