[Niedersachsen] Landwirt zerstört und überackert Waldecke

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6 Jul 2018
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Ich habe inzwischen mit dem Katasteramt gesprochen. Die schicken mir ein Luftbild mit drüber gelegten Grundstücksgrenzen. Kostet 20 €, aber dann ist man auf der sicheren Seite.
Leider nicht. Das ist erstmal nur ein Anhaltspunkt.

Die Darstellung von Flurstücksgrenzen in der Liegenschaftskarte kann durchaus mehrere Meter falsch sein. Das ist zwar vor allem ein Problem in den östlichen Bundesländern, kann aber auch woanders auftreten.

Unabhängig davon sind belastbare (d. h. amtliche) Aussagen zum Grenzverlauf nur nach einer örtlichen Grenzfeststellung möglich. Diese führt entweder die Katasterbehörde oder ein Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur durch. Und leider ist das meistens ziemlich teuer.

Könnte ein Landwirt den Punkt mit einem GPS-Gerät vor Ort hinlänglich genau bestimmen ? So dass man zumindest einmal provisorisch einen Pflock einschlagen könnte ?
Können bestimmt. Dann hast du aber immer noch die Unsicherheit, ob die Kartenkoordinaten des Grenzpunktes genau genug sind (siehe oben).

Du könntest folgendes machen: Geh zu einem Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur und schildere ihm den Sachverhalt. Er sollte anhand der im Katasteramt in der Regel vorhandenen Dokumente (sog. Fortführungsrisse) prüfen können, ob die Grenzdarstellung in der Liegenschaftskarte korrekt ist oder auch gleich "provisorisch einen Pflock einschlagen" (oft als Grenzanzeige bezeichnet). Das sollte noch nicht wirklich teuer sein.

Wenn das Ergebnis dieser Aktion in deinem Sinne ist, kannste den Frevler darauf ansprechen und sehen, was kommt. Eines sollte dir aber klar sein: Kommt es richtig zum Treffen, d. h. bestreitet er die korrekte Position des provisorischen Pflocks, nützt dir dieser nix. Dann wirst du abwägen müssen, ob dir die ganze Sache ne u. U. teure Grenzfeststellung wert ist.
 
S

SA6463

Guest
Das ist natürlich ärgerlich. Siebener (oder ja eigentlich Feldgeschworene) sind hier in Bayern bei Grenzunklarheiten eigentlich immer die Ersten und sehr hilfreich. Schade, dass ihr die nicht habt.
Gibt es hier nicht! Katasteramt ist da die einzige Option - schlecht nur wenn Wernerzwo schon angedeutet hat, der seine alten Grundstücksgrenzen zurückgebaut hat.

Das kann dann zum Bumerang werden!

Abgesehen davon, ja, es gibt Leute mit denen man nicht reden kann, und bei denen das Wort "Nachbarschaftsstreit" zum guten Ton gehört - da wirst Du auch mit Recht und Gesetz nichts, da er Dir hinterher versuchen wird, selbst kleinste Vergehen nachzuweisen. Und glaube mir diese Jungs haben eine Engelsgeduld, die finden irgendwann irgendetwas, und wenn es Sachen sind, die man immer für sachlich und fachlich richtig empfunden hat - aber irgendwo hat sich nur eine kleine Stellschraube im Rechtswerk verändert.

Aber da ist das Kind eh schon im Brunnen gefallen, solche "Betonköpfe" haben immer eine Geschichte.

Meistens machen die das aus Verbitterung, denn wie der Dorfvorsteher schon sagte: "Mit dem kann man nicht reden!".
 
S

SA6463

Guest
Moin,

unter https://www.geodaten.niedersachsen.de/
Kannst du dir die Flurstücke angucken. Oben rechts ist die Flurstückssuche, links kann man die Karten auswählen (genau weiß ich es gerade nicht, bin gerade unterwegs).
Ich hatte beide Addressen schon einmal angegeben in einem ähnlichen Thread.

Es wäre natürlich jetzt hochärgerlich, wenn sich bei den Grundstücksgrenzen ein anderer Sachverhalt ergibt - kommt auch dann und wann einmal vor.

Hatten wir hier erst letztens mit der Gemeinde, die glaubte einfach einen Teil eines Ackers planieren zu können und dann mit Asphalt die Straße zu verbreitern. Haben einen Streifen von 3 m vom Ackerland eines Freundes einfach plattgemacht.

Da musste die Gemeinde dann auch den Rückbau vorantreiben. War nicht statthaft.

Hat richtig Ärger gegeben, auch bei den Vermessern.
 
S

SA6463

Guest
Du könntest folgendes machen: Geh zu einem Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur und schildere ihm den Sachverhalt. Er sollte anhand der im Katasteramt in der Regel vorhandenen Dokumente (sog. Fortführungsrisse) prüfen können, ob die Grenzdarstellung in der Liegenschaftskarte korrekt ist oder auch gleich "provisorisch einen Pflock einschlagen" (oft als Grenzanzeige bezeichnet). Das sollte noch nicht wirklich teuer sein.

