Kaliber .270 vs .308

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Die .270 Win ist für den geschilderten Fall wohl sehr geeignet, wie schon von den erfahrenen Bergjägern hier schwarz auf weiß bestätigt. Sie hat aber auch gewisse Nachteile, zumindest in Deutschland.

Wenn ich z.B. in "mein nächstgelegenes" Schießkino fahre (Wallenhausen), dann bekomme ich dort z.B. keine 270 Win. Die 7x64 dagegen, deren Rahmendaten ja sehr ähnlich sind, wäre dort zu erträglichen Preisen erhältlich. Die 270 Win ist in Deutschland einfach nicht sonderlich populär. In Österreich dürfte das aber etwas besser aussehen.
Der Standard-Drall für die 7x64 ist kürzer als der für die .270Win. Der kürzere Drall stabilisiert die ggf. verwendeten langen bleifreien Geschosse besser. Aktuell entwickelte "Weitschusspatronen" haben einen noch kürzeren Standard-Drall (7mmm PRC). Die Waffen bzw. Lauf-Hersteller dürfen soweit ich weiß vom Standard-Drall abweichen, tun es aber selten.

Auch wenn ich nicht zu denen gehöre, die alle Waffen unter 1500€ als unbrauchbaren Krempel abstempeln, sind gerade in 7x64 sehr viele alte, gebrauchte Waffen zu haben, die bezüglich Qualität der Oberklasse zugehörig waren und sind. Dabei ist aber drauf zu achten, ob und zu welchem Preis diese Waffen auf eine zeitgemäße Montage (=nicht SEM), einen hochwertigen Flintenabzug und ein Laufgewinde umzurüsten sind. Wenn man das nicht sicher vor dem Kauf abchecken kann kauft man besser etwas aktuelles neu oder gebraucht.
 

DKN

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Das Angebot,

auch an günstiger Munition, für die .270 Win ist recht groß, die leichtere Verfügbarkeit der .308 ist absolut kein Argument. Kein Jungjäger muss paketweise Munition sitzend aufgelegt auf dem Stand verfeuern, Woche für Woche, um den Umgang mit seiner Waffe zu erlernen.

Ein paar Mal laufender Keiler, in Zeitabständen, dann eine Einschießsession mit der Jagdmunition, danach wird im Revier weitergelernt.

Verfügbarkeit von Munition für Standardkaliber ist also kein Argument hierzulande.

Mbogo
Wie formulierte es neulich jemand am Stand dem ich geholfen hatte sein ZF zu justieren wozu er nicht in der Lage war(R8+Swaro Z8i)...geübt wird auf Wild.

Ich ziehe meinen Hut vor soviel Waidgerechtigkeit.

Denke 500 bis 1000 Schuss sind angemessen als Erstversorgung eines Jungjägers, vorausgesetzt es zeigt ihm jemand Übungen und hilft. Sonst dauert es oft länger schiessen zu lernen. Danach sollte sitzend, liegend, Zweibein, freihändig, angestrichen und kniend soweit sitzen, dass eine gewisse Sicherheit sowohl beim Schiessen als auch bei der Handhabung der Waffe besteht.

Schiessen können bedeutet für mich eine gewisse Konstanz und der Position angemessenen Genauigkeit in den Ergebnissen und verschiedenen Anschlägen.

Die Ausbildung ist oft grottenschlecht, meine war es zumindest. Habe denke ich 1500+ Schuss gebraucht weil mir niemand was gezeigt hat. Dem Internet sei Dank hab ich mir dann die Techniken zumindest anlesen können. Die Umsetzung und Interpretation dauerte dann natürlich nochmal deutlich länger.

Aber die Nachsuchengespanne sollen ja auch was zu tun haben🤔

VG
 
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Wird Fabrikmunition genutzt, braucht sich die .308Win mit bspw. dem 130grs TTSX sicherlich nicht vor dem Pendant in .270Win zu verstecken: aus meiner Sako 85 Varmint mit 60cm LL kommt es auf gemessene etwa 955m/s als V0, und anscheinend auf etwa 940 m/s aus 51cm LL, wie man im Forum finden kann.
Das war ich, zumindest aus meiner Varmint mit 51er Lauf und SD.
Das 270er Geschoss in 130 gr ist halt etwas schlanker und länger, besserer BC und SD.
 
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Nur zur Erinnerung, die 308 wird militärisch bis 600m eingesetzt und dabei geht man auf Nummer sicher.
 
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Die beiden schenken sich bei 130 grain nichts, der etwas bessere BC der 270 wird durch das Mehr an Gasdruck und V der 308 überspielt, bis 300m ist das ersichtlich.

In 150 grain gibts keine Barnes TTSX für die 270 und auch die anderen Hersteller bieten in der Gewichtsklasse weniger für die 270 in bleifrei, als für die 308.

308 hat viel mehr Variationsbreite und reicht bis hin zu Rotwild- und drückjagdtauglichen Geschossgewichten.

308 und 270 schießen sich beide angenehm. 308 ist zusätzlich auch kurzlauftauglich.

Die 308 ermöglicht extrem preiswerte Trainingsmun. Was hierzu oben @Mbogo schreibt, ist keinesfalls zwingend, vor allem steht für einen JJ noch gar nicht fest dass er das so munitionssparend machen kann, will und wird.

Auch der Wiederverkauf ist bei der 308 leichter.

Die 270 ist in Dtl. eine Mode-Patrone, außerhalb Kontinental/Westeuropas ist das freilich anders.

Von daher mE eher 308 als 270.
 

