Geht mir sehr ähnlich! Vielleicht gab es irgendwann, in grauer Vergangenheit, eine relevante Anzahl Stutzen im Umfeld der Gebirgsjager, in den letzten 25 Jahren habe ich das so nicht wahrnehmen können.
Was da so unterwegs ist und war, sind mehrheitlich relativ rasante Kaliber, wie die 7x64, 6,5x68, 6,5x57 (R), .243 Win, die Freres, 7 mm Rem. Mag, .270 Win und vielleicht noch ein paar andere, tendenziell rasante Kaliber und die haben fast alle mindestens 60 cm lange Läufe. Weil hier die Frage auftauchte: Eine 8x68 ist mir in dem Umfeld nie begegnet. Zwischenzeitlich sind mir auch einige 300 Win Mag., 300 WSM, wie auch .308 Win begegnet.
Die Länge der Waffe ist im Hochgebirge eher von nachrangiger Relevanz. Vielleicht entstehen die Bilder des Gebirgsjagers mit einem Stutzen tatsächlich einer Wildererromantik.
Das Gewicht der Waffe hat für mich im genannten konkreten Kontext eine ausgeprägte Relevanz, die Länge derselbigen kaum bis gar nicht. Es macht für mich kaum einen Unterschied, ob ich da mit meinem K95 Stutzen oder der 'normalen' K95 mit 60 cm Lauflänge unterwegs bin.
Es erscheint wenig sinnvoll, der .308 Win die grundsätzliche Eignung für die Jagd in Tirol auf Gams, Reh und Rotwild (und darum ging es in der Eingangsfrage) absprechen zu wollen. Das ist so wenig sinnvoll, wie der .270 Win die grundsätzliche Eignung für die Drückjagd absprechen zu wollen.
Wenn jemand aber sein Lastenheft recht spezifisch ausprägt und dabei deutlich macht, mehrheitlich im (richtigen) Gebirge zu jagen, gestehe ich der .270 Win eine ausgeprägtere Eignung zu als der .308 Win.
In dem Zusammenhang dann über die ausgesprochene Eignung für andere Jagdarten, die nicht aufgeführt waren, zu betonen, erscheint kaum hilfreich. Vielleicht möchte der Jungjäger ja zukünftig auch häufiger in Afrika jagen und wir empfehlen im entsprechend eine .375 H&H mit leichten massestabilen Geschossen.
Potenzielle Fragen zu beantworten, die nicht explizit gestellt wurden, finde ich relativ schwierig.
grosso