Krähensaison 2009/2010

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AlterLohhäuser schrieb:
Ich jage nur in unserem Revier auf Krähen und käme auch nie auf die Idee das für andere zu machen.

Versteh ich nicht, warum nicht? Ich jagen in sechs Revieren für "andere" Krähen.
 

steve

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Coachman schrieb:
Versteh ich nicht, warum nicht? Ich jagen in sechs Revieren für "andere" Krähen.

Na ich tippe darauf, das Du Dein eigenes Revier nicht so beackerst wie es der alte Lohhäuser tut. Daneben hat man kaum Zeit für anderes und ist froh alles daheim hinzubekommen. :wink:
 
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steve schrieb:
Coachman schrieb:
Versteh ich nicht, warum nicht? Ich jagen in sechs Revieren für "andere" Krähen.

Na ich tippe darauf, das Du Dein eigenes Revier nicht so beackerst wie es der alte Lohhäuser tut. Daneben hat man kaum Zeit für anderes und ist froh alles daheim hinzubekommen. :wink:

Richtig ! Zeit für andere Sachen schon, aber sicher nicht um woanders Krähen zu jagen. Ein Niederwildrevier ganzheitlich zu bewirtschaften ist halt viel viel mehr als Krähenjagen. Ganz aktuell stehen hier z.B. wieder 10 bigpacks besten Weizenkaffs ( Viel Weizen wenig Kaff ) auf dem Hof und und undn . Man schafft ja so schon nicht was man alles möchte. Seit Wochen muss ich noch ne weitere Wipprohrfalle abholen und schaffe es einfach nicht und ich wohne mitten im Revier.

@steve: Rotwild sind die Großen :) Waidheil
 
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Hallo Alter Lohöuser,
danke für Deinen Beitrag. 2,5 Jahre 500 Respekt, Du scheinst ein Könner zu sein. 15+ schaffe ich einmal an einem Platz, dann vielleicht ein zweites mal im Winter bei Schnee und Luder und dann geht es rapide runter mit der Zutraulichkeit.
Ich glaube nicht das ich mich ganz dumm anstelle aber wie gesagt be uns ist das nicht zu machen. Würde mich mal interessieren was ein Experte wie Ddu so dauerhaft bei uns machen könnte. Würde mich wirklich interessieren wieweit es bei mir fehlendes Können ist oder aber einfach nur fehlende Masse an Krähen bzw. Lernfähigkeit.
Du sagst Du merkst keine Unterschiede ob Du die Stelle schon bejagd hast oder nicht. Drehen bei Dir nicht ein Teil der anfliegenden Krähen ab weil sie merken da ist der Haken den sie schon einmal erkennen mussten ? Falls nein spricht das doch tatsächlich dafür, dass es ein hohes Maß an Zuzüglern ist das sich bei Dir aufhält. Allein beim Abbau merken Dich doch immer einzelne Krähen die abseits auf den Bäumen sitzen. Die warnen doch die Anderen ?!

Bei Euch im Münsterland scheint aber eh alles etwas anders zu laufen :)
Zur unterschiedlichen Scheue von Wild und sicherlich auch von Krähen nur folgendes:
Ich jage in einem Revier am Ortsrand, da kommt schon mal spät abends ein einsamer Jogger des Weges. Der Fuchs ist bei uns sicherlich scheu und springt bei der kleinsten Bemerkung Nachts ab, aber es gibt definitiv Unteschiede zu menschenleereren Gebieten.
Letztn Winter war ich auf der Albhochfläche zum Fuchsjagen angeheuert. Ich saß weit ab von jeder Straße, Hof, Dorf. Wenn dort der Fuchs nur das kleinste Etwas vom Mensch merkt ist es aus. Ich habe bei uns am Ortsrand schon öfters Füchse geschossen die über meine Anlaufstrecke marschiert sind, auf der rauhen Alb im weiten Freigelände passiert das nicht. Auch sind die Krähen dort wie geschrieben unglaublich vorsichtig gegenüber den Ortsrandschwarzen.
 

steve

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huntergroej schrieb:
Allein beim Abbau merken Dich doch immer einzelne Krähen die abseits auf den Bäumen sitzen. Die warnen doch die Anderen ?!

