[Niedersachsen] Landwirt zerstört und überackert Waldecke

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Oh, ich kenne den durchaus.

Vor Jahren hatte er einmal eine Wiese gepachtet, die ich von einer Tante erworben habe. Er wollte dann den Pachtvertrag verlängern, aber nach dem Motto "da wächst ja eigentlich nichts, da kann ich fast gar nichts bezahlen, eigentlich tu ich Ihnen schon einen Gefallen, wenn ich das bewirtschafte, usw.". Ich war damit nicht ganz einverstanden, bin ihm dann fast drei Jahre hinterher gelaufen, ob man nicht doch eine Einigung finden könnte, er meinte aber wohl, er hat es mit einem Dummen zu tun.
das ist eher ganz normales Verhalten :) da kenne ich einige Landwirte die so versuchen den Preis zu drücken, um dann auch noch die Flächenprämie zu kassieren. Insbesondere kommt das vor wenn von "Nichtlandwirten" gepachtet wird oder werden soll.
 
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Manche müssen halt auch einfach Mal nen Schuss vor den Bug haben, dass es richtig, richtig wehtut.
So springt der bestimmt auch mit Leuten um die sich weniger gut wehren können als du. Ist immer ein Dienst an der Gesellschaft wenn die ewigen Neunmalklugen mal an den Falschen geraten.
 
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Lest ihr den Eingangspost mit den Aussagen des Ortslandwirts nicht?
klar wird der gelesen :) und es ist sogar wahrscheinlich das der Ortslandwirt mit seiner Aussage recht hat....
Aber.... es gibt wohl in vielen Orten diejenigen, die ihren Stempel weg haben und den auch nicht mehr abwaschen können. Daher bilde ich mir gerne eine eigene Meinung und schlucke nicht die vorgekaute Weisheit anderer.
 
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Aber wer muss denn die Kosten des Vermessers tragen ?

Zuerst einmal ich, wenn ich den bestelle.
So isses. Im Weiteren gilt § 919 BGB, dort insbesondere Absatz 3.

Bevor ICH mir Gedanken über das weitere Vorgehen mit dem bzw. gegen den Landwirt machen würde, würde ich erstmal halbwegs gesichert in Erfahrung bringen, wie der Grenzverlauf vor Ort überhaupt ist. Darauf ist ja bereits mehrfach hingewiesen worden. Ansonsten läufst du Gefahr, auf einer möglicherweise falschen Sachlage beruhend gegen den Landwirt vorzugehen. Will sagen: Wenn du Pech hast, trittst du Maßnahmen los, die gar nicht gerechtfertigt sind, weil dir das Land gar nicht gehört.

Und unter "halbwegs gesichert" verstehe ich nicht die Übertragung von Grenzpunktpositionen aus der (digitalen) Liegenschaftskarte in die Örtlichkeit, von wem und wie auch immer. Dazu gestatte ich mir noch die Bemerkung: Die Auszüge aus der Liegenschaftskarte im Bundesland Sachsen-Anhalt beispielsweise enthalten den Hinweis, dass die Liegenschaftskarte für Grenzermittlungen nicht geeignet ist. Das gilt natürlich auch für die digitale Karte...

Ich bleibe bei dem Vorschlag aus meinem ersten Beitrag.
 
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Grenzsteine sind in der entsprechenden Flurstückskarte eingezeichnet, alleine das Neuvermessen und -setzen der Steine wird lustig teuer...
Das kommt drauf an, ist man zb. in einer Forstbetriebsgemeinschaft ist das meist kostenlos.
Zumal das dir jede Baufirma erst einmal einmessen kann, sollte man da einen Bekannten haben.
Es gibt sogar kostenlose Handy Apps wo die Grenzsteine drin sind und man die auf Smartphone Genauigkeit ermitteln kann.
Dann weiß man schon mal auf den Meter genau wo die Grenze läuft.
Ich würde zuerst grob die Grenze ermitteln, nicht das du hernach blöd guckst und es sein Grundstück ist.
 
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z/7

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Auf Orthophotos würde ich keine Grenzermittlung setzen. Je nach Aufnahmewinkel können die einen sehr verzerrten Eindruck vermitteln. Da wird nicht jeder Baum einzeln eingehängt. Die werden nach Höhenmodell und bekannten Fixpunkten entzerrt und gut ist.

Wo keine Grenzsteine sind, wird der Grenzverlauf nach Flurkarte neu eingemessen, wie denn sonst?

Wenn die Fichte weiter von der Grenze entfernt ist als die Eiche, landet man gnadenlos beim Nachbarn, das halte ich für ungeeignet zur Grenzermittlung. Hat's in der Richtung denn bekannte Grenzsteine?

Würde tatsächlich in dem Fall erst mal das Gespräch mit dem Landwirt suchen, der hat womöglich dem GPS seines Treckers vertraut, und das hat ihm im Funkschatten des Waldes Blödsinn erzählt. Einfach mal fragen, ob ihn der Trauf gestört hat. Dann weißt mehr. Ist nämlich tatsächlich so, daß Flurgrenzen auch oft genug im Lauf der Jahre vom Wald ins Feld verschoben werden, durch weitreichende Traufäste.
 
