Kann man sich an alle Aspekte der Jagd gewöhnen?

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Fisch und Säugetier kann man nicht vergleichen finde ich. Eklig finde ich wenn es schon länger tot ist und dann auch danach riecht, das ist nix für mich.
Aber Aufbrechen ist kein Problem, hab ich als Kind schon gemacht. Von daher weiß ich nicht ob man sich dran gewöhnt.
Aber...wenn ich meine Kinder betrachte...die ältere nimmt das Messer, bricht auf und fummelt drinnen rum und untersucht den Panseninhalt. Die jüngere findet es eklig und mag es nicht sehen und mag auch kein Blut sehen. Also nur an der Gewöhnung kanns auch nicht allein liegen.
 
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9 Okt 2023
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Probier's doch Mal beim NÖ-Landesjagdverband, zumindest bei deren Oö-äquivalent sind alle supernett und hilfsbereit, kann mir gut vorstellen, dass die dir für so ein Anliegen einen Kontakt vermitteln!
Einfach Mal anrufen, kommt deutlich besser als per Email :)

Danke für den Tipp!
Die HP des NÖ Jagdverbandes habe ich mir eh schon sehr genau angesehen. Hätte aber nicht gedacht, dass die jemanden vermitteln, den man begleiten kann. Aber du hast recht, einfach mal dort nachfragen, wie und wo man die Jagd mal aus der Nähe erleben kann. Der Bgmstr im Ort ist auch der Bezirksjägermeister, vielleicht kann der mir helfen.
 
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Die Fleisch/Wurstgewinnung an sich dürfte nicht das Problem sein. Das Problem für die Allermeisten dürfte der Übergang vom lebenden Tier hin zu einem Stück Fleisch sein. Mit anzusehen zu müssen, mit welcher kalten Seelenlosigkeit so ein Tier im Schlachthof hingerichtet wird, dürfte den Anteil der Vegetarier deutlich erhöhen. Ich hatte eine Weile lang dieses Vergnügen, als ich für meinen Arbeitgeber die Vakuumanlagen in den Schlachthöfen der Republik optimiert habe.

Ich bin nicht sehr zart besaitet, war aber irgendwann einfach nicht mehr fähig, dieses Leid mit anzusehen. Das allein ist für mich schon ein Hauptgrund, warum ich Jäger bin. Jetzt spanne ich den Bogen mal von der anderen Seite und behaupte, dass das Wissen um die Zustände und Vorgänge in der industriellen Aufzucht und Schlachtung von Tieren einen jeden konsumierenden Mitwisser davon abhalten sollte, solches Fleisch zu verzehren. Insofern wird das Interesse dieser Industrie an der "Weiterbildung" seiner Konsumenten überaus gering sein.
Sehe ich anders: Wurst wird gern und viel gegessen (weil abstrakt), aber wenn irgendetwas Augen hat oder "süß aussieht" (wie ein Reh) - kann man es nicht töten. Ich weiß, ich bin jetzt schon von der Argumentation fast bei cast.
 
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Hallo, ich weiß was du meinst. Ich schließe mich aber den Foristen an, die erwähnten, dass ein sauberer Schuss ohne Beeinträchtigung des Magen-Darm-Traktes eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, dass es nicht ekelig wird. Aus diesem Grund habe ich auch eine geringe Strecke, weil ich bislang nur 100%ige Schüsse angetragen habe. Auch wenn das bedeutet, dass ich sehr viel mehr Stücke habe ziehen lassen als zu schießen. Dies verbunden damit, dass ich keine Teilzerleger schieße, so klappt es ganz gut.
Was ich auch hilfreich finde ist, daß Tier im Hängen aufzubrechen, da wühlst du in garnichts. Ich habe mich dabei an dem beigefügten Video orientiert, vielleicht schaust du dir das mal an und überlegst, ob du damit besser zurechtkommen würdest. https://m.facebook.com/Jagdverband/videos/reh-im-hängen-ringeln-drückjagdsituation/1572491592799026/
Wenn du noch Fragen hast gerne auch per PN.
 
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Auch nach einem Pansen-/Weidsackschuss ist aufbrechen nie eklig.
Es stellt nur höhere Anforderungen an den, der aufbricht um nicht noch mehr Schaden anzurichten.
Heute trägt man normalerweise Handschuhe, trotzdem sollte nach dem aufbrechen gründliches Händewaschen mit einem Abschluss mit Sterilium Pflicht sein um eventuelle Entzündungen an kleinere Wunden an den Händen zu vermeiden, außerdem nimmt es den Gerunch von denselbigen.
 
