Kann man sich an alle Aspekte der Jagd gewöhnen?

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@Sony:
Wo wohnst Du? Wenn es für Dich erreichbar ist, nehme ich Dich gern mal mit! Wohne und jage in Hamm/ Westfalen.
 
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Ich bekam einmal ein tiefgekühltes Hermeln geschenkt, das ich gerben wollte. Kleinvieh bekomme ich küchenfertig hin und das Hermelin abzuziehen traute ich mir auch zu.
Mein Mann brüllte schon von der hinteren Hausseite, was ich nun schon wieder mache !
Der Wind trug den Geruch direkt unter meiner Nase fort und es kam mir nicht so wiederlich vor.
Mit dem Handrücken strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und verteilte dabei das Sekret in meiner Friesur.
Das warme Wasser unter der Dusche machte den Gestank nicht wirklich besser. Es war ein Fiasko.
Es ist wohl wirklich ein guter Rat sich alles erst mal von jemandem mit Erfahrung zeigen zu lassen und mit allen Sinnen dabei zu sein.
 
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Ich danke euch für eure ausführlichen Einschätzungen und vielen Tipps!
Ich werde es mal probieren!

Ich kenne allerdings keine Jäger privat und weiß nicht, ob sich ein Jäger freut, wenn ihn ein völlig Unerfahrener bei der Jagd begleiten will. Ich werde mich mal im Ort umhören.
 
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Ich bekam einmal ein tiefgekühltes Hermeln geschenkt, das ich gerben wollte. Kleinvieh bekomme ich küchenfertig hin und das Hermelin abzuziehen traute ich mir auch zu.
Mein Mann brüllte schon von der hinteren Hausseite, was ich nun schon wieder mache !
Der Wind trug den Geruch direkt unter meiner Nase fort und es kam mir nicht so wiederlich vor.
Mit dem Handrücken strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und verteilte dabei das Sekret in meiner Friesur.
Das warme Wasser unter der Dusche machte den Gestank nicht wirklich besser. Es war ein Fiasko.
Es ist wohl wirklich ein guter Rat sich alles erst mal von jemandem mit Erfahrung zeigen zu lassen und mit allen Sinnen dabei zu sein.
Auch ich balgte einmal im Keller auf der Werkbank mit Skalpell ein Hermelin im Winterbalg ab, daß ich als Jungjäger mit der Flinte erlegt hatte...
Daraufhin wurde mir fast das Wohnrecht im elterlichen Haus entzogen ! :LOL:
 
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Ich danke euch für eure ausführlichen Einschätzungen und vielen Tipps!
Ich werde es mal probieren!

Ich kenne allerdings keine Jäger privat und weiß nicht, ob sich ein Jäger freut, wenn ihn ein völlig Unerfahrener bei der Jagd begleiten will. Ich werde mich mal im Ort umhören.
In Deutschland wäre mein Rat mal beim lokalen Hegering anzufragen ob die was vermitteln können aber ich hab keine Ahnung ob es sowas in Österreich überhaupt gibt.

Ansonst am besten mal wirklich Vorort auf die Suche gehen ob sich jemand findet. Vielleicht mal nen Aushang/Aufruf in nem Waffenladen oder Schießstand versuchen, also da wo Jäger hingehen.
 

VJS

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Ich würde mich sonst vom Ende der Sache nähern: Vor Ort herausfinden, wer Jäger ist und Wildfleisch an privat verkauft, da mal ein Reh (oder nur Teile) kaufen und wenn dir die Person sympathisch ist, vielleicht im Nachgang mal anfragen, ob du mal mit auf den Ansitz könntest.
 
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Ich würde mit angeln anfangen und mal ein paar Forellen ausweiden und zubereiten. Dann wird man schon sehen.
Ist aber schon ein gewaltiger Unterschied!
Die Innereien von nem Fisch sind kalt und riechen nicht.
Rehwild und wahrscheinlich andere Wiederkäuer, haben schon ihren eigenen Geruch beim aufbrechen. Selbst bei guten Schüssen.

Am besten versuchen mit den Jägern in Kontakt zu kommen und sie nach Möglichkeit begleiten. Irgendwann ist dann der Zeitpunkt wo mal was erlegt und aufgebrochen wird.
Dann sieht, fühlt und riecht man mal live und in Farbe.
 
