Macht Nachtsicht Vorsätze Sauen heimlich?

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Auch im Wald muss es genauso oft äsen ;)
Was sagen dir Die Begriffe Selektierer und Äsungsrhythmus?
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Horrido zusammen,

wir hatten bei unserem letzten Stammtisch eine Diskussion zum Thema Jagd mit Nachtsicht Vorsätze auf Sauen.

Nicht nur unser Beständer ist der Meinung, das, wenn nachts (also ohne Mond bzw. schlechte Sicht) die Sauen bejagt werden können, diese wieder Tagaktiv werden. Das hätte jedoch zur Folge, dass dann die meisten Jäger auf der Arbeit sind, und die Sauen nicht bejagt werden können, sowie der Schaden doch recht hoch wird.

Meine Beobachtungen im Revier sagen mir, das die Sauen genau wissen, wann sie zu Schaden gehen können, weil der "gemeine Jäger" nichts mehr sieht.
Nur die "dumme Sau" hängt in der Kühlung....
Und die Fähigkeit, nachts, also bei schlechter Sicht, etwas zu sehen, wird mit zunehmendem Alter schlechter. Also bei mir ists, trotz Brille, leider so. Auch nützt mir die beste WBK nix, wenn ich durch das Zielfernrohr die Sau nicht mehr vernünftig sehen kann... Auf "dunkle Klumpen" lasse ich den Finger grade und gehe Heim!

Es soll ja Jäger, außerhalb Hessens, geben, die schon Nachtsicht Vorsätze verwenden dürfen.

Wie sind Eure Erfahrungen zu dem Thema??
Werden die Sauen wirklich wieder Tagaktiv??

Mir geht es nicht um das Für und Wieder zur Jagd mit Nachtzieltechnik, sondern wirklich nur um Erfahrungen.

MfG.

RedNose


Sers,

da musst Du nur schauen und wirst einen hochaktuellen Faden finden. Es wurde lebhaft diskutiert von und mit Leuten, die

...... Sauen jagen
....... Sauen jagen wollen
....... Sauen bereits mit Vorsatzgerät jagen
........ Sauen mit Vorsatzgerät jagen wollen, aber bisher keine bzw. wenig jagten
....... Sauen im Internet jagen
....... Sauen im Internet jagen und ein Vorsatzgerät wollen
....... wenig Sauen jagen und kein Vorsatzgerät wollen

Die Erfahrung zeigt, dass man da die passende Erfahrung findet.
 
G

Gelöschtes Mitglied 26188

Guest
Interessant wäre jeweils zu erfahren:

- Wie groß ist das Revier?
- Wie war eine Jahresstrecke mit Einsatz eines Vorsatzgerätes?
- Wie war das Jahr davor ohne Vorsatzgerät?
- Wo wurden die Sauen wann ud wie erlegt? Feld, Wald, Wiese, Pirsch, Ansitz, Monat, Uhrzeit
- Wie viele Jahre ist das Gerät im Einsatz bzw. wenn nur Monate, wie war die Strecke im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres?
 
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Bei uns ist es so, dass.... der eine letztes Jahr wenig Sauen hatte, dafür dieses Jahr mehr. An anderer Stelle gehen die Sauen ums verrecken nicht an die Kirrkisten, laufen aber 10m dran vorbei, Die Leute mit WBK‘s sehen die Sauen, andere denken die sind Tagaktiv geworden!
Man muss die Wutzen halt suchen, von alleine kommen die nicht zu einem hin. Außerdem sind an verschiedenen Stellen einfach viel weniger Sauen da dieses Jahr. Wir sehen nur Frischlinge. Überläufer fehlen fast komplett. Also könnte man denken die sind Tagaktiv. Nee! Es gibt sie einfach nicht.
 
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Ich jage in Thüringen, direkt an der ehemaligen Grenze. Unsere Reviernachbarn dürfen entsprechende Technik verwenden. Ich gönne es Ihnen auch, da ich der Meinung bin, dass man einen sauberen Schuss mit der entsprechenden Technik Anträgen sollte. Wir dem Wild schuldig, die jeweils beste Technik zu verwenden die saubere Schüsse erlaubt. Meine Meinung!

