Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß?

Ist die Deutsche Jägerprüfung noch Zeitgemäß

  • Ja, die Prüfung sollte nicht verändert werden

    Stimmen: 98 66,7%
  • Nein, die Prüfung müsste an die aktuelle Zeit angepasst werden

    Stimmen: 49 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    147
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
" Wieso, wehalb, warum? ...wer nicht fragt. bleibt dumm! "


Gerade eben bekam ich meine neue Jägerzeitschrift der Kärntner Jägerchaft... Inhalt unter Anderem das 8 seitige Berichten über die Aufklärungsarbeit engagierter Jäger in der nichtjagenden Öffentlichkeit:

Anhang anzeigen 28168

Anhang anzeigen 28169

Anhang anzeigen 28170

Anhang anzeigen 28171

Das ist das, was ich in meinem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte... Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufmerksam machen, die Wichtigkeit der nachhaltigen, ordnungsgemäß ausgeführten Jagd als notwendig und sinvoll zu vermitteln.
Brauchtum hoch zu halten !

" man stelle sich einmal vor, dass.... "


Auch bei uns wurde nach Sträuchern und Bäumen und sonstigem gefragt.. blattlose Äste, im März des Jahres.
Pech, wenn man dann nicht weiss, was man vor sich liegen hat!
Aber es war absolut nichts dabei, was man nicht wissen könnte...
Ich hatte Glück! Der mir u.A. vorgelegte ~ 80cm lange Trieb des Efeus mit seinen Blättern war unverkennbar.
Aber selbst den wohl Einfachsten unter allen einfachen kannten nicht alle :?


@doghunter,

in meiner Jagdprüfung seinerzeit haben längst nicht alle bestanden.. ich wurde nach ~ 3 Stunden intensiver Prüfungszeit wortwörtlich gefragt,: " Herr G......., haben sie sich eigentlich überall so leicht getan ? "

Nein, ich habe mir leicht getan!

Oder vielleicht doch?, vielleicht aber auch nur deshalb, weil ich nicht stur auf die Prüfung auswendig gelernt habe, sondern weil ich in einem langen langen Vorfeld schon immer Interesse an Natur und damit einhergehend an der Jagd hatte.

Die Jagdprüfung war für mich kein must have aus Imagegründen.... wie es für viele Leute leider immer schon der Fall war.

Wer die Jagdprüfung aus irgendwelchen rein geschäftlichen Erfordernissen ablegen will, der soll dafür ebenso lernen müssen, dass die Schwarte kracht !
Nur um damit zu protzen, nur um ab und zu einmal seine Freizeitlücken mit etwas niederschießen gehen zu füllen, dazu kann die Prüfung nicht schwer genug sein!

Nein, ich bin kein Held in Grün ! Es gibt Tausende, denen die Jagd am Herzen liegt, es gibt Tausende, die ihre Prüfungsanforderungen meistern und sich mit Bestehen der nicht leichten Jagdprüfung beweisen!

(und auch Deine Frau wird kommendes Jahr ihre deutsche Jagdprüfung mit Bravour bestehen.. da gehe ich jede Wette darauf ein und wünsche ihr schon heute viel Erfolg dazu!! )



Quellennachweis der Fotos:

DER KÄRNTNER JÄGER, Klick ->
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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6.379
Wenn jemand sich mit der Thematik der Jagd, der Natur, den Wildtieren und dem Schießen aus eigenem Antrieb und Interesse befasst, dann ist die Prüfung ÜBERHAUPT keine Hürde.

Alle diejenigen die das aufgetragen kriegen "weils in der Familie nunmal Tradition ist" oder weil sie es zu geschäftlichen Zwecken machen wollen oder sonstwie "brauchen", die sollen auch gefälligst ordentlich dafür büffeln.

Sone Jagdprüfung kann nicht schwer genug sein!
 
G

Gelöschtes Mitglied 9935

Guest
...
1. Muss man tatsächlich jeden Baum und Strauch kennen, wenn man jagen will (ich will ja kein Förster werden)
Ja. Zusammenhänge ergeben sich durch Allgemeinwissen. Viele Erkenntnisse über das Verhalten von Wild resultieren aus vielschichtigen Zusammenhängen. Sonst kann ich Schädlingsbekämpfer werden...
2. Muss man, in Zeiten des mobilen Internets, auswendig die Brunftzeit der Haselmaus kennen?
Hat es überall dort wo gejagd wird Empfang und eine Steckdose zum akkuladen?

