Maximal ethische Schussentfernung auf Wild?

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#71 Grosso
Auch wenn ich selbst nicht mehr der jüngste bin,
ich auch nicht

sind die diesbzgl. gefährlichsten, die besonders waidheiligen alten Jäger, die beim Sprücheklopfen und bei den weisen Worten eine ausgeprägte Kompetenz haben, beim Schießen dann aber - schon auf kürzere Entfernung - an den selbst formulierten Ansprüchen scheitern.
Dazu braucht man nur die Scheiben nach einem "Jägerschießen" anguggen (meint ein Nestbescmutzer, dem Fakes unterstellt werden)

Das ist der Grund, warum ich alte, waidheilige Jäger mit weisen Sprüchen nicht ausstehen kann.
In dieser Hinsicht steht der jagdliche Nachwuchs den Rauschebärten nicht nach, die lassen es auch ganz bartlos rauschen, dass es nur so rauscht.
 
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Wie viele von den 26.000 Usern haben überhaupt schon mal auf 300 m auf die Scheibe geschossen??
Das weiß ich natürlich nicht, aber ich schon und ich kenne auch einige andere mit denen ich das gemacht habe. Ähnlich verhält es sich mit Drückjagdtraining im Schießkino oder Tontaubenschießen auf dem Dornsberg. Entscheidend nicht nur als Trainingseffekt sondern auch zum Erkennen was zuverlässig geht und was nicht. Streunreis von < 10cm ist ( bei wenig Wind) gut erreichbar auf 300m. Muss man ja im Revier nicht umsetzen, aber gibt Sicherheit und Reserven.
 
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Werter Excubitor-

Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß Ihr englischer Schießlehrer keinen Pfifferling wert ist.
Ich weiß, wie sich das liest.
Aber das ändert nichts an den Tatsachen.

Wo sind wir nur hingekommen, daß die Zielfernrohrbüchse eine Waffe für 100m geworden ist...

Ja, die .308Win driftet, aber das hängt weniger von der Patrone ab, denn vom Geschoß.

Werte Gemeinde-

nein, auch mir schmeckt es nicht, daß das Militär das Schießen aus den Händen der Jäger gerissen hat.
Aber daß die Jagd sich signifikant vom militärischen Scharfschießen unterscheiden soll,
ist schlichtweg ein Verleugnen.
Und wie ich hier immer wieder lese, ist das Leugnen ein bedeutender Teil des jagdlichen
Selbstvertständnisses.

derTSchud
 
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Das weiß ich natürlich nicht, aber ich schon und ich kenne auch einige andere mit denen ich das gemacht habe. Ähnlich verhält es sich mit Drückjagdtraining im Schießkino oder Tontaubenschießen auf dem Dornsberg. Entscheidend nicht nur als Trainingseffekt sondern auch zum Erkennen was zuverlässig geht und was nicht. Streunreis von < 10cm ist ( bei wenig Wind) gut erreichbar auf 300m. Muss man ja im Revier nicht umsetzen, aber gibt Sicherheit und Reserven.
Es sei aber nicht vergessen, dass beim Schuss auf die Scheibe der Schütze in den allerwenigsten Fällen unter zeitlichem Druck steht, wie es auf der Jagd und im Revier überwiegend der Fall ist.
Allein bis jagdlich das Absehen auf dem Ziel steht, vergeht oft mehr Zeit, als die an sich schon mögliche Zeitspanne für die Schussabgabe, wobei Ansprechen und Sicherheitsparameter noch gar nicht einbezogen sind.
 
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Also wir hatten ja schon mal einen ähnlichen Faden hier im Forum, denn ich weiß noch genau das ich dazu einen Beitrag irgendeiner Jagdzeitschrift erwähnt hatte.
Es ging da um den Besuch eines englischen Schießparcours. Der dortige Betreiber und Schießlehrer war doch glatt der Meinung das sichere Schüsse nur bis 200 Meter möglich sind.

Ich weiss nicht wie der es macht, aber ich jage nicht bei Orkan - da ist auch wenig Wild draußen. Wind ist ein Faktor, den man deutlich schwerer messen kann, aber gut abschätzen kann. Wer sich mit einem Mittelkaliber (nicht .223; ab 6,5 aufwärts) zwischen 200 und 300 m Sorgen um die Winddrift macht, hat ein Luxusproblem.

Dann noch was zum Pirschen : Der Schuss über ein Schießstock mit Zweipunktauflage ist in meinen Augen und auch einiger anderer Jäger, als sehr sicher anzusehen.
Die Waffe liegt in so einem Stock manchmal noch ruhiger als auf der Rehling einer Kanzel.

Schiesstöcke sind ne feine Sache, benutze ich auch gern. Aber sicherer als ne Dreipunktauflage? Wenn auf einer Kanzel, von der man >200m schiessen kann, nur sitzend aufgelegt werden kann, stimmt was mit der Kanzel nicht.

Nun ja, daß jagdliche Schießen mit der Tätigkeit eines militärischen Scharfschützen zu vergleichen, ist das Selbe wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ein Scharfschütze ist ein hochtrainierter Spezialist und dazu noch handverlesen.
Als Jäger haben wir doch eine ganz andere Zielstellung als ein Soldat.

