Kann man sich an alle Aspekte der Jagd gewöhnen?

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Eine andere Frage noch: Sehe ich es richtig, dass den Rest nach dem Aufbrechen nicht (unbedingt) der Jäger selbst macht, also das Häuten und Zerteilen? Soweit ich weiß, muss man das Tier bezüglich Krankheiten anschauen lassen und kann es dann auch gegen Entgelt zerlegen lassen.
Wer das Stück aufbricht ist sehr unterschiedlich. Bei der Einzeljagd häufig der Schütze, bei Gesellschaftjagden können es aber auch erfahrene/professionelle Teams machen um alles schneller und sauberer erledigen zu können.
Die "Beschau" fängt bereits am lebenden Stück an. Bei Bewegungsjagden manchmal nur begrenzt möglich, beim Ansitz i.d.R. besser machbar. Danach wird nach äusseren Auffälligkeiten am erlegten Stück und beim Aufbrechen auf Veränderungen / Auffälligkeiten der einzelnen Organe geachtet. Abschließend können noch noch beim aus der Decke schlagen, bzw. abschwarten, also dem "häuten" besondere Merkmale festgestellt werden.
Die weitere Verarbeitung sollte jeder sicher mal gemacht haben. Man darf aber nicht vergessen, dass ggfs. eine besondere hygienische Ausstattung (Zerwirkraum) vorhanden sein muss. Zumindest beim Weiterverkauf ist dies erforderlich.
Darüber hinaus hat nicht jeder eine (semi)professionelle Ausrüstung. Dazu zählen u.a. Vakumierer, Wurstmaschine, Räucherofen usw. Von daher kann es durchaus Sinn machen, die Stücke professionell nach eigenen Wünschen zerwirken zu lassen, was aus meiner Sicht keine Schande ist. Je nach Umfang der Strecke wird es auch irgendwann mal zu viel. Wir verkaufen aus dem Revier an privat ziemlich viele komplette Stücke, die beim Metzger nach Kundenwunsch zerwirkt wurden. Die Kunden bekommen es portionsgerecht und sind alle gerne bereit die Kosten hierfür zu übernehmen.

wipi
 
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Mein erster Jagdherr, Jäger vom ganz alten Schlag, war mal auf dem Weg zu einer Einladung und trug ein weißes Oberhemd.
Der hat dann nochmal eben beim Aufbrechen geholfen, ohne sich die Ärmel hochzukrempeln.
Nicht ein Tropfen Schweiß war am Hemd.
Sein Spruch war immer: „Stundenlang sitzen, dann Bergen, aber Aufbrechen soll immer in 5 min erledigt sein. Lass Dir Zeit, mache es ganz ruhig und sauber.“

Und er hat Recht. Dann ist das auch alles halb so schlimm.
 
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Was mich im Moment noch davon abhält, den Jagdschein zu machen bzw die Jagd ernsthaft auszuprobieren, ist das Aufbrechen des Tieres an Ort und Stelle. Ich muss zugeben, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mir das zutraue. Das Brechen des Brustbeins, das Wühlen in Blut und Gedärmen, der vielleicht sehr strenge Geruch gefüllter Gedärme, etc. Obwohl ich naturverbunden bin, ekelt es mich vor manchen Sachen, ich fasse zB zuhause nicht einmal gerne in den Biomüll.
Die Gedanken, die Du Dir machst sind gut, diese Gedanken haben sich schon viele vor dem Jagdschein oder vor dem Erlegen des ersten Stückes gemacht.

Zu Deinen Annahmen ein paar Anmerkungen:
Es ist nicht nötig an Ort und Stelle aufzubrechen. Zumindest in Deutschland brechen einige Jäger in einer sauberen Wildkammer auf. Ob das in AT auch so ist weiß ich aber nicht.

Bricht man draußen auf, ist heute eine saubere Unterlage und Trinkwasser eine Hygienepflicht. Das haben noch nicht alle gelernt und verstanden aber es wird gelehrt und es verstetigt sich.

Die Sachen im Körper sind super hygienisch verpackt. Die Organe und das Blut riechen wenig, wird der Pansen (Magen) geöffnet gibt es einen unangenehmen Geruch aber das ist eher selten. Was wirklich stinkt ist ein geöffneter Dünndarm und das kommt nur sehr, sehr, sehr selten vor.

