Da hast du etwas nicht ganz verstanden …Das Problem ist nicht, dass man Handlungen auszeichnet. Die Prosa hinter dieser Auszeichnung ist zumindest für mich Stein des Anstoßes … Aber das führt wohl zu weit für diesen Faden, inwiefern dieser markige Spruch des ÖJV in seiner Umsetzung dem Waldumbau in irgendeiner Form zuträglich ist.
Für mich ist und bleibt das ein Ansatz, den ich als Jäger und Waldbesitzer schlicht für einen Irrweg halte, welcher durch punktuelle vorläufige Veränderungen verfälschte Ergebnisse propagiert.
Ein „gesundes Waldökosystem“ beinhaltet übrigens auch Wild
Persönlich habe ich nichts gegen irgendeinen Protagonisten des ÖJV. Diejenigen welche ich persönlich kenne, sind allesamt vernünftige Menschen (die mit dieser markigen Aussage auch nicht immer d‘accord gehen). Die selbstgewählte Darstellung als Gegenspieler zur „ursprünglichen“ Jagd ist aber in meinen Augen nur peinlich und vermittelt den Eindruck einer elitären Sekte von Besserwissern.
Ja mei, wem gefällt schon immer alles, was ein Verband macht, aber Verbände sind nun einmal Lobbyisten und es hat jeder seine legitimen Schwerpunkte. Aufgabe der Politik sollte es dabei sein, die Dinge auszutarieren.
Ich bin ja nun ein alter weißer Mann und als jagdlicher Nomade im Leben gut herum gekommen. Ich habe viel gelernt und unzählige Leute unterschiedlicher jagdlicher Sozialisierung kennen gelernt, bei allen Lagern in Abgründe gesehen und gute Jagd erlebt.
Über eines bin ich mir heute jedoch ganz sicher. Die Attribute "Besserwisserei" oder "Elitäre Sekte" würde ich in so manchen jagdlich konservativen Kreisen verorten, aber gewiss nicht im ÖJV.
Der ÖJV ist wesentlich kleiner, als BJV/DJV und dadurch führt eine deutlich höhere Bildungsquote in der Fläche ganz automatisch zu einer ganz anderen Basis für Gespräche.
Viele sind Forstwirte oder Forstwissenschaftler, aber im zwischenmenschlichen Umgang unkompliziert und angenehm. Da gehst du mit fast Jedem oder Jeder gern ein Bier trinken.
Bei den "Ursprünglichen" führt die teils immer noch unangenehm vorhandene Bigotterie u. Doppelmoral zu deutlich mehr zwischenmenschlicher Selektion.
Die aktuelle Entwicklung geht nach meiner Wahrnehmung jedoch in eine eher wünschenswerte Richtung. Der Nachwuchs - sofern wirklich jagdlich passioniert, anstelle 44er Magnum konzentriert - ist in der jagdlichen Mitte pragmatisch unterwegs. Das scheint mir im Wesentlichen die Altersgruppe zw. Mitte, Ende 30 bis unter 50 zu sein. Die sind zum Teil gar nicht mehr organisiert und wenn doch könnten sie nebeneinander in guter Harmonie leben.
Der Grund ist ein ganz einfacher. Auch ein ÖJV ler will am Ende Wild sehen und Wildbret verkaufen, sonst hat er ja gar keinen Spass. Er bläst nicht, mag keine Hubertus - Messen, fühlt sich nur bedingt in Loden und Lederhosen wohl und kann sich an JGHV-Mantras maximal wenig erfreuen.
Also braucht auch er unbedingt Wild, wenngleich auch etwas weniger und ohne Religion, weil er mehr Grünzeug frisst r.
Nun bin ich im BJV alt geworden, allerdings werde ich ohne BJV Abordnung sterben und die Nadel müssen sie mir auch ins Grab hinterher werfen. So steht es von mir geschrieben.
Eines habe ich aber bisher noch in keiner ÖJV Schrift gelesen. Nämlich dass zur Gesunderhaltung des Waldökosystems kein Wild mehr da sein soll. Woher hast Du also diese Info? E
Worüber sich die Jungen Wilden beider Lager allerdings viel mehr Gedanken machen sollten:
Es gibt mittlerweile links - grün - woke versiffte Irre, die wollen ein Waldökosystem ohne Jäger. Die bieten sogar an, dies mit Abitur (wohl bevorzugt von der Waldorfschule) zu studieren.
Mutmaßlich lernt man dort, wie man bei besten Regenbogen - Farben die einzelnen Baumarten im gemischten Urwald umarmt und küsst, ohne sich Bläschen zu holen oder einen Borkenkäfer zu vertilgen sowie bei dem Gedanken an ein Wohnhaus ganz frei von Holz besondere Gefühle zu verspüren.
Wäre ich jung und hätte mein jagdliches Leben noch vor mir, zudem gezwungen, in diesem Land zu bleiben, würde mich das zutiefst beunruhigen.
Ich würde zw. DJV/BJV und ÖJV den kleinsten gemeinsamen Nenner definieren und auf Arbeitsebene mal einen Stuhlkreis bilden.
Die wahren Probleme kommen von einer ganz anderen Ideologie .......