Mal ganz nüchtern betrachtet, weshalb sollten die Beobachter andere Krähen warnen? Vor was? Jemand der über den Acker läuft (das erkennen sie ja bereits nicht richtig gut wegen der Tarnkleidung) ist per se nicht gefährlich. Auch die Krähen die auf dem Acker sind nicht gefährlich. Meines Erachtens erkennen sie nicht mal wenn es knallt die Situation, denn: Den Menschen sehen sie nicht und die Lockkrähen halten sie für Artgenossen. Das einzige was m.E. definitiv als gefährlich erkannt wird ist der Ort. Bekommen Krähen auf ihrer Flugroute an einer Stelle immer auf die Mütze, dann verlagern sie die Flugroute. An der neuen Route klappt es mit der Lockjagd aber wieder genauso wie an der alten.
 
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Hallo Steve,
da muß ich Dir aber energisch wiedersprechen !!!
1.) Wenn auf dem Acker 20 Lockies sitzen, ich gehe raus und sammle ein und die Lockies fliegen nicht weg merken das die Krähen das das keine echten Krähen sind.
2.) Wenn die Schwadden von 300 Metern Enfernung sehen das sich da über Minuten nichts bewegt sind sie gewarnt.
3.) Wenn 5 angeflogen kommen es knallt und kracht, vielleicht stürzt noch eine ab dann kommt den Überlebenden das ganze doch komisch vor wenn die Lockies sitzen bleiben !!!

Bei einigen von Euch Experten scheint das ja nicht der Fall zu sein aber entweder ich stelle mich deutlich dümmer an als Ihr oder aber unsere Krähen sind schlauer.
Und nochmal: Wenn 10 langsam anschweben, 2 nimmt es runter,sorry aber da müßt Ihr doch schon extrem arglose Kräen haben wenn von den 18 nicht zumindest die Hälfte hell wach ist. Ich habe noch nie bei Krähen gesehen, dass es knallt und die bleiben sitzen also zumindest diesen Rückschluss traue ich denen schon zu. Vor allem die sind ja extem lernfähig und werden richtig alt, das sind keine Tauben.
Meine Erklärung ist nur, Ihr habt da ganze Autobahnen.
Ich habe das mal in Kehl gesehen. Dort streichen abends wahrscheinlich tausende Krähen in einer zweistündigen Prozession nach Straßburg, Morgens geht das dann in die Gegenrichtung. Das ist kein Schwarm der da fliegt aber ein nicht abreißener Strom, ein richtiger Zug halt.
 

steve

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Also es mag ja sein, dass Krähen irgendwo anders schlauer sein sollen. Geschenkt. Meine Erfahrungen, ob in Hessen, NRW, Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz waren immer die, dass anfliegende Krähen einen Menschen in Max-4-Volltarn der im Lockbild steht/kauert/liegt/sitzt nicht wahrnehmen. Sie sehen ihn nicht. Ich bin schon mehrfach von Redstag "runtergetrillert" worden während ich im Lockbild erlegte Krähen aufgesammelt habe und Redstag hat dann die anfliegende Krähe aus dem Schirm heraus erlegt. Das war jetzt nicht ein Mal, nicht zwei Mal, das ist mittlerweile bestimmt 20 Mal vorgekommen.

Und das die Krähen auf 300 Meter schauen ob sich das was bewegt...naja...also vor 3 Wochen sind mehrere Einzelflieger auf einer Hochspannungsleitung aufgebaumt, haben es sich angeschaut und sind dann brav aufs Lockbild gekommen und sind "letal eingefallen". :wink:

Meiner Meinung nach wird aus der Krähenjagd eine viel zu große Wissenschaft gemacht. Wer eine ordentliche Tarnung hat und keinen Blödsinn macht à la zu viel oder zu früh bewegen, falsche Platzwahl usw. der macht die Krähen nicht schlau. Ich habe Plätze an denen seit 3 Jahren intensiv gejagt wird und dreistellige Strecken erzielt wurden. Da fallen die Krähen genauso schön ein wie vor drei Jahren. Es sind nicht mehr so viele die dort fliegen, aber sie kommen genauso schön und es sind durchaus auch mal alte dabei.

Ich habe am Anfang meinen Schirm aus 4 Hidepoles und ner Tarngardine gebaut. Mittlerweile besteht er aus 7 Hidepoles, 3 oder 4 Querstangen, 3 Tarnnetzen und etwa 15 Leimzwingen. Da flattert nichts, da ist nur auf Kopfhöhe die Tarngardine alleine Tarnung, die Krähen sehen außer einem Flintenlauf der plötzlich aus dem Busch kommt nichts vom Jäger. Am Anfang habe ich 6 unbeflockte Lockkrähen auf den Acker gestellt, mittlerweile sind es 30-40 Beflockte, am Anfang saß ich in Bundeswehrhose, Wachsjacke, Gesichtmaske aus Wolle und Wollhandschuhen da, mittlerweile sehe ich von den Stiefeln bis zur Basecap wie ein Schilfstreifen aus. Natürlich, die ganze Ausrüstung hat etwas gekostet. Aber es funzt eben. Und das auch nachhaltig.