Das Gute ist, Du kanst das ausprobieren ohne einen Jagdschein zu haben. Die österreichischen Aufsichtsjäger sind super ausgebildet. Da kannst Du moderne Methoden sehen und erleben. Auch ein Gehegebesitzer (Dam- oder Rotwild) bricht auf.

Heute trägt man Gummihandschuhe, wechselt die sogar. Im Wildkörper wird nicht rumgewühlt und wenn die Organe draußen sind und kontrolliert werden ist das durchaus anders. Die Gedärme bleiben zu und den Pansen öffnet man nur einmal, wenn den Schülern der Verdauungstrakt erklärt wird. In der Regel geschieht das für die Schüler geruchsneutral und sauber per Video, bequem sitzend.

Viel Erfolg!
 
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Glaub nicht alles.

Oft riecht es ganz gewaltig!!!!

Richtig gewöhnt habe ich mich nach 50 Jahren immer noch nicht.

Viele würden durchaus mehr Wild erlegen, wenn das was danach kommt nicht wäre.

Ich kenne ein Revier, jeder muss das Wild mitnehmen was er erlegt hat.

Die größte Sauerei, einer darf nicht mit dem Hasen nach Hause kommen und die anderen

haben das Gefühl er entsorgt es unterwegs.

Viele haben wegen der Verwertung des Wildes die Jagd aufgegeben.

Ich kann nur sagen, sehr wichtig ist ein gutes Messer ( muss nicht teuer sein)

aber ich schärfe es vor jeder Arbeit.

Genug Eimer wo die Reste entsorgst werden und eine Bude in der du arbeiten kannst.

Dann sollte die Partnerin immer dabei sein mit sauberem Wasser kalt und warm

und ein vernünftiges Handtuch.
 
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Ich reihe mich ein in die Reihe derer, die sagen, das Aufbrechen war als nicht jagdlich vorgeprägter Interessent der größte Bedenkenaspekt.
Ich habe mich dann vorab an den Obmann für die Jungjägerausbildung unserer Kreisjägerschaft gewandt und der hat die Möglichkeit eröffnet, sich die Sache beim gerade laufenden Kurs als Gast anzusehen.
Und wie schon geschrieben hilft es, an die Sache unter "technischen Aspekten" heranzugehen.
Das passiert beim Kurs ja quasi automatisch, weil alle Schritte erklärt werden und auch die Organe erklärt werden.
Und letztlich gewöhnt man sich tatsächlich daran.
Jagen ist halt eine wunderbare Sache mit ein paar weniger schönen Begleiterscheinungen.
aber sie sind zwangsweise Teil davon und das ist bei den meisten anderen DIngen im Leben gleich.
Wenn du viel Sport machst und dann mal eine Waschmaschine mit 2 Tage alten, verschwitzten Funktionsklamotten füllen musst, stinkt es auf jeden Fall heftiger als das aufgebrochene Stück Wild nach einem sauberen Treffer.
Und es ist weniger blutig, als man laienhaft annehmen würde.
 
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Glaub nicht alles.

Oft riecht es ganz gewaltig!!!!

Richtig gewöhnt habe ich mich nach 50 Jahren immer noch nicht.

Viele würden durchaus mehr Wild erlegen, wenn das was danach kommt nicht wäre.

Ich kenne ein Revier, jeder muss das Wild mitnehmen was er erlegt hat.

Die größte Sauerei, einer darf nicht mit dem Hasen nach Hause kommen und die anderen

haben das Gefühl er entsorgt es unterwegs.

Viele haben wegen der Verwertung des Wildes die Jagd aufgegeben.

Ich kann nur sagen, sehr wichtig ist ein gutes Messer ( muss nicht teuer sein)

aber ich schärfe es vor jeder Arbeit.

Genug Eimer wo die Reste entsorgst werden und eine Bude in der du arbeiten kannst.

Dann sollte die Partnerin immer dabei sein mit sauberem Wasser kalt und warm

und ein vernünftiges Handtuch.
Sowas hab ich wirklich noch nie gehört!!

Und wenn die Schüsse nicht vollkommen daneben sind oder die Sau rauschig oder Hirsch brunftig, dann ist der Geruch doch sehr wenig.