3. Ist dieser ganze "Brauchtumquatsch" (das gibt böses Blut, ist aber bewusst so gewählt) noch Zeitgemäß?
Wer seine Wurzeln und Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunnft nur schwer mitgestalten. Das Brauchtum ist eine Hommage an die weit über 50.000 jährige Geschichte der Jagd. Warum haben sich unsere Vorfahren die Zeit und Energie für Höhlenmalereien verwendet?

4. Sollte nicht viel mehr Wert auf die Schießausbildung gelegt werden?
Durchaus. Jedoch unterstelle ich jedem Jäger, das er schon für sich selbst den Anspruch hat, Beute zu machen. Ohne ständiges Training und Weiterbildung wird das aber nichts und man selbst nicht besser.

5. Sollte das versorgen des Stückes in allen Bereichen nicht deutlich mehr gelehrt werden?
Ja, jedoch hat sich dies durch die Einführung der kundigen Person auch gebessert. Und wer möchte kann bei seinem lokalen Metzger einfach mal fragen, ob er nicht 2-3 Samstage mithelfen kann um mehr zu lernen und zu verstehen. Ist halt mühsamer als Chips&Bier auf dem Sofa.

Meine persönliche, subjektive Meinung dazu. Generell gilt, das wer kein Interesse an der persönlichen Weiterentwicklung hat irgendwann von der Zeit überholt wird.Und je mehr man quervernetzbares Wissen erlernt, desto mehr Zusammenhänge beginnt man zu verstehen. Die Altvorderen nennen so etwas "sein Handwerk beherrschen". Das sollte, nein muss der Anspruch eines jeden Waidmannes sein, wenn er in den Spiegel schaut.
 
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1. Muss man tatsächlich jeden Baum und Strauch kennen, wenn man jagen will (ich will ja kein Förster werden)
Sollte man das nicht schon halbwegs wissen, bevor man mit der Jagdausbildung beginnt? Ich meine, so von wegen immer wieder kolportiertem Naturinteresse und so?
Reine Großstadtmenschen müssen, sollte gar nichts vorhanden sein, entweder aufs jagen verzichten oder müssen halt ein wenig mehr lernen. Aber wie kann man Jäger sein, wenn einen sein "Arbeitsplatz" quasi null interessiert? Wen das alles nicht interessiert, der ist ein reiner Totschießer.


2. Muss man, in Zeiten des mobilen Internets, auswendig die Brunftzeit der Haselmaus kennen? :twisted:
Nein, es hilft zum Beispiel, das grundsätzliche Warum von Jagdzeiten nachvollziehen zu können. Im Umkehrschluß hilft es dann auch, Ideologiequatsch auch als solchen benennen zu können.

3. Ist dieser ganze "Brauchtumquatsch" (das gibt böses Blut, ist aber bewusst so gewählt) noch Zeitgemäß?
Zeitgemäß vielelicht nicht immer, es schadet aber auch nicht, zumindest zeitweise seinen Horizont zu erweitern. Ob man es dann selbst so leben möchte oder nicht, bleibt einem selbst überlassen.
Es sollte auch nie vergessen werden, daß der Zeitgeist eine sehr launische Natur ist. Persönlich würde ich z. B. beim Strecke legen gerne wieder mehr bewaffnetes Lodengrün und weniger "Jahreshauptversammlung der Stadtreinigung" sehen.


4. Sollte nicht viel mehr Wert auf die Schießausbildung gelegt werden?
Ja, das sollte es. Andererseits erfordert gutes Schießen konsequentes und kontinuierliches Üben, das kann eine Jagdscheinausbildung wohl kaum leisten und wird in der Regel von vielen Jung-, Halbjung- und Nichtmehrjungjägern nicht eigesehen. Und bevor einer widerspricht: Sollte dem anders sein, warum bin ich dann sooft mutterseelenallein auf dem Schießstand?