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S

SA6463

Guest
Oh, ich kenne den durchaus.

Vor Jahren hatte er einmal eine Wiese gepachtet, die ich von einer Tante erworben habe. Er wollte dann den Pachtvertrag verlängern, aber nach dem Motto "da wächst ja eigentlich nichts, da kann ich fast gar nichts bezahlen, eigentlich tu ich Ihnen schon einen Gefallen, wenn ich das bewirtschafte, usw.". Ich war damit nicht ganz einverstanden, bin ihm dann fast drei Jahre hinterher gelaufen, ob man nicht doch eine Einigung finden könnte, er meinte aber wohl, er hat es mit einem Dummen zu tun.

Dann habe ich einen anderen, kleineren Landwirt gefragt, und der hat die Wiese dankend zu einem zwar nicht üppigen, aber für beide Seiten fairen Preis gepachtet. Da war mir dieser Spezi natürlich böse, das die Wiese jetzt ein anderer hatte.

Letztes Jahr hat er mir dann eine Kastenfalle am Feldrand kaputt gepflügt, ohne sich zu melden. Ich habe da nichts weiter gesagt, da ich wirklich nicht auf Krawall aus bin. Aber so kommt natürlich eins zum anderen...
Okay, das klingt nicht vielversprechend!

Du wirst da wohl nicht um professionelle Begutachtung herumkommen - wenn Du im Recht bist, wird Dir das dann auch entsprechend helfen.

Kann teuer werden, für denjenigen, der am Ende den Prozess verliert.

Und vor Gericht und hoher See, sind wir allein in Gottes Hand!
 
S

SA6463

Guest
Würde tatsächlich in dem Fall erst mal das Gespräch mit dem Landwirt suchen, der hat womöglich dem GPS seines Treckers vertraut, und das hat ihm im Funkschatten des Waldes Blödsinn erzählt. Einfach mal fragen, ob ihn der Trauf gestört hat. Dann weißt mehr. Ist nämlich tatsächlich so, daß Flurgrenzen auch oft genug im Lauf der Jahre vom Wald ins Feld verschoben werden, durch weitreichende Traufäste.

Richtig, das war mir auch so als Gedanke gekommen - heutzutage verlässt man sich vielzusehr auf diese Technik, und ein weiteres Problem sind die Karten, die man für die Geräte bekommt, die kosten Lizenzgebühr, und die sind nahezu 100 % genau.

Auf diese Weise ist schon die eine oder andere Grenzverschiebung aufgefallen, beim Maislegen oder eben bei anderen Arbeiten mit GPS gesteuerten Traktoren. Die Karten sind auch nicht ganz billig, wenn der Lohner die kaufen muss, damit er das auf dem fremden Land auch funktioniert, dann zahlt das der Kunde on Top. Aber nur einmal, denn mit den Grundstücken ändert sich eher selten etwas.

Wir hatten das in dem Lohnunternehmen, welches unserem Betrieb angehörte ebenfalls ein paar mal gehabt, dass was mit den Grenzen nicht stimmte. Entweder waren die Äcker zu klein, oder eben auch ab und an einmal etwas zu groß... Mögen die Traktoren, die mit diesem System arbeiten gar nicht gerne, dann kannst Du lieber manuell arbeiten, weil sonst könnte es "Probleme" geben... Siehe oben.
 
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Für mich sah das so aus, dass er an der Stirnseite zuerst einige Äste zurück geschnitten hat - wogegen ich nichts hätte - und dann aber die Geduld verloren hat und mit "brachialer" Gewalt das Problem etwas begradigen wollte.

Der Ortsvorsteher meinte aber auch, dass er an der gegenüberliegenden Straße zu nahe an eine kommunale Wallhecke geackert hat und außerdem keinen Abstand von 3m zu einem Graben an der letzten Seite eingehalten hat (lt. "Niedersächsischem Weg"). Also wenn das schon einem Landwirt aufstößt ...

Also wegen der Grenze bin ich mir inzwischen zu 99% sicher, dass er nicht nur "seinen Acker zurück geholt" hat, sondern wirklich auf meinem Grundstück tätig ist.
 
S

SA6463

Guest
klar wird der gelesen :) und es ist sogar wahrscheinlich das der Ortslandwirt mit seiner Aussage recht hat....
Aber.... es gibt wohl in vielen Orten diejenigen, die ihren Stempel weg haben und den auch nicht mehr abwaschen können. Daher bilde ich mir gerne eine eigene Meinung und schlucke nicht die vorgekaute Weisheit anderer.

Ja, da musst Du auch ganz vorsichtig sein bei diesen Aussagen! Gerade vom Ortsvorsteher - immer das eigene Bild, so wie @Wautzebautz das schon gemacht hat erstellen. Das kann man nur durch vier Augen und zwei Münder, jedes weitere Paar und jedes weitere Maul, kommt da eher unpassend.