Ab Erlegung ist die Kreatur für mich ein Lebensmittel und so geh ich auch damit um.
 

JIP

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Glaub nicht alles.

Oft riecht es ganz gewaltig!!!!

Richtig gewöhnt habe ich mich nach 50 Jahren immer noch nicht.

Viele würden durchaus mehr Wild erlegen, wenn das was danach kommt nicht wäre.

Ich kenne ein Revier, jeder muss das Wild mitnehmen was er erlegt hat.

Die größte Sauerei, einer darf nicht mit dem Hasen nach Hause kommen und die anderen

haben das Gefühl er entsorgt es unterwegs.

Viele haben wegen der Verwertung des Wildes die Jagd aufgegeben.

Ich kann nur sagen, sehr wichtig ist ein gutes Messer ( muss nicht teuer sein)

aber ich schärfe es vor jeder Arbeit.

Genug Eimer wo die Reste entsorgst werden und eine Bude in der du arbeiten kannst.

Dann sollte die Partnerin immer dabei sein mit sauberem Wasser kalt und warm

und ein vernünftiges Handtuch.
Bei einer vernünftigen Jagdgelegenheit gibt es entweder jemanden, der sich um Zerwirken bzw Vermarktung kümmert oder eine Wildkammer, in der man arbeiten kann.
 
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Da herrschen bei jemandem der das noch nie in natura gesehen bzw. gemacht hat offensichtlich Ideen die nichts mit der Realität zu tun haben.

Deswegen bringt das nichts sich Gedanken über einen Umstand zu machen, der gar nicht klar ist, pragmatische Lösungen sind gefragt.
Anschluss suchen, dabei sein, eigene Erfahrungen machen.
Jemand der sein von ihm erlegtes Wild nicht selbst aufbricht und zerwirkt, also ein Lebensmittel daraus macht, ist kein Jäger und wird auch keiner.

Jagd hat nun mal auch mit töten und den Folgen daraus zu tun, Zweifel ob das das richtige für denjenigen ist klärt man selbst am Objekt in dem man mitgeht und es selber tut, s.o.
Ansonsten sind Treiber immer willkommen. :cool:

und im übrigen, jedes Wild riecht beim aufbrechen anders, am schlimmsten habe ich immer den Fasan empfunden und am allerschlimmsten Aufbruch in einem Eimer der mal 3 Tage in der Sommerhitze herumsteht.:ROFLMAO:

Aber das muss man selbst erfahren und sich nicht in einem Forum erzählen lassen.
 
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14 Sep 2023
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Ich reihe mich ein in die Reihe derer, die sagen, das Aufbrechen war als nicht jagdlich vorgeprägter Interessent der größte Bedenkenaspekt.
Ich habe mich dann vorab an den Obmann für die Jungjägerausbildung unserer Kreisjägerschaft gewandt und der hat die Möglichkeit eröffnet, sich die Sache beim gerade laufenden Kurs als Gast anzusehen.
Und wie schon geschrieben hilft es, an die Sache unter "technischen Aspekten" heranzugehen.
Das passiert beim Kurs ja quasi automatisch, weil alle Schritte erklärt werden und auch die Organe erklärt werden.
Und letztlich gewöhnt man sich tatsächlich daran.
Jagen ist halt eine wunderbare Sache mit ein paar weniger schönen Begleiterscheinungen.
aber sie sind zwangsweise Teil davon und das ist bei den meisten anderen DIngen im Leben gleich.
Wenn du viel Sport machst und dann mal eine Waschmaschine mit 2 Tage alten, verschwitzten Funktionsklamotten füllen musst, stinkt es auf jeden Fall heftiger als das aufgebrochene Stück Wild nach einem sauberen Treffer.
Und es ist weniger blutig, als man laienhaft annehmen würde.
Das ist glaube ich der beste Tipp. Bei uns ist/war es auch möglich Kontakt über die Jägerschaft zu Drückjagden im Forst zu bekommen, dort als Treiber mitzugehen und dann dem Aufbrechen beizuwohnen und unter Anleitung selber Hand anzulegen. Ich wusste zwar, dass ich keine Probleme haben sollte, habe ich dochmal in einem Restaurant gearbeitet. Aber so konnte ich auch mal einen Weichschuss "beschnuppern". Ist nicht lecker, aber passte für mich.
 
