Maximal ethische Schussentfernung auf Wild?

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Du meine Güte-

Ist hier denn von den betont Waidgerechten wirklich keiner auf den Gedanken gekommen, vor der Jagdprüfung das Schießen zu erlernen?

Keiner?

Na, Leiwand...

derTschud
 
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Du meine Güte-

Ist hier denn von den betont Waidgerechten wirklich keiner auf den Gedanken gekommen, vor der Jagdprüfung das Schießen zu erlernen?

Keiner?

Na, Leiwand...

derTschud
Werter derTschud.

Du meine Güte, auch hier bringt ein wenig Tolleranz mehr ansehen.

Man kann durchaus Schießen erlernen und üben, ohne jemals auf einem 200 Meter +x Stand geschossen zu haben. Ganz einfach, weil es im jagdlichen Zuhause keine Rolle spielt.
Für mich spielen Entfernungen jenseits von 150 Meter keine Rolle (i.d.R. deutlich unter 100 Meter). Dafür ist der "bewegte Schuss mit der Büchse" durchaus ein Faktor auf Grund zahlreicher Bewegungsjagden mit teilweise guten / sehr guten Schwarzwildbeständen. Dazu kommen sichere Schüsse auf "meinen Entfernungen" unter unterschiedlichsten Bedingungen bei Pirsch, Ansitz usw.
Jeder sollte das beherschen was er macht. Nicht weniger, aber von mir aus gerne mehr.

Ich sehe die Gefahr, dass Unbedarfte hier den Eindruck erhalten, weite Schüsse sind überhaupt kein Problem und deshalb Versuche wagen, denen sie nicht gewachsen sind. Vergleichbar mit laienhaften Nachsuchen durch nicht ausreichend vorhandene Erfahrung, Einarbeitung oder mangelhafter Vorbereitung.

Ansonsten sollte jeder das machen, was er kann und wo die Sicherheit es her gibt. Aber immer unter dem Motto: drum prüfe, wer sich weit rauslangt.

wipi
 
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....

Werter Ips typographus-

Ich erdreiste mich dies zuerst an der Streuung der Kombination von Waffe und Schütze festzumachen.
So sind 35mm auf 100m imWinkelmaß 0.35mRad.
40mm auf 300m sind (bezogen auf Flugdauer, nicht Entfernung) sind im Winkel 0,13mRad.
Ich bitte zu bedenken, daß das Reh nicht kleiner wird, es ist weiter entfernt, sonst nichts.

Werter Tschud,

ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, dass derartige schießtechnische Details in einer Diskussion, bei der es um ethische Aspekte geht, letztlich vollkommen irrelevant sind!
Insofern ist es ziemlich unangemessen, auf Denjenigen überheblich herabzublicken, den die Auswirkungen dieser genannten Details auch höchstens am Rande interessieren, weil er (momentan/vor der JP/revierbedingt/...) gar nicht vor hat, sofort ein 300-m-sniper zu werden.

Zu lernen, wo die Grenze der eigenen Fähigkeiten beginnen, diese zu respektieren und entsprechend zu agieren, dürfte sicher um Längen relevanter sein, als das Wissen um Moas, Rads, GEEs oder BCs.
 
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Wie andere hier auch schon geschrieben haben lässt sich die Frage, auch für mich, nicht pauschal beantworten. Im Gebirge und im Feld habe Gams und Reh schon auf knapp 300 bzw. gut 200 m erlegt, die Regel ist das aber ganz klar nicht. Meine durchschnittliche Entfernung liegt irgendwo bei den oben erwähnten 80-100m . Und natürlich probiere ich auf Scheiben deutlich mehr aus als ich es auf Wild je würde. Nicht zuletzt ist das auch eine Frage der Tagesform, müde mit tränenden Augen ist eben anders als ausgeruht bei bestem Licht.

Auf verletztes Wild würde ich sicher weiter schießen als auf gesundes, da ist die einzige Grenze die Möglichkeit zur sicheren Schussabgabe. Und das ist hier bei uns ja durchaus ein wichtiger Aspekt. Hier in der Gegend kenne ich kaum ein Review wo es überhaupt möglich wäre auf 300m und mehr das Hinterland einzusehen oder eine sicheren Kugelfang zu haben, im Gebirge ist das oft anders.

