Laufreinigung Langwaffen

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Gelöschtes Mitglied 11077

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Ich weiß, ich begebe mich jetzt auf sehr glattes Eis, aber ich habe bei meinem alten K98k folgende sehr überraschende, aber nichtsdestotrotz sehr positive Erfahrung gemacht.

Nach jahrelanger Laufreinigung mit den üblichen Mitteln und Methoden (verschiedene Öle, Solvent, Bürsten, Boresnake etc.) habe ich mir den Ratschlag eines alten Jägers zu Herzen genommen:

1. Schaft abmontiert, Verschluss rausgenommen.

2. Sauberen Kübel besorgt, 3/4 mit Leitungswasser gefüllt, ordentlich stinknormale flüssige Kernseife (ohne Zusatzstoffe) reingekippt und gut verrührt. Gewartet bis sich der Schaum zurückgebildet hat.

3. Den Lauf mit dem Laufende in den Kübel.

4. Mit einer Messingbürste am Putzstock durch schnelle Bewegungen das Wasser mit Kernseife von unten nach oben durch den Lauf gezogen, so ca. 15 mal. Danach mit Patches durch den Lauf bis er wieder trocken war.

5. Dies so lange wiederholt - und das hat knapp eine 3/4 Stunde gedauert - bis die Patches sauber waren.

Es war für mich unglaublich, wie trotz regelmäßiger Reinigung immer noch so viel Restschmutz im Lauf sein konnte. Ich dachte er wäre rein, weil mit öl- bzw. solventgetränkten Patches vor der Prozedur nur saubere rauskamen.

Danach natürlich wichtig: Ganze Waffe sofort trocken reiben und die Nacht über trocknen lassen, anschließend ölen.

Hat nicht geschadet, kann ich nur jedem empfehlen. Ihr werdet überrascht sein.
 
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Punkt 4 klingt so, als würde die Bewegungsrichtung der Bürste im Lauf geändert und m. W. sollte gerade das vermieden werden.
 
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Ich weiß, ich begebe mich jetzt auf sehr glattes Eis,
So glatt ist das nicht - nur von den Meisten schon wieder vergessen. :sneaky:

Das ist eine von drei mir bekannten Methoden einen Vorderlader zu putzen.
Und da die anderen beiden Methoden modernere Voraussetzungen verlangen ist Deine bestimmt die "echte" alte Methode. Eine Vorgehensweise die mit Sicherheit länger praktiziert wurde als alles was heute gemacht wird.;)
 
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Diese Methode wurde mir vor Jahren mal von W. Romey empfolen, für ein DB-Laufbündel.
Allerdings mit sehr heissem Wasser, so daß die Eigenwärme zum schnellen trocknen beiträgt.
Der Erfolg war verblüffend, dabei dachte ich es seien gepflegte Läufe. In einem Buch über Vorderlader ist nachzulesen, daß die alten Trapper zum Reinigen Ihrer Vorderlader in den Lauf pi...kelten, soll effektiv gewesen sein.
Sicher nichts für alle Tage , aber eine gute Ergänzung oder bei der Erstreinigung lange gelagerter Waffen (z.B. "arsenalgepflegt")
 
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In einem Buch über Vorderlader ist nachzulesen, daß die alten Trapper zum Reinigen Ihrer Vorderlader in den Lauf pi...kelten, soll effektiv gewesen sein.
Vergiss das mal.:rolleyes: Höchstens wenn man zu faul war Wasser warm zu machen (was wirklich besser funktioniert) oder keins warm machen konnte.
Ohne jetzt das Buch vom Regal zu holen hat das meines Wissens schon A. Zimmer in den 1870er Jahren in seinem sehr fundierten Buch zu Jagdwaffen missbilligt.

Aus Erfahrung heraus: Wenn es "mehr" als Wasser sein soll taugt am besten eine Emulsion.
Ich fand Ballistol dazu besser geeignet als das Bohröl, das auch mal eine Weile in der Vorderlader-Szene hoch gehandelt wurde von den Experimentierfreudigen.

