Jagdmesser

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Wie hygienisch das Aufbrechen im Revier ist, bestimmt zunächst einmal der Aufbrechende, seine Erfahrung/Ausrüstung und der Sitz des Schusses. In der tollsten Wildkammer kann man alles verkehrt machen. Im Übrigen frage ich mich, warum die Schweden Rehe sofort aus der Decke schlagen und sie dann abhängen lassen, obwohl sie dann unansehnlich äußerlich trocknen.
Ich mache das im Zeitfenster der vielen Zecken auch schon mal . Aber nicht draußen aufhängen sondern in der Kühlung und ggf. etwas Stretchfolie um die Keulen. Letzlich liegt es an der Art wie schnell das Stück austrocknet (Umluft oder ggf langsamer).
In einer guten Metzgerei hängen auch keine Rinderhälften mit Fell drauf.
 
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Doch.

Gegen das Aufbrechen spricht die mangelnde Hygiene bei solchen Arbeiten im Revier, bei denen das Fleisch der Keulen exponiert wird, völlig unnötiger Weise. Ebenda trocknet das Fleisch dann auch beim Abhängen an und wird unansehnlich, was absolut nicht sein sollte.

In der Wildkammer ist es ein unnötiger Arbeitsschritt, da die Keulen ohnehin vom Hüftknochen gelöst werden müssen.

Aber Deine Profis wischen sicher auch noch den Bauchraum und den Brustkorb mit Moos und Gras aus, weil sie lieber mit den überlieferten Rädern, äh, Methoden arbeiten. Was ist schon eine moderne Alufelge gegen das hölzerne Speichenrad eines alten Bollerwagens?

Mbogo
Blödsinn.

ICH würde das aufbrechen im Revier auf dem Waldboden sowieso verbieten.
Es gibt nur im Hochgebirge ein Grund dazu.
ICH habe noch kein liegendes Stück Wild aufgebrochen, bzw, das ist 30 Jahre her, daß wir es noch mussten, allein da sieht man schon die tollsten Fehler auf so mancher Jagd.
Ich habe das Glück, daß Kühl- und Zerwirkraum mitten im Revier steht,
also wird immer im hängen, mit bestem Licht und reichlich Wasser, wenn nötig, direkt vor dem Kühlraum aufgebrochen.
Reviere bei denen die hygienische Aufbrechmöglichkeit so weit entfernt liegt, daß man im Revier aufbrechen muss, sind imho das Letzte.
Bevor du andere über hygienisches aufbrechen belehrst, sorge erst mal dafür, daß bei dir anständige Verhältnisse herrschen.
 
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z/7

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Krampf. Bei den meisten DJ wird vor Ort aufgebrochen. Und auch ungeringelte Stücke kann man hygienisch einwandfrei aus deutschen Flachlandwäldern befördern. Im Gebirg ist das was anderes, aber darum gehts hier nicht. Mir ist es lieber, das Schloß ist auf und alles raus, als daß geringelt der halbe Adam noch drinhängt. Des bissl angetrockneter Popo ist bei gutem Schuß vernachlässigbar. Soll jeder machen, wie er meint. Gegen Unfähigkeit ist keine Methode gefeit.
 

ballistic_tip

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Reviere bei denen die hygienische Aufbrechmöglichkeit so weit entfernt liegt, daß man im Revier aufbrechen muss, sind imho das Letzte.
Das trifft dann aber auf die Masse der Bundesforste zu. Die TrÜbPl die ich hier im Lande so kenne (ich denke mal Alle) haben auf dem Platz keine Wildkammer sondern meist am Rand. Bei den dort aufkommenden Strecken ist ein zentrales Aufbrechen in der Wildkammer (das ich auch absolut bevorzuge) meist nicht machbar. Ein Stück Dam- oder Rotwild im Revier hochziehen und im hängen aufbrechen ist mitunter auch nur schwer machbar, zumindest ohne erhebliche Hilfsmittel. In meiner kleinen Welt eines gemeinschaftlichen Jagdbezirkes bin zu 100% bei Dir, in der Wildkammer und im hängen.
 