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Komisch, wenn ich mal "grün" schieße - kommt bei jedem wirklichen Praktiker mal vor - ist es mir eine selbstverständliche Verpflichtung, durch gewissenhafte Versorgung das Stück wieder "rot" zu kriegen.
Da lass ich niemand anders dran.
Meine Güte, es gibt Leute, die nehmen jeden Pansen von Wiederkäuern ausgeleert mit heim, um den ihren geliebten Vierbeinern zu verfüttern...
 
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Aus diesem Grund habe ich auch eine geringe Strecke, weil ich bislang nur 100%ige Schüsse angetragen habe. Auch wenn das bedeutet, dass ich sehr viel mehr Stücke habe ziehen lassen als zu schießen.
Mir ist nicht bekannt, wie lange und unter welchen Gegebenheiten du jagst. Deshalb will ich mich hierzu nur vorsichtig äußern, ohne dich in irgendeiner Form kritisieren zu wollen. Am Ende muss jeder Abschuss aus dem eigenen Ermessen erfolgen.

Beispiel: Gerade gestern habe ich eine Ricke mit ihren beiden Kitzen erlegt. Das hat keine 10 Sekunden gedauert, weil ich alle drei erlegen wollte. Alle drei wurden sauber erlegt, obwohl naturgemäß nicht alle optimal breit standen. Dazu kam noch der hochkommende Bewuchs einer Käferfläche.

Will sagen: Wenn man mit etwas Routine und Erfahrung jagd, muss nicht alles Wild bilderbuchmäßig breit und absolut ruhig stehen. Insbesondere in Bezug darauf, dass die wiederaufgeforsteten Kalamitätsflächen etwas höheren jagdlichen Zuspruch benötigen, sind wir hier nicht in der komfortablen Lage, immer auf den 100% optimalen Schuss zu warten. Wir müssen jetzt reduzieren, solange die Jagd noch auf ist, denn mit dem neuen Hochkommen der Vegetation im nächsten Mai wird das nun von Jahr zu Jahr schwieriger. Und das gilt jetzt nur mal für's Rehwild. Den optimalen Schuss auf wuselige Frischlinge lasse ich hier außen vor. Ist noch eine andere Liga. Wenn ich nicht in der Lage bin, schnell zu schießen und dabei gelegentlich ein, sagen wir, leicht suboptimales Abkommen zu tolerieren, lasse ich die Jagd auf Sauen lieber gleich sein.

Natürlich ist ein Schuss mit Beeinträchtigung des Pansens (Rehwild) nicht optimal. Aber er kommt schon mal vor und da darf es kein Wenn oder Aber geben, es gilt hier nur die schnelle Versorgung des Wildbrets. Ja und, es stinkt, nach menschlichem Ermessen, aber riecht es ekelig? Nein, tut es nicht! Es riecht natürlich, denn es ist der ganz normale Geruch nach frischem Pansen.

Den kriegen meine Hunde so oft, es geht. Also wasche ich den Inhalt aus und verfüttere den grünen Pansen. Nicht zimperlich sein, sondern einfach heranwagen, das geht schon..... Und stinkende Finger? Ja du meine Güte, das wäscht sich wieder ab. Handschuhe benutze ich äußerst selten. Solange meine Frau mich nicht drauf anspricht, habe ich meine Hände offensichtlich gut gewaschen. Beschwerden kamen bisher nicht.....;)
 
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Mir ist nicht bekannt, wie lange und unter welchen Gegebenheiten du jagst. Deshalb will ich mich hierzu nur vorsichtig äußern, ohne dich in irgendeiner Form kritisieren zu wollen. Am Ende muss jeder Abschuss aus dem eigenen Ermessen erfolgen.

Beispiel: Gerade gestern habe ich eine Ricke mit ihren beiden Kitzen erlegt. Das hat keine 10 Sekunden gedauert, weil ich alle drei erlegen wollte. Alle drei wurden sauber erlegt, obwohl naturgemäß nicht alle optimal breit standen. Dazu kam noch der hochkommende Bewuchs einer Käferfläche.

