Macht Nachtsicht Vorsätze Sauen heimlich?

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@Sporti im großen ganzen gebe ich Dir Recht ,die Sauen werden ihr Verhalten nicht groß ändern.
Wie viele Jäger jetzt schon ohne Genehmigung mit Vorsatzgerät durch das Gebüsch pirschen weiß
keiner.Ich für meinen Teil wünsche allen Waidmannsheil zur erfolgreichen Jagd.
In meinen Revier werden im Jahr >50 Stück erlegt das ist im Durchschnitt eine Sau + x pro Woche.
Wir jagen weder mit Nachtsicht noch mit WBK und werden auch weiterhin in nächster Zeit darauf
verzichten,aus einfach dem Grund, das ich die Sauen dann eingraben müßte das Ende der Fahnenstange in Sachen Absatz ist erreicht.Des weiteren würde ich selbst mit Technik nicht mehr als jetzt die Jagd ausüben,es gibt noch andere Sachen im Leben und da denke ich bin ich nicht der
einzige der so denkt.
Aber es ist wie immer jeder wie er will,kann und möchte.;)
Interressieren tut mich aber schon wie sich die ganze Sache entwickelt.

Gruß Seppel
 
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Bist du dir sicher dass du da nicht besoffen im Wildpark warst?:ROFLMAO:
Das hängt stark vom Revier ab. Bei uns gibt es auch Sitze wo der Wind keine Rolle spielt. Oder wieso äsen Rehe im Ort die Blumen ab oder Sauen Graben die Hausgärten um.
Genauso wie einige es nicht glauben das bei uns die Sauen Mittags im Wald rum ziehen.
Zum Thema Nachtsicht halten die meisten sich natürlich zurück, man nutzt das Vorsatzgerät selbstverständlich nur auf dem Fernglas wenn man keine Sondergenehmigung hat.
Richtig angewendet finde ich ist es für das Wild weniger Störung wenn man die Technik nutzt. Früher musste man gerade auf den Wiesen pirschen und wurde dabei oft vom Wild bemerkt. Heute gehe ich die Straße entlang und gucke aus 500 m Entfernung mit der WBK ob was da steht. Im Wald an der Kirrung, wie oft hat man früher gesessen und wenn die Sauen da waren war das Licht zu schlecht zum schießen und man hatte umsonst Unruhe ins Revier gebracht.
Wer natürlich die Technik nutzt und jede Nacht im Revier rum geistert, der verändert natürlich auch auch das Verhalten vom Wild.
Daher finde ich, Technik mit Vernunft und Überlegung richtig eingesetzt, bedeutet für das Wild im gesamten weniger Jagddruck bei gleichzeitiger leichter Erhöhung der Gesamtstrecke und auch die Nachsuchen wegen schlechter Schüsse geht gegen Null und alleine dieser Punkt sollte dazuführen das die Geräte endlich erlaut werde.
Ich sage auch immer eine, wenn das Argument kommt, das mit der Technik Schundluder getrieben wird > bei uns gab es schon vor 40 Jahren Jäger die hatten eine Fahrradlampe an der Kirrung mit Kabel zum Hochsitz< und genau diese Leute die den Schundluder machen würde, die haben die Geräte jetzt eh schon und machen es jetzt auch schon.
 
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Den flächendeckenden Dauereinsatz haben wir m.E. bereits seit Jahren. Realistisch betrachtet gibt es doch kaum noch einen ernsthaften Saujäger, der ob erlaubt oder nicht, nicht mit Technik jagd. Selbst der Jagdverband hat die Qoute neulich auf 70% geschätzt.
Um einen Eindruck zu bekommen muss man doch nur mal bei Wildhändler gucken, wann die meisten Stücke angeliefert werden. Ich vermute bei völliger Dunkelheit.
Mit deiner Einschätzung, dass die Unterschiede zum aktuelle Status qou gering sein werden, hast du aber vermutlich recht. Es wird sich bei Legalisierung von NSG nicht viel ändern, da die meisten von denen, die viel auf Sauen gehen und sich die Geräte leisten können, diese längst im Einsatz haben.