DKN

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Ihr seid alle wahre Helden und Waidmänner!
1500 Schuss, bis man richtig schiessen kann....
Krähe auf 310m....
Hätte gern jemanden gehabt der mir alles zeigt, hatte ich aber nicht. 500 bis 1000 Schuss sind realistisch um zu behaupten ich schiesse in verschiedenen Anschlägen konstant gut und bin mit der Waffe vertraut. Diesen Wert habe ich damals übrigens beim guten alten Tschud gelesen und war selbst geschockt. Im Nachhinein hatte er Recht.

Heute gebe ich seinen Rat von damals an Jungjäger weiter: Büchse besorgen, 500 bis 1000 Schuss besorgen und erstmal schiessen lernen.

Aus oben genannten Gründen hab ich mehr gebraucht, vielleicht auch deutlich länger als andere. Hab kein Problem damit.

Bis heute hab ich keine einzige Nachsuche verursacht(Totsuche ausgenommen), dafür bin ich sehr dankbar.

Was genau schlecht daran ist viel zu üben kannst du mir gerne erklären.

Wir schiessen auf Lebewesen, da ist es nicht zuviel verlangt gewisse Grundfertigkeiten mitzubringen.

Wenn man sich auf sitzend aufgelegt beschränkt reicht sicher deutlich weniger. Wenn jemand behauptet er kann schiessen, gehe ich allerdings davon aus, dass er das in verschiedensten Anschlägen kann. Gerade bei der Jagd hab ich nämlich oft wirklich suboptimale Auflagen. Wenn es dann noch schnell gehen soll trennt sich die Spreu vom Weizen.

VG
 
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Üben ist immer gut und viel üben sicher nicht schlecht.
Das es jetzt aber 1000 Schuss braucht um zu Jagen ist doch eher übertrieben.

Das Gros der Jäger jagt auf +-100m vom Ansitz aus, dass ist mit ner vernünftigen Waffe mit Glas keine Quantenphysik.

Da spielen Faktoren wie Aufregung und Nervenflattern eine größere Rolle.

Üben sollte man kontenuierlich, dann wird man auch immer sicherer.

Naja, mit Schrot komm ich vielleicht sogar auf die 1000 Schuss, war definitiv kein Naturtalent, hab da einige Pakete verballert. 😅

Ach ja zum Thema, beide Kaliber machen wohl zuverlässig tot.
 
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Schießen gelernt- das fing bei mir mit ca.6-7Jahren an- da bekam ich ein Diana-Luftdruckgewehr geschenkt und durfte gemeinsam mit meinem Vater , der mir die Handhabung beibrachte Scheiben schießen. Die ersten und obersten Regeln galten der Sicherheit- wie „ Lauf immer weg von einem Mensch“, „Beim Laden immer weg von Dir“……
Erster Schuß mit Bolzen, stehend freihändig auf eine 10er Gamsscheibe- montiert auf eine Bleiplatte in einer Holzscheibe, aufgestellt auf die Bibliothek im Wohnzimmer😊- ca. 8-10 Schritt- eine Sieben. Wie stolz ich war- den Geruch des Gewehres, der bald folgenden Diabolo Munition- werde ich nie vergessen. Bis ca. 10 Jahre habe Ich gemeinsam mit meinem Vater sicher viele hunder Schuß stehend, sitzend aufgelegt, stehend am Baum angestrichen, liegend gemacht. Dann kam eine 22LR- das Revier war schon länger der Wohnzimmergröße entwachsen….aus Scheiben wurden Spatzen, Drosseln waren Hochwild, der erste Schrotschuß ( ich glaube mit Kal.24 ) eine Wasseramsel.
 
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Wenn ich meine Luftgewehrschüsse mitrechne, komme ich auf deutlich über 1500 Übungsschüsse :D .

@DKN: noch nie eine Nachsuche "gebaut"?
Diese Aussage höre ich oft - meistens bevor mir dann eine Suche gemeldet wird!
 

DKN

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Wenn ich meine Luftgewehrschüsse mitrechne, komme ich auf deutlich über 1500 Übungsschüsse :D .

@DKN: noch nie eine Nachsuche "gebaut"?
Diese Aussage höre ich oft - meistens bevor mir dann eine Suche gemeldet wird!
Lass einfach solche Unterstellungen bleiben. Nein, ausser Totsuchen nix und ich hoffe das bleibt so.

Ich mache bei uns auch die Nachsuchen und sehe regelmäßig was die "jagdlich reichts" Fraktion so produziert. Sicher auch ein Grund wieso ich da sensibler reagiere als andere.

Du müsstest das dann ja auch zu genüge kennen wenn du nachsuchst.

Einfache Rechnung, sitzend aufgelegt, sitzend nicht unterstützt, angestrichen, stehend, kniend. 5 Positionen. Für jede 100 Schuss. Wenn man 20 Schuss macht sind das 5 Schiesstandbesuche pro Position, 4x5Schuss. Ich mach mittlerweile 50 pro Training, hab aber mit 20 angefangen weil ich die Konzentration nicht halten konnte länger. Das sind 25 Sessions, dann sind 500 durch. Meiner Meinung nach ist das machbar, die, die das machen schiessen danach deutlich besser als die, die 20 Schuss im Jahr machen. Ist denk ich logisch. Übung macht den Meister. Und wenn die Situation brenzlig wird schiesst so ein Schütze im Stress ebenfalls deutlich besser als einer der Bierdeckelfraktion. Wenn dann mehrere Stressfaktoren zusammenkommen macht das den Unterschied zwischen einem Treffer, der zwar nicht optimal ist aber das Stück liegt und einer Nachsuche.

Das ist zumindest meine persönliche Meinung und Erfahrung.

VG
 
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