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An den Treadstarter: Bevor du dich mit dem Gedanken trägst Jäger zu werden solltest Du dich intensiv mit den beiden folgenden Fragen beschäftigen:
1. Kann ich und bin ich bereit ein Stück Wild in freier Wildbahn zu töten ?
2. Bin ich dann auch bereit, das erlegte Stück aufzubrechen ?
Diese Fragen solltest Du dir vorab intensiv stellen, damit beschäftigen und ehrlich beantworten. Wenn Du bei einer Frage Zweifel hast, solltest Du es lassen.
Ich habe mich erst zum Jagdkurs angemeldet nachdem ich beide Fragen für mich selbst ganz eindeutig mit "ja" beantwortet habe.
Aber, das habe ich bisher in meinen 6 Jahren als Jäger so gehandhabt, man muss nicht immer jedes Stück beschießen, wenn es nicht passt läßt man den Finger gerade. Natürlich sollte man als Jäger aber auch ab und an Beute machen. Sonst benötigt man keinen Jagdschein. Wenn es passt schieße ich und freue mich jedes Mal über ein sauber erlegtes Stück Wild.
Auch das Aufbrechen des erlegten Stückes gehört, wie hier jetzt zig-mal mit allen Aspekten beschrieben, dazu. Ich habe keinen Ekel dabei. Es riecht halt wie es riecht. Eines meiner ersten Stücke welches ich beschossen habe stand schräg. Der Einschuss war gut und dort wo er sein sollte. Aber weil das Stück Rehwild schräg stand ging die Kugel durch den Pansen. Beim Aufbrechen kam mir direkt die grüne Soße entgegen. Auch das muss man abkönnen. Das Wildpret von diesem Stück war nicht mehr verwertbar. Aber aus Fehlern wird man klug, ich versuche seither immer sauber abzukommen. Ich bin beim Aufbrechen zwar nicht der Schnellste, aber mittlerweile habe ich Routine und mache das meiner Meinung nach ganz gut.
Ich habe es bisher keine einzige Sekunde bereut Jäger geworden zu sein.
Wie gesagt, die beiden obigen Fragen sind essentiell.
 
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Jemand der sein von ihm erlegtes Wild nicht selbst aufbricht und zerwirkt, also ein Lebensmittel daraus macht, ist kein Jäger und wird auch keiner.
Das halte ich für Blödsinn.
Wie ich bereits schrieb, gibt es (aus gutem Grund) bei Bewegungsjagden auch professionelle Teams für´s Aufbrechen. Daran ist nichts zu bemängeln. Es kann halt nicht überall durchs Treiben gefahren werden um die Stücke einzusammeln, damit sie innerhalb von 30 Minuten aufgebrochen sind.
Dazu spielt natürlich auch die Anzahl der erlegten Stücke eine große Rolle. In unserem Revier werden 50-100 Stück Schalenwild jährlich erlegt. Die kann weder ich, noch sonst einer alle vernünftig privat zerwirken. Da hilft der Metzger des Vertrauens und daran ist für mich nichts einzuwenden. Dadurch hat sich der Verkauf ganzer Stücke deutlich erhöht und wir haben weniger Arbeit mit Lagerung und Verkauf.
Natürlich sollte aber ein Jäger in der Lage sein Stücke vernünftig aufzubrechen und diese auch zu zerwirken. Das eine schließt das andere nicht aus!

wipi
 
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Man muss sich auch nicht so mädchenhaft anstellen und sich mal überwinden auch unangenehme Dinge zu tun.
Kann man lernen.

Und was das töten betrifft, wer das nicht will, wird am Besten Vegetarier, denn das Fleisch essen und anderen das Töten überlassen ist ziemlich unaufrichtig.
Und wie oben, man gewöhnt sich dran, aber das "Jagdfieber" also die Nervosität vor dem Schuss bleibt, diese Selbstzweifel gehören dazu und das ist gut so.
 
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Hallo Sony,

Aufbrechen ist nichts, wovor man sich ekeln muss.