5. Sollte das versorgen des Stückes in allen Bereichen nicht deutlich mehr gelehrt werden?
Ja, das wäre durchaus begrüßenswert. Andererseits hilft hier auch Eigeninitative. Wobei derjenige, der mal eben bei seinem Metzger helfen darf, eher ein Glückspilz ist. Die meisten Metzger kriegen ihren Rohstoff heutzutage leider auch meist eingeschweißt geliefert und zerwirkt nicht mehr selbst.


Auch wenn die Jägerprüfung viele stört, kann ich nur sagen, daß deutsche Jäger überall wo ich bisher wahr sehr gerne Willkommen geheißen werden, allen voran auch wegen ihrer fundierten Ausbildung! Ich denke, darauf können wir zu Recht auch mal stolz sein und müssen das Niveau nicht senken, nur das "jeder mal ran darf" (auch wenn das momentan leider auch dem Zeitgeist entsprechen würde) ...

Gruß

ZN
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
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Beiträge
9.473
Boah! Wie mir dieser Begriff "zeitgemäß" auf den Saxx geht.

Die unsinnige Gleichsetzung des Begriffes zeitgemäß mit den Adjektiven gut und richtig ist ein Tiefpunkt menschlicher Denktätigkeit. 1934 war es zeitgemäß, der Hitlerjugend und der NSdAP beizutreten. Im 15. Jahrhundert war es zeitgemäß, unbequeme Frauen für Hexen zu halten und zu verbrennen.
Im Augenblick ist es zeitgemäß, auf einem Smartphone daddelnd durch den Verkehr zu laufen.

Wer seine Verhaltensweisen daran misst, ob sie zeitgemäß sind, ist nichts anderes als ein Opportunist, der unbedingt mit den Wölfen heulen und der Political Correctness ins Rektum kriechen will.

Eine Jägerprüfung- ausbildung (wie auch anderes) sollte danach beurteilt werden, ob sie ihren Zweck erfüllt- und nicht, ob sie zeitgemäß ist. :evil:



Das trifft es, nach meiner Einschätzung, sehr exakt. Die Frage kann und darf nicht sein, ob die Jägerprüfung zeitgemäß ist. Die Frage sollte sein, ob sie praxiskonform ist und wie sinnvoll sie die Eintrittskarte ins 'Jägerleben' und das weitere Lernen liefert.

Aus meiner Sicht darf sie einen gewissen 'intellektuellen' Anspruch haben bzw. eine Lernherausforderung darstellen. Wir sind sicher gut beraten, nicht zwangsläufig jeden Tiefflieger in unseren Reihen haben zu wollen. In diesem Sinne, darf die Ausbildung und die Prüfung eine Mindesthürde definieren, die es zu überwinden gilt.

In Hinblick auf die handwerklichen Fähigkeiten, kann das erworbene Wissen eine Startposition darstellen. Es wäre hilfreich, wenn die Ausbildung diesbzgl. auch noch etwas Spaß an der weiteren Entwicklung der persönlichen handwerklichen Fähigkeiten mitgeben könnte.

Schießen lernt man kaum während der Ausbildung, die kann nur auf das Bestehen der Prüfung fokussiert sein und die Altersansprache des Rotwildes (als Beispiel) wird man auch kaum, praxiskonform, in der Jägerausbildung erlernen. Auch hier wäre es hilfreich, wenn sich NACH der Prüfung Menschen finden, die bereit sind die handwerkliche Entwicklung - wohlmeinend - zu unterstützen und zu begleiten.

Ich glaube übrigens schlicht nicht daran, dass von den Jungjägern schlechter geschossen wird als 'früher'. Die, die sich mit der diesbzgl. Entwicklung ihrer Fähigkeiten beschäftigt haben, stellten zu allen Zeiten nur einen Teil der Jägerschaft dar. Es bedarf nur offener Augen um zu sehen, dass sich unterschiedliche Schießleistungen durch alle Alters- und Erfahrungsstrukturen ziehen. Das ist durchaus so wie beim Autofahren.

Reden wir über das Aufbrechen von Wild, sehe ich Jäger, die Dekaden von Jahren aufweisen können und noch immer (oder vielleicht gerade) völlig dilettantisch im erlegten Stück rumstochern. Auch diesbzgl. stellt sich die Frage, wie weit die Motivation reicht, die eigenen Fertigkeiten weiter zu entwickeln.