Wenn das Ergebnis dieser Aktion in deinem Sinne ist, kannste den Frevler darauf ansprechen und sehen, was kommt. Eines sollte dir aber klar sein: Kommt es richtig zum Treffen, d. h. bestreitet er die korrekte Position des provisorischen Pflocks, nützt dir dieser nix. Dann wirst du abwägen müssen, ob dir die ganze Sache ne u. U. teure Grenzfeststellung wert ist.
Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen.

Aber wenn der so oder so auf Krawall gebürstet ist, dann kommst Du auch nur mit dem teuersten und härtesten Mittel wirklich weiter.

Leider!

:poop:
 
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Aber wer muss denn die Kosten des Vermessers tragen ?

Zuerst einmal ich, wenn ich den bestelle.

Aber wenn ich nur damit nachweisen und verhindern kann, dass der Herr Nachbar über mein Grundstück pflügt, dann muss doch am Ende er die Kosten tragen, oder sehe ich das falsch ?

Auf Unwissenheit über den Grenzverlauf kann er sich nicht berufen, denn "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".
 
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Guck erstmal in die verlinkten Karten und switsch dann auf das Luftbild um - das lässt schon ganz schön was erkennen - oder wart auf die bestellte Karte vom Katasteramt.
Dein Streifen lässt sich auf den Umweltkarten auch "vermessen". Das Tool ist erstaunlich genau.
 
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Die Umweltkarte nutze ich auch immer. Habe das jetzt vermessen, und bin mir zu 99% sicher, dass die Ecke auf meinem Grundstück war.

Wie gesagt, mit den UTM-Koordinaten müsste man eigentlich die Position des Grenzsteins hinlänglich genau bestimmen können, wenn mein ein entsprechendes Gerät hat.
 
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Wer meint eine Grenze "bereinigen" zu müssen hätte ja auch von sich aus das Gespräch suchen können. Und das Abladen der Äste etc. auf einem Nachbargrundstück wäre unabhängig davon auch nciht o.k. Man kann so jemanden anrufen - ich würde aber nicht erwarten, dass das Früchte trägt.

Der "Ortsbauernführer" wird seine Pappenheimer kennen und hält sich ja offensichtlich raus.
 
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Grund und Boden ist nicht vermehrbar. Wenn jmd so eine Grenze langsam auch nur wenig überschreitet, haben deine Erben am Ende weniger weil später erinnert sich sowieso keiner da dran. Also immer agieren und schon gar nicht sagen "das ist nicht so viel, lohnt der Aufwand jetzt nicht".
 
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Oh, ich kenne den durchaus.

Vor Jahren hatte er einmal eine Wiese gepachtet, die ich von einer Tante erworben habe. Er wollte dann den Pachtvertrag verlängern, aber nach dem Motto "da wächst ja eigentlich nichts, da kann ich fast gar nichts bezahlen, eigentlich tu ich Ihnen schon einen Gefallen, wenn ich das bewirtschafte, usw.". Ich war damit nicht ganz einverstanden, bin ihm dann fast drei Jahre hinterher gelaufen, ob man nicht doch eine Einigung finden könnte, er meinte aber wohl, er hat es mit einem Dummen zu tun.

Dann habe ich einen anderen, kleineren Landwirt gefragt, und der hat die Wiese dankend zu einem zwar nicht üppigen, aber für beide Seiten fairen Preis gepachtet. Da war mir dieser Spezi natürlich böse, das die Wiese jetzt ein anderer hatte.

Letztes Jahr hat er mir dann eine Kastenfalle am Feldrand kaputt gepflügt, ohne sich zu melden. Ich habe da nichts weiter gesagt, da ich wirklich nicht auf Krawall aus bin. Aber so kommt natürlich eins zum anderen...
 
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Das ist schon sehr dreist, was der Landwirt da gemacht hat, aber die Vorredner haben alles gesagt, da badarf es keiner weiteren Stellungnahme.
D.T.
Einmal kurz Ärger, viele Jahre danach Profit. So denken sicher einige, wenn sie Feldwege wegpflügen etc. Statistisch wehrt sich ja nur jeder x-te und die blöden Städter ja sowieso nicht usw. usf.
 
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Bevor ich hier Hilfe suche hätte ich erstmal das Gespräch mit dem Landwirt gesucht.
Und mir selbst ein Bild von ihm gemacht!
hätte ich auch zumindest versucht, höflich anfragen warum er da tätig war und dann anhand der Reaktion das weitere Vorgehen festlegen. Vielleicht ist er ja sogar so einsichtig, dass er hilft den vorherigen Zustand zumindest im Ansatz wieder herzustellen. Versuch macht klug und was Gemeinsames reduziert zukünftigen Ärger.
 

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