Richtige Frage, aber sie führt zu einem Folgeproblem:
Haben wir ausreichend Jobs für das Qualifikationsprofil der Gäste (idr ungelernt) und wenn ja, zahlen diese mehr als der Sozialstaat. Ich fürchte die Antwort ist mehrheitlich nein.
Wir müssen die Arbeitskosten in D. drastisch senken, um diese Sorte Jobs zu schaffen. Dafür bräuchte es Produktion. Viel Produktion.
Sorry, aber die Art von Produkten und die Art von Produktionsweisen, die einen Bedarf an ungelernten und sprachunkundigen (sprachunkundig im Sinne der Sprache der Produktionsstätte) hätten, sind hier in Deutschland sowieso nicht marktgängig realisierbar. Die Nebenkosten einer Produktion in D hängen nicht nur am (wie auch immer gearteten) Lohngefüge der Hilfsarbeiter. Ich würde mal defätistisch behaupten, selbst eine Produktion mit Sklaven wäre noch zu teuer.
Und ich bin seit 30 Jahren mit der Produktivität von industriellen Prozessen beschäftigt.
ICH habe nichts dagegen, Leute in unser schönes Land zu lassen und mir ist Hautfarbe und Religion egal. Allerdings habe ich Mindestanforderungen an Bildung und gesellschaftliche Anpassung für die, welche keinen echten Asylgrund vorweisen können.
Zur Zeit gibt es gar keine realen Hürden für irgendwen hier (natürlich gibt es Regeln, aber auch 1000 Wege, sie zu umgehen). DAS gefällt mir nicht.
Daher kann ich gut verstehen, dass die politischen Ränder immer mehr erstarken. Solange die sogenannten "Altparteien" nicht an den Themen arbeiten wollen ,die die Bürger bewegen, werden sie weiter an Zustimmung verlieren.
Gesellschaftlich und wirtschaftlich führen mögliche Machtbefugnisse für die Parteien am politischen Rand in die Katastrophe. Aber das sieht man jetzt noch nicht und später wird es evtl. zu spät sein.
Ich selber habe einer syrischen Familie (eigentlich falsch, es handelt sich um Palästinenser, die in den 70igern aus Palästina nach Syrien geflüchtet sind) in meinem Haus Unterschlupf gewährt. Die sind ok und machen keinen Unsinn. Allerdings leben die weiterhin in ihrem Kulturkreis, d.h. die Gewohnheiten und gesellschaftliche Moralvorstellungen sind auch nach 5 Jahren in Deutschland noch "syrisch". Die Elterngeneration kann bis heute nicht wirklich Deutsch (wir unterhalten uns oft auf Englisch, wenn Deutsch zu kompliziert wird), die Kindergeneration (nicht hier geboren aber jung geflüchtet) kann das schon ganz gut. Aber selbst die verharren weiter im eigenen Kulturkreis, wie ich an den Leuten erkenne, die zu Besuch kommen.
Auch wenn ich die Leute mag, ich würde eine ähnliche Familie, die heute an der Grenze stünde, nicht reinlassen. (ich stehe zu meinem bösen Charakter).