Es ist absolut unverantwortlich, wie der Schreiber dieses Textes die Landwirtschaft und die Bauern als große Naturzerstörer diffamiert. Es ist völlig unangebracht, Bauern als ignorant und gleichgültig gegenüber der Natur zu bezeichnen, wenn sie doch tagtäglich hart arbeiten, um uns alle zu ernähren. Viele Landwirte setzen sich aktiv für den Erhalt von natürlichen Ressourcen und Artenvielfalt ein und sind sich ihrer Verantwortung für die Umwelt sehr wohl bewusst.
Die Behauptungen des Schreibers sind ungerechtfertigt und unzutreffend. Es ist nicht wahr, dass viele Bauern einfach Bäume abholzen oder Wegraine mit Glyphosat besprühen. In der Praxis gibt es strikte Vorschriften und Gesetze, die den Schutz der Natur und der Umwelt bei landwirtschaftlichen Aktivitäten sicherstellen. Viele Landwirte setzen zudem nachhaltige Anbaumethoden ein und gehen verantwortungsvoll mit ihren Ressourcen um.
Es ist außerdem äußerst bedenklich, dass der Schreiber eine Mistablagerung mit Randbäumen beschreibt, die angeblich durch die Ablagerungen getötet wurden. Dies ist in der Tat eine Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit von Tieren und Menschen. Allerdings ist es wichtig zu betonen, dass dies ein extrem seltenes und inakzeptables Verhalten ist und keineswegs die Norm in der Landwirtschaft darstellt.
Es ist empörend, dass der Schreiber auch noch damit droht, seine Aussagen mit Fotos zu belegen. Sollte er tatsächlich Beweise für Fehlverhalten von Bauern haben, so sollte er dies umgehend bei den zuständigen Behörden melden, anstatt seine Vorwürfe auf eine öffentliche Plattform zu verbreiten. Es ist unverantwortlich, Bauern und Landwirte pauschal zu verurteilen und die Landwirtschaft als Ganzes zu diffamieren, ohne die Fakten und Umstände zu kennen.
Es ist an der Zeit, dass der Schreiber seine Vorurteile gegenüber der Landwirtschaft überdenkt und sich über die Realitäten und Fakten in der Praxis informiert. Die Landwirtschaft ist eine essentielle Branche für unsere Gesellschaft und verdient unseren Respekt und unsere Unterstützung.
So, jetzt melde ich mich doch noch zu diesem Thema und speziell zu deinem Post, denn den kann ich so nicht stehen lassen. Seit mein Vater mich mit hinaus nahm und unterrichtete, betrachte ich sehr genau, was in Feld und Wald so passiert. Das sind jetzt immerhin mehr, als fünf Jahrzehnte, weil ich mich in meinem 61. Lebensjahr befinde.
So umweltbewusst, wie du die Landwirtschaft hinstellst, ist sie weiß Gott nicht -mehr-! Ich kann jetzt aktuell berichten aus dem Südsauerland und aus dem Kreis Rotenburg Wümme, hier speziell der Bereich zwischen Zeven und Tarmstedt, in dem ich mit meiner Familie für 20 Jahre bis 2013 wohnte. Dort wie hier, wird ab Mai bis Ende Oktober Silogras gemäht. Und zwar in monatlichen Abständen. Am Dienstag beobachtete ich hier im Revier einen dreiläufigen Jährling, der nicht abgekommen wirkend, mit seiner Behinderung gut zurecht kommt. Wir schonen ihn einstweilen, weil er es sich verdient hat. Ihm fehlt der rechte Hinterlauf, welcher ihm wohl kaum abgefault sein wird.
Dass der Hasenbestand hier im Südsauerland wieder zu Kräften kommt, liegt einzig und allein an den trockenen Sommern der letzten Jahre. Wie viele Junghasen bei der Silogewinnung totgemäht wurden und werden, können wir leider nicht abschätzen. Früher gab es hier im Sauerland viele Fasane und Rebhühner. Nichts davon ist geblieben, die Bestände sind erloschen, auch weil kaum noch Getreide angepflanzt wird. Lerchen und Kiebitze waren hier früher in reicher Zahl vorhanden, die Bestände sind erloschen. Die Weihen sind ebenfalls nicht mehr vorhanden. Kurzum, alle Bodenbrüter, sowie Hasen sind weitgehend, im Vergleich zu älteren Zeiten, verschwunden, bzw. stark dezimiert. Dies allein dem Raubwild anzulasten, wäre extrem vermessen, denn es ist nicht der Fall.
Ich persönlich sehe beim Rückgang des Niederwildes einen ganz kristallklaren Zusammenhang mit der Landwirtschaft. Da kannst du hier schreiben, was du willst. Seitdem nicht mehr zweimal jährlich ab Juni Heu, sondern monatlich ab Mai Silo gewonnen wird, sind die Bestände zusammengeschrumpft.
Für mich, der ich mich intensiv mit dem Wohlergehen des Niederwildes beschäftige, ist die Landwirtschaft in ihren Erscheinungsformen der Hauptverursacher des Artensterbens. Da kann ich mir den Arsch aufreißen wie immer ich will, den Lebensraum kann ich nicht erhalten, solange Traktoren in großer Geschwindigkeit mit Front- und zwei Seitenmähwerken, in atemberaubender Geschwindigkeit, tags wie nachts mit Beleuchtung, monatlich über die Wiesen ballern und alles totmähen, was dort brütet oder sitzt. Getreidefelder weichen Wiesen oder Maisschlägen.
Jetzt stell mal nicht die Landwirte als Naturschützer hin, denn das sind sie nicht. Die Landwirte sind Unternehmer, die ihren Lebenserhalt zu erwirtschaften versuchen. Ihre Möglichkeiten sind begrenzt, was wir Verbraucher mit unserem Konsumverhalten schwer beeinflussen. Leider in den meisten Fällen negativ. Ich kriege gerade Blutdruck und höre jetzt erstmal auf. Du bist Landwirt, bitte verarsch uns nicht, denn das haben wir nicht verdient.
Nachtrag: Die Silograsgewinnung geht einher mit wiederkehrenden Jaucheduschen. Jetzt im Frühjahr werden die Wiesenböden mit tonnenschweren Walzen geglättet...Was soll denn da überleben, was nicht flüchten kann?