Hier bei uns sehr ich aber auch keine Notwendigkeit zu solchen Schüssen, auch das ist woanders sicher anders, Strecke mache ich auch ohne die > 300m Schüsse. Warum also sollte ich das riskieren, nur um mir das bei einem Fehlschuss dann hinterher vorwerfen zu müssen.

Ist hier denn von den betont Waidgerechten wirklich keiner auf den Gedanken gekommen, vor der Jagdprüfung das Schießen zu erlernen?

Wie bringst Du den dem Wild bei, dass es stehen bleiben muss, oder schätzt den Wind einige hundert Meter von Deinem Standort entfernt ein?
 
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Was bitte steht in der Überschrift?

Maximal ethische Schußentfernung.

Sie begrenzen also auf "ethisch", um wenigstens dort punkten zu können, na schön.

Die Zahlen haben Sie also nicht verglichen, weil diese Ihrer Meinung nach irrelevant sind?
Sie haben es nicht einmal für nötig gehalten, sonst hätten Sie meine Absicht verstanden.
Leider muß ich davon ausgehen, daß Sie recht haben wollen.

Die Grenzen kennenlernen ist gut, zu lernen diese zu verschieben darf aber nicht geschehen,
denn das erscheint Ihnen unethisch?

Ich muß sagen, ich bin bitter enttäuscht.

Sie sind ein Mann des Stillstands, und der Status Quo ist ein Ersticken der Schießkultur.
Die deutsche Schießkultur kenne ich sehr gut, und zwar durch das Wildbret, welches ich
untersuchen durfte.

Und wenn Sie, lieber Ips Typographus, diese Kultur als Status Quo festlegen wollen,
sind Sie bei mir am falschen Mann.

Dem Herrn sei es geklagt, ich werde weiterhin jeden aufrichtig interessierten Jäger mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn Ihnen kann ich diese Lernbegierigen nicht überlassen.

Sie sind nämlich der Status Quo.

derTschud, hat sogar Leuchtpunkt im Zielfernrohr
 
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da bin ich bei Dir ....
Toleranz ist gut , aber was ist wenn sie zu Tierleid und Qual führt ??? ....bei Pappscheiben , Metallplatten oder Wassermelonen bin ich tolerant bis zum Erbrechen ......aber einem fühlenden Wesen mal eben durch Unbedarftheit/Selbstüberschätzung , / -herrlichkeit, Übungsmangel unsägliche Schmerzen zufügen , nää da ist keine Toleranz angesagt .....vieles wurde gesagt/geschrieben und vieles ist richtig und vernünftig.
zur Eingangsthematik sei gesagt : es ist in jedem Fall unethisch Weitschüsse auf Wild zu propagieren , egal ob im Feld , im Wald oder im Ausland .....dafür gibt es keinen "vernünftigen" Grund
.....in einer Zeit des Überflusses an Nahrungsmitteln (zumindest bei uns) ist keiner auf den Schuß unter allen Umständen angewiesen, niemand wird verhungern.....
Sich durch " Schießkünste" zu beweisen, halte ich , zumindest beim Schuß auf ein Tier , für unangebracht !
Grüße +WMH Olli
Wie kommst du darauf, dass jeder, der weiter als deine 95m auf Wild schießt, das wegen Selbstherrlichkeit, Unbedarftheit und mangelnder Übung macht?
 
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Wie kommst du darauf, dass jeder, der weiter als deine 95m auf Wild schießt, das wegen Selbstherrlichkeit, Unbedarftheit und mangelnder Übung macht?
95m ....???? wer sagt das .....????
denke wir reden von Weitschüssen ?
Ich kenne genug die sich mit Weitenangaben bei Schüssen auf Wild geradezu überbieten.....habe auch schon mal nachgemessen , und siehe da aus 220m wurden mit dem Laser plötzlich 140m ,......das sagt alles 😉.....und das finde ich gelinde gesagt zum Erbrechen !
Grüße +WMH Olli
 
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Werter Frido-

Wie soll ich denn dem Wild das Stehenbleiben beibringen?