Jetzt zum Thema...
Seit die Technik in Bayern erlaubt ist, hatte ich Anfangs das Gefühl, dass sich Schwarzwild öfter bei uns sehen lässt. Ich Anfang des Jagdjahrs 7 oder 8 Ansitze in Folge Schwarzwild vor. Das hat sich aber wieder gelegt. Ich weiß auch von einem Revier, in dem der Pächter es mit der Technik übertrieben hat. Das Schwarzwild weicht einfach in Gebiete aus, in denen der Jagddruck geringer ist. Aber das es tagaktiv wird, könnte ich nicht beobachten. Die können genau unterscheiden von wem Gefahr droht. Bei uns nehmen Sie z.B. die Suhle bei Tag an, obwohl 500 Meter weiter Holz geschlagen wird.
 
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Man schaue sich nur die ganzen Reviere mit viel WBK pirscherei an. Ich habe nirgendwo scheuere Viecher gesehen .

Ich weiß ja nicht wo manche rumstiefeln, aber grade mit WBK ist ja der enorme Vorteile, dass einen Wild im Normalfall bis zum Schuss nicht mitbekommt, weil z.B. sowas wie das beim Sauen angehen bei Mond übersehene Stück Rehwild auf dem Acker, das schreckend abspringt, dann eben nicht mehr passieren kann.
 
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Ich weiß ja nicht wo manche rumstiefeln, aber grade mit WBK ist ja der enorme Vorteile, dass einen Wild im Normalfall bis zum Schuss nicht mitbekommt, weil z.B. sowas wie das beim Sauen angehen bei Mond übersehene Stück Rehwild auf dem Acker, das schreckend abspringt, dann eben nicht mehr passieren kann.

Möglicherweise gibt es den Idealfall: Pirsch mit der WBK auf weiter Flur, alles abgeerntet, Jäger bewegt sich gegen den Wind und hat windabwärts noch mehrere hundert Meter bis zur nächsten Deckung bietenden Vegetation. Jetzt darf gelacht werden ;).

In der Praxis siehts so aus, dass auch an Waldrändern und an Feldgehölzen entlang gepirscht wird, nicht wenige WBK-Jäger pirschen auch Nachts mitten im Wald damit.

Jetzt kommts darauf an wieviele Jäger pro 100ha Revierfläche das so praktizieren und wie oft!!!
Leider haben es viele J. nicht sooo mit dem Augenmass und dem Fingerspitzengefühl was den Jagddruck anbelangt. Die Folgen dürften klar sein.

Meinen bescheidenen Beobachtungen nach, gibt es zum Teil sehr deutliche Auswirkungen auf das nächtliche Verhalten von Reh- und Rotwild. Was das Schwarzwild betrifft, ist es leider sehr schwer auch nur anekdotische Erlebnisse als Trend zu interpretieren. Ich "glaube zu beobachten", dass Schwarzwild ein anderes Bewegungsmuster zeigt (Kirrungen werden seltener angenommen und Streifgebiete werden grösser) aber das ist sind halt nur subjektive Eindrücke :confused:.

Mein leicht pessimistisches Fazit: Da ein grosser Teil der Jägerschaft nicht in der Lage ist (oder sein wird) seine "WBK-Touren" sehr sparsam zu dosieren, sind Verhaltensänderungen beim Wild unausweichlich. Wie dramatisch diese Folgen fürs Revier sind (insbes. in Rotwildrev.) hängt nicht davon ab für wie "clever" und "überlegen" sich der einzelene WBK-Jäger hält ("Ich seh ja alles" :rolleyes:), sondern schlicht von der Anzahl der WBK-Jäger pro 100ha und der Frequenz der Pirschgänge bzw. Ansitze ab. Gruss W.
 
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Auch im Wald muss es genauso oft äsen ;)
Was sagen dir Die Begriffe Selektierer und Äsungsrhythmus?

....und das übers Jahr verteilt hilft enorm Sauen an den richtigen Stellen zu finden. Ruhezonen strikt einhalten und Pirschen - nicht Wandern.