Da höre ich den Ungenannten jetzt noch lachen - der ist militärischer Scharfschütze, und macht die entsprechenden Lehrgänge für das jagdliche Präzisionsschiessen. Ganz einfache Frage dazu: Was ist der Unterschied zwischen einem Scharfschützengewehr und einem jagdlichen Präzisionsgewehr?
 
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Mit Verlaub, das ist grober Unfug. Aus der gelebten jagdlichen Praxis weiß ich, dass das so formuliert schlicht falsch ist. Da gibt es eine recht große Gruppe von Gams- und Steinwild, die das Gegenteil belegen.

Es ist, so ich denn auf Distanzen jenseits der 150 Meter jagen will, sicher sinnvoll, die Ballistik der genutzten Laborierung zu kennen und zudem eine Idee zu haben, mit welcher Geschosskonstruktion ich unterwegs bin.

Es gibt sicher eine Reihe von Rahmenbedingungen, die das Schießen auf größere jagdliche Distanzen beeinflussen und die Verantwortbarkeit in Frage stellen, die Flugzeit des Geschosses auf 300 Meter und die Bewegung des Wildes gehören in der Praxis faktisch nicht dazu. Bei ausreichend sorgsamer Einschätzung der Situation und des Verhaltens des Wildes, ist eine potenzielle Bewegung im Schuss völlig irrelevant. @derTschud hat das aber auch schon ausreichend erläutert, die Reaktionszeit des Schützen am Abzug dürfte regelmäßig 'träger' sein und einen größeren Einfluss haben als die Flugzeit des Geschosses auf 300 Meter.


grosso
Das ist richtig, ich habe aber von 1000 Meter und mehr gesprochen, wo die Flugzeit eine entscheidende Rolle spielt, die Trägheit am Abzug kann ich wenn ich richtig beobachte mit einbeziehen!
 
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Also irgendwie kann ich immer noch nicht nachvollziehen, weshalb es ethisch (und darum ging´s ja wohl hier primär!) wertvoller oder höherwertiger sein soll, Wild auf 237 Meter zu beschießen, als auf 96 Meter (Angaben beispielhaft) - und weshalb sich der 327-Meter-Schütze erdreistet, mit präpubertärem Gehabe auf den 96 Meter-Schützen herabzublicken.
Ethisches Verhalten hat mit reiner Schießtechnik direkt wohl nur wenig zu tun.

Übrigens gibt es genug Wild, da ist bei mir sogar schon auf 30 Meter Schluss... weil die Wirkreichweite von Schroten nämlich nun mal begrenzt ist...
 
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Ohne gedient zu haben, dürfte ich nicht allzu falsch liegen, wenn sich der jagdliche vom militäirsch taktischen Schuss schon in der Aufgabenstellung unterscheidet.
Auf 1000 oder mehr Meter einen wie auch großen Gong zu treffen reicht, weil dann auch ein "taktisches Ziel" getroffen werden würde, das bei Verletzung noch ungleich mehr Kräfte bindet, als es jagdlich bei einen WW-Schuss auf 100m der Fall ist.
Wie weit sich jagdlich und militärisch die Schussweiten unterscheiden und auch ethisch die Haltepunkte, sei mal gar nicht näher angeschnitten, denn dann würde (möglicherweite) die ethische Büchse der Pandora geöffnet werden.
Bleiben wir also lieber nur bei der Jagd, denn es gäbe noch genug zu tun.
Anmerkung meinerseits: Treffer-% sind in erster Linie Sache des Schützen. Die soweit es nur geht gegen Null zu drücken, geht bei 10 Schüssen leichter, als nach 500, 1000 oder noch mehr.
Der Versuch lohnt sich, mal rein ethisch gesehen.
JJ nach 24 von 40 möglichen Ringen auf Wild loszulassen ist weder jagdpraktisch, noch waidgerecht noch ethisch. Grünes Abitur??? -
 
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Hallo,
wer mit 36 Beträgen in 2021 in einem Jagdforum so eine Frage stellt muss ein Troll oder extrem unbedarft sein.
Und dann lassen sich „erfahrene“Jäger auf 5 Seiten über ein echt ausgelutschtes Thema aus und fangen schon beinahe an sich zu eschoffieren.
Lest nochmal in euren Schulunterlagen die Kapitel zur Waidgerechtigkeit und zu Tötungswirkung, Flugbahn, Geschosse etc nach und wenn ihr dann für Euch persönlich nicht die Antwort findet gebt den Lappen ab.

Ich für mich weiß, wie gut bzw schlecht ich schiesse und habe Achtung vor der Kreatur und daraus ergibt sich situationsbezogen eine waidgerechte Entfernung. Ich hoffe, das geht jedem so.
Waidmannsheil
Peter
 
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Ich weiss nicht wie der es macht, aber ich jage nicht bei Orkan - da ist auch wenig Wild draußen. Wind ist ein Faktor, den man deutlich schwerer messen kann, aber gut abschätzen kann. Wer sich mit einem Mittelkaliber (nicht .223; ab 6,5 aufwärts) zwischen 200 und 300 m Sorgen um die Winddrift macht, hat ein Luxusproblem.
Wer so was schreibt, hat vom weiter als 80m schiessen nicht recht viel Plan.
Dein Mittelkaliberkügerl vertreibts dir schon bei einem lauen Lüfterl gute 15cm bei 200m Schussentfernung.
 
