Wie soll die Art der Suche bei einem Vorsteher auf der Drückjagd aussehen?
Ich frage, weil ich es wirklich nicht weiß, mit Vorstehern hab ich persönlich keine Erfahrung, aber das was ich bisher so beim Durchgehen gesehen habe, hat sich nicht groß von dem unterschieden, was mein Hund macht.
Vorsteher holen sich Wind, Bracken suchen eher mit tiefer Nase nach Fährten. Aber weder ist das ausschließlich so, noch machen es andere Hunde beliebiger Rassen viel anders. Ist auch Gewohnheit bei.
Letzten Endes gehen alle angewölften Eigenschaften auf die Beutesequenz zurück. Mal mehr, mal weniger davon hat der einzelne Hund. Einen Jagdhund einer bestimmten Rasse macht ein bestimmte Kombination dieser Eigenschaften in einer bestimmten Ausprägungsstärke aus, deren Toleranzrahmen die Zuchtordnung vorgibt. Weder ist es anderen Hunden verboten, genau diese Kombination oder Teile davon ebenfalls aufzuweisen, noch sind alle Hunde einer Rasse perfekt darin.
Es ist der Gipfel der Borniertheit, außerdeutschsprachigen Rassen eine jagdliche Brauchbarkeit für die Jagdarten abzusprechen, für die sie gezüchtet wurden. Wenn der JGHV es wie ein Mantra vor sich herträgt, daß Jagd in Deutschland nur mit deutschen Rassen möglich sei, ist das reine Interessenvertretung, und jeder, der darauf hereinfällt, tut mir leid. Schon daß innerhalb dieses Ansatzes großzügig darüber hinweggesehen wird, daß Vorsteher reihenweise für eine Jagdart verwendet werden, für die sie ursprünglich nicht gedacht sind, entlarvt das Ganze als solches.
Der Punkt ist, daß der Hund für die Art, wie man ihn einsetzt, geeignet sein muß. Das, und nur das, kann das Kriterium sein.