Die Lerninhalte mag man in Abständen überprüfen, die Ausbildung, respektive die Prüfung kann nie die ultimative und endgültige/ abschließende Qualifikation für die Jagd sein. Ich erachte es allerdings als kritisch, mit dem eigenen 'Zertifikat' in der Tasche, auf dem jagdlichen Feldherrenhügel zu stehen und ein wenig abschätzig auf die Neuankömmlinge zu schauen und zu erklären, was die alles nicht gelernt haben bzw. nicht können.


Grosso
 
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Hi!

Wie oft werfen wir (zurecht) unseren Gegnern mangelndes Hintergrundwissen vor!?

... und dann sowas!

Zeitgemäß ist heute:

- Google weiß alles, also brauche ich nichts zu wissen.
- blindes "Expertenvertrauen" - Peter Wohlleben ist so ein Experte.
- wer am lautesten schreit hat Recht.
- ...

Die Inhalte der Jägerausbildung wurden regelmäßg erweitert. In BW wurde z.B. das Fach Wildbrethygiene ergänzt usw.
Der Krebs ist heute doppelt so dick als vor 20 Jahren - das ist gut so!
Das Anforderungsniveau abzusenken ist dabei der größte Fehler der gemacht werden kann (siehe auch Bildungspolitik).

@Teefax, grosso und die anderen: :thumbup:
 
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Also die bayrische ist angemessen, diese 3 Wochen Kursuse finde ich nicht ok.

Mehr sag i ned
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
ein Beispiel gefällig, meiner Meinung nach stellvertretend für so vieles anderes in der heutigen Zeit ?

Klick ->

Motto: sich nur nicht selbst schlau lesen und sich informieren, nur nicht rausgehen, nur keine eigenen Erfahrungen sammeln...

Fazit: ?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Also die bayrische ist angemessen, diese 3 Wochen Kursuse finde ich nicht ok.

Sorry aber so ein Quark...
Die Ausbildung bei unserer KJS in NRW beginnt im Dezember und endet am 20.04. mit der Prüfung.
Der Kursinhalt umfasst ca. 100 Theoriestunden.
Da hatte ich in meinem "Schnellkurs" in Mecklenburg-Vorpommern mehr Pflichtstunden.
Was heißt "mehr"?
NRW hat ja gar keine Pflichtstunden. Es steht einem Jagdscheinanwärter ja frei ob er überhaupt zum Unterricht geht oder nicht.

Fakt ist doch, dass weder der eine noch der andere ein "fertiger" Jäger ist.
Mein Wissen nach der Prüfung war nicht weniger als das der KJSler. Oft sogar ganz im Gegenteil.
Praxis? Ich bin im Wald und in der Natur großgeworden und ich gehe raus mit erfahrenen Leuten.
Es kommt darauf an, wie man sich NACH der Prüfung verhält.
Ich breche mir keinen Zacken aus der Krone einen erfahrenen Jäger um Hilfe zu bitten.
So will ich irgendwann auch ein richtig guter Jäger werden, der ich heute ebenso wenig bin wie ein KJSler, der zeitgleich mit mir die Prüfung abgelegt hat.
Mein Verhältnis zu den Nachbarn und zu den Bauern in "meinem" Revier ist übrigens ganz hervorragend.
Kann also nicht alles so verkehrt sein.
 
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Wenn ich schon lese: ".... mir wurde das nicht gezeigt und das hab ich nicht gezeigt gekriegt.... blablablaheul!" dann kommen mir doch glatt die Tränen. Sebststudium und Eigeninitiative sind da gefragt, aber am besten, man bekommt noch den Arsch hinterhergetragen. Und der Jungjäger, der beim ersten Sauenaufbrechen kotzt, den schickt man zum Teufel - unbrauchbar, soll sich ein anderes Hobby suchen!
Der soll froh sein, dass er da nicht eingestanden ist.



