Es wird ja häufig darauf verwiesen, dass es quasi keinen Serien Hersteller für Munition gibt und deswegen das Kaliber nicht diese weite Verbreitung findet. Vielleicht liegt aber auch hier genau das "Henne / Ei Problem". Würde es die Munition von der Stange geben, würden sich auch sicher viel mehr Leute das Kaliber gönnen. Nehmen wir doch die Blaser Kaliber. Würden hier nicht im gleichen Atemzug Laborierungen von RWS oder Normal angeboten werden, würden diese Kaliber sicher noch weit hinter der 8,5 zurück bleiben.
Ich habe es weiter vorher schon geschrieben, mache es aber gerne nochmal: Die Glaubenskriege um Kaliber sind einfach nur noch nervig bis lächerlich. Man diskutiert hier minimalstes Unterschiede die scheinbar das eine Kaliber als perfekt erscheinen lassen und das andere im gleichen Atemzug der letzte Schrott ist. Unterm Strich wird keiner von uns mehr oder weniger erlegen ob er ne .308, 7x64, .30-06, 9,3x62 oder eben eine 8,5x63 verwendet.
Ist doch wie bei Autos: Heute kommt man mit jedem Neufahrzeug von A nach B, was ja mal das Grundkriterium für die Erfindung des Automobils war. Keiner käme auf die Idee zu sagen: Also den neuen XY kannst du vergessen, mit dem wirst du nie von Hamburg nach Köln kommen. Der eine legt halt Wert auf nen Tempomaten, der nächste auf ein Glasschiebedach und der übernächste fährt lieber mit dem Cabrio. Kommt er deswegen anders oder schlechter in Köln an? Wohl kaum.
Auch würde keiner dem andern verbieten wollen, mit eine Oldtimer zu fahren. Schließlich bekommt man da ja auch keine Teile von der Stange, braucht ganz spezielle Lieferanten für Ersatzteile etc. pp.
Und wer sich eine 8,5 zulegen will, muss einfach damit rechnen im Afrikanischen Busch nicht aus 5 verschiedenen Laborierungen auswählen zu können. Wer jedoch das Wiederladen mag und sich mit einem Kaliber intensiv beschäftigen will, für den ist die 8,5 eine gute Wahl die sicherlich dafür sorgt, dass er regelmäßig auf dem Stand ist (Feuerformen, Labo-Entwicklung etc.). Und wenn jemand diesen Weg für sich beschreiten möchte und dabei feststellt, dass eine 8,5 für ihn das Ideale Kaliber bezogen auf seine eigenen Anforderungen ist, sei ihm das doch unbenommen und sollte nicht so massiv in Frage gestellt werden wie dies hier häufiger geschieht.
Ich will hier keine neue Grundsatzdiskussion lostreten, aber Leute die eine 8,5 ihr eigenen nennen gehen sicherlich wesentlich bewusster mit dem Thema Schussleistung, Geschosswahl und Einsatzmöglichkeiten um als es der deutsche Durchschnittswaidmann tut der sich die 2 Schachteln RWS in xyz mal 0815 aus dem Regal des Bümas reichen lässt.