Ing. Michael W. Mayerl schrieb:
Auf jagdliche Distanzen sekundär.
Na ja wie man's nimmt.
Meine .222rem hat den klassischen 14" Drall und verträgt theoretisch und bisher auch praktisch keine Gesosse, die länger als 17mm sind. Leider habe ich mit der Vorgabe keine Bullet gefunden, die mir hart genug für die Rehchen erschien. Also hatte ich an Solids und dabei als erstes an deine Aeros gedacht.
Dummerweise komme ich bei der max. Geschoßlänge bei 40grs raus und damit verfehle ich die 1000J Marke gründlich. Wenn wir mal den Drall weglassen und mit H335 (hab ich halt da) auf satte 3500bar laden, komme ich aus meinem Lauf mit 580mm Länge im QL auf folgende Werte für 100m:
Aero 40grs, 823 m/s, 878J
Aero 46grs, 819 m/s, 1000J
Aero 55grs, 788m/s, 1108J
BalTip 50grs 847m/s, 1163J
Nun heißt es ja immer, bei den Kupferlingen käme es auf die Geschwindigkeit an und man könne das Gewicht ruhig reduzieren. Hier in diesem Beispiel scheint das aber nicht so recht zu funktionieren Das BalTip steht mit Energie UND Speed besser da und die paar cm, die es dazu in der Windabdrift voraus hat können sehr wohl mal den Unterschied machen, zwischen Todsuche oder Schweißhund.
Ob das Aero 55grs fliegt, wenn man das Glück hat in der .222 einen 12" Drall zu haben, ist nebenbei fraglich. Nosler PT 60grs fliegt auch nicht immer und die sind fast einen mm kürzer.
Das ist natürlich gemein, weil wir uns da an einem extremen Ende der Außenballistik befinden.
Gehen wir doch mal ans andere Ende, zu deinen verehrten .416ern
Weil ich mir irgendwann mal einen richtigen Klopfer zulegen will, hab ich mir im QL die .416 Ruger angeschaut. Aus einem 22" Lauf packt die bei deinem Aero 250grs geschmeidige 900m/s aus. Das "leichte" Geschoß wird bei der großen Stirn- und der zerklüfteten Oberfläche aber erschreckend rabiat abgebremst. Schon nach 100m fällt es deutlich unter die 800m/s Marke, ab der sie ihrem Erschaffer zu folge so fantastisch wirken soll. Wenn schon die dicke Ruger schon damit zu kämpfen hat, frage ich mich, wie deine .416Raptor das anstellen soll, wenn es mal über Kimme&Korn Distanzen hinaus geht.
An der Kirrung oder auf DJ mag das manchem zu Recht Wurst sein.
Mit "jagdlich sekundär" läßt es sich aber sicher nicht mehr abtun.
Ist aber auch wieder ein Extrem. In den mittleren Kalibern sieht es wesentlich besser aus, weil die bessere Grundlagen für einen guten BC mitbringen. In meiner .308, mit ihrer minimalistischen Mototisierung sind mir aber trotzdem Geschosse deutlich lieber, die mit der verfügbaren Leistung wirtschaftlich umgehen.
Es hat schon seinen Grund, wenn der Möller sich Plastikspitzen machen läßt.
Die Solids leisten sicherlich in verschiedenen Anwendungen beste Arbeit. Etwas differenzierter darf man es aber schon betrachten.
Greetz Anton