Deshalb würde ich eher sagen, dass der dauerhafte Erfolg weniger etwas mit der geringeren Intelligenz unsere Krähen, sondern vielmehr damit zu tun hat, dass ich mir eben eine ganze Menge Mühe gebe. Und anbei, - von mir kann ich es sicher sagen, aber von Redstag wüsste ich es jetzt auch nicht - ich habe noch keinen großen Schwarm pardoniert der gekommen ist. Was aufs Lockbild kommt wird bejagt, dafür sitze ich ja draußen. Das einzige veränderte Verhalten was ich bisher feststellen konnte und was ich auf die Bejagung zurückführe ist, dass sich Flugrouten verschieben und "gefährliche" Äcker nicht mehr so intensiv überflogen werden.

Wh

Steve
 
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@steve
hört sich überzeugend und von Erfahrung bestätigt an....
sag mal,wie macht ihr das mit dem Aufstehen im Schirm,ich schieß ja meist im sitzen,nur meine Kumpels meinen immer,aufstehen zu müssen,das ist ne Menge Bewegung im Schirm.Manchmal läßt es sich aber absolut nicht vermeiden,da die Krähen eingefallen sind oder unter dem Tarnnetzrand an-bzw abstreichen....

Wir hier haben meist das Problem,daß die Krähen,wenn denn überhaupt soviele vorhanden sind, schon im Schwarm von 30-60 Vögeln von den Schlafbäumen kommen,das ist dann aber auch der komplette Besatz,d.h. man kommt einmal zu Schuß,danach evtl noch ein,zwei Nachzügler,dann ist der Morgen gelaufen...habt Ihr da ne Lösung???
 
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Lösung, Nein, kann diene Beobachtungen aber hier aus Bayer nur bestätigen.
Hier gibt es die Flugrouten nicht in der Form wie ich sie aus dem Norden kenne.
WH Paul
 

steve

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dernieauslernt schrieb:
hört sich (...) von Erfahrung bestätigt an....

Ist es auch. :wink:

dernieauslernt schrieb:
sag mal,wie macht ihr das mit dem Aufstehen im Schirm,ich schieß ja meist im sitzen,nur meine Kumpels meinen immer,aufstehen zu müssen,das ist ne Menge Bewegung im Schirm.Manchmal läßt es sich aber absolut nicht vermeiden,da die Krähen eingefallen sind oder unter dem Tarnnetzrand an-bzw abstreichen....

Ich mache das situationsabhängig. Mit Redstag zusammen schieße ich im Stehen. Alleine eher im Sitzen. Kommen sie tief stehe ich auf. Wichtig ist nur, dass a) einer das Kommando übernimmt, b) sich daran gehalten wird und c) man es vorher mit seinem Mitjäger abspricht, sonst ist es saugefährlich. Im Zweifel dann lieber beide aufstehen. Und bei Einzelfliegern schießt immer nur einer, das hat sich bei uns auch sehr bewährt. :wink:

dernieauslernt schrieb:
habt Ihr da ne Lösung???

Nee, keine Lösung...maximal könnte man es abends mal versuchen. Vielleicht kommen sie da etwas verteilt. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Erfahrungen mit der Jagd in der Nähe der Schlafbäume. Wir haben hier sehr sportliche Krähen, die fliegen ein Stückl um sich von uns erlegen zu lassen. :wink:
 
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nur zur Info,die hängen den ganzen Tag zusammen rum,streichen auch Abends zusammen in die Schlafbäume....