Sorry,
aber da muss ich mal massiv wiedersprechen, wilde Spekulation und Pauschalisierung!
Ich habe nun zufälligerweise einen sehr guten Einblick in die Trichinenuntersuchungszahlen und Daten von 3 Landkreisen, die man durchaus als Sauen Hot-Spots bezeichnen kann; die Untersuchenden im Labor erkennen die Mondphase immer noch sofort an der Anzahl der angelieferten Proben.
Auch zu deinen anderen weiteren Aussagen; Vorsicht mit Pauschalisierungen wie " es doch kaum noch einen ernsthaften Saujäger, der ob erlaubt oder nicht, nicht mit Technik jagd".
Es gibt auch bei der Jagd nicht nur schwarz und weiß!

Prinzengesicht
 
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Horrido zusammen,

erst mal vielen Dank an alle, die sich bis jetzt hier zu Wort gemeldet haben. Und Entschuldigt bitte, das ich mich einen Tag nicht zum Thema gemeldet hatte. Auf der Arbeit habe ich heute nur Stress gehabt, noch schnell einen Rundgang durchs Revier um nach neuen Schäden zu schauen und bis eben war ich Familiär eingebunden mit meiner pflegebedürftigen Mutter.

Was ich aus den bisherigen Rückmeldungen so rauslese, sehen es die meisten nicht so, das die Sauen eher Tagaktiv werden, wenn NZT eingsetzt wird.
Was jedoch eher ein Problem sein könnte, ist das "falsche" Pirschen und der Druck auf das Schwarzwild, das die Sauen vergrämt.

Der Plan von mir ist, wenn NZT (also Vorsatz oder so) bei uns auch endlich erlaubt ist, an den Schadstellen auch mal im dunkeln die Sauen, wenigstens kurzfristig, zu vergrämen. Also aus einer Rotte mal ein Stück zu entnehmen. Im Feld kann ich mit der WBK ja ganz gut Sauen erkennen und zur Not auch anpirschen. Nur möchte ich nicht an einem Abend an mehreren Stellen, also per "Gummipirsch", sein, um nicht das restliche Wild zu vergrämen.

Auch haben wir einen Teil im Revier, der nahe an der Grenze zum Reviernachbar ist. Er hat da Acker und Wiesen, wir auf unserer Seite Wald. Er beschwert sich laufend, das wir mehr Sauen erlegen müsten, damit bei ihm der Schaden nicht so hoch ist. Nur ist, wegen der Bäume bei uns, nur im Winter eine Bejagung vernünftig möglich. Wie schon mal erwähnt, lasse ich den Finger grade, wenn ich nicht erkennen, wo vorne und hinten ist.
Eine Drückjagd dort möchte weder mein Chef, noch ist es vernünftig möglich, da eine viel befahrene Straße dort ist.
In diesem Teil des Reviers habe ich eine Kirrung und eine Kamera hängen. Auf der Kamera habe ich seltenst ein Sau. Aber ich sehe, das Sauen in der Nähe sind. Nur trauen sie sich nicht an die Kirrung bzw. vor die Kamera.
Spaziergänger, Mountenbiker oder ähnliches haben wir, wissendlich, dort auch nicht.
Was mich nur verwundert, ist die Tatsache, das das Rehwild an dieser Stelle, wo ja nur im Winter gejagd werden kann, Nachtaktiv ist. Ich bin da nur alle paar Tage, um die Kirrung neu zu bestücken und die Karten der Kamera zu wechseln. Die Kirrung wird übrigens vom Waschbär und Dachs "geplündert".

MfG.

RedNose

PS: Danke an die Mods, das Ihr den Tröt verschoben habt. Hat sich von der Frage zu Nachtzieltechnik auf Jagdpraxis "verschoben"
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Ne. Auch die haben nur einen sehr, sehr, sehr begrenzten Einblick.
Sowohl was die verschiednen Jäger betrifft als auch nur zu einem kleinen Anteil der stattfindenden Jagd.
Ein Feuerwehrmann sieht es auch überall immer brennen. Damit ist er die ziemlich häufig beschäftigt.
Dennoch brennt eben nicht dauernd alles.