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Und was das töten betrifft, wer das nicht will, wird am Besten Vegetarier, denn das Fleisch essen und anderen das Töten überlassen ist ziemlich unaufrichtig.
Was für ein Quatsch! Die wenigsten Fleischesser haben jemals das Tier getötet, welches sie verspeisten. Ein Tier zu töten ist überhaupt nur wenigen, dafür ausgebildeten Menschen erlaubt. Das sieht das Tierschutzgesetz so vor, und zwar völlig zu Recht. Die allermeisten Fleischesser sind sich darüber bewusst, dass ihr Essen nicht in die Fleischtheke hineingeboren wurde. Die wenigsten von ihnen wären willens, bzw. in der Lage, ein Tier dafür zu töten/schlachten und das ist vollkommen gut und in Ordnung so.

Nicht umsonst gibt es den Ausbildungsberuf des Schlachters/Metzgers/Fleischers. Oder eben die Ausbildung zum Jäger.
 
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Hallo,

ich bin neu in diesem Forum, wohne im Wiener Umland (Niederösterreich) und habe mich angemeldet, um eine bestimmte Frage zu stellen:

Ich interessiere mich für die Jagd, bin mir aber nicht sicher, ob ich wirklich jagen will bzw ob die Jagd wirklich etwas für mich ist.

Ich lebe am Rand einer Kleinstadt, halb im Wald auf einem Hügel. Prinzipiell mag ich den ländlich-rustikalen und konservativen Lebensstil und würde mich als sehr naturverbunden bezeichnen (zB ist mein Garten eine Sammlung recht besonderer Bäume, ich gehe gerne im Wald wandern, etc). An der Jagd gefällt mir das Naturverbundene, das un-Städtische. Außerdem esse ich sehr gerne Wildfleisch.

Früher dachte ich, ich würde es nicht fertigbringen, ein Tier eigenhändig zu töten. Aber da ich dauernd Tiere esse, die nicht nur für mich getötet werden, sondern nur zu dem Zweck geboren werden, um für mich getötet zu werden (was irgendwie pervers ist, aber hier ist nicht der Ort für Kulturkritik), habe ich diese Haltung als widersprüchlich aufgegeben. Mir ist außerdem bekannt, dass es weitere gute Gründe gibt, den Wildbestand durch Jagd zu regulieren.

Was mich im Moment noch davon abhält, den Jagdschein zu machen bzw die Jagd ernsthaft auszuprobieren, ist das Aufbrechen des Tieres an Ort und Stelle. Ich muss zugeben, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mir das zutraue. Das Brechen des Brustbeins, das Wühlen in Blut und Gedärmen, der vielleicht sehr strenge Geruch gefüllter Gedärme, etc. Obwohl ich naturverbunden bin, ekelt es mich vor manchen Sachen, ich fasse zB zuhause nicht einmal gerne in den Biomüll.

Das mag sich für gestandene Jäger lächerlich anhören. Aber meine ernstgemeinte Frage ist, ob man sich daran gewöhnt, also an das Aufbrechen und Ausräumen, an das Blut und den Geruch. Anders gefragt: Ist es jemand anderem auch so gegangen, dass er sich trotz gewisser Hemmungen dazu entschieden hat, den Jagdschein zu machen?

Vielen Dank für ernstgemeinte Antworten.

Vorab: gut das du das im Voraus überlegst.

Ich bin mittlerweile der Meinung, "Man muss jagen wollen".

Was soll das heißen?
Gutes Fleisch (kann ich kaufen), Naturgenuss (geht ohne Büchse) und auch Wildschadensverhütung (macht oft keinen Spaß) usw. - Das sind alles positive Nebeneffekte - für mich als Jäger (und ich glaube es geht vielen so) aber nicht der Grund warum ich nachts am Acker sitze, oder im Mai um 03:45 aufstehe um einen Bock zu erwischen.

Ich mache das, weil ich jagen möchte.

Wenn man das für sich geklärt hat, kommt der Rest häufig von alleine.
 
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Danke, das ist wirklich wahnsinnig nett von dir!!
Meine Großmutter hat in Hamm gelebt. Aber ich wohne im Umland von Wien, also sehr weit weg.
Schade, das ist wirklich etwas weit zu fahren! In Österreich kenne ich die Strukturen nicht, aber vielleicht findet sich ja wirklich ein Jäger im Umfeld, der Fich mitnehmen würde!
 