Das alles und noch ein paar Dinge mehr helfen Sauen zu finden. Die Technik professionalisiert das Ganze dann. Man geht Sauen gezielter an ohne alles andere zu beunruhigen. Man geht allerdings auch häufiger raus, allerdings ist mein Eindruck, dass sich die Sauen im Feld davon nicht beeindrucken lassen. Meine Faustregel, dass eine Mondphase lang kein Stück mehr am Erlegungsort anzutreffen ist, hat sich bei der Menge an Sauen ziemlich relativiert.

edit: Kirrungsjagd ist seit ca. 4 Monaten bei uns nicht erfolgt. Auf dem Feld gibt es für die Sauen genung Nahrung (und auch den Schaden). An den Kirrungen, die letztes JJ auch wegen der Alterstruktur meiner Mitjäger, stark bejagt wurden, gab es Verhaltensänderungen. Die Sauen kamen meist zwischen 2200 und 0100 Uhr, jetzt meist ab 0200 Uhr. Wurde am Nachmittag gekirrt, kam keine Sau mehr an die Kirrung.

Auf dem Feld gibt es kein Muster. Sauen um 1900 Uhr erlegt und um 300 Uhr morgens.
 
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In der Praxis siehts so aus, dass auch an Waldrändern und an Feldgehölzen entlang gepirscht wird, nicht wenige WBK-Jäger pirschen auch Nachts mitten im Wald damit.
...
Jetzt kommts darauf an wieviele Jäger pro 100ha Revierfläche das so praktizieren und wie oft!!!
Leider haben es viele J. nicht sooo mit dem Augenmass und dem Fingerspitzengefühl was den Jagddruck anbelangt. Die Folgen dürften klar sein.

Meinen bescheidenen Beobachtungen nach, gibt es zum Teil sehr deutliche Auswirkungen auf das nächtliche Verhalten von Reh- und Rotwild. Was das Schwarzwild betrifft, ist es leider sehr schwer auch nur anekdotische Erlebnisse als Trend zu interpretieren. Ich "glaube zu beobachten", dass Schwarzwild ein anderes Bewegungsmuster zeigt (Kirrungen werden seltener angenommen und Streifgebiete werden grösser) aber das ist sind halt nur subjektive Eindrücke :confused:.

Mein leicht pessimistisches Fazit: Da ein grosser Teil der Jägerschaft nicht in der Lage ist (oder sein wird) seine "WBK-Touren" sehr sparsam zu dosieren, sind Verhaltensänderungen beim Wild unausweichlich. Wie dramatisch diese Folgen fürs Revier sind (insbes. in Rotwildrev.) hängt nicht davon ab für wie "clever" und "überlegen" sich der einzelene WBK-Jäger hält ("Ich seh ja alles" :rolleyes:), sondern schlicht von der Anzahl der WBK-Jäger pro 100ha und der Frequenz der Pirschgänge bzw. Ansitze ab. Gruss W.
Du sprichst so wahr von anekdotischen Erlebnissen und verallgemeinerst dann doch was andere Jäger angeblich tun.
Ich glaube das kann niemand flächig beurteilen. Man bekommt garnicht ausreichend Sachen zu Gesicht. NIemand weiss was andere Jäger tun.
Gern wird "den anderen" aber immer das schlimmste unterstellt.

An Schadflächen wiederum, kann der Jagddruck garnicht groß genug sein. Das Wild ist dennoch nicht weg.
Ich glaube hier lügen wir uns in die Tasche. Bekäme man so eine Fläche schadfrei, würde jubiliert werden. Würde flächendeckend soviel Jagddruck ausgeübt müsste sich das Wild in Stoeberjägers Ruhezinen zurückziehen. Da wird es dann im Intervall im rechten Maß dezimiert ;)
Alle sind glücklich.
Das ist aber nicht die Realität.
 
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...
Du sprichst so wahr von anekdotischen Erlebnissen und verallgemeinerst dann doch was andere Jäger angeblich tun.
....

Dass ich über nicht über umfangreiche, statisch sauber auswertbare Datensätze verfüge ist nicht klar rübergekommen?? Soll ich irgendwo noch ein Formular unterschreiben? Natürlich ist das nur meine Einschätzung der Lage ... :rolleyes:;)
 
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...
Gern wird "den anderen" aber immer das schlimmste unterstellt.
...

In meinem Fall, habe ich ein einigen Revieren Dinge beobachtet, die mich zu o.g. Prognosen verleitet haben - ob ich deswegen irgendjemand "das Schlimmste" unterstelle? :unsure:. Meine Beobachtungen zum Thema lassen mich bezügl. möglicher Verhaltensänderungen des Wildes aber zu den o.g. Schlüssen kommen. Kein Grund paranoid angehauchte Schwarzmalerei zu betreiben. ;) Gruss W.
 
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