Du meinst also, dass der Jäger im Bundesland oder Landkreis X sich bedeutend von dem im Bundesland oder Landkreis Y unterscheidet? Dass in Bayern oder Sachsen eine durchschnittlich andere Ethik herrscht, wie in anderen Bundesländern? Wenn jemand über Jagd und Jäger bestens bescheid weis, dann ist es der SH-Führer mit hohen zwei oder dreistelligen Einsätzen, der im Jagdjahr vielleicht 30 oder mehr Bewegungsjagden begleitet und darüber hinaus noch Mitglied einer SH-Station oder eben bestätigter Nachsuchenführer ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Sorry,
aber da muss ich mal massiv wiedersprechen, wilde Spekulation und Pauschalisierung!
Ich habe nun zufälligerweise einen sehr guten Einblick in die Trichinenuntersuchungszahlen und Daten von 3 Landkreisen, die man durchaus als Sauen Hot-Spots bezeichnen kann; die Untersuchenden im Labor erkennen die Mondphase immer noch sofort an der Anzahl der angelieferten Proben.
Auch zu deinen anderen weiteren Aussagen; Vorsicht mit Pauschalisierungen wie " es doch kaum noch einen ernsthaften Saujäger, der ob erlaubt oder nicht, nicht mit Technik jagd".
Es gibt auch bei der Jagd nicht nur schwarz und weiß!

Prinzengesicht

Natürlich ist die Jagd "bunt" und keineswegs schwarz oder weiß. Dennoch stimmt die Aussage mit dem Wildprethändler. Wer die deutsche Waidheiligkeit allumfassend kennen lernen möchte, der muss sich mit dieser Berufsgruppe anfreunden. Dann erfährt er alles, was er wissen muss. Da runden Kaffeekranzl mit Nachsuchenleuten das Bild nur noch ab. Der Einsatz von Technik ist davon völlig unabhängig zu diskutieren bzw. zu beurteilen.

Wir leben in einer Zeit, in der (nicht nur in der Jagd) immer alles in eine große Schüssel gekippt, nach Kräften durchgemischt und dann stets nach eigenem Gusto ausgeschüttet wird. Ich spiel da aber nicht mit und glaube alles feinsäuberlich wieder auseinander. :cool:

Wer einen Schuß anträgt, tut das in eigener Verantwortung vor seinem eigenen Gewissen. Ist es finster, dann ist es finster. Bin ich älter, sehe ich möglicherweise schlechter, bin ich jünger vielleicht besser. In JEDEM Falle ist es aber die ureigene Entscheidung des Menschen hinter dem Schaft.

Und GENAU deshalb ist auch der Einsatz von Technik absolut KEIN Grund, mit dem tierschutzgerechten Schuss zu argumentieren.

Deshalb kommen wir jetzt zu undiskutablen Wahrheit:

Neben menschlichen Irrtümern bzw. völlig unbeabsichtigten Versehen, die jedem Praktiker passieren, löst ein Jäger mit Charakter den Schuß bewusst aus und zwar in Übereinstimmung mit den gegebenen jagdlichen Verhältnissen.

Ein charakterschwacher oder charakterloser Jagdscheininhaber sieht das möglicherweise nicht so eng, riskiert mehr und baut eher Mist. Wenn so ein Subjekt dann die Technik in die Hand bekommt, wird der Charakter nicht besser.

Ganz im Gegenteil: Die Hemmschwelle wird sich ob der technologischen Optionen hochwahrscheinlich nochmals reduzieren, denn charakterschwache Menschen sind in JEDER Lebenssituation anfälliger als charakerstarke Persönlichkeiten. Dieses Faktum ist medizinisch-psychiatrisch seit Jahrhunderten bewiesen. Und deshalb
bilden Jagdscheininhaber da auch keine Ausnahme. Ganz besonders anfällig sind für derlei Fehlentwicklungen auch Jagdscheininhaber, denen es nicht schnell genug gehen konnte, den Schein zu erwerben und flott Beute zu machen.
Reduzierte Hemmschwelle und fehlende Geduld / Ausdauer sind psychologisch gesehen oft zwei Seiten der gleichen Medaille.