Will sagen: Wenn man mit etwas Routine und Erfahrung jagd, muss nicht alles Wild bilderbuchmäßig breit und absolut ruhig stehen. Insbesondere in Bezug darauf, dass die wiederaufgeforsteten Kalamitätsflächen etwas höheren jagdlichen Zuspruch benötigen, sind wir hier nicht in der komfortablen Lage, immer auf den 100% optimalen Schuss zu warten. Wir müssen jetzt reduzieren, solange die Jagd noch auf ist, denn mit dem neuen Hochkommen der Vegetation im nächsten Mai wird das nun von Jahr zu Jahr schwieriger. Und das gilt jetzt nur mal für's Rehwild. Den optimalen Schuss auf wuselige Frischlinge lasse ich hier außen vor. Ist noch eine andere Liga. Wenn ich nicht in der Lage bin, schnell zu schießen und dabei gelegentlich ein, sagen wir, leicht suboptimales Abkommen zu tolerieren, lasse ich die Jagd auf Sauen lieber gleich sein.

Natürlich ist ein Schuss mit Beeinträchtigung des Pansens (Rehwild) nicht optimal. Aber er kommt schon mal vor und da darf es kein Wenn oder Aber geben, es gilt hier nur die schnelle Versorgung des Wildbrets. Ja und, es stinkt, nach menschlichem Ermessen, aber riecht es ekelig? Nein, tut es nicht! Es riecht natürlich, denn es ist der ganz normale Geruch nach frischem Pansen.

Den kriegen meine Hunde so oft, es geht. Also wasche ich den Inhalt aus und verfüttere den grünen Pansen. Nicht zimperlich sein, sondern einfach heranwagen, das geht schon..... Und stinkende Finger? Ja du meine Güte, das wäscht sich wieder ab. Handschuhe benutze ich äußerst selten. Solange meine Frau mich nicht drauf anspricht, habe ich meine Hände offensichtlich gut gewaschen. Beschwerden kamen bisher nicht.....;)
Ich fühle mich nicht kritisiert, es ist tatsächlich auch die fehlende Routine. Dazu bin ich erst seit diesem JJ in dem Revier dabei und möchte auch so gut es geht auf keinen Fall eine Nachsuche produzieren. Mit der Routine und hoffentlich blitzsauberen Erlegungen werde ich da wohl auch selbstbewusster. Auf dem Schießstand würde ich sicherlich eine ganz andere dicke Lippe riskieren. 😉 Aber der Schuss auf lebendes Wild ist für mich immer noch etwas nicht alltägliches. Ich gebe offen zu, dass ich mich da schon noch einen Moment sammeln muss bevor ich den Schuss abgebe- zumindest hat bisher alles gelegen.
Meine Erfahrungen mit Weichschüssen habe ich als Treiber auf Drückjagden gesammelt, daher kommt meine Abneigung.
 
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Handschuhe benutze ich äußerst selten.
Das ist aber vom hygienischen Standpunkt aus wirklich nicht nachahmenswert, auch wenn es vielleicht vor 50 Jahren so gelehrt wurde! Ich möchte meine Finger nicht in der grünen Bakteriensoße baden, wenn sie eine Mikroverletzung haben. Erzähl das mal deinem Hausarzt und berichte von seiner Reaktion...
 
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Ich fühle mich nicht kritisiert, es ist tatsächlich auch die fehlende Routine. Dazu bin ich erst seit diesem JJ in dem Revier dabei und möchte auch so gut es geht auf keinen Fall eine Nachsuche produzieren. Mit der Routine und hoffentlich blitzsauberen Erlegungen werde ich da wohl auch selbstbewusster. Auf dem Schießstand würde ich sicherlich eine ganz andere dicke Lippe riskieren. 😉 Aber der Schuss auf lebendes Wild ist für mich immer noch etwas nicht alltägliches. Ich gebe offen zu, dass ich mich da schon noch einen Moment sammeln muss bevor ich den Schuss abgebe- zumindest hat bisher alles gelegen.
Meine Erfahrungen mit Weichschüssen habe ich als Treiber auf Drückjagden gesammelt, daher kommt meine Abneigung.

Lass dich nicht kirre machen, das ist schon gut so. Für einen Jungjäger, der vor jedem Schuss Jagdfieber hat, finde ich dein Verhalten vorbildlich. Wenn sich dann Erfahrung einstellt, wirst du auch ruhiger und schneller.

Dann kannst du auch die Chancen die Hog Hunter anspricht nutzen - das musst man nämlich früher oder später im Wald....
 