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Halloechen,

Ich habe einen Schnellkurs gemacht. Im Saarland wird mangels Ständen nicht auf Tontauben geschossen. Na und, dann mache ich das halt als Eigeninitiative woanders. Es ist MEINE Verantwortung als Jungjäger dies zu tun, bevor ich das erste Mal auf Enten, Krähen etc gehe.
Diese Verantwortung bringt einem keiner bei, ausser dem eigenen Elternhaus.
Ich finde den Schiessnachweis fuer DJ Mist, aber natuerlich gehe ich in Schiesskinos und schiesse laufender Keiler, weil ich besser werden will und dies in meiner Zeit als Sportschuetze seit Mitte der 80er eben zu wenig getan habe.
Selbstverstaendlich habe ich mir Lektüre ueber Schwarzwild bestellt, da dies in meiner Gegend vorkommt.
Dafuer habe ich sicher einige Markmale vergessen, wie ich den Baum- vom Steinmarder unterscheide, oder kann alle Schwimmenten aufsagen.
Brauchtum finde ich prinzipiell gut, aber Technikfeindlichkeit lehne ich ab.
Der Jagdschein ist fuer mich die Lizenz zum LERNEN.
Zerwirken habe ich gerade vor ein paar Wochen von einem ehemaligen Koch und aktivem Jaeger gelernt. Das erste Abschwarten habe ich zugeschaut, das zweite mit Aufsicht und das dritte alleine gemacht.
So etwas organisiert man sich selbst, wenn man Eigeninteresse hat.
Bisher habe ich alle Jaeger so kennen gelernet, dass Sie auf interessierte Nachfrage einem gerne etwas zeigen, beibringen und machen lassen.
Dafuer mochte ich mich hier auch mal virtuell bedanken. Jungjaeger brauchen Sparringspartner. Das ist weder devot gemeint noch sonstwas. Aber gelernt wird durch MACHEN, nachdem die Grundlagen vermittelt wurden.
Waffenumgang und schiessen mit Langwaffen war bei uns OK, Kurzwaffen fand ich schwach.

Ich fand es interessant etwas ueber Landwirtschaft und Forstbau zu hoeren und es war fuer mich kein Ballast.

Letztlich ist natuerlich auch der Foederalismus der Jagdgesetze schon ein Indikator, dass man in der Prüfung nicht abschliessend alles lernen kann.
Bei uns im Kurs waren nur ca 10% aus dem Saarland. Also habe ich natuerlich einen Nachholbedarf, wenn ich dann woanders jage.

Was will ich damit sagen:
Es ist nahezu Wurst, wie die Prüfung aussieht. Es prüft nur die Willigkeit und Faehigkeit etwas zu lernen und legt Grundlagen.
Alles danach liegt am Einzelnen.

Ich vermute, dass aus meinem Kurs nichteinmal 25% aktiv jagen.
Dieses Jahr habe ich meinen JS gemacht und bin hier schon laenger angemeldet, da ich ich mich natuerlich auch vorher belese.

Ich war auch vor dem JS auch schon mit auf Jagd und halte das fuer normal. Wie soll man sonst wissen, ob es einem Spass macht.

Es liegt am Einzelnen und der Prüfung wird zuviel Bedeutung beigemessen.

Viele Gruesse

Micha
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus Aico,

Wenn ich schon lese: ".... mir wurde das nicht gezeigt und das hab ich nicht gezeigt gekriegt.... blablablaheul!" dann kommen mir doch glatt die Tränen. Sebststudium und Eigeninitiative sind da gefragt, aber am besten, man bekommt noch den Arsch hinterhergetragen.

he, aufpassen, jo ? !!

Internet- und Googlewissen sind pööööse :twisted:

"Ironie aus"


Und der Jungjäger, der beim ersten Sauenaufbrechen kotzt, den schickt man zum Teufel - unbrauchbar, soll sich ein anderes Hobby suchen!
Der soll froh sein, dass er da nicht eingestanden ist.


..
naja, an so einem Würgereiz kann man mit geeigneten Maßnahmen zur Verhinderung arbeiten. Deshalb Jemanden jagdlich gleich als ungeeignet aussortieren zu wollen, das halte selbst ich für zumindest etwas gewagt..
 
D

doghunter

Guest
Guten Morgen,

kann nicht mehr schlafen also mal hier rein! Erstmal danke an alle die sich beteiligen und kontrovers diskutieren. Ich selbst bin momentan nicht ganz sicher, ob ja oder nein :twisted: Vieles spricht dafür das es so bleiben soll, vieles spricht für Erneuerungen. Was Fakt ist, es fehlen die jungen Leute! Jedenfalls bei uns in der Gegend...Jungjäger sind meist ab 50 aufwärts anzutreffen! Spricht man mit Jugendlichen wird oft die "unsinnige Jägerprüfung" genannt! Entschuldigt wenn ich nicht auf jeden Post eingehe.