WMH
Anthas
 
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@ Red Nose
Der Plan von mir ist, wenn NZT (also Vorsatz oder so) bei uns auch endlich erlaubt ist, an den Schadstellen auch mal im dunkeln die Sauen, wenigstens kurzfristig, zu vergrämen. Also aus einer Rotte mal ein Stück zu entnehmen. Im Feld kann ich mit der WBK ja ganz gut Sauen erkennen und zur Not auch anpirschen. Nur möchte ich nicht an einem Abend an mehreren Stellen, also per "Gummipirsch", sein, um nicht das restliche Wild zu vergrämen.

Auch haben wir einen Teil im Revier, der nahe an der Grenze zum Reviernachbar ist. Er hat da Acker und Wiesen, wir auf unserer Seite Wald. Er beschwert sich laufend, das wir mehr Sauen erlegen müsten, damit bei ihm der Schaden nicht so hoch ist. Nur ist, wegen der Bäume bei uns, nur im Winter eine Bejagung vernünftig möglich. Wie schon mal erwähnt, lasse ich den Finger grade, wenn ich nicht erkennen, wo vorne und hinten ist.

Es gibt auch noch eine andere Seite,die nur darauf wartet,das die NZT erlaubt wird.
Schon mal daran gedacht,das es für Deine Landwirte ab dem Zeitpunkt keine Ausreden wg Mond/Licht mehr gibt?Da werden einige schon in den Startlöchern stehen,sollte das legalisiert werden.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Horrido zusammen,

erst mal vielen Dank an alle, die sich bis jetzt hier zu Wort gemeldet haben. Und Entschuldigt bitte, das ich mich einen Tag nicht zum Thema gemeldet hatte. Auf der Arbeit habe ich heute nur Stress gehabt, noch schnell einen Rundgang durchs Revier um nach neuen Schäden zu schauen und bis eben war ich Familiär eingebunden mit meiner pflegebedürftigen Mutter.

Was ich aus den bisherigen Rückmeldungen so rauslese, sehen es die meisten nicht so, das die Sauen eher Tagaktiv werden, wenn NZT eingsetzt wird.
Was jedoch eher ein Problem sein könnte, ist das "falsche" Pirschen und der Druck auf das Schwarzwild, das die Sauen vergrämt.

Der Plan von mir ist, wenn NZT (also Vorsatz oder so) bei uns auch endlich erlaubt ist, an den Schadstellen auch mal im dunkeln die Sauen, wenigstens kurzfristig, zu vergrämen. Also aus einer Rotte mal ein Stück zu entnehmen. Im Feld kann ich mit der WBK ja ganz gut Sauen erkennen und zur Not auch anpirschen. Nur möchte ich nicht an einem Abend an mehreren Stellen, also per "Gummipirsch", sein, um nicht das restliche Wild zu vergrämen.

Auch haben wir einen Teil im Revier, der nahe an der Grenze zum Reviernachbar ist. Er hat da Acker und Wiesen, wir auf unserer Seite Wald. Er beschwert sich laufend, das wir mehr Sauen erlegen müsten, damit bei ihm der Schaden nicht so hoch ist. Nur ist, wegen der Bäume bei uns, nur im Winter eine Bejagung vernünftig möglich. Wie schon mal erwähnt, lasse ich den Finger grade, wenn ich nicht erkennen, wo vorne und hinten ist.
Eine Drückjagd dort möchte weder mein Chef, noch ist es vernünftig möglich, da eine viel befahrene Straße dort ist.
In diesem Teil des Reviers habe ich eine Kirrung und eine Kamera hängen. Auf der Kamera habe ich seltenst ein Sau. Aber ich sehe, das Sauen in der Nähe sind. Nur trauen sie sich nicht an die Kirrung bzw. vor die Kamera.
Spaziergänger, Mountenbiker oder ähnliches haben wir, wissendlich, dort auch nicht.
Was mich nur verwundert, ist die Tatsache, das das Rehwild an dieser Stelle, wo ja nur im Winter gejagd werden kann, Nachtaktiv ist. Ich bin da nur alle paar Tage, um die Kirrung neu zu bestücken und die Karten der Kamera zu wechseln. Die Kirrung wird übrigens vom Waschbär und Dachs "geplündert".

MfG.