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Habs ja schon mal geschrieben:sportlich sind unsere Krähen auch,aber eher spritzige Kurzstreckenschnellflieger,während ihr wohl den abgekämpt und müde ,sich endlich am Ziel wähnenden Maratonfliegern über den Regenbogen helft....
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :wink: :wink: :wink: :wink: :wink:
 
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Natürlich gibt es Krähen, die nicht ins Lockbild kommen, aber nur weil eine Krähe mal schlechte Erfahrungen gemacht hat heißt das ja nicht, das die nie wieder kommt. Anderer Standort und dann bekommt man die auch. Ich mein was hat eine Krähe für eine Wahl ? Soll Sie dann nie wieder auf eine Krähenansammlung zustreichen und auf einmal zu einem superschlauer Einzelkämpfer werden, der dann irgendwann an Altersschwäche stribt, weil unbejagbar ? Mit Sicherheit nicht. Und glaub mir mal bei uns sind die Krähen nicht blöd und ich jage auch nicht auf der Müllkippe, sondern in einem klassischen Münsterlandrevier ohne größere Stadt in der Nähe. Bei mir ist es allerdings recht selten das mehr als 2 Krähen gleichzeitig kommen. Ganz oft sind es einzelne und wenn mann sauber schießt gibt es nicht sehr viele Überlebende. Ich war jetzt dies Jahr just for fun 2 mal los und hatte 44 Krähen, aber ich geh auch nicht ab August bei jeder Gelegenheit los, sondern konzentriere mich auf die wichtige Zeit von Mitte Januar bis Ende März bezw max Mitte April. Und ich schieße im März lieber mal 5 oder 7 als im September 25 ! Toll, wenn hier ein paar superaktive zig Reviere bejagende Krähenjäger dabei, aber man soll erlich sagen, das man da rausgeht, weil einem die Krähenjagd Spass macht. Jetzt das große Besteck für 1 oder 4 Krähen rausholen naja meins ist es nicht. Im März mach ich das mit dem Locker auch, aber für mich steht der Aufwand jetzt in keinem Verhältnis weder zur Strecke noch zu den Effekten. Ich will mit möglichst wenig Aufwand zur richtigen Zeit möglichst wenige Krähen im Revier haben. Mir ist egal wieviele ich schieße mir geht nur darum wieviele ( möglichst wenige ) überbleiben..
 
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Hallo Steve,
danke für Deine ausführlichen Schilderungen,
Bisher dachte ich wirklich nicht es liegt an meiner Tarnung, wenn ich aber höre Du sammelst Krähen ein und der Kollege bejagd weiter anfliegende Krähen bin ich hin und weg :shock: Das passiert mit meiner Kleidung so sicherlich nicht wobei ich auch schon öfters beim Abbau Krähen erlegt habe weil die durch das Lockbild abgelenkt waren. Aber das ich mitten durch das Lockbild stiefle und die merken nichts, ich bin hin und weg :shock: :shock:
Ich habe Max 4 Sturmhaube, Max 5 Handschuhe und den Flecktarn der Bundeswehr, danzu einen blickdichten Stand in der Regel an einem Busch, ich kann mir nicht vortellen das die viel von mir merken. Wenn ich nicht den blickdichten Stand nehme dann ein doppeltes BW-Panzertarnnetz, sicherlich auch nicht schlecht.
Vielleicht sollte ich jetzt doch auch mal auf Max 4 umschwenken. :oops:

Deshalb habe ich ja schon so oft gefragt wer jagd mit Tarnmusterhaube, Tarnmsterhandschuhen und Normalem Flecktarn und hat dennoch gute Erfolge ?
Zwischenzeitlich weiß ich von einigen die auch regelmäßig richtig viel Schießen und dennoch "nur " so getarnt sind wie ich.
Mehr Infos wären aber sinnvoll und hilfreich !!
 
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AlterLohhäuser,
gehst Du auch nur von Kopf bis Fuß in Max 4 gekleidet raus oder wie tarnst Du Dich ?
 
A

anonym

Guest
Lohhäuser
sondern konzentriere mich auf die wichtige Zeit von Mitte Januar bis Ende März bezw max Mitte April. Und ich schieße im März lieber mal 5 oder 7 als im September 25 !
Ich hatte im Juli die Gelegenheit mit einem Fachmann allgemein über den Jagdtrieb und auch über deren Auswüchse bei einigen Jägern zu sprechen. Dabei war ein interessantes Thema die Jagd während der eigentlichen Schonzeiten und die damit verbundenen Wesenseigenschaften von Jägern die wissentlich Brutvögel schiessen.
Es gibt tatsächlich Menschen denen das egal ist, weil eben etwas wichtiges im menschlichem Gesamtbild des ausführenden Jägers fehlt. Es sollen aber Auswüchse sein und nicht die Regel, welches das Gesamtbild der Jägerschaft insgesamt doch freundlicher aussehen lassen. Allgemein ist im Menschen der Schutztrieb für neugeborenenes Leben stark ausgeprägt und was für den eigenen Nachwuchs steht gilt auch bei wesensfesten Menschen für anderes neues Leben.War interessant, wirklich!
Nutria
 

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