PS: kein Jäger wird ein guter Jäger werden wenn er die Theorie nicht beherscht. Das gilt für alle Bereiche im Leben oder kennest du einen guten Handwerker der nicht versteht warum er etwas tut?
Zustimmung, aber würdest du heute noch auf Anhieb die Prüfung bestehen? Ich gebe zu, dass es vermutlich bei vielen Fragen schwer werden würde :roll: Vieles habe ich damals einfach auswendig gelernt, damit die Prüfung klappt...nnach mehr als 25 Jahren, ist davon nicht mehr viel übrig! Richtig etwas für die Jagd habe ich in meiner Jägerprüfung nicht gelernt :no:

Moin!

Und? Wird es dadurch weniger tierschutzgerecht, wenn ich dem erlegten Stück einen letzten Bissen verpasse?

Außerdem frage ich mich manchmal, ob viele Leute nicht das falsche Verhältnis zu einer Prüfung haben. Das ist die Chance, zu zeigen, dass man das kann, was man machen will. Wie im echten Leben gehören dazu auch Dinge, deren Sinn man vielleicht nicht versteht oder mitträgt, aber wer sich jeden Samstag auf den Fussballplatz stellt, Marathonläufe absolviert oder sich seine Judo-Graduierungen verdient hat braucht doch SO eine Prüfung nicht zu fürchten.

Viele Grüße

Joe
Zu 1. Nein absolut nicht! Aber warum muss ich wichtigtuerisch mit der linken hand trinken? Warum baume ich auf / ab und besteige / klettere nicht? usw

Zu 2. Ich habe nichts gegen Prüfungen, aber es wird doch das meiste auswendig gelernt und auch nur das gelehrt, was in der Prüfung dran kommt! Da ist doch wenig für die Praxis dabei....schaut Euch nur das Schießtraining in einem 3 Wochen Jägerkurs an! Muss hier nicht deutlich mehr für die Praxis geschult werden?


Man kann Canada jetzt aber auch nicht 1:1 mit Deutschland vergleichen. In Canada wachsen die Kinder, meiner Erfahrung nach, auch noch mit einem größeren Naturverständnis auf als bei uns.
Und zu deinem kotzenden JJ, mei was soll man dazu sagen?
Der wird wahrscheinlich nie ein richtiger Jäger, aber er schadet doch auch niemand. Der erlegt 1,2,3 Stücke und stellt fest dass es nicht sein Hobby ist. Gäbe es in der Ausbildung aber weniger Theorie dann wäre er wahrscheinlich trotzdem Jäger geworden.
Zu1. Auch das stimmt nicht wirklich...Wer in Canada in der Stadt aufwächst hat auch nichts mit der Natur zu tun. Viele Freunde von mir kennen sich überhaupt nicht aus und haben von Natur, Fischen und Jagen keine Ahnung! Im Lande ist das anders...wie hier auch!
Zu 2. Der besagte JJ hat bei mir nicht mehr gejagt...ich weiß nicht was aus ihm geworden ist. Ich habe mir im Laufe der Jahre eine eigene Selektion für JJ aufgebaut und fahre ganz gut damit

Ich kann dir sagen weshalb Jagd kaum noch den Stand in der Öffentlichkeit hat wie früher. Das liegt daran, dass die Umwelt sich weiter entwickelt hat aber der Jäger/die Jagd diese Entwicklung in der Regel nur sehr langsam durchlebt. Das ist aber dem Geschuldet, dass im echten Leben der Generationenwechsel deutlich früher vollzogen wird als in der Berufswelt, dort ist alles viel schnelllebiger und spätestens mit 65 ist in der Regeln Schluss. Die "alten" Jagdherren halten sich aber oft deutlich länger an der Spitze und bestimmen halt wo es lang geht.
Danke, das sehe ich ähnlich! Man weiß alles, kann alles.....aber i.d.R. sieht es anders aus! Man kann zwar 10 Jagdlieder auf dem Horn blasen und regt sich mächtig auf, wenn das Stück auf der "falschen" Seite liegt, aber man trifft die 100m Scheibe nur sporadisch ("Streukreise sind jagdlich nicht relevant / Büchse ist wohl kaputt, muss mal den Büxer zum einschießen geben / die Munition ist zu teuer zum üben")