RedNose

PS: Danke an die Mods, das Ihr den Tröt verschoben habt. Hat sich von der Frage zu Nachtzieltechnik auf Jagdpraxis "verschoben"



Das Problem an Deiner Frage: Du hast sie prinzipiell falsch gestellt, denn Schwarzwild ist von Natur aus grundsätzlich eine scheue, tagaktive, aber äußerst anpassungsfähige Wildart. Man hätte also fragen müssen, warum die Sau eigentlich widernatürlich überwiegend nachtaktiv (zumindest in den allermeisten bejagden Lebensräumen) geworden ist / geschossen wurde.

Sehr viele Jäger bestätigen, dass selbst in Mondphasen die Sauenjagd zunehmend erschwert bzw. von begrenztem Erfolg ist. Die Sauen haben sich angepasst. Ein Jäger, der während der Mondphase in einem verhältnismäßig kleinen Revier nicht allzu viele Möglichkeiten hat, erleichtert dem Schwarzwild die Anpassung. Der Wind bzw. die Witterung ist auch ein Problem. Das wird bei Einsatz von Nachtsichttechnik im Wesentlichen nicht anders sein. Die Sau passt sich den Gewohnheiten des Jägers an.

Wir haben noch keine seriösen Langzeiterfahrungen beim Einsatz der Technik.
Sie ist relativ neu bzw. wird erst nach und nach freigegeben. Erfolge, die man heute sieht und denen die Technikgläubigen so zahlreich huldigen, wird man zu einem sehr großen Teil einem "Überrumplungseffekt" zusprechen können.

Warten wir ab, wie sich in zehn oder zwanzig Jahren die Schwarzwildlage darstellen wird. Wenn die ersten Techniker merken, dass ihr eigener Biorythmus die Anpassung doch nicht so gut verkraftet, wie zB der Eber, der von der Bache nicht das ganze Jahr gefordert wird, in keinem Arbeitnehmer-Verhältnis steht, mit seinen gezeugten Frischlingen keine Verpflichtungen einhergehen, etc. etc. etc.

Und weil ich hier immer so viel von "pirschen" lese. Ich bin stets überrascht, in welchen jagdlichen "Paradiesen" die Kolleschen hier eigentlich jagen. Die allermeisten Reviere in Deutschland eignen sich (v. a. aufgrund ihrer Größe) für diese Jagdart weniger.

Davon abzugrenzen ist das gezielte Angehen der Sauen bei entsprechender Vorarbeit mit Wärmebildkameras, Wildkameras, etc., aber da müssen ebenso die Revierhältnisse passen und das kann man bei kleinen Reviergrößen auch nicht grenzenlos oder mal so nebenbei machen.

Ich kenne einen glaubwürdigen und ehrlichen Jäger, der mit Vorsatzgerät nachts die Sauen angeht bzw. jagd. Dessen zeitlicher Aufwand hat sich aber keineswegs reduziert; ganz im Gegenteil. Er reduziert tatsächlich Schwarzwild und jagd mehr, aber anders. Das mal nur am Rande, weil hier gelegentliche Witzbolde verzählen, hurra ich hab die Technik und jetzt schieß ich doppelt so viel, bei halb so viel Zeitaufwand. Das funktioniert vielleicht kurzfristig beim Spassjäger, der sich im Jahr über zehn oder 15 Sauen als willkommene Abwechslung freut, aber nicht als nachhaltige Strategie ernsthafter Bestandsreduktion. Und da sag ich ganz ehrlich:
Wer für zehn oder 15 Sauen p.a. schon die Technik braucht, .d. h. die jagdliche Passion/Kenntnis oder aber auch Zeit fehlt, die Strecke "konservativ" zu erreichen, der soll sich eh schleichen und Golf spielen gehen. :mad: Haufenweise bewaffnete Spassvögel sind mithin verantwortlich dafür, dass das Schwarzwild zu den unmöglichsten Zeiten aktiv wird und eher selten (wieder) tagaktiv.