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Bei vielen hessischen Forstämtern gibt es kein zentrales Aufbrechen nach der Jagd.
Jeder Schütze ist selbst am Stand bzw Weg, ggfs. mit Unterstützung dafür verantwortlich.
Als Vorteil sehe ich die deutlich schnellere Entfernung der Innereien als wenn erste zusammengefahren wird. Nachgearbeitet wird dann tw noch zentral.
Selten haben Reviere zentrale betriebene Aufbrech-Plätze an Betriebshütten, zumindest in den Ämtern, wo ich schon mal zu Jagd bin. Wildkammern sind weit entfernt.

In RLP wird grundsätzlich alles Wild erst gesammelt und beigefahren, dann zentral im Revier versorgt.
An der Wildkammer selbst geschieht das nur in einem Betrieb, der einen angeschlossenen Zerlegungsbetrieb betreibt.
Ansonsten eben an mobilen Stationen im Wald (Aufbrechböcke und Ständer, Wassertanks).

Beim Bundesforst gibts auch kein zentrales Aufbrechen, aufgrund der tw. sehr großen Jagdflächen und Distanzen, wie schon geschrieben.
 
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Letztlich ist nicht das offene oder geschlossene Schloss (Ringel) alleine für die Hygiene verantwortlich.. es ist das "wie" kommt der Rest aus dem Körper. Da gibt es verschiedene Methoden, eine heißt die "schwedische".
Schloss zu heißt meist alles zum Haupt raus, Schloss offen ist für mich ein Synonym für auf dem Boden liegend und von Schlund über den Schusskanal über die Keulen rausziehen und die Suppe dann rauslaufen zu lassen (Stück auf dem Bauch drehen).
So haben wir es noch in der Jagdschule gelernt. Ich war viele Jahre mit einem Metzger am Damwild-Gehege unterwegs und breche (fast immer) immer im hängen auf. Ich kann das auch mit dicken Sauen am Auto, an der Wildkammer. Leider nicht immer als Gast in Brandenburger Forst-Revieren (Da ist die Wildkammer 25km weit weg.) oder auf Drückjagden. Dann wird verfahren wie der Gastgeber das haben will. Bei kleinem Wild und 2te Person geht das Ringeln und zum Haupt hin auswerfen auch schnell. Bei größeren Stücken geht das auch im liegen. Aber etwas Gymnastik ist dann erforderlich das ich nicht mehr so gut leisten kann. Vielleicht habe ich da auch zu wenig Übung.
 
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Bei vielen hessischen Forstämtern gibt es kein zentrales Aufbrechen nach der Jagd.
Jeder Schütze ist selbst am Stand bzw Weg, ggfs. mit Unterstützung dafür verantwortlich.
Als Vorteil sehe ich die deutlich schnellere Entfernung der Innereien als wenn erste zusammengefahren wird. Nachgearbeitet wird dann tw noch zentral.
Selten haben Reviere zentrale betriebene Aufbrech-Plätze an Betriebshütten, zumindest in den Ämtern, wo ich schon mal zu Jagd bin. Wildkammern sind weit entfernt.

In RLP wird grundsätzlich alles Wild erst gesammelt und beigefahren, dann zentral im Revier versorgt.
An der Wildkammer selbst geschieht das nur in einem Betrieb, der einen angeschlossenen Zerlegungsbetrieb betreibt.
Ansonsten eben an mobilen Stationen im Wald (Aufbrechböcke und Ständer, Wassertanks).

Beim Bundesforst gibts auch kein zentrales Aufbrechen, aufgrund der tw. sehr großen Jagdflächen und Distanzen, wie schon geschrieben.

Die beschriebene Variante in div. FoÄ in RLP vereint m.E. die meisten Vorteile in sich und vermeidet bestimmte Nachteile.
Ein geschultes Aufbrechteam an einem (temporären) Aufbrechplatz im Revier kann innerhalb einer vertretbaren Zeit qualifiziert arbeiten und so "unschöne Bilder" der "Aufbrechkunst" diverser Schützen vermeiden. Zudem ist an diesen zentralen Stationen immer ausreichend Wasser und Werkzeug vorhanden.
 