Ich persönlich bin zur Jagd gekommen ohne vorher familiäre Kontakte mit der Jagd zu haben. Einige Sachen kommen mir dabei schon sehr suspekt vor. Aber das kann jeder halten wie er will. Wer auf Jagdhornbläserei steht soll es machen und wegen mir auch Jagdsignale als Klingelton haben. Wer Trophäen total wichtig findet soll sich die Wände volltackern und stundenlang vor der Trophähenwand sich mit gleichgesinnten unterhalten, ob der Bock oder der Hirsch nicht doch noch 46 min länger hätte am leben bleiben müssen um wirklich reif zu sein.
Mir ist das total suspekt und auch die Masse aus meinem nicht jagdlichen Umfeld schüttelt da nur den Kopf, von der Wildbiologischen irrelevanz ganz zu schweigen.
Wenn man sich hinter seinen Traditionen versteckt, wird man feststellen, dass man früher oder später als schrullig oder Waldkauz abgestempelt wird und das ist meiner Meinung nach das Problem beim Ansehen und er Akzeptanz in der Öffentlichkeit.
Ging mir ähnlich....Ich bin in der Großstadt aufgewachsen ohne jeglichen Bezug zu Waffen, Jagd, Schlachten usw....habe dann als Austauschschüler in USA das Schießen / Jagen erlernt und später mit Mitte 20 aufs Land gezogen und gleich die Prüfung gemacht! Da ging es mir ebenso...viel m. M. nach Unsinniges auswendig gelernt...bestanden und gut! Schließlich mein eigenes Ding gemacht, gepachtet, inzwischen in aller Welt gejagd und ich denke mal ein ganz ordentlicher Jäger geworden. :trophy:

Und nun zum eigentlichen Thema.
Muss man als Jäger wirklich wissen, wie lange Buchen, Fichte und Tanne wachsen dürfen bevor sie geschlagen werden?
Wenn sie es wissen ist es aber auch nicht schlimm. Viel schlimmer finde ich die nicht gelehrten praktischen Sachen.
Natürlich ist theoretisches Wissen wichtig, aber wie hier immer alle betonen ist Jagd ein Handwerk und das kommt in der Ausbildung deutlich zu kurz.

Gesendet von meinem LT30p mit Tapatalk
Sehe ich genau so! Hier müsste deutlich verbessert werden....den Baum kann ich auch später in der Praxis lernen, aber ich sollte schießen können und das Stück versorgen, wenn ich den Schein habe

Wissen ist Macht - weiß nix macht nix!
Ist der heutige zeitgemäße Slogan.
Ich persönlich finde heute, dass fundiertes Wissen alles etwas einfacher macht, auch wenn man im Augenblick der Ausbildung keinen Sinn erkennen kann.
Die Jägerprüfung sollte schon ein gewisses Niveau haben - leider wird heute alles unter Zeitdruck durchgeführt und wie sollen praktische Dinge der Jagd in einen 3 Wochenkurs einer Jagdschule gepackt werden.
Nicht die Prüfung muss geändert werden, sondern die Ausbildung. Die Schießausbildung ist meiner Meinung nach etwas, was sehr schlampig in einigen Jagdschulen gehandhabt wird - aber 100% Erfolgsquote!!!
Waffen und Munitionskunde scheinen auch ein stiefmütterliches Dasein zu fristen,
belegt durch viele dämlich Fragen im Forum wie etwa "Welche Waffe für JJ?! etc.
Wenn ich in der Jagdausbildung über Waffen und Munition etwas gelernt habe erübrigt sich solch ein Unsinn.
Stimme dir zu

Brauchtum ist ein Stück Kultur, die Jägersprache ebenfalls und warum soll man diese aufgeben wie man bereits angefangen hat seine deutsche Muttersprache aufzugeben durch die Anglikanisierung der deutschen Sprache.
Es ist zeitgemäß jeden Quatsch aus dem Ausland mit zu machen - traurig.