Im Übrigen darf es nicht um "Vergrämung" gehen, denn das heißt blos, dass man das Problem unanständigerweise anderen Leuten ins Revier schiebt. Bejagen ist aber komplizierter wie vergrämen ....;)
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Wild verhält sich nicht in jedem Revier gleich und auch das Verhalten im selben Revier ändert sich mit der Art der Bejagung. Das ist ja auch das Thema dieses Threads.
Ich kenne Reviere, da spielt es keine Rolle, ob man im Wind sitzt. Es stört das Wild nicht. Man kann sogar mit Hunden 10 Meter sichtbar und im Wind am Wild vorbeigehen ohne dass es abspringt (hätte ich vorher auch nicht für möglich gehalten).
Dann gibts Reviere da springt Wild nicht ab, wenn man mit dem Auto auf 100 Meter daran vorbeifährt. Im gleichen Revier springt Wild dann 2 Jahre später schon ab, wenn sich ein Auto in 600 Meter Entfernung nähert. Die Dinge ändern sich halt, so wie die Bejagung.
Sauen waren früher tagaktiv und wurden erst durch die Bejagung nachtaktiv. Diese These gilt als anerkannt. Habe ich schon in der Jagdschule gelernt.
Warum soll es sich bei anderem Wild unter bestimmten Voraussetzungen anders verhalten?
Ich kann nur das wiedergeben, was mir auffällt und das Wildverhalten ist nunmal von Revier zu Revier je nach Freizeitdruck und Bejagungsart/-druck sehr unterschiedlich.


Also seit ich mein Hundl habe, bin ich wirklich tagtäglich (meistens sog. zweimal) im Wald, aber auf "10 Meter" bin ich selbst in dem Revier, indem ich wohne noch net heran gekommen, wobei das Wild äußerst vertraut kommt (Pächter ist noch vom ganz alten Schlag; schaut eigentlich blos an und schießt (fast) nix).

Aber vielleicht habt Ihr ja schon die ASP und die Sau war bei Dir im Delir (oder vielleicht warst es doch auch eher Du? Wieviel fasst denn Dein Flachmann in der Joppn?). ;)
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Das hängt stark vom Revier ab. Bei uns gibt es auch Sitze wo der Wind keine Rolle spielt. Oder wieso äsen Rehe im Ort die Blumen ab oder Sauen Graben die Hausgärten um.
Genauso wie einige es nicht glauben das bei uns die Sauen Mittags im Wald rum ziehen.
Zum Thema Nachtsicht halten die meisten sich natürlich zurück, man nutzt das Vorsatzgerät selbstverständlich nur auf dem Fernglas wenn man keine Sondergenehmigung hat.
Richtig angewendet finde ich ist es für das Wild weniger Störung wenn man die Technik nutzt. Früher musste man gerade auf den Wiesen pirschen und wurde dabei oft vom Wild bemerkt. Heute gehe ich die Straße entlang und gucke aus 500 m Entfernung mit der WBK ob was da steht. Im Wald an der Kirrung, wie oft hat man früher gesessen und wenn die Sauen da waren war das Licht zu schlecht zum schießen und man hatte umsonst Unruhe ins Revier gebracht.
Wer natürlich die Technik nutzt und jede Nacht im Revier rum geistert, der verändert natürlich auch auch das Verhalten vom Wild.
Daher finde ich, Technik mit Vernunft und Überlegung richtig eingesetzt, bedeutet für das Wild im gesamten weniger Jagddruck bei gleichzeitiger leichter Erhöhung der Gesamtstrecke und auch die Nachsuchen wegen schlechter Schüsse geht gegen Null und alleine dieser Punkt sollte dazuführen das die Geräte endlich erlaut werde.
Ich sage auch immer eine, wenn das Argument kommt, das mit der Technik Schundluder getrieben wird > bei uns gab es schon vor 40 Jahren Jäger die hatten eine Fahrradlampe an der Kirrung mit Kabel zum Hochsitz< und genau diese Leute die den Schundluder machen würde, die haben die Geräte jetzt eh schon und machen es jetzt auch schon.

Bei unserer Nachbarin haben Rehleins auch die Blumen "gepflegt", allerdings nicht, als die Nachbarin draußen Eiskaffee trank, sondern nachts. Und die Sau, die Deinen Vorgarten unterlüftet, während Du auf der Terasse Dein Bier trinkst, fotografierst bitte demnächst. :cool: Sowas passiert natürlich schon, aber i.d.R. dann, wenn der Mensch Heia macht und normaleweise auch keine frische Witterung da ist, es sei denn, er ist so gasig und füttert an. Sowas hats zB schon an Stränden gegeben, wo ständig Leute waren und haufenweise Essensreste rumlagen. Da verlieren die Viecherl schon mal die Scheu. Vor einigen Jahren hab ich ein Schmalreh von der Bodenhock aus auf ca. 6 Meter geschossen, allerdings war der Wind gut und als das Stück aufwarf, weil es mich bemerkte, war die Kugel draußen. Menschliche Witterung spielt immer eine Rolle, außer das WIld ist sie gewöhnt oder die Einrichtung steht vollkommen geschützt, aber wo bitte gibt es das? Manche Einrichtungen sind sehr hoch gebaut. Da ist es dann vielleicht einfacher.
 