Entweder es äst oder es sichert, oder es steht nach mehrmaligem Rupfen an einem Ort der nächste Schritt zu frischerem Grün an.
Wie lange ist das Stück schon am Äsen?
Wie lange äst es um diese Zeit?
Wie alt ist es?
Sind Kitze/Frischlinge anwesend?
Sind andere, möglicherweise störende Faktoren vorhanden?
Ist man selbst sicher unerkannt geblieben?
Straßenverkehr, Licht, Witterung, Konkurrenten?
Fühlt sich das Tier sicher und sichtbar wohl?

Durch Übung mit einem Windmesser, einfache Beobachtung der Vegetation über die Jahreszeiten und dem Lesen zweier Bücher über Meteorologie.
Nach einem Jahr hatte ich die Fehlerquote auf unter 10% der Drift gedrückt, bis eben 300m.
Kurz: ich habe gelernt wie ein Schulerbua.
Wie soll man denn sonst lernen?

Ansonsten habe ich andere, erfahrenere Jäger befragt.
Der Hammer dabei war die Erklärung der Schwanzfedern des Turmfalken.
Daß man auf so etwas von selbst nicht kommt...
Was mir auch sehr gut gefallen hat, war der Faden mit der Feder an der Mündung-
ein simpler Indikator für den eigenen Standort.
Sieht auch noch gut aus, wenn man sich nach alter Manier beim Häher bedient.

Aber die größte Sicherheit bringen Zigarettenschachteln, gefüllt mit Granitriesel und Kalk.
Den Treffer erkennt der Begleiter sogar ohne Optik.

derTschud
 
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95m ....???? wer sagt das .....????
denke wir reden von Weitschüssen ?
Ich kenne genug die sich mit Weitenangaben bei Schüssen auf Wild geradezu überbieten.....habe auch schon mal nachgemessen , und siehe da aus 220m wurden mit dem Laser plötzlich 140m ,......das sagt alles 😉.....und das finde ich gelinde gesagt zum Erbrechen !
Grüße +WMH Olli

Das ist für mich eines der schlimmsten Themen beim jagdlichen Weitschuss, es wird damit geprahlt und unbewusst oder schlimmer noch bewusst bei den Entfernungen gelogen.
 
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Das ist für mich eines der schlimmsten Themen beim jagdlichen Weitschuss, es wird damit geprahlt und unbewusst oder schlimmer noch bewusst bei den Entfernungen gelogen.

Das stimmt wohl, wodurch andere auch motiviert werden es auch mal außerhalb der eigenen Fähigkeiten zu probieren...

Ich kann mich noch gut an einen Bock erinnern, den mein Vater Ende der 70igern geschossen hat. Der Bock war von ihm bestätigt, trat aber immer sehr weit von der nächsten Leiter aus, da dazwischen Feld lag war auch nicht gut näher ranzukommen. Wollte erahn erlegen, war ein für damalige Verhältnisse weiter Schuß > 200m erforderlich.

Mein Vater hat dann von der Leiter aus die Entfernung sorgfältig abgeschritten, bei 200m, 250m und 300m jeweils eine kleine Markierung angebracht und auf der Leiter die Auflage für den Arm verbessert. Dann hat er tagsüber von der Leiter aus "Probe" geschossen um zu schauen, dass mit der Büchse (Steyer Mannlicher M, 7x64) alles passt. Zielfernrohr damals auch nur mit max 6x Vergrößerung.

So vorbereitet konnte der Bock dann abends auf knapp 250m erlegt werden. Nach heutigen Maßstäben ein verrückter Aufwand...
 
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Irgendwelchen Schätzungen, Meinungen, Ansichten und Absichten oder Behauptungen basieren nur ganz selten auf Unterlagen. Im Zusammenhang mit meiner fast 50-jährigen Schreiberei in der Jagd- und Waffenpresse, habe ich mir schon früh Aufzeichnungen gemacht und das auch über die Schussweiten. Erfasst sind seit 1993 573 Erlegungen mit der Kugel unterschiedlicher Kaliber auf unterschiedlichstes Wild. Hochgerechnet auf 63 Jagdjahre kommt eine Zahl raus, die einige sicher überschreiten, viele aber nicht erreichen.
Mit einer DSW von 101m wird die bereits erwähnte DDSW von 82m immerhin um 23% übertroffenAnhang anzeigen 175865
Tolles Datenmaterial Heinrich.
Gibt‘s da auch noch Unterlagen wieviele Schüsse pro Erlegung in Abhängigkeit der Entfernung abgegeben worden sind? 😀

Guillermo
 

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