Es ist zeitgemäß, dass bei DJ die Jäger aussehen, wie eine Horde versprengter Söldner in ihren Tarnanzügen und Baseballkappen - finde das einfach zum K....

Lasst uns doch wenigsten ein Kulturgut bewahren.

Gruß Peter
Das sehe ich nun völlig anders....Ich brauche keine "elitäre" Sprache um mich auszudrücken! Auch ist es dem Wild völlig egal, ob ich es "standesgemäß" im Loden und Hut erlege oder in Tarnjacke und Basecap! Wobei ich ehrlich sein muss, dass ich eher zum 2. tendieren und kein Loden besitze.
Wichtig ist meiner Meinung, dass ich das Stück sicher erlege...ob das nun auf 30 oder 300m ist und dazu alle Möglichkeit nutze die das moderne Leben bereit hält! Das ich übe, wenn ich nicht sicher schieße und seien wir ehrlich..es gibt doch genug Probleme mit schlecht schießenden Jägern und auch die Sicherheitsvorschriften sind doch oftmals ein Problem! Will man zwar nicht hören, ist aber so! Jedenfalls in meiner Gegend

@Pfannenjäger
Es geht nicht darum als Profi aus der Ausbildung zu kommen aber das Handwerkliche am Handwerk sollte man zumindest einmal gesehen haben finde ich.
Damit meine ich nicht wie man pirscht oder sich die Kanzel einrichtet. Aber zum Zerwirken wurde uns z.B. lediglich gesagt, dass in der Regel in Keulen und Rücken zerlegt wird. So etwas sollte wenigsten einmal gezeigt werden. Über duftendes Wiesenheu zur Fütterung in Notzeiten wurde fast 60 Minuten Philosophiert.
Ich gehe sogar weiter....Schießausbildung mit mind. .308 und Praxisnah und mind. 1 Stück selbst verarbeitet

Die Frage ist aber auch, was ist schwer?
Bin ja nun gerade nach der Bw Zeit im Studium und wenn ich sehe durch was für Klausuren die "Kinder" durchfallen und das vor allem nach wochenlangem Lernaufwand habe ich eigentlich keine Fragen mehr.

Ich persönlichfand die Jägerprüfung eigentlich nicht wirklich schwer. Die Themen die im Unterricht dran waren habe ich im Buch (Grundwissen Jägerprüfung) nachgearbeitet und gut war es. Lief so nebenbei und war eigentlich keine große Sache wobei zielorientiertes lernen hier ganz wichtig ist und man sich nicht an zuviel Details aufhalten darf. Die, die das gemacht haben, sind mit Masse durchgefallen, im mündlich/praktischen Teil.


Gesendet von meinem LT30p mit Tapatalk
Ich fand Sie auch einfach....vieles wurde einfach auswendig gelernt und gut...fiel mir zu diesem Zeitpunkt mit MItte 20 einfach

Der "Brauchtumsquatsch" ist das, was unsere Jagd auf eine bestimmte Art und Weise ausmacht.
In anderen Ländern wird ebenfalls Brauchtum gehalten, nur halt anders.
Aber meiner Meinung nach sollte man es nicht Abschaffen.
UND JA auch ich habe mich gefragt wofür man alle Pflanzen, die Enten und die Beutegreifer lernen muss.
Aber ich finde mittlerweile MUSS man als Jäger mehr Wissen haben als nur das der Wildtiere die man bejagt.
Wie schon gesagt, habe ich nichts gegen Brauchtum (ich praktiziere wenig davon), wenn der Rest stimmt

Meine persönliche, subjektive Meinung dazu. Generell gilt, das wer kein Interesse an der persönlichen Weiterentwicklung hat irgendwann von der Zeit überholt wird.Und je mehr man quervernetzbares Wissen erlernt, desto mehr Zusammenhänge beginnt man zu verstehen. Die Altvorderen nennen so etwas "sein Handwerk beherrschen". Das sollte, nein muss der Anspruch eines jeden Waidmannes sein, wenn er in den Spiegel schaut.
100% Zustimmung


So nun gehe ich wieder ins Bett
 
Registriert
2 Jun 2012
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4.798
Naja wenn ihr das so seht, dann bleibt mit eurem 3 Wochen kurz Kurs mit 100% Quote bitte in eurem Bundesland.

Weiteres werde ich nicht schreiben ...


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