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Ich fühle mich nicht kritisiert, es ist tatsächlich auch die fehlende Routine. Dazu bin ich erst seit diesem JJ in dem Revier dabei und möchte auch so gut es geht auf keinen Fall eine Nachsuche produzieren. Mit der Routine und hoffentlich blitzsauberen Erlegungen werde ich da wohl auch selbstbewusster. Auf dem Schießstand würde ich sicherlich eine ganz andere dicke Lippe riskieren. 😉 Aber der Schuss auf lebendes Wild ist für mich immer noch etwas nicht alltägliches. Ich gebe offen zu, dass ich mich da schon noch einen Moment sammeln muss bevor ich den Schuss abgebe- zumindest hat bisher alles gelegen.
Meine Erfahrungen mit Weichschüssen habe ich als Treiber auf Drückjagden gesammelt, daher kommt meine Abneigung.
Das ist doch auch alles in Ordnung - jeder verantwortungsbewusste Jäger sammelt sich (kurz) vorm möglichst ordentlichen Kammer-Schuß.

Es ist eben in der Revierpraxis nur so, daß gerad in Waldrevieren Wild oft auf kleinen Schußfeldinseln abgepasst werden muß, bei denen keine Hindernisse in der Schußbahn sind.
In dem Moment steht ein Stück dann vielleicht nicht so bretterbreit wie auf der DJV Wildscheibe und hat die Vorderläufe hintereinander gestellt.
Ein tödlicher Schuß leicht schräg durch die Kammer kann gerad bei schwachem Rehwild trotzdem durch Splittergabe/Sekundärgeschoßbildung den Pansen verletzen, ohne ausdrücklich weich getroffen zu haben und es kommt auch mal vor, daß man schießen muß, wenn das Stück so steht, daß der Ausschuß weich liegt. Das ist suboptimal, kommt aber vor, niemand hält absichtlich auf den Pansen...Nachsuchen verursacht man deshalb noch nicht automatisch. Ein Reh, schräg von vorn durch die Kammer, hinter den Rippen raus, ist tödlich getroffen. Stücke von Hochwild-Arten sind eine andere Nummer...
Eine Regel ist, lieber weit vorn auf die Blätter zu halten, als zu weit nach hinten. Die Schultern entwertet, ist meist weniger schlimm, als in allen inneren Falten Panseninhalt rauskratzen zu müssen.
Die alte Regel mit der berühmten "Handbreit hinters Blatt" gilt nur bei absolut breitstehenden Stücken und dann springts Dir mit Lungentreffer sowieso in den Busch.

Das alles erfährst Du noch selbst, wenn Du nur genug jagst. Dranbleiben !
 
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Meine Erfahrungen mit Weichschüssen habe ich als Treiber auf Drückjagden gesammelt, daher kommt meine Abneigung.
Blende das aus! Geh auf den Schießstand und übe den 100 m Schuss immer und immer wieder. Dabei lernst du deine Waffe kennen und du lernst mit der Zeit intuitiv zu schießen. Den laufenden Keiler finde ich dabei gar nicht so nützlich, weil er immer wieder, zumindest in den Anfängen, zu Verunsicherungen führt, weil die Treffer nicht sitzen.

Beispiel: Mein Vater, ein Berufssoldat der Wehrmacht (kein Nazi, das wüsste ich), unterwies mich in früher Jugend im Schießen. Mit 12 Jahren erhielt ich zu Weihnachten mein erstes eigenes Luftgewehr. Die ersten paar tausend Schuss machte ich auf den Kugelfang. Das wurde mir irgendwann langweilig, worauf ich anfing auf andere Ziele zu schießen. Ich bin heute nicht mehr stolz darauf, ganz ehrlich, doch war ich damals (und bin es noch heute) in der Lage, stehend freihändig, jeden Spatzen auf 20 m zu erlegen. Ich zielte nicht mehr bewusst, weil ich meine Waffe kannte/lebte, ich zielte intuitiv. Später schoss ich mit dem KK mehr Kaninchen, als wir essen konnten, alles offen, ohne ZF und auf bis zu 80 m.

Lerne deine Waffe kennen und lieben. Das geht nur über die Übung. Wenn sie dir nicht liegt, nimm eine andere, aber übe. Dann entwickelst du eine Routine, bei der du nach dem Schuss zwar genau sagen kannst, wie du abgekommen bist, aber nicht, wie du das gemacht hast. Ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken kann. Um es mit Astrid Lindgrens Worten zu sagen: Es kommtete so...
 
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Zur Not Luftanhalten üben! 😅
Dazu bricht man ja an der frischen Luft auf. Mir ist ein grünes Reh lieber als ein ungewaschener Hippie im Supermarkt vor mir an der Kasse.
 

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