Aber um es kurz zu machen: Geh das ganze langsam an. Red mit einem Jäger in Deiner Nähe und erklär ihm Deine Absichten und die Unsicherheiten, die Du hast. Bitte ihn, ihn begleiten zu dürfen und wenn möglich, bei einer Erlegung und dem Anschließenden Aufbrechen dabei sein zu dürfen (ggf. mit der Absicht, das Stück im Anschluss zu erwerben...)
Das Stück sollte einen anständigen Kammertreffer haben, auf keinen Fall grün. Das ist dann erst eine spätere Eskalationsstufe. Auch der Tipp mit Drückjagd mitlaufen und am Streckenplatz mit Aufbrechen helfen ist für Anfänger zu viel Medizin. Langsam die Situation steigern, wie man es auch mit einem jungen Hund macht.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du keinen Ekel entwickeln wirst und positiv überrascht sein wirst, wie wenig ekelig und sauber das Ganze von statten geht (wenn es richtig gemacht wird). Immerhin haben wir auch so ziemlich alle Organe, die bei Reh und Sau beim Aufbrechen zu Tage treten, in uns. Und wer ekelt sich schon vor sich selbst?

Meine Kinder stehen mittlerweile auch immer wiedermal daneben, wenn ich aufbreche oder zerwirke. Oft kommt dann die Frage, ob sie dies oder das mal anlangen dürfen. Das Interesse ist geweckt, wenn ich ihnen erkläre, was was ist, welche Funktion das Organ hat und dass es in uns ähnlich aussieht. Mein Großer (4Jahre) hat seiner kleinen Schwester neulich erklärt, dass man Bauchweh bekommt, wenn da (er zeigt auf das kleine Gescheide von einem Reh) ein Furz quer drin sitzt...
 
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Man muss in der Lage sein ein Wildtier zu töten, welches man in seiner vollkommenen Gesundheit in Anblick hat. Ein Tier zu töten, welches krank ist, mag, das eigene Gewissen betreffend, einfacher sein, dient jedoch ggf. nicht der Gewinnung eines gesunden Lebensmittels, weil es womöglich nicht verwertet werden kann.

Ferner gehört das Aufbrechen zwingend zur Arbeit nach dem Schuss dazu. Das muss der Jäger beherrschen, sonst ist er kein Jäger. Ich erinnere mich an eine Sau, die ich am Morgen nach dem Schuss durch meinen Jagdfreund nachsuchte und direkt in der Dickung aufgebrochen hatte. Da war ich froh, dass ich nicht gefrühstückt hatte. Ich habe mit solchen Grüchen kein Problem und der einzige Duft, der mich wirklich überfordert, ist der nach Erbrochenem. Doch an jenem Morgen habe ich auf der Fahrt zur Kühlung bestimmt dreimal gekotzt. Die Sau haben wir später selbst gegessen, denn nach ein paar Tagen in der Kühlung war der Geruch der gründlich ausgewaschenen Sau vollkommen normal.

Das Zerwirken kann man denen übergeben, die sich damit auskennen. Das ist keine Schande! Ich mache das hier bei uns für alle Mitjäger, weil ich das in meiner Jugend von einem Fleischer gelernt habe.

Was mir schwerfällt ist der Abschuss von Jungtieren. Da bleibt mein Finger oft gerade. Wenn die vor meinen Augen toben und spielen, geht mir das Herz auf, egal ob bei Rehwild oder Raubwild. Einzig bei den Sauen kenne ich das nicht, bzw. lasse es nicht zu.
 
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29 Nov 2011
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Man muss sich auch nicht so mädchenhaft anstellen und sich mal überwinden auch unangenehme Dinge zu tun.
Kann man lernen.

Und was das töten betrifft, wer das nicht will, wird am Besten Vegetarier, denn das Fleisch essen und anderen das Töten überlassen ist ziemlich unaufrichtig.
Und wie oben, man gewöhnt sich dran, aber das "Jagdfieber" also die Nervosität vor dem Schuss bleibt, diese Selbstzweifel gehören dazu und das ist gut so.
Halte ich für Quatsch!

Wenn ich ein Auto fahren will, muss ich auch nicht in der Lage sein, es selbst herzustellen!

Mein Bruder würde z.B. nicht selber jagen oder schlachten, aber hat trotzdem eine gesunde Einstellung zu den Dingen und die nötige Achtung vor dem Stück Wild oder Tier bzw. vor dem Handwerk!

Wenn alle, die nicht selber jagen möchten kein Wild mehr essen, bekommen wir Probleme unsere Strecken zu vermarkten, denke ich!
 

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