Wie mein irritierter und konzilianter Ton erkennen lässt sind es tatsächlich kognitive Dissonanzen und ein gewisses Mitgefühl. Entsprechend hatte ich mit einer völlig offenen Frage in
#6028 die Tür für Erläuterungen ganz weit aufgestoßen und hätte bereitwillig jede halbwegs plausible Antwort akzeptiert. Aber es kam erst gar nichts und, nachdem ich in
#6046 dann einem Corrigendum Tür und Tor geöffnet habe, bis jetzt immer noch nichts halbwegs Plausibles.
Ich habe keine Zeit (und noch weniger Lust) hier seitenweise Ausführungen dazu zu schreiben..., ...oder gar Belege, Zeitschriftenartikel von Jack Lott, Konstruktionszeichnungen von von ihm modifizierten Kammerstengeln oder gar Bilder seiner Prototypen in Bezug auf Anlegewinkel, Holzausparungen, Länge, Punzierung, etc. hier einzustellen...
Wie sagte W.C. Fields so treffend: If you can’t dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit.
Wenn die Zeit doch offensichtlich für zahllose bedeutungsschwangere Halbsätze endend auf „et cetera perge perge“ quer durchs Forum reicht, dann erst recht für eine deeskalierende, maximal drei Minuten beanspruchende, stichhaltige Begründung mit Quellenverweis im quasi ureigenen Heym-Thread.
Einem Wissenschaftler und bzw. oder Journalisten müsste das in Fleisch und Blut übergegangen und daher eigentlich ein immanentes Bedürfnis sein. Dass es das nicht ist, ist der tiefere Grund meiner kognitiven Dissonanzen.
... da gehe ich jetzt lieber zum Sport.
Prima. Mit Gehirnjogging die Denkmuskulatur kräftigen, dann rutscht der Doktorhut nicht mehr bis auf die Nase herunter.
... dass J. L. für die CIA auf der "Area 51" tätig war.
Für die CIA waren auch P.T. etc. pp. tätig, das ist also kein Alleinstellungsmerkmal. Aber Lott hat als Einziger auch in Afrika für die CIA (und afrikanische Regimes) gearbeitet. Und außerdem wohl Gold geschmuggelt. Ihn mit Fliegenden Untertassen zu assoziieren wird ihm insoweit nicht ansatzweise gerecht.
World-famous gun writer Tom Turpin in an email to O. schrieb:
If there was any unusual stock breakage on the Express, I am unaware of it. ... That always seemed to me to be a weak area, ...
Once I saw the finished product, I lost all interest in it ... My feelings were that everything but the action and barrel would have to be scrapped and redone completely ...
Man bedenke, dass sich Amerikaner in geschäftlicher Korrespondenz gewohnheitsmäßig vorsichtig und unverbindlich ausdrücken. Und sowieso, dass sich im Land der Riflemen und der Win M70 African niemand eine verbastelte und wechselkursbedingt prohibitiv teure Würger-Express zulegte. Ihre Praxiseinsätze in der Hand amerikanischer Jäger wird folglich ein vom Pech verfolgter Sägewerkarbeiter an den verbliebenen Fingern einer Hand abzählen können. Und selbst wenn bei diesen paar Einsätzen ein Schaft gebrochen wäre: Turpin interessierte es nach eigenem Bekunden eh nicht.
Dass ein Sachverständiger, mithin erst recht Lott, die Zweifelhaftigkeit der Würger-Express hinsichtlich Schaftbruch auf den ersten Blick erkennen konnte, daran lässt Turpins Email wiederum keinerlei Zweifel.
World-famous Gun Writer Tom Turpin in an email to O. schrieb:
… no direct contact with Jack Lott ... single square bridge Oberndorf Mauser … originally been done by John Rigby ... had belonged to Jack Lott before I got it. … Würger did nothing on the Express that I had asked for, so there was no influence from Lott’s rifle incorporated into the Heym Express.
There you have it, straight from the horse’s mouth. Told you so.
...ich schrieb vor einigen Seiten:
...die hat einen seltenen Kammerstengel.
Im Stile von "Mister Jack Lott"...
Und dabei bleibe ich. …
Es mag sich erst auf den dritten oder vierten Blick erschließen, aber die von Dir beigebrachte Korrespondenz mit Turpin widerlegt jeglichen Lott-Stil ausdrücklich, weist meine Ausführungen in
#6091 als sachgerecht aus, bestätigt die ganz grundsätzliche Zweifelhaftigkeit der Würger-Express hinsichtlich Schaftbruch und trägt ansonsten nichts zum Erkenntnisfortschritt bei.
… Das war und das ist so.
Das Finale Furioso in einem Feuerwerk von Baffling with Bullshit.
Bleibt resümierend zu konstatieren, dass eine Substantiierung des behaupteten Lott-Stils am Kammerstengel der Würger-Express nicht gelingen will und Lott als Werbemaskottchen insoweit völlig ungeeignet ist.