Marktführer war zu der Zeit WEATHERBY mit der Mark V, gefertigt bei SAUER & Sohn in Eckernförde. führend in "kalifornischem Schaftdesign" - daher die häßlichen weißen Plastik-Schafteinlagen ...
Wie heißt es so schön: "Der Markt hat immer recht..."
Das kalifornische Schaftdesign ist ja mindestens so sexy wie der knallrote Lippenstift von Amber Heard in „3 Days To Kill“.
Im Klimakterium virile mag man so offensive Signale der Paarungswilligkeit eines Mädels als beängstigend empfinden und sie schon aus reinem Selbstschutz "hässlich" schelten. Uns Jüngere aber fordert so etwas geradezu heraus, es wird uns schon beim ersten Anblick richtig warm ums Herz. Da verbrennt man sich liebend gern die Finger, zumal sowohl die Heard als auch die Weatherby „Happy Endings“ zu garantieren wissen.
… und wer sich die beiden Waffen unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten ansieht:
hier teure Frästeile - dort einfache Drehteile....
Nur damit die mitlesenden Jungjäger diese Überspitzung nicht allzu wörtlich nehmen: „Einfache Drehteile“ ist im Kontext Mark V nicht angebracht. Für Hintergründe zur Fertigung werfe man bitte einen Blick in Otteson: The Bolt Action Rifle, S. 140 ff., außerdem in Gresham: Weatherby, The Man. The Gun. The Legend., S. 201 f., sowie in diverse Weatherby Guides der Sechziger und Siebziger.
Kurzum: Da war nichts „einfach“, sondern produktionstechnisch State of the Art. Forging statt Investment Casting, zig Fräsarbeiten bis hin zu den Rillen zur Reduktion des Bolt Bindings usw. Weatherby wäre beinahe Bankrott gegangen, nur weil er keine Kompromisse machte und keine Kosten scheute.
Dass die M66 im direkten Vergleich deutlich anspruchsvoller in der Fertigung war und Unstandskrämerei die Produktionskosten maximierte, ist allerdings tatsächlich völlig unstrittig: Fräsarbeit ohne Ende, Rückstoßplatte etc. pp.
Man muss die komplexe, 1963 von Gehmann angekaufte Konstruktion und die aufwendige Fertigung bei Mauser wohl vor dem Hintergrund des sportlichen Ehrgeizes Gehmanns und des Rufs Mausers (bzw. der ideellen Erblast des genialen Konstrukteurs Paul Mauser und seines Sidekicks Fidel Feederle) werten. Und zwar in dem Sinne, dass in diesen luftigen Höhen etwas an Bodenhaftung, Pragmatismus und Sinn fürs Kaufmännische verloren ging und man gewissermaßen „L’Art pour L’Art“ betrieb.
Und diese veritablen Kunstwerke kann man heute zu teils obszön niedrigen Preisen erstehen...
Nun würde ich natürlich gern auch Mauser-Literatur finden, zumindest einschließlich der Jagdwaffen-Produktion des Modells 66S oder auch noch des Modells 77, also bis zum Jahr 1980 ... 83.
DIE Mauser-Referenzwerke für den interessierten Jägersmann sind Speed: Original Oberndorf Sporting Rifles und Olson: Mauser Bolt Rifles, Third Edition. Letzteres beinhaltet beispielsweise auch die M66 (S. 245 ff.), die (von Heym produzierte) Tausender-Serie, Modell 77, Modell 83, Modell 86, Modell 94 und schlussendlich, also quasi zum Abgewöhnen, Modell 96.