So, und da sind nun einmal die Beobachtungen von Wautzebautz und dem Ortsvorsteher Deckungsgleich.

Wenn man das Narrativ, welches daraus folgt tatsächlich für Voll nimmt, und ich zweifle hier keineswegs an der Aussage von Wautzebautz, dann könnte man in den Verdacht kommen, das sowohl die kaputte Kastenfalle, als auch der umgepflügte Wald eine ziemlich dumme Retourkutsche sind.

Manchmal kann man sich nur wundern.

Aber das mit dem Bild vergessen wir hier einmal ganz schnell wieder, so kann man keine Grenzlinie ziehen!
 
S

SA6463

Guest
Für mich sah das so aus, dass er an der Stirnseite zuerst einige Äste zurück geschnitten hat - wogegen ich nichts hätte - und dann aber die Geduld verloren hat und mit "brachialer" Gewalt das Problem etwas begradigen wollte.

Der Ortsvorsteher meinte aber auch, dass er an der gegenüberliegenden Straße zu nahe an eine kommunale Wallhecke geackert hat und außerdem keinen Abstand von 3m zu einem Graben an der letzten Seite eingehalten hat (lt. "Niedersächsischem Weg"). Also wenn das schon einem Landwirt aufstößt ...

Also wegen der Grenze bin ich mir inzwischen zu 99% sicher, dass er nicht nur "seinen Acker zurück geholt" hat, sondern wirklich auf meinem Grundstück tätig ist.
Aua. Ja, sowas gibt es - wir haben hier auch einen im Landkreis der sehr nah am Wasser.

Da war dann schön öfters die Landwirtschaftskammer auf dem Hof - übrigens, die könnten Dir da auch helfen - auch als Nichtlandwirt!

Die Überwachen sowas, und finden derartige Dinge gar nicht lustig!
 
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Auf Orthophotos würde ich keine Grenzermittlung setzen. Je nach Aufnahmewinkel können die einen sehr verzerrten Eindruck vermitteln. Da wird nicht jeder Baum einzeln eingehängt. Die werden nach Höhenmodell und bekannten Fixpunkten entzerrt und gut ist.
Das ist in der Tat ein Problem, wenn die Bäume zum Zeitpunkt der Befliegung belaubt sind. Dann weicht die Lage des Wipfels je nach Höhe des Baums von seiner realen Lage ab. Allerdings führt man die Luftbildbefliegungen sinnvollerweise dann durch, wenn kein Laub am Baum ist. Dann erkennt man im Orthobild die Geländeoberfläche und die ist entzerrt und damit lagerichtig.

Wo keine Grenzsteine sind, wird der Grenzverlauf nach Flurkarte neu eingemessen, wie denn sonst?
Diese Aussage stimmt so nicht: Die Grenzermittlung wird nach den maßgeblichen Dokumenten des Liegenschaftskatasters vorgenommen. Und bei den Flurstücken, auf denen mal eine Vermessung stattgefunden hat, sind das die Aufzeichnungen, die bei diesen Vermessungen angefertigt worden sind (sog. Fortführungsrisse). Diese enthalten Angaben zur Lage der Grenzpunkte - Abstände, geometrische Bedingungen, Abszissen- und Ordinatenwerte und seit geraumer Zeit auch Koordinaten. Liegen diese Fortführungsrisse vor, erfolgt danach die Grenzermittlung. Die Liegenschaftskarte ist dann uninteressant.

Nur wenn keine Fortführungsrisse existieren - sei es, weil das Flurstück noch nie vermessen war oder die Fortführungsrisse nicht mehr existieren (nicht selten ist im Krieg das Katasteramt samt Dokumentenarchiv abgebrannt...) - wird die Grenze nach der Karte ermittelt.

Zumal das dir jede Baufirma erst einmal einmessen kann, sollte man da einen Bekannten haben.
Es gibt sogar kostenlose Handy Apps wo die Grenzsteine drin sind und man die auf Smartphone Genauigkeit ermitteln kann.
Hier erscheint mir schon allein die Genauigkeit, die man mittels Smartphone erreicht, keinesfalls für ne Grenzermittlung auszureichen. Von der auch nur beschränkten Genauigkeit der zugrunde liegenden Karte mal ganz abgesehen.

Abschließend kann ich nur raten, Grenzangelegenheiten in die Hände von Fachleuten zu legen. Das Geschrei ist groß, wenn sich herausstellt, dass die Garage beim Nachbarn steht, weil da irgendjemand herumdilletiert hat oder an der professionellen Grenzermittlung gespart wurde. Wer nicht zum Amt will, geht zu einem Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur.
 
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Aua. Ja, sowas gibt es - wir haben hier auch einen im Landkreis der sehr nah am Wasser.

Da war dann schön öfters die Landwirtschaftskammer auf dem Hof - übrigens, die könnten Dir da auch helfen - auch als Nichtlandwirt!

Die Überwachen sowas, und finden derartige Dinge gar nicht lustig!
:D Ich lese mit Interesse......
 

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