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Also irgendwie kann ich immer noch nicht nachvollziehen, weshalb es ethisch (und darum ging´s ja wohl hier primär!) wertvoller oder höherwertiger sein soll, Wild auf 237 Meter zu beschießen, als auf 96 Meter (Angaben beispielhaft) - und weshalb sich der 327-Meter-Schütze erdreistet, mit präpubertärem Gehabe auf den 96 Meter-Schützen herabzublicken.
Ethisches Verhalten hat mit reiner Schießtechnik direkt wohl nur wenig zu tun.

...

Wo genau kannst Du das hier lesen bzw. interpretierst die Aussagen so.

Hier haben sich doch die 96 Meter Schützen in die Reihe gestellt, ihre lokalen Gegebenheit für allgemeingültig erklärt und den vermeintlichen 327-Meter Schützen erklärt, wie unwaidmännisch sie so potenziell sind und was sie alles nicht wissen. Unterlegt wird das dann mit irgendeinem vermeintlichen Geschwurbel irgendeines nicht weiter bekannten militärischen Scharfschützen, der sich in seiner unterfinanzierten Armee tendenziell freut, dass er überhaupt irgendwas hat, was Krach macht, wenn er am Hebel zieht.


grosso
 
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Ich weiss nicht wie der es macht, aber ich jage nicht bei Orkan - da ist auch wenig Wild draußen. Wind ist ein Faktor, den man deutlich schwerer messen kann, aber gut abschätzen kann. Wer sich mit einem Mittelkaliber (nicht .223; ab 6,5 aufwärts) zwischen 200 und 300 m Sorgen um die Winddrift macht, hat ein Luxusproblem.

Winddrift, soweit dieser im relevanten Winkel wirkt, erachte ich bei Schüssen auf 300 Meter (mit einem Mittelkaliber) als relevante Größe.


grosso
 
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Winddrift, soweit dieser im relevanten Winkel wirkt, erachte ich bei Schüssen auf 300 Meter (mit einem Mittelkaliber) als relevante Größe.

Das ist schon richtig, aber bitte genau lesen:
Wind ist ein Faktor, den man deutlich schwerer messen kann, aber gut abschätzen kann.

Wenn der Wind so ist, dass ich mir um eine erhebliche Treffpunktabweichung sorgen machen muss, dann lasse ich es halt.

Dein Mittelkaliberkügerl vertreibts dir schon bei einem lauen Lüfterl gute 15cm bei 200m Schussentfernung.
Und das besagte " lauen Lüfterl " ist genau so eine exakte Angabe - welche Windstärke soll das sein? Und wie machen das all die anderen; mit was für Kalibern schießen die?
 
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Wie definiert ihr eigentlich weit?

Wenn die Entfernung über der GEE liegt, sprich wenn ihr an der ASV drehen muß oder drüber halten muß?
Wenn der Wind einen Einfluß hat?
 
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Nur der Vollständigkeit halber, man sagt mir nach, dass ich ziemlich scharf bejage, wenn Schaden auftritt.
Aber nachdem ich mir eben den thread noch mal komplett durchgelesen habe, habe ich doch Probleme, die Beiträge zu "werten".

1. Was zur Hölle zwingt dazu, weit zu schießen?
Besteht nicht die jagdliche Freude größtenteils darin, die eigenen jagdlichen Fähigkeiten den Instinkten des Wildes gegenan zu stellen? Auch mal den Finger gerade zu lassen und zu beschließen, unter geänderten Bedingungen "an einem anderen Tag ein neues Spiel zu wagen"?

2. Wer weit schießt, tut das i.d.R. mit rasanten Laborierungen. Ich habe mal irgendwann gelernt, dass mit zunehmender Geschwindigkeit die Gefahr, dass ein Geschoss abgelenkt wird oder sich schlimmstenfalls zelegt, stark zunimmt. Ich sehe auch bei starker Vergrößerung den Grashalm, das Ästchen auf 200 und mehr Metern vor dem Wildkörper nicht. Ergo steigt damit das Risiko von Fehl - oder Krankschüssen an, oder nicht?

3. Ich lehne den Grundsatz Zahl vor Wahl ab, sondern bemühe mich, einen möglichst naturnahen Bestand zu pflegen. Deshalb will ich wissen, worauf ich schieße. Obwohl ich ein gutes Swaro - Spektiv nutze und meine Rehwildstrecke vermutlich schon vor Jahren den dreistelligen Bereich verlassen hat, kommt es immer noch gelegentlich vor, dass ich mich verlegen am Koppe kratze, wenn ich zum Stück komme. Ich bezweifle, dass man auf >200 - 300 m sicher ansprechen kann.
 

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