Wenn es nicht (zusätzlich) um den Geschossabrieb geht taugen sehr gut die heute in den Baumärkten erhältlichen Aufsätze für den Duschschlauch-Anschluss, mit denen man verstopften Abflüssen zu Leib rückt.
Ein eher steifer Kunststoffschlauch, vorne mit einer Düse, die dafür sorgt dass sich das Ding im Abfluss (oder eben dem Lauf) hin und her bewegt.
Damit wird dann auch die Pumpbewegung, die @Sawyer zu recht als nicht gerade lebensverlängernd für die Metallbürsten erwähnt hat, vermieden. Zusätzlich zum Schlauch mit der Bürste nur in eine Richtung ginge natürlich.
 
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In Todendorf wurden die MGs nach den Fiegerabwehrschießtagen auch immer in ner Reinigungslösung eingelegt und hinterher mit Druckluft getrocknet
 
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Jemand noch ne Idee wo man 'Hoppes Elite Bore Gel' bekommen könnte?!

Das ist gefühlt überall in der EU wo ich jetzt gesucht habe ausverkauft.
 
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Gelöschtes Mitglied 4508

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Jemand noch ne Idee wo man 'Hoppes Elite Bore Gel' bekommen könnte?!

Das ist gefühlt überall in der EU wo ich jetzt gesucht habe ausverkauft.
Das scheint die Hürden der REACH Verordnung nicht geschafft zu haben.
Als Alternative würde ich derzeit Hoppes Black Gun Cleaner hernehmen.
Oder Boretech Eliminator, was allerdings doppelt so teuer ist wie Hoppes Black.
 
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Mit einer Messingbürste am Putzstock durch schnelle Bewegungen das Wasser mit Kernseife von unten nach oben durch den Lauf gezogen, so ca. 15 mal. Danach mit Patches durch den Lauf bis er wieder trocken war.

Ich glaube, dass dies nicht reichen wird um die Kupfer/Tombakablagerungen im Lauf zu lösen und rauszubürsten.

Den Schmauch wirst du so aber natürlich rausbekommen.
 
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Ich glaube, dass dies nicht reichen wird um die Kupfer/Tombakablagerungen im Lauf zu lösen und rauszubürsten.

Den Schmauch wirst du so aber natürlich rausbekommen.
Warum nicht?:unsure:
Vielleich bin ich noch nicht wach genug um es zu kapieren, aber eine Messingbürste ist eine Messingbürste. Ist doch ein rein mechanischer Vorgang.
 
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Warum nicht?:unsure:
Vielleich bin ich noch nicht wach genug um es zu kapieren, aber eine Messingbürste ist eine Messingbürste. Ist doch ein rein mechanischer Vorgang.

Dann Bürste mal ohne Kupfer/Tombaklöser mit der Messingbürste und schau mal mit der Boreskope wie erfolgreich die ganze Sache ist. Dann weißt du ob das gefühlt wirksam auch wirklich wirksam war. ;) Ich glaube du überschätzt da ein wenig die abrasive Wirkung der weichen Messingbürste gegenüber ungelösten Geschossabrieb.

Und wenn ich Kupfer/Tombaklöser verwende, bürste ich natürlich auch nicht mit der Messingbürste.
 
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Und wenn ich Kupfer/Tombaklöser verwende, bürste ich natürlich auch nicht mit der Messingbürste.

Einer von uns beiden ist noch im Zustand des "Unter-Kaffees" scheint mir. Was am Vormittag des 01.01. ja auch nichts Besonderes ist.

Man kann MECHANISCH reinigen oder eben chemisch.
Soll er doch machen wie er will.
 
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Man kann MECHANISCH reinigen oder eben chemisch.
Soll er doch machen wie er will.

Dann bürste mal mechanisch mit dem Messingbürstchen weiter. Wenn es bei dir wirkt?! Passt doch dann.

Die anderen benutzen für die mechanische Reinigung geeignete Schleifpasten (z. B.
Kroil mit dem J-B Non-Embedding Bore Cleaning Compound Set )
um das Tombakzeugs wirklich raus zu kriegen,
wiederum andere nutzen dafür dann Chemie ala Robla Solo oder anderes.

Die Jäger, die nur 5 Schuss im Jahr mit der Waffe schießen, da reicht die Messingbürste mit Waffenöl und anschließend trocken durchziehen wohl aus. Da werden im Jahr keine großartigen Tombak/Kupferablagerungen zusammenkommen. Die mehr schießen müssen/sollten da ein bisschen mehr Reinigungsaufwand betreiben.
 
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