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Bei unserer Nachbarin haben Rehleins auch die Blumen "gepflegt", allerdings nicht, als die Nachbarin draußen Eiskaffee trank, sondern nachts. Und die Sau, die Deinen Vorgarten unterlüftet, während Du auf der Terasse Dein Bier trinkst, fotografierst bitte demnächst. :cool: Sowas passiert natürlich schon, aber i.d.R. dann, wenn der Mensch Heia macht und normaleweise auch keine frische Witterung da ist, es sei denn, er ist so gasig und füttert an. Sowas hats zB schon an Stränden gegeben, wo ständig Leute waren und haufenweise Essensreste rumlagen. Da verlieren die Viecherl schon mal die Scheu. Vor einigen Jahren hab ich ein Schmalreh von der Bodenhock aus auf ca. 6 Meter geschossen, allerdings war der Wind gut und als das Stück aufwarf, weil es mich bemerkte, war die Kugel draußen. Menschliche Witterung spielt immer eine Rolle, außer das WIld ist sie gewöhnt oder die Einrichtung steht vollkommen geschützt, aber wo bitte gibt es das? Manche Einrichtungen sind sehr hoch gebaut. Da ist es dann vielleicht einfacher.
 
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Das passiert da wo eben ständig frische Witterung von Menschen ist. Das Wild ist einfach dran gewöhnt. Hier bei uns gibt es eine grosse Schrebergarten Anlage mit Wiesen dazwischen, dort steht das Rehwild und äst während 100 m neben an im Garten gegrillt wird. Auch die Sauen brechen diese Wiesen zu unserem Leidwesen leider seit Jahren und das obwohl dort rund um die Uhr Leute sind, genauso bei der örtlichen Grillhütte, trotz Party wird paar Meter weiter die Wiese fröhlich umgedreht.
Nur weil es das bei dir nicht gibt brauchst du nicht zu behaupten daß es in anderen Revieren auch so ist.
Bei uns kannst du dafür in ganz ruhigen Revierecken die Sauen Mittags beim suhlen sehen, bei dir wahrscheinlich aber auch nicht .
 
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Also seit ich mein Hundl habe, bin ich wirklich tagtäglich (meistens sog. zweimal) im Wald, aber auf "10 Meter" bin ich selbst in dem Revier, indem ich wohne noch net heran gekommen, wobei das Wild äußerst vertraut kommt (Pächter ist noch vom ganz alten Schlag; schaut eigentlich blos an und schießt (fast) nix).

Aber vielleicht habt Ihr ja schon die ASP und die Sau war bei Dir im Delir (oder vielleicht warst es doch auch eher Du? Wieviel fasst denn Dein Flachmann in der Joppn?). ;)

In dem von mir geschilderten Fall handelt es sich um Rehwild, nicht um Sauen. In dem Revier gibt es keine Sauen. Es ist auch nicht mein Revier, sondern ein Revier in dem ich mal für ein paar Monate gejagd habe. Aufgrund des hohen Freizeitdrucks sagte mir die Jagd dort nicht zu.

Stell dir einfach vor, alle 200 Meter ist ein Wander-/Radweg und dazwischen mindestens die doppelte Anzahl von Trampelpfaden. Passantenfrequenz je nach Tageszeit im Minutentakt bis zu alle 20 Minuten. Nur Nachts ist es ruhig. Wenn das Rehwild dort jedesmal abspringen würde, wenn jemand kommt, würde es den ganzen Tag hin und her laufen. Also passt es sich an und beobachtet, duckt sich ggf. weg in die Bromberren.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dir das nicht vorstellen kannst. Konnte ich vorher auch nicht, aber man lernt ja immer noch dazu.
 

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