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Lasst ihn doch einfach. Unser Papst kann hier nur deshalb immer schön auf den Tisch hauen, weil er von Wildkammer über Traktor, Anhänger, Hund am Wochenende alles hübsch von seinem Pächter bestens erschlossen vor der Haustür bereitgestellt bekommt und null Respekt hat vor den Bedingungen und Leistungen mit den manch andere im Rest der Republik klar kommen müssen.
 
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Nach der ersten Nutzung eines Messers wird beim Nachschärfen von mir alle Winkel 15° umgeschliffen. Für mich der ideale Winkel.
Ich würde statt dem Mora´s (gutes nicht Mora am Gürtel für alle Zwecke die immer mal kommen wie Abfangen etc.) im Rucksack auch gerne Dick Messer nehmen , aber so eine gescheite taugliche Kunststoffscheide ist dafür nicht zu bekommen. Ich meine nicht den Schneidenschutz oder dieses weißen Dinger aus dem Fleischerei Bedarf.
Eher sowas?
Gibt es es für zwei Messer.
 
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Staatsjagd ist mir gleichgültig. Die erzählen anderen sowieso stets wie es geht, dabei haben sie viel größere Defizite.
DJ ist auch so was. Wir fahren das Wild zusammen und zwar näch Möglichkeit wie es anfällt, nicht erst zum Schluß.
Ich hatte dann die letzten zwei Jahre das vergnügen mit einem Kollegen die Strecke aufzubrechen. Während die Jagd noch lief oder unmittelbar danach.
Geht alles, Frage der Organisation.

Im übrigen, ohne mich und die anderen Begeher würde da nichts im Revier stehen, wir haben die Einrichtungen gebaut, Chef allein kann bezahlen und helfen. Ersteres ist eine wichtige Voraussetzung, aber wenn er das hätte bezahlen wollen was wir gebaut haben, wäre der Preis wahrscheinlich bei einem Einfamilienhaus in unserer Region und die bekommt man hier nicht für 50.000€
 
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Die beschriebene Variante in div. FoÄ in RLP vereint m.E. die meisten Vorteile in sich und vermeidet bestimmte Nachteile.
Ein geschultes Aufbrechteam an einem (temporären) Aufbrechplatz im Revier kann innerhalb einer vertretbaren Zeit qualifiziert arbeiten und so "unschöne Bilder" der "Aufbrechkunst" diverser Schützen vermeiden. Zudem ist an diesen zentralen Stationen immer ausreichend Wasser und Werkzeug vorhanden.
Entscheidender Nachteil ist die oft lange Dauer, bis alles Wild "da" ist und auch versorgt ist.
Überraschend zahlreiche Strecken brauchen dann bis "abends" bis alles fertig ist.
Gedanken über Wildbret-Hygiene bei schlechten Schüssen und 5-6 Stunden nicht aufgebrochenem Wild will ich mir einfach nicht dazu machen...
 
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Entscheidender Nachteil ist die oft lange Dauer, bis alles Wild "da" ist und auch versorgt ist.
Überraschend zahlreiche Strecken brauchen dann bis "abends" bis alles fertig ist.
Gedanken über Wildbret-Hygiene bei schlechten Schüssen und 5-6 Stunden nicht aufgebrochenem Wild will ich mir einfach nicht dazu machen...
Deswegen haben wir ein Wildtaxi. Zwei Kollegen sammeln während der Jagd das Wild auf Anruf ein und machen gleich die Buchhaltung dabei.
 
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Entscheidender Nachteil ist die oft lange Dauer, bis alles Wild "da" ist und auch versorgt ist.
Überraschend zahlreiche Strecken brauchen dann bis "abends" bis alles fertig ist.
Gedanken über Wildbret-Hygiene bei schlechten Schüssen und 5-6 Stunden nicht aufgebrochenem Wild will ich mir einfach nicht dazu machen...

das ist richtig, unterhält man sich mit dem ein oder anderen Wildbrethändler sehr die eher den "Verschnitt" durch die "Pfuscher" vor Ort...
wie dem auch sei, die Wildbretversorgung von DJ-Wild ist IMMER eher suboptimal
 

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