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30 Jan 2022
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Probier's doch Mal beim NÖ-Landesjagdverband, zumindest bei deren Oö-äquivalent sind alle supernett und hilfsbereit, kann mir gut vorstellen, dass die dir für so ein Anliegen einen Kontakt vermitteln!
Einfach Mal anrufen, kommt deutlich besser als per Email :)
 
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Was für ein Quatsch! Die wenigsten Fleischesser haben jemals das Tier getötet, welches sie verspeisten. Ein Tier zu töten ist überhaupt nur wenigen, dafür ausgebildeten Menschen erlaubt. Das sieht das Tierschutzgesetz so vor, und zwar völlig zu Recht. Die allermeisten Fleischesser sind sich darüber bewusst, dass ihr Essen nicht in die Fleischtheke hineingeboren wurde. Die wenigsten von ihnen wären willens, bzw. in der Lage, ein Tier dafür zu töten/schlachten und das ist vollkommen gut und in Ordnung so.

Nicht umsonst gibt es den Ausbildungsberuf des Schlachters/Metzgers/Fleischers. Oder eben die Ausbildung zum Jäger.

Wobei aus meiner Sicht es nicht schaden würde, wenn alle, die Fleisch essen, auch einmal "live und in Farbe" die Fleischgewinnung ansehen. Sprich mal beim Aufbrechen oder Zerwirken dabei sind. Vielleicht einfach nur (!), um zu Erkennen, dass Wurst nicht abstrakt geernet oder im Supermarkt als Bärchenwurst gekauft wird. Sondern einmal ein Lebewesen gewesen ist.
 
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26 Jul 2015
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Wobei aus meiner Sicht es nicht schaden würde, wenn alle, die Fleisch essen, auch einmal "live und in Farbe" die Fleischgewinnung ansehen. Sprich mal beim Aufbrechen oder Zerwirken dabei sind. Vielleicht einfach nur (!), um zu Erkennen, dass Wurst nicht abstrakt geernet oder im Supermarkt als Bärchenwurst gekauft wird. Sondern einmal ein Lebewesen gewesen ist.
Die Fleisch/Wurstgewinnung an sich dürfte nicht das Problem sein. Das Problem für die Allermeisten dürfte der Übergang vom lebenden Tier hin zu einem Stück Fleisch sein. Mit anzusehen zu müssen, mit welcher kalten Seelenlosigkeit so ein Tier im Schlachthof hingerichtet wird, dürfte den Anteil der Vegetarier deutlich erhöhen. Ich hatte eine Weile lang dieses Vergnügen, als ich für meinen Arbeitgeber die Vakuumanlagen in den Schlachthöfen der Republik optimiert habe.

Ich bin nicht sehr zart besaitet, war aber irgendwann einfach nicht mehr fähig, dieses Leid mit anzusehen. Das allein ist für mich schon ein Hauptgrund, warum ich Jäger bin. Jetzt spanne ich den Bogen mal von der anderen Seite und behaupte, dass das Wissen um die Zustände und Vorgänge in der industriellen Aufzucht und Schlachtung von Tieren einen jeden konsumierenden Mitwisser davon abhalten sollte, solches Fleisch zu verzehren. Insofern wird das Interesse dieser Industrie an der "Weiterbildung" seiner Konsumenten überaus gering sein.
 
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3 Jul 2013
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Waidmannsheil!
Ich finde es gut, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, was alles schief laufen könnte....aber man sollte sich dadurch nicht unbedingt das Ausleben einer Leidenschaft verbauen!
Eigentlich ist schon alles gesagt worden, darum beschränke mich auf die Wiederholung schon oft gegebener Hinweise:
Das Wertvollste ist ein erfahrener Jäger, der dabei ist und dich machen lässt, auch bei Dingen wie Aufbrechen (☺️, auch bei Hochsitzreparatur und Freischneiden und Biotoppflege und Kitzsuche), der dir hilft, wenn s nicht weitergeht.
Ich hatte das Glück, zu Beginn so einen Jäger an der Seite zu wissen....und wenn ich im Sommer am Wochendende morgens um halb 6 ein Stück erlegen konnte, konnte ich ihn anrufen und er sagte: "Packs ein, komm vorbei, brech mer auf!"
 

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